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Heißrotte (Gelesen 99890 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft

Moderator: Conni

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Conni

Re: Heißrotte

Conni » Antwort #30 am:

hemerocallis hat geschrieben: 18. Jul 2017, 12:01

... der Zeit- und Kraftaufwand ist beachtlich. ...


Für einen Haufen dieser Größe ungefähr eine Viertelstunde. Der Zeitaufwand fürs Häckseln kommt natürlich noch dazu. Dennoch würde es mich mehr Zeit kosten, das regelmäßig anfallende Schnittgut zur Kompostwirtschaft zu fahren. Oder fahren zu lassen oder mir ein Auto mit Ladefläche zu borgen, weil es (wie das Schnittgut vom Rosen auslichten vorgestern) nicht in ein "normales" Auto passt. Das wäre für mich vergeudete Energie - in jeder Hinsicht.

Der Rosenrückschnitt ist längst gehäckselt und dürfte inzwischen die richtige Temperatur haben.

Bild


Wühlmaus
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Re: Heißrotte

Wühlmaus » Antwort #31 am:

@Goldfinch
wenn du magst, dann lies mal hier. Ist recht umfangreich und leitet auch zu interessanten Links weiter :)

Staudo, das "wässrige Abfallprodukt" beim Aufschluss der Kohlehydrate ist aber nicht das Wasser, das ich meine - und das weißt du genau 8)
Auch diese gewünschten Mikroorganismen (Bakterien) laufen nur mit gut angefeuchtetem Ausgangsmaterial zur Höchstform auf. Und dieses Wasser wird ebenso benötigt, damit die Abwärme u.a. durch Verdunstung entweichen kann. Sonst kann es wirklich zu der selbst vernichtenden Selbstentzündung kommen :P
Und alle im Rotteprozess den Bakterien im Kompost folgenden (Mikro)Organismen wie Pilze, Asseln, Kompostwürmer, Engerlinge usw. sind auch auf ausreichende Feuchtigkeit angewiesen...
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Natternkopf
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Re: Heißrotte

Natternkopf » Antwort #32 am:

Salü Goldfinch

Einstich Thermometer gibt Aufschluss über den Heissrotte Verlauf und die Temperatur Info gibt Aufschluss über den ungefähren Zustand. Dazu lässt es den Blutdruck nicht hochschnellen wenn es mal Warm wird. ;D

Goldfinch hat geschrieben: 18. Jul 2017, 10:51
Kann Heißrotte eigentlich anfangen zu brennen? ??? Jein oder anders gesagt, wenn einige Parameter stimmen, könnte es sein.
Doch in den allermeisten Fällen bei unseren Mengeanfall im Garten ist dies kaum möglich.
Ausser man gibt sich Mühe, dann könnte es gelingen für ein Grillanlass. ;). Siehe unten im Link.


Ich habe neulich, aus Versehen sozusagen, Heißrotte produziert und bin über die Erwärmung so erschrocken, dass ich den Haufen wieder auseinandergenommen habe.
Cool bleiben und beobachten. Auseinander nehmen und mit mit Wasser etwas abbrausen hilft auch. Dann wieder auf setzen.



Bei der Heuselbstentzündung sind schon andere Parameter im "Heuhaufen" vorhanden als beim üblichen Komposthaufen.

Mit der Zeit hat man ein Auge, Gefühl und Nase dafür was so richtig heiss werden kann.
Und ab wann da etwas nicht stimmt, sprich unerwünscht verläuft.


Bei 60 bis 65 Grad bleibe ich noch ganz ruhig.
So um 73 (bis 77) Grad bleibe ich noch relativ ruhig.
Das einzige was meine Aufmerksamkeit bekommt ist genügend Wasser nachgeben, sonst gibt es Trockennester.

80 Grad (und mehr) steigt mein Blutdruck. Das gefällt mir gar nicht.
Da ist nicht klar:
a) Bleibt es so :-\ und vorallem nur ein paar Stunden. ::)
b) Geht es bald runter :)
c) Oder es steigt weiter über 85 Grad :o

Bei c) nehme ich auseinander, brause mit Wasser ab und mische Erde oder nochmals Holzhäcksel rein und zurück auf den Haufen bzw in die Box.

