Eine Frage an die Spezis:
Hat Schneckenkorn in Form von Eisen-III-phosphat als Nebenwirkung einen Eisendüngeeffekt?
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Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger? (Gelesen 3062 mal)
Moderator: Nina
- Natternkopf
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
Salü Dietmar
Vermutlich schon, weiss nur nicht ob dieser "Düngereffekt" relevant ist von der Menge her.
Zitat:
'In der Erde wird Eisen-III-phosphat in die Pflanzennährstoffe Eisen und Phosphat umgewandelt.'
Quellennachweis
Okay, so geht es ;) : Voilà
Ist aber auch das einzige was ich dazu gefunden habe.
Vermutlich weiss jemand anderes mehr dazu.
Grüsse Natternkopf
Uups, da ist die Internetadresse gesperrt.
Ist somit nicht verlinkbar.
Mal schauen ob ich das anders hinkriege.
Vermutlich schon, weiss nur nicht ob dieser "Düngereffekt" relevant ist von der Menge her.
Zitat:
'In der Erde wird Eisen-III-phosphat in die Pflanzennährstoffe Eisen und Phosphat umgewandelt.'
Quellennachweis
Okay, so geht es ;) : Voilà
Ist aber auch das einzige was ich dazu gefunden habe.
Vermutlich weiss jemand anderes mehr dazu.
Grüsse Natternkopf
Uups, da ist die Internetadresse gesperrt.
Ist somit nicht verlinkbar.
Mal schauen ob ich das anders hinkriege.
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
Ferramol enthält laut Herstellerangaben 9,9 g Fe(III)phosphat/kg Schneckenkorn.
Man soll davon 5 g/m² ausbringen, ein Kilogramm reicht dann für 200 m².
Damit führt man dem Boden dann 50 mg Fe(III)phosphat/m² zu, umgerechnet unter Berücksichtigung des Eisenanteils im Fe(III)phosphat von 37 % sind das dann knapp 20 mg Eisen/m².
Dabei liegt das Eisen in einer in Wasser kaum löslichen Form vor, die erst von Mikroorganismen oder Pflanzen aufgeschlossen werden muss. In kalkhaltigen bzw. alkalischen Böden entstehen basische Fe(III)oxide, die ebenfalls schlecht pflanzenverfügbar sind.
Fazit: Als Eisendünger zu vernachlässigen.
Man soll davon 5 g/m² ausbringen, ein Kilogramm reicht dann für 200 m².
Damit führt man dem Boden dann 50 mg Fe(III)phosphat/m² zu, umgerechnet unter Berücksichtigung des Eisenanteils im Fe(III)phosphat von 37 % sind das dann knapp 20 mg Eisen/m².
Dabei liegt das Eisen in einer in Wasser kaum löslichen Form vor, die erst von Mikroorganismen oder Pflanzen aufgeschlossen werden muss. In kalkhaltigen bzw. alkalischen Böden entstehen basische Fe(III)oxide, die ebenfalls schlecht pflanzenverfügbar sind.
Fazit: Als Eisendünger zu vernachlässigen.
- thuja thujon
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
Ich bin für die Formulierung mit 12,5g/kg auf
23mg Eisen pro Quadratmeter und
12,5mg Phosphor pro Quadratmeter gekommen.
Ein Düngeeffekt ist nicht auszuschliessen, für praxisrelevante Böden sehe ich aber keinerlei Effekte.
PS: hier mal eine Bodengütekarte für Deutschland, weil Eisen nur in speziellen Ausnahmefällen gedüngt werden muss:
http://agrarbericht.brandenburg.de/media_fast/4058/Karte_Bodeng%C3%BCte.jpg
Hintergründe zur Eisenproblematik:
http://www.foeko.de/wp-content/uploads/2016/10/3-2016-pflanzenernaehrung-eisen.pdf
23mg Eisen pro Quadratmeter und
12,5mg Phosphor pro Quadratmeter gekommen.
Ein Düngeeffekt ist nicht auszuschliessen, für praxisrelevante Böden sehe ich aber keinerlei Effekte.
PS: hier mal eine Bodengütekarte für Deutschland, weil Eisen nur in speziellen Ausnahmefällen gedüngt werden muss:
http://agrarbericht.brandenburg.de/media_fast/4058/Karte_Bodeng%C3%BCte.jpg
Hintergründe zur Eisenproblematik:
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
@ thuja thujon
Danke für den 2. Link, der sehr informativ ist. Der erste Link sagt nur allgemein etwas zur Bodengüte aus.
