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Juni 2017 (Gelesen 109131 mal)

Naturbeobachtungen, Wetter, Klima, Phänologie, Naturereignisse, Jahreszeiten, Himmelsbeobachtungen, kulturhistorische Hintergründe

Moderatoren: kolbe, AndreasR

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hymenocallis

Re: Juni 2017

hymenocallis » Antwort #525 am:

Verfolgt eigentlich jemand hier die NOA-Prognose? War diese Hitzewelle vorausgesagt?
Das mit dem Erstaunen wird für mich verständlich, wenn man in einer Region mit grundsätzlich eher ausgeglichenem Klima lebt. In unserer Region sind durchschnittliche Jahreszeiten die Ausnahme (die gibt es wohl nur in der Statistik) - daher nimmt man das vielleicht gelassener? In meiner Jugendzeit sind wir oft im Juni baden gefahren (hier gibt es die Zeugnisse Anfang Juli und die letzten drei Wochen davor wird nix mehr großartiges unterrichtet) - und hier versteht man unter Badewetter Temperaturen um die 30°C. In guten Jahren ist es von Juni bis September so warm - hoffentlich liegt NOA mit dem verregneten August heuer daneben
bristlecone

Re: Juni 2017

bristlecone » Antwort #526 am:

Ich kann dir versichern, dass Hitze im Sommer in der hiesigen Gegend nichts Ungewöhnliches ist, das Klima hier hat deutlich submediterranen Einschlag, und ganz in der Nähe liegt der wärmste Ort Deutschlands (wenn man mal von ausgesuchten Innenstadtlagen im Ruhrgebiet absieht, wo die Jahresdurchschnittswerte noch geringfügig höher liegen, allerdings nicht die Sommertemperaturen).

Die Menschen hier sind also Hitze durchaus gewöhnt. Das ändert aber nichts daran, dass die gegenwärtige Wetterphase (noch) eher ungewöhnlich ist, wegen der Temperaturen und wegen der Trockenheit.

Takt 32 °C.
bristlecone

Re: Juni 2017

bristlecone » Antwort #527 am:

P.S. In Schleswig-Holstein und Hamburg kracht es gerade gewaltig: https://www.niederschlagsradar.de/h3.aspx?j=&type=loop1stunde&regio=ham&c=1&bliksem=1&lightning=1

Mal sehen, wann die ersten Meldungen von Purlern aus SH und HH hier eintrudeln.
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July
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Re: Juni 2017

July » Antwort #528 am:

Hält sich in Schleswig-Holstein Mitte bei uns noch in Grenzen und sieht bei Wetter-Online schlimmer aus :)
Es schüttet, ist stockdunkel, wenig Blitze und wenig Donner.....aber es ist ja noch nicht durch......
Danach wirds hoffentlich schnell sonnig und windig:)
LG von July
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wallu
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Re: Juni 2017

wallu » Antwort #529 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:21
Irgendwie ist das Gejammer über Sommerhitze genauso nervig wie das Chaos, das regelmäßig ausbricht wenn es im Winter schneit. Beides ist normal und nicht zu ändern - warum kann man sich nicht einfach drauf einstellen und vorsorgen? Spart Nerven - nicht nur die eigenen ;).


Keine 200 mm Niederschlag in den letzten 6 Monaten bzw. keine 400 mm Regen in den letzten 12 Monaten sind nicht normal, sondern einmalig seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in unserer Region. Bei gleichzeitiger Rekordhitze ist das durchaus ein Grund zum Jammern ;) :P.
Viele Grüße aus der Rureifel
bristlecone

Re: Juni 2017

bristlecone » Antwort #530 am:

July hat geschrieben: 22. Jun 2017, 11:10
Hält sich in Schleswig-Holstein Mitte bei uns noch in Grenzen und sieht bei Wetter-Online schlimmer aus :)
Es schüttet, ist stockdunkel, wenig Blitze und wenig Donner.....aber es ist ja noch nicht durch......
Danach wirds hoffentlich schnell sonnig und windig:)
LG von July


Das klingt beruhigend.

Wenn ich mir das aktuelle Bild im obigen Link anschau, so zieht das Hauptgewittergebiet auf das nordwestlichste Niedersachen zwischen Hamburg und Bremerhaven zu.
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Gänselieschen
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Es gibt nichts Gutes, außer, man tut es.

Re: Juni 2017

Gänselieschen » Antwort #531 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:21
Südöstliches Österreich: nach einer Nacht mit nur 17°C haben wir aktuell 28°C - es ist erst der 3. Tag in Folge, an dem hier die 30°-Marke überschritten wird - hitzetechnisch also kein echtes Problem. Lediglich die Trockenheit wird auf den umliegenden Feldern langsam sichtbar - der Mais beginnt zu schlappen. Die angesagten Gewitter gab es gestern im Bergland, hier konnten wir sie nur aus der Ferne betrachten. Heute wird sich das wohl wiederholen - die Bewässerung läuft daher auf vollen Touren.