Eine einfache Belüftung nützt bei "sehr energiereichen" Mischungen.
Was zum vorstecken beim Aufhäufen und zwei, drei Tage später rausziehen.

Telefonstangen Stücke
zum rausziehen

In den Boxen drin ist die Hitze etwas gefangen. Bei der offenen Oberfläche des Mietenhügel findet mehr Abstrahlung, Wärme- und Gasaustausch statt.
Bei fast allen Boxen hat es noch einen 'Unterlüftungsboden' eingefüllt, für guten Luftnachzug.

Sicht auf die Gitter
für den Lufteintritt


Frisch
Ausgeräumt

Lüftungsschicht
Wird eingefüllt

Höhe ist rund
35cm hochFrischgewässert

So strukturreiches
grobes Zeugs


Es braucht keine Boxen zum Kompostieren.
Sind jedoch hilfreich.
Mieten, Haufen, Wälme, sind ebenso gut!

Abgesehen davon macht nicht die Box oder der Walm den guten Kompost.
Sondern wir die Kompostieren in dem wir für eine vielseitige gute Ausgangsmischung achten.
Die nach den Regeln des guten Kompostieren aufgesetzen & für eine gute Belüftung sorgen.
Die 4 wichtigsten Grundregeln anwenden.

  • Zerkleinern

  • Mischen

  • Feucht halten

  • Zudecken



Umsetzen wie Dietmar unten schreibt, fördert auch die Endqualität.

Also ein Komposthaufen zur Selbstentzündung zu bringen ist in der Regel schwierig.

Grüsse Natternkopf


Wenn ich dann wieder am PC bin, nehme ich die Bilder nebeneinander.
Am Wischdings ist mir das zu unhandlich.


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Dietmar
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Re: Heißrotte

Dietmar » Antwort #33 am:

Bakterien können nur dann arbeiten, wenn das Material feucht ist und je trockener das Material ist, desto weniger können Bakterien arbeiten, d.h. trockenes Material ist sicher viel leichter entzündlich als feuchtes, kann aber kaum durch Bakterien richtig heiß werden. Umkehrschluß: aerobe Bakterien brauchen zum Leben Feuchtigkeit und Luft und dann sind sie sehr "fleißig" und erzeugen Abwärme. Feuchtes Material brennt aber nicht.

Etwas anderes könnte sein, wenn der Komposter schlecht durchlüftet ist. Dann sterben aerobe Bakterien ab und anaerobe Bakterien führen zu Gärprozessen (stinkt oft). Beim Vergären kann u.U. Methan entstehen (nutzt man ja großtechnisch in Biogasanlagen). Dieses Methan kann sich selbst entzünden (siehe Sumpfgas, Irrlicht, Irrwisch). Damit so ein Fall eintreten kann, muss der faulende Teil des Kompostes sehr feucht sein, denn sonst können die anaeroben Bakterien nicht intensiv leben und Methan erzeugen. Im oberen Teil des Komposters muss sich sehr trockenes Material befinden, welches durch das spontan entzündete Methan angezündet werden kann.

Wie kann man so etwas verhindern?
- einmal im Jahr umsetzen - Kompost wird belüftet und anaerobe Bakterien sterben ab.
- Kompostierungsmaterial immer feucht halten, ohne dass die unteren Schichten im Komposter absaufen und damit nicht mehr belüftet werden
- keine dickeren Grasschichten im Komposter. Anderes Material dazwischen (Gras neigt zum Vergären)
- In größeren Abständen mal riechen, ob es nach Gärung riecht
- ich habe einen Kompostlüfter, den ich in größeren Abständen nutze.
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Natternkopf
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Re: Heißrotte

Natternkopf » Antwort #34 am:

Dietmar hat geschrieben: 18. Jul 2017, 22:35

- ich habe einen Kompostlüfter, den ich in größeren Abständen nutze.


So etwas in der Art?

Das Model habe ich und bin froh drum. :)
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Re: Heißrotte

Nemesia Elfensp. » Antwort #35 am:

Natternkopf hat geschrieben: 18. Jul 2017, 23:31
So etwas in der Art?

