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Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung (Gelesen 242978 mal)
Moderator: cydorian
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
In Organzabeuteln des Vorjahres befinden sich oft Sporen von Pero und Botrytis.
Frage: Wie wascht bzw. desinfiziert Ihr die gebrauchten Organzabeutel, damit diese nicht die diesjährigen Trauben anstecken.
Hintergrund: Ich hatte im vergangenen Jahr nach der letzten Lese einen Teil der Organzabeutel in der Waschmaschine bei 30 Grad gewaschen. Mal abgesehen davon, dass bei 30 Grad die Sporen zwar teilweise ausgewaschen werden, der Rest aber nicht abgetötet, hat es die Organzabeutel verschrumpelt, so dass ein Teil davon nicht mehr brauchbar ist. Ich werde mal versuchen, diese in warmes Wasser zu legen und dann naß aufzuhängen, auf keinen Fall zu schleudern.
Frage: Wie wascht bzw. desinfiziert Ihr die gebrauchten Organzabeutel, damit diese nicht die diesjährigen Trauben anstecken.
Hintergrund: Ich hatte im vergangenen Jahr nach der letzten Lese einen Teil der Organzabeutel in der Waschmaschine bei 30 Grad gewaschen. Mal abgesehen davon, dass bei 30 Grad die Sporen zwar teilweise ausgewaschen werden, der Rest aber nicht abgetötet, hat es die Organzabeutel verschrumpelt, so dass ein Teil davon nicht mehr brauchbar ist. Ich werde mal versuchen, diese in warmes Wasser zu legen und dann naß aufzuhängen, auf keinen Fall zu schleudern.
- cydorian
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
In Eimer werfen, mit desinfizierendem Reiniger einweichen, spülen mit klarem Wasser, trockenen, fertig. Peroxid, Essig, Chlor...
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Chinosol Tablette müßte noch bessere Wirkung haben. Wird beim Desinfektion von Edelreiser benutzt. Die russische Forums für leichte Beseitigung von Oidium benutzen auch was, muss ich nur finden.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Russische Forumer benutzen Nitrofural,
Chinosol antibakteriel.
Chinosol antibakteriel.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich habe gerademal meine Apotheke durchsucht und ein altes Gurgelmittel aus DDR-Zeiten gefunden. Das schmeckt zwar eklig, aber wirkt viel besser als alle jetzigen Mittel gegen Halsschmerzen. Es nennt sich Sulfachin und hat folgende Zusammensetzung pro Tablette:
- 27,5 mg Hydroxychinolinsulfat
- 11,5 mg Borsäure
Dosierung: 1 - 2 Tabletten pro Glas Wasser (ca. 150 ml)
Chinosol hat lt. Internet folgende Zusammensetzung pro Tablette:
- 476 mg Chinolinsulfat-Kaliumsulfat
Dosierung: 1 Tablette für 1,5 ... 2 l Wasser
Frage an die Chemiker: Sind Sulfachin und Chinosol in der Wirkung vergleichbar? Beide sind Desinfektionsmittel. Das eine für den Hals, das andere zur Anwendung auf der Haut. Natürlich müsste die Dosierung angepasst werden.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich vor Jahrzehnten das Sulfachin zur Desinfektion von Edelreisern genommen.
- 27,5 mg Hydroxychinolinsulfat
- 11,5 mg Borsäure
Dosierung: 1 - 2 Tabletten pro Glas Wasser (ca. 150 ml)
Chinosol hat lt. Internet folgende Zusammensetzung pro Tablette:
- 476 mg Chinolinsulfat-Kaliumsulfat
Dosierung: 1 Tablette für 1,5 ... 2 l Wasser
Frage an die Chemiker: Sind Sulfachin und Chinosol in der Wirkung vergleichbar? Beide sind Desinfektionsmittel. Das eine für den Hals, das andere zur Anwendung auf der Haut. Natürlich müsste die Dosierung angepasst werden.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich vor Jahrzehnten das Sulfachin zur Desinfektion von Edelreisern genommen.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Kann man wohl für beide Seiten Partei ergreifen...
- thuja thujon
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Chinosol ist das selbe, gelbes Zeug das nach Zahnarzt stinkt und zwar relativ breit, aber doch spezifisch wirkt, also durchaus ein Kandidat bei dem es auch resistente Pilze usw geben könnte, auch wenns sehr unwahrscheinlich ist.
Borsäure ist antibakteriell, bringt auch nichts auf den Beuteln, weil zum einen wirds ausgewaschen weil man keine Tafeltrauben mit zanarztgeschmack möchte und zum anderen sind Bakterien auf Plastikgewebe eh eine Geschichte für sich.
Ich würde den Kram aufheben und für empfindliche Aussaaten aufheben. Chinosol ist ganz gut Pflanzenverträglich. Bei Kakteen in gespannter Luft das Mittel der Wahl gegen verschimmeln.
Was unspezifisch wirkt und praktisch keinerlei Resistenzgefahr beeinhaltet ist Oxyreiniger.
Bei Raumtemperatur kein Problem, zieht durch gegen alles, gut ausspülen wegen der Tenside die ewig lange schäumen.
Essig desinfiziert nicht wirklich, ist antibakteriell, auch mit gewisser Langzeitkomponente. Aber es reduziert nur Keime und erschwert das Wachstum derselben auf Oberflächen. Desinfizieren oder gar sterilisieren ist dann doch eine ganz andere Nummer.
Alternativ zum Oxyreiniger mit Wasserstoffperoxid und Essigsäure Peressigsäure herstellen und darin baden.