Irgendwie ist das Gejammer über Sommerhitze genauso nervig wie das Chaos, das regelmäßig ausbricht wenn es im Winter schneit. Beides ist normal und nicht zu ändern - warum kann man sich nicht einfach drauf einstellen und vorsorgen? Spart Nerven - nicht nur die eigenen ;).

:)

Hier ist es im Grunde fast so wie seit Jahren, zu wenig Regen bis Juli.... aus dem Grund habe ich mir 2008 einen Brunnen machen lassen - dann nimmt mich das zumindest für meinen Garten nicht ganz so mit...
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planwerk
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Re: Juni 2017

planwerk » Antwort #532 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:21


Irgendwie ist das Gejammer über Sommerhitze genauso nervig wie... . Beides ist normal und nicht zu ändern - warum kann man sich nicht einfach drauf einstellen und vorsorgen? Spart Nerven - nicht nur die eigenen ;).


Normal ist das nicht, nicht zu ändern ja.
Dies ist eine mehr als aussergewöhnliche Wettersituation für Mitte Juni.

Ich wünsch den von Gewittern bedrohten viel Glück.
Staudige Grüße vom Chiemsee!
philippus
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Re: Juni 2017

philippus » Antwort #533 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:47

Das mit dem Erstaunen wird für mich verständlich, wenn man in einer Region mit grundsätzlich eher ausgeglichenem Klima lebt. [..] hier versteht man unter Badewetter Temperaturen um die 30°C. In guten Jahren ist es von Juni bis September so warm.

Dein "hier" ist aber kein viel anderes als dort wo Bristlecone wohnt. Das gleiche gilt für ein paar andere Gebiete Süddeutschlands und für einen guten Teil des österreichischen Ostens. Nicht einmal in Wien, ja nicht einmal im Seewinkel kann man behaupten südeuropäisches Klima zu haben, warum also in Graz?

Die Realität: in Graz werden 30° Werte in den meisten Jahren an weniger als 20 Tagen gemessen (normierte Messungen natürlich, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Orten ermöglichen und nicht private Garten- und Terrassenmessungen !). Man kann sich die Mühe machen und die einzelnen Jahre ansehen, das dauert nicht lang.

Die Realität dazu im Detail:
- zwischen 1992 und 2014 wurde im Juni nur in 2 Jahren (2003 und 2006) an 10 oder mehr Tagen die 30°C Marke erreicht
- Was den ganzen Sommer betrifft (Juni-August, also über 90 Tage) gibt es 9 Jahre, an denen die 30°C Marke mindestens 20 Mal geknackt wurde. In den restlichen Jahren an weniger Tagen. Anders ausgedrückt: in den meisten Sommern (16 von 23) wurden in Graz die 30°C weniger als 20 Mal erreicht (In 6 Jahren weniger als 10 Mal und in einem Jahr kein einziges Mal..). Das hat sich auch in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert.

Sieht man vom Ausnahmejahr 2003 ab, als es fast in ganz Europa durchgehend sommerlich war, ist in allen Jahren auch die 25°C Marke an mindestens 20 Tagen von Anfang Juni bis Ende August nicht erreicht worden (meistens öfter).

Es ist also grosso modo so wie in vielen Regionen die hier vertreten sind. Auch für Graz ist die gegenwärtige Hitzewelle durchaus ungewöhnlich, egal ob das jetzt Einwohner der Stadt oder die Aufzeichnungen der jüngeren Zeit bestätigen
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planwerk
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Re: Juni 2017

planwerk » Antwort #534 am:

hemerocallis hat geschrieben: 22. Jun 2017, 10:47
hoffentlich liegt NOA mit dem verregneten August heuer daneben


Immer her damit! Wär optimal für den Süden und die Böden und das Grundwasser.
Staudige Grüße vom Chiemsee!
hymenocallis

Re: Juni 2017

hymenocallis » Antwort #535 am:

philippus hat geschrieben: 22. Jun 2017, 11:47
Nicht einmal in Wien, ja nicht einmal im Seewinkel kann man behaupten südeuropäisches Klima zu haben, warum also in Graz?[/quote]
Das hat niemand hier behauptet - genau lesen würde helfen ::)

[quote author=philippus link=topic=61084.msg2897580#msg2897580 date=1498124859]Die Realität: in Graz werden 30° Werte in den meisten Jahren an weniger als 20 Tagen gemessen (normierte Messungen natürlich, die eine Vergleichbarkeit mit anderen Orten ermöglichen und nicht private Garten- und Terrassenmessungen !). Man kann sich die Mühe machen und die einzelnen Jahre ansehen, das dauert nicht lang.

