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Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“ (Gelesen 61361 mal)

Pflanzenstärkung, Krankheiten und physiologische Störungen

Moderator: Nina

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uliginosa
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

uliginosa » Antwort #75 am:

Danke Bristle, damit kann ich dann weiterrechnen ... 8)

RosaRot hat geschrieben: 21. Jun 2017, 09:20
Lies doch mal etwas weiter oben... ;)


Da ging es, so weit ich es überblicke, immer um andere Bor-Verbindungen, oder nicht?
Viele Grüße aus dem Trockengebiet, Uli
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thuja thujon
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #76 am:

uliginosa hat geschrieben: 21. Jun 2017, 09:13Ich habe nun herausgefunden, dass es sich dabei um Dinatriumoctaborat Tetrahydrat handelt, gut wasserlöslich und deshalb ideal zum Herstellen von Spritzlösungen für die Blattdüngung.
Mal eine dumme Frage: was hat die Wasserlöslichkeit mit der Aufnahmefähigkeit der Pflanze für die Verbindung zu tun?

Schau bitte mal hier rein:
http://www.lms-beratung.de/upload/59/1330410774_10860_42648.pdf
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Rib-2BW
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

Rib-2BW » Antwort #77 am:

Über die Zellmembran (außen lipophil), kann ein wasserlöslicher Stoff (Wenn er eine bestimmte Größe übertroffen hat), nicht in die Zelle eindringen. Das geschieht hier über bestimmte Ionenpumpen (Proteine, die bestimmte, geladene Teilchen ins Zellinnere befördern). Diese werden von der Pflanze teilweise gesteuert. Ein anderer Einfluss hat der berühmte osmotische Druck.
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partisanengärtner
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #78 am:

Ich habe einige Zeit viele meiner Lilien nicht mehr mit Borax behandelt. Einige haben vermutlich wegen zu häufiger Behandlung angefangen rotviolette Blattspitzen zu bekommen.
sie haben von mir etwas Kaliumsulphat als Blattdüngung bekommen. Die roten Spitzen sind verschunden, aber ich hatte außer bei einigen Wilden keine Lust mehr mit Borax zu behandeln.
Bei einer Sorte African Queen sind die vermutlich von Bortytis verursachten welken Blattspitzen aufgetaucht.
Daraufhin habe ich wieder zweimal Borax verbreicht.
Die Erscheinungen sind zum stehen gekommen und weiter Blätter der gleichen Pflanze wurden nicht befallen.

Ich habe außerdem alles was vor dem Haus wächst mit einem Eisendünger als Blattdüngung behandelt. Bisher zweimal.

Weitere negative Erscheinungen sind aber nicht zu vermelden.


Vor meinem Atelier wachsen zwei Weinstöcke die eigentlich jedes Jahr erst Mangelerscheinungen zeigen und dann starken Mehltaubefall haben.
Letztes Jahr habe ich sie mit Borax mindestens 10 Mal behandelt. Das hat die violetten und chlorotischen Veränderungen nicht beeinflusst. Allerdings war zum ersten Mal seit 3 Jahren ein Teil der Beeren wieder genießbar.

Trotzdem war ein großer Teil der Blätter mehr oder weniger stark befallen, auch über der Hälfte der Beeren hatte Schäden.

Der Stock bekam im Frühling 2017 drei Boraxspritzungen im Austrieb. Trieb wie letztes Jahr auch sehr üppig.
Vor einigen Wochen kamen die ersten Chlorosen an einigen Trieben des anfälligeren Stockes.

Violettverfärbungen (vermutlich Kaliummangel) hatte er noch nicht. Das kam in der Regel erst kurz vor den ersten Mehltausymptomen.
Ich habe daraufhin alle Triebe erst mit Eisendüngerlösung, dann mit Kaliumsulphat und anschließend mit Magnesiumbittersalzlösung besprüht. Nach der ersten Behandlung (eine Woche später) waren die Blätter des sonst symptomlosen Stockes dunkler grün.
Die neuen jungen Blätter des teilchlorotischen Stockes waren normal grün, die Beeren gewachsen. Eine zweite Behandlung erfolgte wieder ohne Bor.
Heute wieder eine Woche später sind alle neuen Treibe der chlorotischen Teile dunkler grün. Allerdings haben sich die sehr gelben Blätter die schon älter waren kaum positiv verändert. Nach wie vor sind sie gelb mit grünen Adern. Allenfalls ein wenig grüner.
Noch keine Symptome von Mehltau.