Das Model habe ich und bin froh drum. :)
ich möchte um eine weitere Erklärung bitten: Was ist der Vorteil im Vergleich zum gleich in den Haufen mit eingearbeiteten Lüftungsrohr?

Danke :)
sagt
Nemi
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Natternkopf
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Re: Heißrotte

Natternkopf » Antwort #36 am:

@Nemesia Elfensp.
Du willst es jetzt aber genau Wissen. :)
Nemesia hat geschrieben: 18. Jul 2017, 23:48
ich möchte um eine weitere Erklärung bitten: Was ist der Vorteil im Vergleich zum gleich in den Haufen mit eingearbeiteten Lüftungsrohr?
Annahme: Es handelt sich bei der Frage um ein "passives Lüftungsrohr".

Versuche deine Frage soweit verständlich und für dich nützlich zu beantworten.

Nun ja, schwer zu sagen.
Ich habe ja auch ein Lüftungsrohr getestet vom Nachbarn der es nicht mehr wollte.
Für den Komposter meist mit weniger Löchern als dieses hier.

So ein Lüftungsrohr geht auch und lässt etwas Dampf entweichen.
Ist beschränkt Gasaustauschsfähig.

Habe ich jedoch das Lüftungsrohr herausgezogen, dampfte es stärker.
Ist ja auch logisch, da nun über die ganze Lüftungssäule Gasaustausch stattfinden kann.

Bin dann aber auf Telefonstangen gewechselt, da sich diese einfacher rausziehen lassen. [Nachgefargte Baustellen Überbleibsel :-) ]
Beim Lüftungsrohr rausziehen verhackt es sich in den Löchern und der Hohlraum fiel meist in sich zusammen.
Glatte Oberfläche ist da geeigneter zum rausziehen. Ab 2-3Tagen Aufwärmzeit bleiben die Löcher bestehen.
Alternativ zu Telefonstangenhölzer können auch PE-HD Kabelschutzrohre genommen werden. Habe auch eines davon. So 150mm im Durchmesser.

Fazit:
Eingearbeites Lüftungsrohr nützt bei der Heissrotte 60-70° ein bisschen, jedoch viel zu wenig.
Herausgezogene Rohre/Hölzer nützen bei der Heissrotte 60-70° definitiv mehr.

Wieviele davon? Ist unterschiedlich.

Flächenmass der Boxe im Bild
100cm x 100cm

Ich hatte auch schon Zwei Holz oder nur Ein Holz drin
Je nach zu erwartendem schnellerem (60-70°) oder langsameren (40-50°) Rotte Verlauf beim frisch aufsetzen.
Sind Erfahrungswerte die hast du mit der Zeit. Hitze, Duft, Dampf, wie sieht es aus beim umsetzen.

Mache inzwischen von Anfang an Vier Hölzer rein.
Denn zu schütten geht einfacher oder ich reduziere mit Töpfen.
Mit den Töpfen geht ein Teil des Wasser wieder rein.
Das es im Topf teilweise kondensiert und runter läuft.

So sieht das aus
mit dem Töpfen

Kompostieren ist auch eine Gefühlsache ähnlich wie Seglen auf dem Wasser.
Es gibt Grundregeln für gutes vorwärtskommen auf dem Wasser bzw Gelingen beim Kompost.
Das Felling/Gefühl dazu, durch beobachten, riechen, anschauen ist eben so hilfreich.
So eine Miete / Haufen / Walm verzeiht vieles.
Wenn die Grundregeln stimmen darf man/frau es gelassen nehmen. Bild

Grüsse Natternkopf

Nachtrag März 2024:
Link für PE-HD Kabelschutzrohre wieder funktionstüchtig erstellt.

