News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten!
heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten (Gelesen 331870 mal)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Das ist eine große Waldwiese (1,5 ha) und ja, relativ trocken, kein Bach in der Nähe, Taunussüdrand.
Die Fichten stören da nicht, die Fläche ist überall ausreichend breit zur Heutrocknung.
Im Volksmund ist das hier übrigens die "Nacktwiese" (nicht wegen des Pflanzenbestandes)
Die Fichten stören da nicht, die Fläche ist überall ausreichend breit zur Heutrocknung.
Im Volksmund ist das hier übrigens die "Nacktwiese" (nicht wegen des Pflanzenbestandes)
gardener first
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
8)
Die ehemalige Pfeifengraswiese versinkt nach und nach im Wald. Noch gibt es lichte Stellen mit Prachtnelken (Dianthus superbus). Nebenan, sonnendurchglüht, ist die weite Salzwiese. Zur rechten Zeit blühen Milchkraut (Glaux maritima)*) - manchmal auch in weiß - und Salz-Binse (Juncus gerardii). Eine erste vorwitzige Strandaster (Tripolium pannonicum).


*) ab heute müsste der Name verboten sein, weil das Kraut nicht aus dem Euter kommt ;) Kokos-"Milch" auch?
Die ehemalige Pfeifengraswiese versinkt nach und nach im Wald. Noch gibt es lichte Stellen mit Prachtnelken (Dianthus superbus). Nebenan, sonnendurchglüht, ist die weite Salzwiese. Zur rechten Zeit blühen Milchkraut (Glaux maritima)*) - manchmal auch in weiß - und Salz-Binse (Juncus gerardii). Eine erste vorwitzige Strandaster (Tripolium pannonicum).





*) ab heute müsste der Name verboten sein, weil das Kraut nicht aus dem Euter kommt ;) Kokos-"Milch" auch?
- flicflac
- Beiträge: 163
- Registriert: 16. Mai 2017, 17:53
- Kontaktdaten:
-
Bayern, 450 m, trocken, heiße Sommer, kalte Winter
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
[quote=lerchenzorn]Kokos-"Milch" auch? [/quote]
Nein, die Kokosnussmilch fällt unter ein paar Ausnahmen
und darf weiter "Milch" heißen. ;D
----------------------------------------------------------------------

Vor ein paar Tagen ist mir ein Pflänzchen begegnet, dass
auf dem dortigen, natürlichen Standort eigentlich gar nicht
wachsen sollte. ::)
Es ist ein Gemeiner Beinwell, der in der vollen Sonne in einem
Magerrasen/Magerwiese wächst, die zweimal von Schafen beweidet wird
und völlig trocken ist.

Die Erde ist kalkhaltig und nicht stickstoffhaltig.
Eigentlich wächst Beinwell eher im Halbschatten in feuchten Gelände ...
Sehr komisch.
Ich kann es mir nur so erklären:
Der Beinwell wächst am Fuße eines kleinen Hanges.
Und obwohl der Hang einen Kilometer lang ist, wächst
er nur an genau einer Stelle.
Und genau an dieser Stelle, wo der Hang endet, ist eine kleine Mulde,
die mit Steinen gefüllt wurde.
Vielleicht ist genau hier das Grundwasser knapp unter der Erdoberfläche.
Ich kann es mir nur so erklären.