Ich hatte schon früher mal geschrieben, dass ich lt. Bodenanalyse einen ausgeprägten Eisenmangel habe, auch Eisen als schwer verwertbare Oxide fehlen praktisch fast total. Dazu kommt, dass es bei mir im Frühsommer nur sehr wenig regnet und trockener Boden ist auch sehr schlecht für die Eisenverfügbarkeit.
Wie wirkt sich das aus? Gras und Rebenblätter bleiben hellgrün und werden nicht tiefgrün. Bei Rasen hilft kurzfristig ein Düngen mit Eisensulfat, aber nach wenigen Tagen ist die Wirkung dahin, da das Eisensulfat entweder ins Grundwasser ausgespült wird oder sich chemisch in schwer verfügbare Formen umgewandelt. Meine Reben bekommen ein paar Mal eine Blattdüngung mit Eisenchelat, aber das ist sauteuer und ist auch keine nachhaltige Düngung, also keine Dauerlösung, sondern nur Rettungstechnologie bei beginnender Chlorose. Das ist der Hintergrund meiner Frage.
Da in meinem Boden auch einige Spurenelemente knapp sind, gieße ich ab und an mit Flüssigdünger mit Spurenelementen und da ist Eisenchelat auch drin, allerdings in kleinen Mengen. So eine Flasche Flüssigdünger mit Spurenelementen kostet nur 1,29 € und langt gerade dazu, alle Reben einmal zu gießen, da man lt. Anweisung 2 Kappen pro 10l-Kanne nehmen soll. Aber auch das ist nur eine kurzfristige Lösung.
Auch in Phosfik, mit welchem ich ein- bis zweimal im Jahr gegen Pero spritze, enthält etwas Eisenchelat. Diese kleinen Eisenquellen läppern sich hoffentlich übers Jahr zusammen.
Danke für den 2. Link, der sehr informativ ist. Der erste Link sagt nur allgemein etwas zur Bodengüte aus.
Ich hatte schon früher mal geschrieben, dass ich lt. Bodenanalyse einen ausgeprägten Eisenmangel habe, auch Eisen als schwer verwertbare Oxide fehlen praktisch fast total. Dazu kommt, dass es bei mir im Frühsommer nur sehr wenig regnet und trockener Boden ist auch sehr schlecht für die Eisenverfügbarkeit.
Wie wirkt sich das aus? Gras und Rebenblätter bleiben hellgrün und werden nicht tiefgrün. Bei Rasen hilft kurzfristig ein Düngen mit Eisensulfat, aber nach wenigen Tagen ist die Wirkung dahin, da das Eisensulfat entweder ins Grundwasser ausgespült wird oder sich chemisch in schwer verfügbare Formen umgewandelt. Meine Reben bekommen ein paar Mal eine Blattdüngung mit Eisenchelat, aber das ist sauteuer und ist auch keine nachhaltige Düngung, also keine Dauerlösung, sondern nur Rettungstechnologie bei beginnender Chlorose. Das ist der Hintergrund meiner Frage.
Da in meinem Boden auch einige Spurenelemente knapp sind, gieße ich ab und an mit Flüssigdünger mit Spurenelementen und da ist Eisenchelat auch drin, allerdings in kleinen Mengen. So eine Flasche Flüssigdünger mit Spurenelementen kostet nur 1,29 € und langt gerade dazu, alle Reben einmal zu gießen, da man lt. Anweisung 2 Kappen pro 10l-Kanne nehmen soll. Aber auch das ist nur eine kurzfristige Lösung.
Auch in Phosfik, mit welchem ich ein- bis zweimal im Jahr gegen Pero spritze, enthält etwas Eisenchelat. Diese kleinen Eisenquellen läppern sich hoffentlich übers Jahr zusammen.
- thuja thujon
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
Nach welcher Methode hat das Labor den Eisengehalt bestimmt? Guck das mal bitte nach.
Es gibt Methoden, die messen etwa nach Wurzelaufschluss verfügbare Nährstoffe und lassen die festgelegten außer acht.
Es gibt jedenfalls viele Möglichkeiten, wie Bodenuntersuchungen an der eigentlichen Fragestellung vorbeimessen und so nur Schrottdaten produzieren.
