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zu hohe stauden (Gelesen 1909 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Henning
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zu hohe stauden

Henning »

Die Stauden werden bei mir durchweg zu hoch (z.B. Malva sylvestris bis 140, Lythrum salicaria bis 200 cm).
Das gibt zwar beeindruckende Horste .... wenn sie zusammengebunden werden, denn sonst schafft der Wind fast unentwirrbare Planzendurcheinander. Aber auch der Maßstab entspricht nicht unbedingt der Gartengröße.
Was ist die Ursache für derartiges Höhenwachstum ? wahrscheinlich zu gute Bodenbeschaffenheit ?
Hilft es, die Pflanzen im Frühjahr zu kürzen (zaghafte Versuchen schienen fast das Gegenteil zu bewirken).
Muß ich mich damit abfinden ?
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Staudo
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Re: zu hohe stauden

Staudo » Antwort #1 am:

Das ist eine Sache von sehr guter Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Gießt Du?
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raiSCH
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Re: zu hohe stauden

raiSCH » Antwort #2 am:

Ich habe festgestellt, dass heuer so gut wie alle Stauden viel höher und mächtiger sind als in den Jahren vorher - das Geranium psilostemon ist heuer größer als ich! Gedüngt habe ich sie aber nicht, nur Rosen und einige andere Sträucher. Es muss an der vielen Feuchtigkeit im Frühjahr liegen - im Moment ist es aber schon zu lange trocken.
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pearl
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Weinbauklima im Neckartal

Re: zu hohe stauden

pearl » Antwort #3 am:

das beobachte ich hier auch, offenbar sind es vor allem Pflanzen, die Speicherkapazitäten in den Wurzeln haben. Manche werden gerade sehr lästig.
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hymenocallis

Re: zu hohe stauden

hymenocallis » Antwort #4 am:

Hier ist das Phänomen temperaturabhängig - die Versorgungslage ist grundsätzlich sehr gut (ausreichend Dünger plus Bewässerung), aber in warmen Jahren läuft der Stoffwechsel der Pflanzen einfach schneller und es kann mehr Substanz aufgebaut werden. Pinzieren führt dann nur zu unglaublich buschigem Wuchs - was nicht in die Höhe kann, geht dann eben in die Breite. Hier hat heuer der Spätfrost pinziert - die Effekte sind nicht erfreulich. Die viel zu buschigen Stauden erdrücken sich gegenseitig.

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Henning
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Re: zu hohe stauden

Henning » Antwort #5 am:

Staudo hat geschrieben: 20. Jun 2017, 13:10
Das ist eine Sache von sehr guter Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Gießt Du?
[/quote]
Lythrum salicaria steht in flachem Wasser (an Regenrohr angeschlossen)
Malva sylvestris vor allem (und auch Sumpfdost) lassen die Köpfe sowas von hängen wenn die Sonne reinknallt, daß ich bei den Malven den Boden entsprechend verbessern will, während der Dost schnell mit Wasser zu versorgen ist. Ich denke also, daß es letzlich wohl die Bodenqualität ist (sehr viel Humus) (den Malven habe ich sehr viel Sand beigemischt, wohl zuviel).
Übrigens habe ich das Problem mit dem Höhenwachstum nicht nur in diesem Jahr, aber die Winde waren in diesem Jahr besonders wirbelig und haben alles ineinander verwebt.

[quote author=hemerocallis link=topic=61210.msg2896092#msg2896092 date=1497959867]
Pinzieren führt dann nur zu unglaublich buschigem Wuchs - was nicht in die Höhe kann, geht dann eben in die Breite.


Ich muß sagen: ein Pflanzengedränge mag ich, es spricht für mich von großer Wuchskrarft (Gesundheit und power).
Ichwerde es im nächsten Jahr konsequent prüfen, bisher hatte ich nicht den Eindruck, daß das Höhenwachstum eingeschränkt wird.



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Staudo
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Re: zu hohe stauden

Staudo » Antwort #6 am:

Die hängenden Köpfe bei Sonnenschein können ein Indiz für Luxusversorgung sein. Die Pflanzen schießen davon und schlappen beim kleinsten Stress.
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hymenocallis

Re: zu hohe stauden

hymenocallis » Antwort #7 am:

Henning hat geschrieben: 20. Jun 2017, 14:17
Ich muß sagen: ein Pflanzengedränge mag ich, es spricht für mich von großer Wuchskrarft (Gesundheit und power).
Ichwerde es im nächsten Jahr konsequent prüfen, bisher hatte ich nicht den Eindruck, daß das Höhenwachstum eingeschränkt wird.


Ich pinziere hier einige Herbstastern konsequent im Juni, sie bleiben dann auf 2/3 der Höhe, werden aber doppelt so breit/buschig/blütenreich. Die selben Sorten nicht pinziert am Zaun sind deutlich schmaler und höher. Auch bei den Chrysanthemen sehe ich den direkten Vergleich.