Vielleicht hat jemand eine andere Idee? Oder hat den Beinwell schon in der
vollen Sonne auf mageren und trockenen Wiesen gesehen?
Nein, die Kokosnussmilch fällt unter ein paar Ausnahmen
und darf weiter "Milch" heißen. ;D
----------------------------------------------------------------------
Vor ein paar Tagen ist mir ein Pflänzchen begegnet, dass
auf dem dortigen, natürlichen Standort eigentlich gar nicht
wachsen sollte. ::)
Es ist ein Gemeiner Beinwell, der in der vollen Sonne in einem
Magerrasen/Magerwiese wächst, die zweimal von Schafen beweidet wird
und völlig trocken ist.
Die Erde ist kalkhaltig und nicht stickstoffhaltig.
Eigentlich wächst Beinwell eher im Halbschatten in feuchten Gelände ...
Sehr komisch.
Ich kann es mir nur so erklären:
Der Beinwell wächst am Fuße eines kleinen Hanges.
Und obwohl der Hang einen Kilometer lang ist, wächst
er nur an genau einer Stelle.
Und genau an dieser Stelle, wo der Hang endet, ist eine kleine Mulde,
die mit Steinen gefüllt wurde.
Vielleicht ist genau hier das Grundwasser knapp unter der Erdoberfläche.
Ich kann es mir nur so erklären.
Vielleicht hat jemand eine andere Idee? Oder hat den Beinwell schon in der
vollen Sonne auf mageren und trockenen Wiesen gesehen?
Liebe Grüße
flicflac
flicflac
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Nicht so direkt.
Bei mir daheim wächst er am Rande des geschotterten Hofes vor der Hauswand in der prallen Sonne (Südseite) und ist riesig (bzw war es, bevor GG ihn entnervt platt gemacht hat).
Da dort alle anderen Pflanzen eher klein und kümmerlich aussehen, nehme ich an, dass er tief nach unten wurzelnd irgendwo Wasservorräte gefunden hat, der Grundwasserspiegel ist hier recht hoch.
Insofern finde ich deine Erklärung recht plausibel.
Bei mir daheim wächst er am Rande des geschotterten Hofes vor der Hauswand in der prallen Sonne (Südseite) und ist riesig (bzw war es, bevor GG ihn entnervt platt gemacht hat).
Da dort alle anderen Pflanzen eher klein und kümmerlich aussehen, nehme ich an, dass er tief nach unten wurzelnd irgendwo Wasservorräte gefunden hat, der Grundwasserspiegel ist hier recht hoch.
Insofern finde ich deine Erklärung recht plausibel.
Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte. (Noël Coward)
Nixgärtnerin
Nixgärtnerin
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Der Steinmulch-Effekt. Wie im Kiesbeet. Die Steinpackung schützt die Fläche vor Verdunstung und Erwärmung. Der Beinwell findet hier einen kühl und frisch bleibenden Wurzelraum.
Heute geht es an den Straßenrand: Ochsenzunge (Anchusa arvensis) hatten wir schon mehrfach. Auch in diesem Jahr raubt mir das Blau fast den Atem. Die muss irgendwann doch noch den Gartentest antreten. Eine einzige weiße macht dagegen nicht viel her - anders als beim Natternkopf, dessen Weißlinge fast prächtiger wirken als die normalen blauen. Wilde Malven (Malva sylvestris) in schönen starken Büschen und, noch nicht so lange in der Region, der Orientalische Bocksbart (Tragopogon orientalis) - goldgelbe Pracht an der Fahrbahn.


Heute geht es an den Straßenrand: Ochsenzunge (Anchusa arvensis) hatten wir schon mehrfach. Auch in diesem Jahr raubt mir das Blau fast den Atem. Die muss irgendwann doch noch den Gartentest antreten. Eine einzige weiße macht dagegen nicht viel her - anders als beim Natternkopf, dessen Weißlinge fast prächtiger wirken als die normalen blauen. Wilde Malven (Malva sylvestris) in schönen starken Büschen und, noch nicht so lange in der Region, der Orientalische Bocksbart (Tragopogon orientalis) - goldgelbe Pracht an der Fahrbahn.






- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Andere Straße, anderes Feld. In diesem Jahr liegt es brach. Die Hundskamillen - welche genau, weiß ich noch nicht - haben "dicht gemacht". Es kann Anthemis arvensis sein. Auf Brachen hat sich in den letzten Jahrzehnten aber auch Anthemis ruthenica ausgebreitet und ist in Mittelbrandenburg inzwischen fast die häufigste aus der Gattung.

Da, wo die Kamillen an den dicht geschlossenen Waldrand stoßen, raschelt es und zwei halbwüchsige Eichhörnchen tappen hilflos herum, kommen heran, betteln glucksend, halten sich aneinander und springen irgendwann zurück ins Dickicht.