Eine Bekämpfung des Pilzes außer die Borbehandlung die ja offensichtlich nicht verhindern konnte das der Pilz auftrat gab es dieses Jahr nicht. Die Milchbehandlung habe ich seit vorletztem Jahr nicht wieder gemacht. War ja auch nur wenig erfolgreich.

Eine chemische Bekämpfung wäre nächstes Jahr wohl das Mittel meiner Wahl geworden.

Beide Sorten deren Namen ich allerdings nicht kenne sollen eigentlich resistent gegen Mehltau sein. Das waren sie allerdings unter den Mangelbedingungen nicht.
Sie wurden von einem engagierten Landschaftsgärtner ausgesucht und gepflanzt der dort wohnte.
Die Mangelsymptome waren von Anfang an da. Teilchlorosen und die rötlich violetten Verfärbungen die schon im Juni an den Herbst denken liessen.
Der Mehltaubefall wurde jedes Jahr schlimmer und in den letzten Jahren konnte man nichts von beiden Stöcken essen.

Kaliumsulphat Eisen und Superphosphat habe ich auch im Frühjahr vor dem Austrieb um den Stock herum ausgebracht. Trotzdem hatte er eben auch dieses Jahr Chlorosen. Allerdings deutlich weniger und eben durch die Blattdüngung, scheinbar gestoppt.

Ich werde wohl nächste Woche noch mal Mit Kalium und Eisen und Superphosphat noch mal nachbehandeln.

Ob ich auch Borax verwende weiß ich noch nicht. Aber die Palme und die große Zitrone dort wird sicher noch mal was bekommen.
Seit die Borax bekommen sind da keine Schildläuse aufgetreten. Das war im Winterquartier sonst immer der Fall. Im Sommer nur vereinzelt bemerkbar, aber wohl immer vorhanden. Schon seit einigen Jahrzehnten. Weißöl hat immer nur wenige Monate geholfen.

Eine Zitrone meiner Nachbarin ist stark Schildlaus befallen die bekommt ab nächste Woche auch eine mehrfache Behandlung. Mal sehen ob das reicht. Wenn nicht wird wohl Weißöl dazu kommen.
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #79 am:

Danke für die Erfahrung, Axel.
Aber ehrlich, was soll man dazu sagen?
Du vergleichst 2016 mit 2017 die unterschiedlicher nicht sein könnten und dazu noch Äpfel mit Birnen.

Was hat das alles mit Kali, Magnesium und Bor zu tun?
Hast du Vergleichspflanzen?
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #80 am:

Wenn Du den Platz und die Lust dazu hast kannst Du ja Vergleichspflanzungen machen.

Seit diesem Jahr habe ich eben wegen einiger Mangelerscheinungen mit Einzeldüngern angefangen. Die sind mir in Topfkultur als Minimumfaktor aufgefallen bei erst heftigem Wachstum. Erst als ich Eisen und Kalium der gekauften Blumenerde und über Blattdüngung hinzufügte sind die spätsommerlichen Mangelsymptome bei Boraxdüngung letztes Jahr verschwunden.

Dieses Jahr habe ich das auf die Weinstöcke und auch auf einige ausgepflanzte Heikelchen ausgeweitet.

Wenn es Dir hilfreicher erscheint das ich das verschweige dann ignorier es halt. Was ich hier bertreibe ist nahezu intuitiv. Kein wissenschaftlicher Versuch. Nur eine erweiterte Fragestellung. Die Antwort wirst Du hier bei mir nicht finden.
Ich verschweige aber eben nicht weitere unorthodoxe Eingriffe meinerseits.

Dafür habe ich weder Platz noch Lust. Jeder kann das unterbauen wenn er mag oder widerlegen wenn die Versuche das hergeben.