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Goldfinch
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Re: Heißrotte

Goldfinch » Antwort #37 am:

Danke euch, das ist alles wahnsinnig informativ! :)

Bisher habe ich einfach kompostiert, ohne viel Hintergrundwissen und groß drübernachzudenken. Da wir jetzt einen Kompost neu anlegen wollen, ist das genau der richtige Zeitpunkt, sich näher mit der Thematik auseinanderzusetzen.
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Natternkopf
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Re: Heißrotte

Natternkopf » Antwort #38 am:

Salü Goldfinch

Goldfinch hat geschrieben: 19. Jul 2017, 15:51

Da wir jetzt einen Kompost neu anlegen wollen, ist das genau der richtige Zeitpunkt, sich näher mit der Thematik auseinanderzusetzen.


Schön beginnt es dich mehr zu interessieren und kannst dir dafür Zeit nehmen.

Informative, fachlich fundierte Seite mit Witzigen Elementen / kompostberatung.ch
Willkommen beim Kompostweb!
Weil wir vom "Selber Kompostieren" überzeugt sind, widmen wir diese Website der Kompostierung im Garten und Quartier.
Und weil wir der Meinung sind, dass Kompostieren auch Spass machen soll, haben wir auch ein paar Spiele integriert.


Beantwortete Fragen zum Thema Kompostieren mit Stichwort Suche
Kompost Forum Schweiz

Viel Vergnügen und Erfolg im Garten

Grüsse Natternkopf
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Dietmar
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Re: Heißrotte

Dietmar » Antwort #39 am:

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00
- ich habe einen Kompostlüfter, den ich in größeren Abständen nutze.


So etwas in der Art?

Das Model habe ich und bin froh drum.


Ich habe so einen ähnlichen wie im Link. Kam damals aus England:


https://www.amazon.de/Unbekannt-SCMA-Kompost-Bel%C3%BCfter/dp/B0050I2FB4/ref=sr_1_4/261-3925069-9186929?s=garden&ie=UTF8&qid=1500499389&sr=1-4


Der funktioniert allerdings nicht mehr, wenn man Monate lang nicht mehr belüftet hat und der Kompost zusammen gesackt und fest verdichtet ist. Man bohrt die Spirale (eigentlich eine Helix) in den Kompost und zieht diese dann heraus. Ist der Kompost schon zu fest, reicht dann meine Kraft für das Herausziehen nicht mehr.
Wurmkönig
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Re: Heißrotte

Wurmkönig » Antwort #40 am:

Wenn du wenig Zeit und Muse hast dich dem Kompost zu widmen (auch wenn es ein äußerst interessantes Gebiet ist), kannst du es auch mit so einer Version versuchen. Es liegt mir fern für diese Firma Werbung zu machen, du findest auch genügend Anleitungen zum Selbstbau im Internet.

Wenn du es allerdings baust dann achte auf ein genügend großes Übersetzungsgetriebe, um das ganze bei voller Ladung noch drehen zu können. Die Unwucht (speziell in der Endphase) ist oftmals so groß, dass man die notwendigen Drehmomente händisch nicht mehr aufbringen kann (so geschehen bei meinem Nachbarn, so eine Trommel hat dann keinen Wert).

Zu den Vor- und Nachteilen (aus eigener Erfahrung, auf der Homepage des Herstellers wirst du nur ersteres finden).
+ es geht recht schnell (4 - 6 Wochen, lt. Hersteller 2 Wochen)
+ er steht auf der prallen Sonne (deshalb muss ich so 1 x pro Woche 3 - 4 Giesskannen draufschütten und dann drehen), es gibt kaum Trockennester
+ da kommt ALLES rein: Giersch, Wurzeln, zerhäckselte Zweige mit Monilia, Hahnenfuss, Küchenabfälle (nur pflanzliche) inkl. Samen (z.B. Kürbisse, Melonen, ...). Selbst wenn der Kompost fast fertig ist (also lange nach der Heissrottephase) entstehen durch die direkte Sonneneinstrahlung so hohe Temperaturen, dass auch die schlimmsten unerwünschten Samen sterilisiert werden.
+ und wenn ich keine Zeit habe die Trommel zu leeren - der Kompost aber schon wieder keimfähigen Inhalt hat, dann gehen die Samen die ich drauf gebe eben auf. Dann wird das ganze 1 Woche länger drinnen gelassen und täglich um 180 ° gewendet. Das hält keine Pflanze aus.
+ man kriegt sehr einfach auch Komposttee (einfach durchdringend wässern, und links und rechts 2 Eimer drunterstellen). Den kannst du dann recht einfach aufbereiten, da finden sich im Internet verschiedenste Anleitungen
+ man bekommt problemlos 65 ° in der Heissrottephase, viel mehr wird es nicht - dafür ist der Behälter zu klein
+ bücken und schaufeln entfällt
+ es ist eine stark aerobe Kompostiermethode, für Rasenschnitt zwar nicht geeignet aber durch die Lüftungsschlitze und die nicht luftdichten Bleche ist der Inhalt immer gut mit O2 versorgt.

