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Frühkirschen: Sorten, Erfahrungen, Befruchtung, KFF (Gelesen 62288 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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walter27

Re: Erste Kirschen

walter27 » Antwort #165 am:

Zum Glück gibts paar Kirsche, nicht alles wurde durch Frost vernichtet... ;)
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uliginosa
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Re: Erste Kirschen

uliginosa » Antwort #166 am:

An den Elbhängen westlich Meißen habe ich Ende Mai schon die ersten Kirschen genascht. :D

Hier im Garten hat auch der Spätfrost Tribut gefordert, aber ein paar Kirschen hängen sowohl an der Burlat, als auch an der Köröser - es wird reichen. :)

Wenn wir schneller sind als die Kirschessigfliegen. :(
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
walter27

Re: Erste Kirschen

walter27 » Antwort #167 am:

Eben! Die Kirschessigfliegen sind auch jedes Jahr hier. >:(
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Tara2
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Re: Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #168 am:

Ich hätte da noch einen Termin für Kirschliebhaber am 19. in Guldental: Der BUND macht dort eine Führung durch seine Obstanlage mit 140 Kirschsorten. Soweit ich weiß ist die von Frau Braun-Lüllemann betreut. Ich habe die Sortenliste irgendwann einmal eingesehen und muss sagen die haben dort wirklich interessante Sorten.
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carot
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Re: Erste Kirschen

carot » Antwort #169 am:

Bei Ritthaler wird die "Mohrenkirsche" als Landele bezeichnet. Die Erpolzheimer Frühkirsche wird als davon verschiedene Sorte geführt. Was stimmt nun?
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cydorian
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #170 am:

carot hat geschrieben: 13. Jun 2017, 19:52
Was stimmt nun?


Wer hat denn was anderes behauptet? Alles stimmt. So wie es auch Thuja geschildert hat. Wie kommst du drauf, die Erpolzheimer Frühkirsche wäre dasselbe wie die Landele / Mohrenkirsche?
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carot
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Re: Erste Kirschen

carot » Antwort #171 am:

Danke für die Klarstellung. Dann habe ich das missverstanden. Die Erpolzheimer war die letzte Sorte die genannt wurde, bevor der Alternativname fiel. Deswegen dachte ich, dass es um die Erpholzheimer geht.
Ich habe jetzt erst bemerkt, dass die Mohrenkirsche auch in dem Post erwähnt wurde ::)
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Re: Erste Kirschen

thuja thujon » Antwort #172 am:

Sorry wenns da Mißverständnisse gab.

Also Burlat auf Gisela 5 ist durch, auf Vogelkirsche wird sie gerade erst langsam richtig reif. Maden sind dort jetzt so spät im Jahr schon drin bevor sie ganzflächig hellrot werden, wenigstens 5 Tage vor der echten Reife.
Landele (von Gisela5) habe ich heute wohl die letzten gefuttert, ca. 50% mit soviel Made drin, dass sie weg müssen. Die anderen 30% bereits Müll weil entweder faul von den Anstichstellen der Fliegen oder den Vögeln, die anderen 20% haben noch 2 Tage.

Deswegen mag ich die frühe Erpolzheimer, weil man die noch essen kann, bevor der ganze Kram losgeht, auf den man gerne verzichten kann.
Vor 2 Jahren hatte ich davon am ersten Mai die erste gefuttert. Es mag frühere Sorten geben, aber selbst die FE ist schon kein Vergleich zur Landele.

Angaben gelten für die warme Pfalz, woanders ist die Abfolge Fliegen haben tendenziell Entwicklungsvorsprung vor Fruchtreife vielleicht nicht ganz so ausgeprägt.
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carot
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Re: Erste Kirschen

carot » Antwort #173 am:

Das Mißverständnis lag eindeutig an mir, nachdem alle anderen verstanden haben, um welche Sorte es ging.

Die von Cydorian verlinkte Broschüre ist ja ein Kracher. Ich fürchte nun muss ich mir auch noch Süsskirschen pflanzen ::).

Aufgrund der Kirschfruchtfliege würde ich frühreife Sorten bevorzugen.

Hat jemand die Bernhard Nette und kann berichten, ob die ihr zugeschriebenen Eigenschaften zutreffen (2.-3. KW, Knorpelkirsche, hervorragender Geschmack)? Dass sie vermutlich geschmacklich trotzdem hinter den besten spätreifenden Sorten zurückbleibt, ist mir klar.
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cydorian
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #174 am:

Der traurige Witz an der Broschüre ist, dass die nur über eine Region schreibt. Ist nur ein kleiner Ausschnitt. Hier in unserer Region gab es noch hundert andere Sorten, so wie auch in anderen Gegenden. Ein Ort der Gemeinde hatte einst viel Kirschanbau für den Verkauf, darunter waren mehrere Lokalsorten, die heute komplett verloren sind. Weg. kein Baum mehr da. Auch dort waren Frühkirschen viel stärker gewichtet. Es lohnt sich, speziell nach alten Frühsorten zu suchen.