Ich arbeite ja schon mal in einem nicht definierten Gartenboden, wie soll man da eine wissenschaftlichen Versuch aufbauen auf den 100 qm?

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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #81 am:

Bei den Weinstöcken handelt es sich um Beobachtungen der letzten 20 Jahre. Eine stetige Abwärtsbewegung die vermutlich auf eben auf die ungünstige Substatzusammensetzung zurück zu führen ist. Kein gewachsener Boden an einer Hauswand.

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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

Mathilda1 » Antwort #82 am:

kann man da nicht zumindest teile des substrats austauschen(ev nach und nach an jeder seite etwas runtergraben und das zeug weg und mit normalem oberboden auffüllen?)
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Dietmar
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

Dietmar » Antwort #83 am:

Bor ist ein Spurenelement, welches in lehmhaltiger Gartenerde meist ausreichend vorhanden ist. Es gibt nur wenige Kulturpflanzen, die größere Mengen Bor benötigen, meist beim Anbau als Monokultur, wie z.B. bei Wein. Wenn ich größere Mengen meine, dann nicht so viel wie normaler Gartendünger, sondern nur in geringsten Mengen, also in der Menge eines Spurendüngers.

In der allermeisten Fällen düngen Laien vermutlich viel zu viel, aber viel hilft eben nicht viel, sondern schadet.

Beim Düngen sehe ich zwei grundsätzlich verschiedene Anwendungen:

1. Garten:
Das Darauflosdüngen mit z.B. Blaukorn und Borax, aber auch mit anderen Kombidüngern schadet mehr als es nützt, denn Kombidünger berücksichtigen nicht, welche Nährstoffe im Boden ausreichend oder schon zuviel enthalten sind. Mit Kombidüngern überdüngt man also fast zwangsweise (außer bei Sandboden). Gartenbesitzer sollten nicht Mühe und Kosten scheuen, alle 5 ... 7 Jahre eine Bodenanalyse machen zu lassen. Nur dann weiß man, was der Boden braucht. In der Landwirtschaft ist so eine Bodenanalyse gesetzlich jedes Jahr vorgeschrieben, wenn man Mineraldünger einsetzen will.
Der einzige Dünger, den jeder Gartenboden (außer für Moorbeetpflanzen u.ä.) braucht, ist Rasenkalk, da durch Auswaschen durch Regen jedes Jahr ca. 50 ... 75 g/qm dem Boden verloren geht. Das ist ca. eine kleine Hand voll pro qm. Kalzium ist der wichtigste Nährstoff für Pflanzen überhaupt. Das ist bewiesen durch die Analyse von Pflanzenaschen. Bevor jemand sich aufregt, Kohlenstoff braucht man nicht düngen, da in der Luft vorhanden und Stickstoff in der Regel auch nicht dank Blitzen und Dieselautos, die von Pflanzen verwertbares Stickoxid erzeugen. (verwertbar über Regen und Bakterien im Boden).
Eine Borax-Düngung im Garten ist in 99% der Fälle sinnlos und schädlich, es sei denn, die Bodenanalyse zeigt einen Bormangel.

2. Blumentöpfe und Blumenkästen:
Herkömmliche Blumenerde besteht zumeist aus Torf (in wenigen Ausnahmen aus Kompost). Torf ist aber praktisch nährstofffrei. Also muss sinnvoll aufgedüngt werden. Das machen die Erdenhersteller von Werk aus. Die zugesetzte Menge Mineraldünger reicht meist für etwa 3 ... 5 Monate. Im nächsten Jahr muckern die Pflanzen nur noch, da kaum noch Nährstoffe vorhanden. Das ist beabsichtigt, damit neue Erde gekauft wird. Da in natürlichem Torf keinerlei Nährstoffe vorhanden sind, müssen diese als Nährstoffmix zugeführt werden. Hierfür ist Blaukorn halbwegs geeignet, da keine Rücksicht auf vorhandene Nährstoffe genommen werden muss. Eine Düngung von Borax ist sinnlos und schädlich, da man so kleine Mengen kaum genau bemessen kann und auch noch andere Spurenelemente benötigt werden. Blaukorn enthält meist keine Spurenelemente. Dünger mit Spurenelementen sind meist sehr teuer, aber es gibt eine Ausnahme. In einer Großmarktkette, die zu einem der ganz großen Discounter gehört, gibt es sporadisch Bumendünger mit Spurenelementen als Lösung in einer 1l-Flasche. Kosten: nur 1,29 €/Liter-Flasche. Da sind alle wichtigen Makro- und Mikronährstoffe im richtigen Verhältnis enthalten, außer Kalzium, da viele Zimmerpflanzen aus den Tropen viel Kalzium nicht vertragen (wie Moorbeetpflanzen). Zu den Mikronährstoffen darin gehören auch Bor, Eisen, Kupfer, Zink und Mangan.