+/- keine Ratten, Mäuse - aber auch keine Würmer. Die stehen aber auf das was rauskommt, da sind sie richtig süchtig danach ...
+/- Feuchtigkeit lässt sich gut einstellen (mit ein wenig Erfahrung), man braucht aber in der Vollsonne mehr Wasser als sonst

- sehr teuer für das bisschen Blech und Plastik
- die Vermischung ist wirklich schlecht. Du kannst zwar den Inhalt auf den Kopf stellen (ich drehe so 1 x alle 4 - 5 Tage), aber du kriegst ihn nicht durchgemischt. Dazu muss man ihn nach der Heissrottephase (dann ist die Trommel in der Regel nur mehr zu 50 % voll) händisch durchwühlen. Man kann aber gut aufrecht dabei stehen und reinschnuppern ob wohl alles passt.
- für reinen Rasenschnitt ungeeignet (das verklebt und stinkt)
- relativ klein

In der Industrie erfolgt die Kompostierung oftmals in sogenannten Tunnelrotteanlagen. Da sind die Holländer führend in Europa, ein kleines Völkchen mit einem enormen Biomasseoutput (der auch verarbeitet werden will). Die Prozessparameterführung ist gar nicht so einfach (Feuchtigkeit, Wärme, CO2-Werte) und auch ein versierter Regelungstechniker wird da schnell an seine Grenzen gelangen (und ständig die PID-Parameter nachstellen, weil es ein nichtlineares instabiles Modell ist) - der verwendete Aufbau kommt meines Erachtens aber am stärksten an so eine industrielle Anlage ran.
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Nemesia Elfensp.
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Re: Heißrotte

Nemesia Elfensp. » Antwort #41 am:

Natternkopf hat geschrieben: 19. Jul 2017, 01:21
@Nemesia Elfensp.
Du willst es jetzt aber genau Wissen. :) [/quote] immer :D schon immer war das so :D

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00Annahme: Es handelt sich bei der Frage um ein "passives Lüftungsrohr".[/quote] jup, an so eines dachte ich bei meiner Frage.

[quote]Kompostieren ist auch eine Gefühlsache ähnlich wie Seglen auf dem Wasser.
Es gibt Grundregeln für gutes vorwärtskommen auf dem Wasser bzw Gelingen beim Kompost.
sehr guter Vergleich. Das kann ich nur bestätigen :D

[quote]Versuche deine Frage soweit verständlich und für dich nützlich zu beantworten
Das ist Dir wieder gelungen - vielen Dank!

LG
sendet
Nemi
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Zausel

Re: Heißrotte

Zausel » Antwort #42 am:

Mal sehen, ob es mir etwas bringt:
Bei der Staudenbörse im BoGa Dahlem ist heute um 14.00 Uhr ein Vortrag über die Heißrotte.
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Re: Heißrotte

Natternkopf » Antwort #43 am:

Zausel wie war es?
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Re: Heißrotte

Zausel » Antwort #44 am:

Ganz interessant, Natterich.
Sie meinte, sie kompostiert schon sieben Jahre lang.
Bannich viel Zeit. Ein paar sind gleich gegangen, einige später und nach einer halben Stunde war sie durch.
War im Prinzip eine Lesung aus ihrem Büchlein, habe ich mir gekauft und signieren lassen:
"KOMPOSTIEREN! Biologisch, einfach, schnell" von Martina Kolarek (Ulmer)
Viel klüger bin ich eigentlich nicht. ;)
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