Da, wo die Kamillen an den dicht geschlossenen Waldrand stoßen, raschelt es und zwei halbwüchsige Eichhörnchen tappen hilflos herum, kommen heran, betteln glucksend, halten sich aneinander und springen irgendwann zurück ins Dickicht.




Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
oh, sind die süß! Meinst du, dass die verwaist sind? Kommen die alleine durch?
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Ich weiß es nicht - und will es (lieber) auch nicht wissen. Als sie mich verlassen haben, waren sie munter, zeigten keine Schwäche.
Der Rest bleibt das Geheimnis der Natur.
Der Rest bleibt das Geheimnis der Natur.
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
lerchenzorn hat geschrieben: ↑15. Jun 2017, 23:29
Der Steinmulch-Effekt. Wie im Kiesbeet. Die Steinpackung schützt die Fläche vor Verdunstung und Erwärmung. Der Beinwell findet hier einen kühl und frisch bleibenden Wurzelraum.[/quote]
so einen irrläufernden Beinwell hatten wir in der Straße am alten Haus. Eine Haarnadelkurve als Abzweig von der Bundesstraße, ein steiler Hang, der von einer Sandsteinmauer abgefangen wurde, ein winziges Stück Hang am Beginn der Kurve und viel Mauer. Genau da, wo man die trockenste, also verbauteste Stelle vermutet, dort überragte der violett blühende Beinwell die Leitplanke der Bundesstraße und war auch nach der Mahd durch die Straßenarbeiter im Nu wieder oben auf.
[quote]... Ochsenzunge (Anchusa arvensis) ... raubt mir das Blau fast den Atem. ...![]()
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
- lerchenzorn
- Beiträge: 18570
- Registriert: 4. Apr 2008, 22:21
- Kontaktdaten:
-
Berliner Umland Klimazone 7a (wohl eher 6b)
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Klatsch-Mohn und Kornblume - die beiden kommen mit recht intensiver Landwirtschaft noch klar. Auf der anderen Seite des Feldweges hält sich der Feld-Rittersporn (Consolida regalis) nur noch am Rand des Feldes.




- RosaRot
- Beiträge: 17847
- Registriert: 11. Mai 2007, 20:53
-
Regenschatten Schattenregen Nordöstliches Harzvorland, Podsol, Regosol 7b 123m
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Schön! So siehts hier auch stellenweise aus. Kornblume dieses Jahr etwas weniger. Consolida auch hier nur am Feldrand:
(Die Kamera kann nicht gut blau.)
(Die Kamera kann nicht gut blau.)
Viele Grüße von
RosaRot
RosaRot
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
fantastisch! Sowas habe ich hier noch nie gesehen!
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
— Robert M. Sapolsky
— Robert M. Sapolsky
- flicflac
- Beiträge: 163
- Registriert: 16. Mai 2017, 17:53
- Kontaktdaten:
-
Bayern, 450 m, trocken, heiße Sommer, kalte Winter
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Vor ein paar Tagen habe ich die erste blühende Königskerze gesichtet! :D
Es war ein mit vielen Steinen übersätes "Geröllfeld" in sonniger Lage.


Leider weiß ich noch nicht, ob es die Mehlige oder die Schaben-Königskerze ist. :o
Es war ein mit vielen Steinen übersätes "Geröllfeld" in sonniger Lage.
Leider weiß ich noch nicht, ob es die Mehlige oder die Schaben-Königskerze ist. :o
Liebe Grüße
flicflac
flicflac
- Zwiebeltom
- Beiträge: 6794
- Registriert: 12. Feb 2009, 08:55
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Ich habe heute eine kurze Wanderung im hiesigen Wald gemacht, insbesondere um die blühenden Türkenbundlilien zu sehen.
Die meisten wachsen als Einzelexemplare, selten gibt es Ansammlungen wie diese hier.
Die meisten wachsen als Einzelexemplare, selten gibt es Ansammlungen wie diese hier.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.
- Zwiebeltom
- Beiträge: 6794
- Registriert: 12. Feb 2009, 08:55
Re: heimische Pflanzen an ihren natürlichen Standorten
Am häufigsten ist diese etwas blasse Blütenfarbe.
Das Leben ist kein Ponyschlecken.