Hier sind heuer die Agastachen (2 Sorten) grauenhaft hoch geworden - 1,80 m und nicht wirklich standfest - wer braucht denn so etwas? Abgesehen davon stehen sie jetzt in Vollblüte und werden sicher nicht bis in den Spätsommer durchhalten. Die werden nächstes Jahr alle pinziert - hilft das auch nicht, fliegen sie raus.
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Henning
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Re: zu hohe stauden

Henning » Antwort #8 am:

Staudo hat geschrieben: 20. Jun 2017, 14:21
Die hängenden Köpfe bei Sonnenschein können ein Indiz für Luxusversorgung sein. Die Pflanzen schießen davon und schlappen beim kleinsten Stress.

Ich ziehe da also offensichtlich Luxusweibchen hoch (die Malve!)?
Jeztz weiß ich dar nicht mehr was ich machen soll.
Eine Bodenverbesserung in Hinsicht Wasserversorgung kann aber wohl nicht schlecht sein.
Was eignet sich denn am Besten, wenn der Anspruch besteht, keine zusätzliche Nährstoffe einzubringen ?
Ich neige zu Aquarienfiltermatte (vorhanden), denn die kann ich auch bei Bedarf gut wieder entsorgen.
Gibt es kunststofffreie Alternativen? Tonkugeln, Ziegelschrott ... habe ich irgendwo gelesen.
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Staudo
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Re: zu hohe stauden

Staudo » Antwort #9 am:

Mache am besten gar nichts, also nicht düngen und nicht gießen und lasse Dich von gelegentlicher Schlappheit nicht beunruhigen. ;)
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Henning
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Re: zu hohe stauden

Henning » Antwort #10 am:

Staudo hat geschrieben: 20. Jun 2017, 15:35
Mache am besten gar nichts, also nicht düngen und nicht gießen und lasse Dich von gelegentlicher Schlappheit nicht beunruhigen. ;)

Ich habe so etwas wie eine Waldrandsituation und von 13 bis 16 Uhr knallt dort plötzlich (!) die Sonne hinein. Das ist natürlich stressig. Ich werde aber deinen Rat befolgen (obwohl, die sind schon dann schon sehr schlaff), und eine harte Linie fahren.
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AndreasR
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Re: zu hohe stauden

AndreasR » Antwort #11 am:

Hier war es im Frühjahr sehr trocken, dementsprechend niedrig sind viele Stauden geblieben. Letztes Jahr waren einige mehr als doppelt so hoch, da sie von enormen Regenmengen im Frühsommer profitieren konnten. Die Bodenbeschaffenheit ist natürlich maßgeblich, ich merke das auch in meinem nach Bauarbeiten im letzten Herbst neu angelegten Beet im Vorgarten.

Dort hatte ich einen Haufen extrem lehmige Erde, die sich durch ergiebige Regenfälle in einen zähen Matsch verwandelt hatte und so kaum zu verarbeiten war. Also hatte ich ihr kurzerhand Sand beigemischt, geplant waren ohnehin Blumenzwiebeln, Lavendel, Thymian, Sedum und Co. Jetzt ist es wieder extrem trocken, und die Füllpflanzen, welche ich zwischen die noch etwas spärliche Anpflanzung gesetzt habe, leiden sichtbar unter der Trockenheit.

Es ist wohl nicht ganz einfach, eine gute Balance zwischen fettem und abgemagerten Boden zu finden, und man muss Bepflanzung und Pflege jeweils darauf anpassen. Leider kann man die Regenfälle nicht steuern, und offenbar schwankt das Klima immer mehr zwischen Extremen, also entweder zu trocken oder zu feucht. Hie in der Gegend war seit letztem Frühjahr allein der Mai halbwegs normal, ansonsten war es stets zu warm/kalt/feucht/trocken.
polluxverde
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Re: zu hohe stauden

polluxverde » Antwort #12 am:

Ich für meinen Teil liebe hohe Stauden, auch wenn sie windanfällig und manchmal bei ungünstiger Platzierung zu stark schattenspendend sind, aber mit ihrer beindruckenden Höhe bestimmen die Prachtstauden des Sommers -siehe Bilder unten - ab Mitte Juni den Garten ( ne-
ben den Rosen natürlich), und ich lasse sie gewähren. Nun habe ich das Glück, daß unser Garten sich in Hanglage befindet, so daß ich bei
richtiger Positionierung der hohen Pflanzen ihre Blüte auch noch sehen kann und keine Drohne einsetzen muß.
Natürlich hast Du recht , Henning, daß die Größe des Gartens bei Pflanzenwahl und - höhe mitentscheidend ist, hohe Stauden brauchen auch entsprechende Sichtachsen, jedenfalls kommen sie bei einem gedehnten Blick über den Rasen immer gut zur Wirkung.
Ein Nachbar von uns hat auch sehr hohe Stauden, und die fasst er neuerdings mit verschiedenen Gräsern ein, was ich sehr schlau finde, weil gleichzeitig Stütze und optische Bereicherung.
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Delphinum,Phlox,Helenium,F-Rudbeckie und co 004.JPG
Rus amato silvasque
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