Ältere Leute berichten, dass die meisten Hochstammanlagen in den 1960er Jahren mit der Flurbereinigung umgesägt wurden, auch mit Prämien. "Modern" und "fortschrittlich" wurde propagiert. Nicht mehr von der Leiter fallen, kein Obst mehr das viel haltbarer aus dem Süden importiert werden kann. Nicht wenige Ortsbewohner sind aber heulend nach Hause gegangen, als sie die Bäume fallen sahen. Heute sind die Flächen entweder bebaut mit oder es ist eine grosse Einzelplantage mit Sauerkirschen für die Verarbeitung, Standardsorte, intensiv behandelt.

Auf einer meiner Wiesen nicht weit davon standen einige Kirschen, gepflanzt ab den 1970er Jahren, alles "neue" Sorten. Und mittlerweile bis auf einen halbtoten Baum alles wieder weg, massiver Moniliabefall, Blattkrankheiten, kein Jahr ohne platzende Kirschen. Meine nachgepflanzten -anderswo verschwundenen- alten Sorten halten sich dagegen bisher sehr gut.
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Tara2
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Re: Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #175 am:

cydorian hat geschrieben: 15. Jun 2017, 11:21
Ältere Leute berichten, dass die meisten Hochstammanlagen in den 1960er Jahren mit der Flurbereinigung umgesägt wurden, auch mit Prämien. "Modern" und "fortschrittlich" wurde propagiert. Nicht mehr von der Leiter fallen, kein Obst mehr das viel haltbarer aus dem Süden importiert werden kann. Nicht wenige Ortsbewohner sind aber heulend nach Hause gegangen, als sie die Bäume fallen sahen.

Soweit ich mich erinnern kann gab es damals 50 Mark pro Baum. Damals viel Geld! Als ob die Bauern die Bäume die sie gehindert hätten nicht auch ohne Prämie beseitigt hätten. In meinen Augen war das damals eine der größten Geldverdummungen die sich die Landwirtschaftsminister jemals einfallen ließen. Jahre später gab es dann wiederum Pflanzaktionen bei denen es Prämien und kostenlose Bäume usw. gab wenn wieder Streuobstwiesen anlegte. Aber es gab nur wenig Interesse bei den Landwirten und die Bäume die es dann gab hatten noch nicht mal 10% der Vielfalt der damals gerodeten.
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #176 am:

Na ja, es gab auch Gegenden, in denen die Entwicklung weit weniger drastisch verlief, weil es eben weniger "nur wenn wir alles plattwalzen, überleben wir" Ideologie und keine Geldprämien gab. Sieh dich in Teilen der Schweiz um...
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carot
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Re: Erste Kirschen

carot » Antwort #177 am:

Habt Ihr noch weitere solcher Link-Perlen, wie die von Cydorian verlinkte Broschüre, über Süßkirschen zur Hand? Das Thema interessiert mich ungemein.

In die engere Wahl habe ich nun folgende Frühsorten genommen:

Zum Feldes Frühe Schwarze
Bernhard Nette
Garrns Bunte

Da ich keinen Platz für 3 Süsskirschen auf stark wachsenden Unterlagen habe, werde ich versuchen diese Sorten auf mittelstarken Unterlagen zu bekommen. Mir schweben dabei Gisela 5 oder Piku1 vor. Habt Ihr dazu Anmerkungen oder Tipps? Bezugsquellen würden mich auch interessieren. Im Netz habe ich bisher nur die Baumschule Walsetal gefunden, die offenbar eine riesige Auswahl alter Sorten führt.
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cydorian
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Re: Erste Kirschen

cydorian » Antwort #178 am:

Informationen gibts einige, hier ein paar, wahrscheinlich schon bekannt:
http://www.obstsortendatenbank.de/index.php?id1=gal_view&id2=sorten&img=&osi=0&osw=x&page=articles/list_view.php&sel=2&show_ctr=0&show_id=0&show_nam=1&show_num=0&show_syn=1&tn=0&typ=k - historisch, auch da merkt man die stärkere Gewichtung der Frühsorten.
http://vns.naturschutzinformationen.nrw.de/vns/web/babel/media/sortenliste-nrw%20stand%201_10_2014%20endfassung%20kirschen.pdf - Empfehlungen aus NRW abseits der "modernen" Sortenverirrungen.
http://daten2.verwaltungsportal.de/dateien/seitengenerator/5.3.2.3_kirschsortenvielfalt_endbericht__2015_.pdf - was um Göttingen so alles stand.

Seltsamerweise gibts weniger aus Süddeutschland, wo die Vielfalt auch sehr gross war. Aber auch der Frust, weil fast alles verloren ist.
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Tara2
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Re: Erste Kirschen

Tara2 » Antwort #179 am:

Gestern war ich bei einem bekannten und habe dort die Sorte Starking Hardy Giant probiert, Ich muss sagen: Eine sehr schöne Sorte. Gesunder Baum, sehr dicke und schmackhafte Früchte.
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