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Seltene Mirabellen (Gelesen 218917 mal)
Moderator: cydorian
Re: Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Ihr versteht hoffentlich, dass ich jetzt hier aus verschiedenen Gründen keine Namen nennen will. Nur soviel, die Quellen von denen ich spreche wollen (größtenteils) keinen Profit erzielen sondern für die Weiterverbreitung der alten Sorten sorgen. Wenn alles gut läuft kann ich nächstes Jahr vielleicht schon ein paar Reiser von verschiedenen Sorten abgeben. Sicher geht es bei Flotow und eventuell sogar bei der Herrenhäuser. Aber wie ich hier schon mehrfach geschrieben habe ist bei dieser natürlich die Sortenechtheit noch nicht geprüft. Das wäre dann natürlich auf eigenes Rsiko,eventuell doch eine Herrenhäuser Nancy oder was ähnliches zu bekommen. Aber ganz im Ernst: Eine Nancy ist die Herrenhäuser aus Weihestephan nicht und die anderen 12 Mirabellensorten, die ich schon habe, haben alle andere Blätter. Was natürlich nichts heißen muss, es werden auch andere Mirabellen noch vermisst.
Aus den USA habe ich ürigens vor Monaten schon mal geschrieben ist mir auch ein Standort der Herrenhäuser bekannt. Konnte aber auch keine Möglichkeit finden von dort Reiser nach Deutschland einzuführen. Momentan suchen wir, wie schon bemi Tread seltene Mirabellen geschrieben, die Rangheris Mirabelle. Hier sind wir auch für jeden Hinweis dankbar.
Was hier wohl auch die wenigsten wissen, es gab mal eine Sammlung von Andreas Kressin im Nordharz. Der hatte 300 verschiedene, teils sehr seltene Pflaumensorten. Leider musste er wegen Pachtauflösung seinen "Pflaumenpark" auflösen. Soweit ich weiß sind die Meisten seiner Sorten verloren gegangen.
Aus den USA habe ich ürigens vor Monaten schon mal geschrieben ist mir auch ein Standort der Herrenhäuser bekannt. Konnte aber auch keine Möglichkeit finden von dort Reiser nach Deutschland einzuführen. Momentan suchen wir, wie schon bemi Tread seltene Mirabellen geschrieben, die Rangheris Mirabelle. Hier sind wir auch für jeden Hinweis dankbar.
Was hier wohl auch die wenigsten wissen, es gab mal eine Sammlung von Andreas Kressin im Nordharz. Der hatte 300 verschiedene, teils sehr seltene Pflaumensorten. Leider musste er wegen Pachtauflösung seinen "Pflaumenpark" auflösen. Soweit ich weiß sind die Meisten seiner Sorten verloren gegangen.
- cydorian
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Re: Seltene Mirabellen
Seltene Mirabelle in den Thread "seltene Mirabellen" verschoben.
Re: Seltene Mirabellen
Danke!
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Re: Seltene Mirabellen
Tara2 hat geschrieben: ↑30. Jun 2017, 17:01... Leider musste er wegen Pachtauflösung seinen "Pflaumenpark" auflösen. Soweit ich weiß sind die Meisten seiner Sorten verloren gegangen.
sowas gehört sowas von verboten! :P >:( :-\
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Re: Seltene Mirabellen
Der Staat hat sich bisher um solche Sachen wirklich viel zu wenig gekümmert. Manchmal sind Besserungen in Sicht, siehe z.B. die Genbank Obst. Um dann wieder mit der "Sauboll" drauf zuschlagen siehe die neueste "EU Verordnung Obst und Gemüse". nach meiner Meinung müssten die alten Obst und Gemüsesorten genauso wie andere Sachen auch zum Weltkulturerbe erklärt werden.
Wie dem auch sei, soweit ich erfahren habe soll die Herrenhäuser aus Weihestephan aus Kressins Sammlung stammen. Wenn es war ist gibt mir das Hoffnung die echte Sorte zu haben.
Wie dem auch sei, soweit ich erfahren habe soll die Herrenhäuser aus Weihestephan aus Kressins Sammlung stammen. Wenn es war ist gibt mir das Hoffnung die echte Sorte zu haben.
- zwerggarten
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Re: Seltene Mirabellen
Tara2 hat geschrieben: ↑1. Jul 2017, 09:08... nach meiner Meinung müssten die alten Obst und Gemüsesorten genauso wie andere Sachen auch zum Weltkulturerbe erklärt werden. ...
:o :D
so simpel und unmittelbar einleuchtend, der gedanke, aber darauf bin ich noch nie gekommen – kann man das irgendwo vorschlagen, kann jede/r das?!