Allgemeine Bemerkung:
Was passiert, wenn man zu viel düngt?
- Ein Zuviel an einem Nährstoff verhindert die Aufnahme eines anderen lebenswichtigen Nährstoffes, obwohl genug von diesem vorhanden ist. Das ist eine der Ursachen von Chlorose beim Wein, wenn sogenannte Antagonisten die Aufnahme von Eisen verhindern.
- bei generell zu viel gedüngt: Ist die Nährstoffkonzentration im Boden höher als im Pflanzensaft, können die Pflanzen keine Nährstoffe mehr aufnehmen (Osmose).

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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #84 am:

Der Wein wächst im aufgefüllten Substrat unbekannter Herkunft. Die Fläche ist kunstvoll gepflastert bis auf die zwei ausgesparten je ein Quardatmeter für die beiden Weinstöcke. Pflasterung hat der Landschaftsgärtner gemacht, der ja vor einigen Jahren verstorben ist.
Ringsum ist Beton und Teer also kaum eine Möglichkeit da einzugreifen.
Da der ursprüngliche Besitzer der Stöcke ein gelernter Gärtner es nicht geschafft hat die Mangelsituation zu beheben, bin ich jetzt dran.
Erdaustausch geht schon nicht weil der Hausbesitzer davon nicht erbaut sein wird ist direkt neben der Eingangstür.

Bei den geringen Mengen die ich einsetze ist es schon erstaunlich welchen Unterschied das bei einigen Pflanzengruppen macht.

Calciummangel wird das bei dem vielen Mörtel und Beton der die Pflanzfläche begrenzt wohl eher nicht vorhanden sein. Das Gebäude steht auf Kalkfelsen und vermutlich ist das aufgefüllte Material aus der Umgebung, diese Böden sind Kalkmergel mit Dolomit und Kalkgestein.
Da ist der Ph wohl ziemlich hoch und die Aufnahme von Bor über den Boden nahezu unmöglich selbst wenn genug vorhanden sein sollte. Über Ph 7.5 kommen die Pflanzen an dieses Element kaum noch ran.
Kalk und hohe PH Werte sind ein gutes Mittel einen womöglich vorhandenen Borüberschuß zu neutralisieren. ;)
Geht natürlich nicht bei Moorbeetpflanzen, die aber eben in den Böden kaum Bor vorfinden.
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #85 am:

In meiner Gegend gibt es eine große Vielfalt an Gesteinen. Die Böden varieren in Ihrem Ursprung hier von Urgestein Granit, Gneis über Basalt, Diabas, Kalk, Dolomit Lehm, Sand und Torf. im Umkeis von 80 Kilometer kommt der Großteil aller irdischen Gesteine hier vor. Die Böden variieren daher schon sehr kleinräumig.
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #86 am:

Hier mal ein chlorotischer Trieb des Weins den ich behandelt habe. Rechts die alten Blätter die kaum Verbesserung zeigen. Der Neuaustrieb ist anscheinend symptomlos. Es waren nur einige Einzeltriebe betroffen.
So fing es gewöhnlich an.
Dateianhänge
Chlorosebehandlung vitis.jpg
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #87 am:

Bitte versteh mich nicht falsch.
partisaneng hat geschrieben: 8. Jul 2017, 00:17Ich verschweige aber eben nicht weitere unorthodoxe Eingriffe meinerseits.
Ich finde es gut, dass du das so machst. Weiter so. Ich finde es interessant und wichtig.
Was mir allerdings etwas fehlt, sind mehr oder weniger wichtige Randparameter. Du schreibst manchmal viel von Bor und zuwenig von dem drumrum.
Wenn ich mir deinen Trieb vom Wein so angucke, hattet ihr eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit und der Wein gleich mit?
Seit den entspannenden/massiven Regenfällen im Frühsommer/Spätfrühjahr, kam das in etwa zusammen mit deinen Borspritzungen und in etwa seitdem wachsen auch wieder normalgrüne Blätter? Sieht für mich ziemlich nach Trockenheitsbedingter Eisenchlorose aus, Detailbilder wären gut, kann noch mehr sein.

Bormangelerscheinungen betreffen doch meist eher den Vegetationspunkt, absterben/verhocken von Trieben und verfaulen von Pflanzen oder hohle Stängel usw. Chlorosen sinds eher selten bzw eher als Folge von verfaulenden Stängeln.
Zusätzlich dürfte man bei Bor wohl auch eine Wirkung gegen verschiedene Bakterienkrankheiten und Pilze erwarten. Gegen das ein oder andere Insekt bestimmt auch ein bisschen.
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

partisanengärtner » Antwort #88 am:

Die Chlorosen haben sich jetzt auch bei den älteren Blättern weiter zurückgebildet.
Einen Wassermangel wird der Wein wenigstens vermutlich nicht haben. 5 Meter tiefer fließt ein Forellenbach und der ist auch keine 10 Meter weg. Der Wein ist da schon in den 90ern gepflanzt worden.

Bei meinen Boraxexperimenten sind mir eben bei einigen Pflanzen diverse Mangelerscheinungen aufgefallen. Daher habe ich eben auch mit den Einzeldüngern experimentiert. In der Regel war es gekauftes Substrat wo es auftrat, also im Topf.
Aber ich vermute das eben durch das beschleunigte Wachstum auch ein Engpass auftreten könnte in nicht optimal versorgten Böden. Der Wein ist immer sehr wüchsig. In diesem Jahr aber besonders. Man kann ihn kaum bändigen. Kein Wunder das er Mangelerscheinungen zeigt.

Beim Wein ist diese Chlorose schon immer aufgetreten, allerdings im fortgeschrittenen Stadium mit einer Rotviolettverfärbung des Blattinneren. Dann war auch immer der falsche Mehltau beteiligt. Soweit ich das beurteilen kann sind aber beide Arten dort zu finden. Mehl auf den Blattoberseiten, aber eben auch Pilzrasen auf der Unterseite besonders bei den rotverfärbten Blättern.
Noch sind keine Symptome zu finden,
Auf die warte ich noch.
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Re: Borax oder die Entdeckung des „Grünen Daumens“

thuja thujon » Antwort #89 am:

partisaneng hat geschrieben: 12. Jul 2017, 19:03
Die Chlorosen haben sich jetzt auch bei den älteren Blättern weiter zurückgebildet.
Einen Wassermangel wird der Wein wenigstens vermutlich nicht haben. 5 Meter tiefer fließt ein Forellenbach und der ist auch keine 10 Meter weg. Der Wein ist da schon in den 90ern gepflanzt worden.
Wassermangel hat Wein eigentlich nie, die tiefen Wurzeln machen ihren Job gut. Da brauchts nichtmal den Forellenbach.
Deutlich mehr Nährstoffe als die tiefen Wurzeln nehmen die flacheren Wurzeln auf.
Trockener Boden bremst auch das Bakterien- und Pilzwachstum, die Nährstoffe mobilisieren.
Nimmt man alles zusammen kommts oft zu Mangelerscheinungen obwohl die Reben/Pflanzen noch ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Freut mich für dich dass die alten Blätter wieder besser werden und ich drück dir die Daumen, dass du noch lange auf die Symptome mit den roten Blättern warten musst.
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