Die Realität dazu im Detail:
- zwischen 1992 und 2014 wurde im Juni nur in 2 Jahren (2003 und 2006) an 10 oder mehr Tagen die 30°C Marke erreicht
- Was den ganzen Sommer betrifft (Juni-August, also über 90 Tage) gibt es 9 Jahre, an denen die 30°C Marke mindestens 20 Mal geknackt wurde. In den restlichen Jahren an weniger Tagen. Anders ausgedrückt: in den meisten Sommern (16 von 23) wurden in Graz die 30°C weniger als 20 Mal erreicht (In 6 Jahren weniger als 10 Mal und in einem Jahr kein einziges Mal..). Das hat sich auch in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert.

Sieht man vom Ausnahmejahr 2003 ab, als es fast in ganz Europa durchgehend sommerlich war, ist in allen Jahren auch die 25°C Marke an mindestens 20 Tagen von Anfang Juni bis Ende August nicht erreicht worden (meistens öfter).

Es ist also grosso modo so wie in einigen Regionen die hier vertreten sind. Auch für Graz ist die gegenwärtige Hitzewelle durchaus ungewöhnlich, egal ob das jetzt Einwohner der Stadt oder die Aufzeichnungen der jüngeren Zeit bestätigen

Ebenfalls nochmals genau lesen - Temperaturen um die 30°C sind nicht Temperaturen größer/gleich 30°C.

Auch für die Regionen südlich von Graz ist die gegenwärtige Hitzewelle eine Hitzewelle - allerdings sind hier Hitzewellen durchaus üblich, treten häufiger auf und sind eben mal etwas früher oder etwas später dran - in etwa so wie die Wintereinbrüche, die auch unregelmäßig ausfallen oder manchmal ganz ausbleiben.
hymenocallis

Re: Juni 2017

hymenocallis » Antwort #536 am:

G hat geschrieben: 22. Jun 2017, 11:18
Hier ist es im Grunde fast so wie seit Jahren, zu wenig Regen bis Juli.... aus dem Grund habe ich mir 2008 einen Brunnen machen lassen - dann nimmt mich das zumindest für meinen Garten nicht ganz so mit...


Man ist zumindest vorbereitet und das spart Nerven! Wir haben seit Jahren eine Bewässerungsanlage (Zisterne) und der vorige Sommer war so naß, daß wir sie eigentlich nicht gebraucht hätten - das erste Mal seit 20 Jahren in dieser Region - heuer läuft sie wieder fleißig und die Zisterne ist wieder einmal leer, weil es nicht genug regnet (wenige Kilometer nördlich von uns an den Hügeln gibt es dafür bereits wieder Überschwemmungen).

Daß das Klima in Summe instabiler wird, ist nun ja wirklich nichts mehr neues - sich jedes Jahr aufs Neue zu wundern, hilft da nicht wirklich - vorbauen hingegen schon! ;)
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mentor1010
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Re: Juni 2017

mentor1010 » Antwort #537 am:

Hier Richtung Nordsee ist die Front auch durch...es klart wieder auf und windet etwas...hat ordentlich Regen gebracht der auch eine Zeitlang nicht soo heftig war und gut vom Boden aufgenommen wurde...einige tote Zweige der Eschen hat es rausgeweht aus den Bäumen aber alles in allem sieht es gut aus...Tonnen sind wieder randvoll ;)
bristlecone

Re: Juni 2017

bristlecone » Antwort #538 am:

Was ist denn "um die 30 °C"? Alles zwischen 25 und 35, zwischen 28 und 32 oder was darf's denn sein?

/Nervenschon-Ignorierfunktion wieder ein/

Takt 33,5 °C.

leonora
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Re: Juni 2017

leonora » Antwort #539 am:

wallu hat geschrieben: 22. Jun 2017, 11:12
Keine 200 mm Niederschlag in den letzten 6 Monaten bzw. keine 400 mm Regen in den letzten 12 Monaten sind nicht normal, sondern einmalig seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in unserer Region.

Die Eifel hat eine ziemlich regenreiche (West-) und eine trockene (Ost-)Seite,
vgl. Jahresniederschlag Kalterherberg: 1386 mm vs. Jahresniederschlag Zülpich: 582 mm
. Es ist anzunehmen, du lebst an der Ostflanke, weil du ja nicht erst seit diesem Jahr über große Trockenheit berichtest. :-\

LG
Leo
Hemsalabim
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