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Re: Seltene Mirabellen
Das ist Aufgabe von ICOMOS und muss durch mindestens 36 Gremien, bevor es beschlossen wird. Ich habe schon mehrfach angesprochen, dass ausgewählte Sorten aller Pflanzengruppen ins Weltkulturerbe gehören und ein ICOMOS-Mitglied gebeten, sich darum zu kümmern. Es kann also nur noch Jahrzehnte dauern. Sicher wäre es gut, wenn noch andere ICOMOS-Mitglieder aktiviert würden. Und dann muss noch jemand (??) entsprechende Sortenlisten erstellen....
Re: Seltene Mirabellen
Die gibts. Es gibt in etlichen Bundesländern Streuobstsortenkartierungen.
"Ansprechen" ist kein tragfähiges Konzept, über das Gremien abstimmen können.
"Ansprechen" ist kein tragfähiges Konzept, über das Gremien abstimmen können.
Re: Re: Mirabellen, Pflaumen, Renekloden und Zwetschen
Tara2 hat geschrieben: ↑30. Jun 2017, 17:01
Nur soviel, die Quellen von denen ich spreche wollen (größtenteils) keinen Profit erzielen sondern für die Weiterverbreitung der alten Sorten sorgen. Wenn alles gut läuft kann ich nächstes Jahr vielleicht schon ein paar Reiser von verschiedenen Sorten abgeben.
Ich freue mich das zu hören. Wenn die Aussicht besteht, dass irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft Reiser erhältlich sind, warte ich gerne. Bei mir würden die Sorten auch erhalten bleiben, da ich nicht nur die Bäume mit Sortenschilder versehe, sondern auch Pflanzpläne erstelle. Die sollten auch über meine Lebenszeit hinaus eine Identifizierbarkeit der Sorten sicher stellen. Natürlich würden auch die irgendwann verschwinden, wenn meine Pflanzungen nicht in interessierte Hände kommen. Meinen Teil für den Erhalt, würde ich aber sicherstellen.
Ich bin allerdings an Sorten interessiert, die auch für den Obstanbau interessant/besonders sind. Ich sammel also nicht des Sammelns wegen, sondern weil ich Obst und den Obstanbau liebe. Die historischen Mirabellensorten haben es da gegenüber der Mirabelle von Nancy offenbar schwer. Die ist als Mirabelle schon sehr gut. Ich kenne allerdings nur die von Nancy. Gerade die Königin der Mirabellen könnte aber interessant sein. Die Sortenbeschreibungen, die ich bisher gelesen habe, klingen eher nach Reneklode als nach Mirabelle. Das wäre aber nicht schlimm, weil es dann eben eine gute Reneklode wäre :-).
Ich könnte mir vorstellen, dass in vielen privaten Pflanzungen noch sehr seltene Sorten stehen, diese aber nicht mehr als solche bekannt sind, weil die Beschriftungen nicht gepflegt wurden. Deswegen denke auch ich, dass "Gendatenbanken" zur Erhaltung historischer Obstsorten eine gute Lösung wären.
Re: Seltene Mirabellen
Gendatenbanken gibt es inzwischen schon einige. Und was die verschiedene Mirabellen angeht, kommt es immer darauf an was man damit tun will: Die Nancy ist gut zum Frischverzehr absolut! Aber die Metzer ist noch besser für Schnaps, die hat soweit ich weiß im Durchschnitt mehr Öchsle, die Bergthold und die Flotow sind früher, die Septembre und die Oktobre sind später usw.... Bei der Herrenhäuser bin ich auf die Früchte gespannt zu was die taugen.
Re: Seltene Mirabellen
apropos Gendatenbanken und Genbanken (sprich Erhaltungsstandorte)
ich habe noch aus der Zeit meiner ersten Veredlungsversuche eine Bundes-Obstsortenliste (1985), herausgegeben vom Verband der Landwirtschaftskammern. Damals gab es noch 41 Erhaltungseinrichtungen/Versuchsanstalten.
An Mirabellen sind ausgeführt: Flotows M.: nur Geisenheim; Nancy: mehrere Standorte und Typen (Typ Wigger, 64, 1510, 1725, 2777); M. de Septembre: nur Hohenheim; M. Herrenhäuser: nur Geisenheim; Späte M.: Weinsberg; Miracosa (eigentlich Mirakosa): Trier, Weihenstephan und Miracosa de rouge: Geisenheim.
nicht erwähnt sind: Metzer M.!, auch nicht Rangheris M., Königin der M.,
Damals habe ich zwar Edelreiser in Geisenheim bestellt, leider keine Herrenhäuser M. Veredelt habe ich dann nur Nancy und Metzer, Reiser von meinen Nachbarn.
ich habe noch aus der Zeit meiner ersten Veredlungsversuche eine Bundes-Obstsortenliste (1985), herausgegeben vom Verband der Landwirtschaftskammern. Damals gab es noch 41 Erhaltungseinrichtungen/Versuchsanstalten.