Flüssigdünger ist umgerechnet sehr teuer (die enthalten max. 300g/Liter Nährsalz), billiger sind zB die Hakaphos-Salze. Flüssigdünger hat eine ungünstige Zusammensetzung, zuviel Phosphat was deine angeblich wenigen Spurenelemente zusätzlich festlegt. Bei Hakaphos kannst du dir Dünger aussuchen, die dem aktuellen Bedarf eher gerecht werden.
Die phosphatreduzierten Blaukörner sind ebenfalls eine billige Spurennährstoffquelle.
Faulschlamm aus einem Teich oder Weiher enthält viel Eisensuilfid.
Wenn du Lust hast zu spielen, sammle ein paar grüne Walnussfrüchte und Blätter, koche sie mit Wasser aus und lege Schrott rein => organisch komplexiertes Eisen
Günstiges Eisenchelat:
http://www.ebay.de/itm/Fe-EDTA-Eisen-EDTA-Eisenduenger-mit-13-3-chelatiertem-Eisen-1-kg-/112353433214?_trksid=p2385738.m2548.l4275
Es gibt Methoden, die messen etwa nach Wurzelaufschluss verfügbare Nährstoffe und lassen die festgelegten außer acht.
Es gibt jedenfalls viele Möglichkeiten, wie Bodenuntersuchungen an der eigentlichen Fragestellung vorbeimessen und so nur Schrottdaten produzieren.
Flüssigdünger ist umgerechnet sehr teuer (die enthalten max. 300g/Liter Nährsalz), billiger sind zB die Hakaphos-Salze. Flüssigdünger hat eine ungünstige Zusammensetzung, zuviel Phosphat was deine angeblich wenigen Spurenelemente zusätzlich festlegt. Bei Hakaphos kannst du dir Dünger aussuchen, die dem aktuellen Bedarf eher gerecht werden.
Die phosphatreduzierten Blaukörner sind ebenfalls eine billige Spurennährstoffquelle.
Faulschlamm aus einem Teich oder Weiher enthält viel Eisensuilfid.
Wenn du Lust hast zu spielen, sammle ein paar grüne Walnussfrüchte und Blätter, koche sie mit Wasser aus und lege Schrott rein => organisch komplexiertes Eisen
Günstiges Eisenchelat:
http://www.ebay.de/itm/Fe-EDTA-Eisen-EDTA-Eisenduenger-mit-13-3-chelatiertem-Eisen-1-kg-/112353433214?_trksid=p2385738.m2548.l4275
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Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Nach welcher Methode hat das Labor den Eisengehalt bestimmt? Guck das mal bitte nach.
Die Bestimmung der Elemente erfolgte aus salpetersaurerem Auszug mittels ICP-OES. Der Nitrat- und pH-Wert (sofern in der Analyse enthalten) wurden aus einem wässrigen Auszug ermittelt (Nitrat mittels UVVIS-Spektrometer, pH-Wert mittels pHElektrode).
---> steht so im Prüfbericht.
Welches Hakaphos-Salz nimmst Du?
Zur Bodenanalyse bei mir:
- große Überversorgung mit Kalium (obwohl nie mit Kaliumhaltigen Dünger gedüngt)
- Phosphorgehalt in Mitte des Optimum, obwohl nie damit gedüngt
- N im unteren Bereich des Optimum
Eigentlich brauche ich keine Dünger mit K, P und N, sondern nur Spurennährstoffe, denn bei diesen gibt es bei mir ein Defizit, insbesondere bei Fe, Zn und Cu. Ich bräuchte also einen Dünger, der nur aus Spurennährstoffen besteht, aber so einen habe ich noch nicht gesehen. Wenn ein Kombidünger mit Spurennährstoffen, dann mit möglichst wenig K und P. Bei Reben sollten man aber nach der Blüte nicht mehr mit stickstoffhaltigen Dünger düngen (verzögert die Holzreife - geringere Frostfestigkeit, verzögert die Reife der Trauben, macht wässriges Aroma).
Ich habe mal mit Vulkanasche aus der Eifel gedüngt, da mit Spurenelementen - aber ohne Prüfbericht zur Zusammensetzung.
Re: Schneckenkorn Eisen-III-Phosphat - Nebeneffekt Eisendünger?
Ich hatte mal mit Urgesteinsmehl auf Diabasbasis geliebäugelt, aber noch keine Zusammensetzung bezüglich Spurenelementen gefunden, nur mit Hauptbestandteilen. Allerdings sind einige Urgesteinsmehle recht basisch, was die Verfügbarkeit von Spurennährstoffen verschlechtert.