An Mirabellen sind ausgeführt: Flotows M.: nur Geisenheim; Nancy: mehrere Standorte und Typen (Typ Wigger, 64, 1510, 1725, 2777); M. de Septembre: nur Hohenheim; M. Herrenhäuser: nur Geisenheim; Späte M.: Weinsberg; Miracosa (eigentlich Mirakosa): Trier, Weihenstephan und Miracosa de rouge: Geisenheim.
nicht erwähnt sind: Metzer M.!, auch nicht Rangheris M., Königin der M.,
Damals habe ich zwar Edelreiser in Geisenheim bestellt, leider keine Herrenhäuser M. Veredelt habe ich dann nur Nancy und Metzer, Reiser von meinen Nachbarn.
Re: Seltene Mirabellen
Wie sich das mit der Herrenhäuser dann leider herausgestellt hat war das wie wir ja inzwischen alle wissen ein Fehler. Geisenheim hat die meisten Obstbäume gerodet, ohne Rücksicht auf Verluste! Mit ein Grund, warum wir die Herrenhäuser schon seit Jahren suchen. Aber wenn wir Glück haben ist ja jetzt die echte dabei.
Re: Seltene Mirabellen
ich habe noch die dunkle Erinnerung an Krankheitsbefall und Quarantäne bei den Steinobstsorten in Geisenheim als ich dann später nachbestellen wollte. Aber weg ist weg. Viele private Bäume leider auch. Mein Nachbar hatte Nancy, Metzer, Flotows und die Frühe Gelbe Mirabelle (aus de Baumschule Christian Fey,Meckenheim; das Baumschulbuch von 1938/39 hat er mir geschenkt). Alle Bäume abgeholzt. Der Schwiegersohn hatte es nicht so mit den Obstbäumen.
Sortenerhalt bedeutet auch Erhalten des Wissens über die Sorten, denn die meisten Obstliebhaber werden sich nur einen Baum pflanzen, wenn sie die Früchte essen oder verwerten wollen und können.
Daher habe ich vor dreißig Jahren die Metzer Mirabelle gepflanzt. Sie ist kleiner als die Nany, hat eine zartere Haut und ein sehr gutes Aroma, der Stein löst besser, ist also sehr gut für Kuchen, Konfitüre, Kompott, zum Dörren und ist eine vorzügliche Eimachfrucht (wird beim Einwecken klarer und durchsichtiger). Die Metzer gibt meiner Meinung nach auch das bessere Destillat. Und sie kommt auch mit schwerem Boden gut zurecht.
Die Mirabelle von Nancy ist größer und vereinzelter, also besser pflückbar, für alle genannten Verwendungsarten sehr gut,
besonders auch zum Dörren und Einmachen (Typ 1510). Der Baum wird größer und braucht etwas mehr Wärme.
Beide sind hervorragend zum Frischverzehr.
Flotows Mirabelle schmeckt ebenfalls sehr gut und sie reift früher als die beiden anderen. Sie ist allerdings zum Einkochen nicht so geeignet, da sie dabei meist platzt und die Haut für meinen Geschmack auch etwas sauer kocht.
Sortenerhalt bedeutet auch Erhalten des Wissens über die Sorten, denn die meisten Obstliebhaber werden sich nur einen Baum pflanzen, wenn sie die Früchte essen oder verwerten wollen und können.
Daher habe ich vor dreißig Jahren die Metzer Mirabelle gepflanzt. Sie ist kleiner als die Nany, hat eine zartere Haut und ein sehr gutes Aroma, der Stein löst besser, ist also sehr gut für Kuchen, Konfitüre, Kompott, zum Dörren und ist eine vorzügliche Eimachfrucht (wird beim Einwecken klarer und durchsichtiger). Die Metzer gibt meiner Meinung nach auch das bessere Destillat. Und sie kommt auch mit schwerem Boden gut zurecht.
Die Mirabelle von Nancy ist größer und vereinzelter, also besser pflückbar, für alle genannten Verwendungsarten sehr gut,
besonders auch zum Dörren und Einmachen (Typ 1510). Der Baum wird größer und braucht etwas mehr Wärme.
Beide sind hervorragend zum Frischverzehr.
Flotows Mirabelle schmeckt ebenfalls sehr gut und sie reift früher als die beiden anderen. Sie ist allerdings zum Einkochen nicht so geeignet, da sie dabei meist platzt und die Haut für meinen Geschmack auch etwas sauer kocht.
Re: Seltene Mirabellen
So, heute habe ich meine ersten 10 Bergthold verputzt! Sehr guter Mirabellengeschmak etwa halb so dick als die Flotow, die aber noch ca. 1-2 Wochen braucht. Nach Kirschwochen würde ich sagen Reife ca. 7. bis 8. Kirschwoche. Die Sorte scheint sehr früh in den Ertrag zu kommen, der Baum ist jetzt erst zwei Jahre alt und noch sehr dünn, aber trägt schon. Mehr kann ich nach 10 Früchten natürlich noch nicht sagen.
- zwerggarten
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Re: Seltene Mirabellen
neid! meine mirabellenblüten hat der spätfrost gefressen, komplett... :'(
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