Oxyreiniger ist billiger, ähnlich gut in der Wirkung und deutlich ungefährlicher in der Handhabung.
Möchte man garnix draufkippen weil man keine Zeit hat, die trockenen Beutel für 1-2 Minuten in die Mikrowelle legen. Die Bakterien mit Feuchtigkeit drin platzen auf und sind tot.
Bei Nasensprayflaschenoberteilen funktioniert das super, bei den dünnem Plastik vom Beutel hab ichs noch nicht ausprobiert. Eventuell ist das so dünn, das sich da was verziehen kann. Also bitte vorher ausprobieren bevor der ganze Vorrat an Beuteln schief ist.
Borsäure ist antibakteriell, bringt auch nichts auf den Beuteln, weil zum einen wirds ausgewaschen weil man keine Tafeltrauben mit zanarztgeschmack möchte und zum anderen sind Bakterien auf Plastikgewebe eh eine Geschichte für sich.
Ich würde den Kram aufheben und für empfindliche Aussaaten aufheben. Chinosol ist ganz gut Pflanzenverträglich. Bei Kakteen in gespannter Luft das Mittel der Wahl gegen verschimmeln.
Was unspezifisch wirkt und praktisch keinerlei Resistenzgefahr beeinhaltet ist Oxyreiniger.
Bei Raumtemperatur kein Problem, zieht durch gegen alles, gut ausspülen wegen der Tenside die ewig lange schäumen.
Essig desinfiziert nicht wirklich, ist antibakteriell, auch mit gewisser Langzeitkomponente. Aber es reduziert nur Keime und erschwert das Wachstum derselben auf Oberflächen. Desinfizieren oder gar sterilisieren ist dann doch eine ganz andere Nummer.
Alternativ zum Oxyreiniger mit Wasserstoffperoxid und Essigsäure Peressigsäure herstellen und darin baden.
Oxyreiniger ist billiger, ähnlich gut in der Wirkung und deutlich ungefährlicher in der Handhabung.
Möchte man garnix draufkippen weil man keine Zeit hat, die trockenen Beutel für 1-2 Minuten in die Mikrowelle legen. Die Bakterien mit Feuchtigkeit drin platzen auf und sind tot.
Bei Nasensprayflaschenoberteilen funktioniert das super, bei den dünnem Plastik vom Beutel hab ichs noch nicht ausprobiert. Eventuell ist das so dünn, das sich da was verziehen kann. Also bitte vorher ausprobieren bevor der ganze Vorrat an Beuteln schief ist.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ich habe gleich mal nachgesehen, was in Oxy-Reinigern drin ist. Wir haben verschiedene Sorten, aber in allen ist Natriumpercarbonat.
Nun habe ich mal in Wikipedia nachgesehen (Auszug):
"Natriumpercarbonat bildet farblose Kristalle, die sich gut in Wasser lösen, die Lösung reagiert stark alkalisch. Der Feststoff ist reizend und ätzend. Unter Wärmeeinwirkung wird ab 50 °C das Wasserstoffperoxid wieder abgespalten, das weiter zu Wasser und aktivem Sauerstoff zerfällt. Mit zunehmender Temperatur steigert sich die Reaktionsgeschwindigkeit."
Anmerkungen:
- der erwähnte aktive Sauerstoff ist atomarer Sauerstoff, der im Gegensatz zu molekularem Sauerstoff in der Luft sehr viel reaktionsfreudiger ist und deshalb bleichend und desinfizierend wirkt. Bei Kaliumpermanganat ist das ähnlich, nur zerfällt dieses in wässriger Lösung schon bei Raumtemperaturen und außerdem entstehen häßlich-braune Zerfallsprodukte. Kaliumpermanganat wurde früher zur Desinfektion von Operationswunden und zum Gurgeln genommen, ist jedoch in D weitgehend verboten, weil man es für terroristische Zwecke mißbrauchen kann (siehe Sauerlandgruppe, welche durch den Kaufversuch von Kaliumpermanganat aufgeflogen ist). Eigentlich müßten deshalb auch die Oxy-Reiniger verboten werden.
- Der Zerfall von Oxy-Reinigern zu aktiven Sauerstoff erfolgt erst ab 50 °C, d.h. bei niedrigeren Temperaturen ist es kaum wirksam und damit leider auch für Organza-Beutel, denn die halten so hohe Temperaturen kaum aus. Übrigens gab es in D eine Untersuchung, bei welcher Temperatur Waschmaschinen bei eingestellter 60°C tatsächlich waschen. Ergebnis: Miehle wusch im 60 °C-Waschgang nur bei 39°C, die anderen Marken bei 29-34°C. Wer also Oxy-Reiniger dem 60°C-Waschgang zugibt, erzielt keinen Effekt. Nur im 90°C-Waschgang, der tatsächlich bei wesentlich niedrigeren Temperaturen stattfindet, wirken Oxy-Reiniger, da mindestens 50°C erforderlich. Warum schummeln die Waschmaschinenhersteller: Die weitaus meiste Energie wird zur Erwärmung des Waschwassers benötigt. Um eine bessere Energieklassifikation zu bekommen, gibt es im Prinzip nur wenige Möglichkeiten:
- Heizung mit einer Wärmepumpe oder
- betrügen, indem tatsächlich bei niedrigeren Temperaturen gewaschen wird. Aus diesem Grund flog der Schwindel auch auf. Um eine angegebene Wassermenge auf 60°C mit einer herkömmlichen Widerstandsheizung zu erwärmen, benötigt man eine genau berechenbare Energie. Die Hersteller, insbesondere die Markenhersteller, haben jedoch einen sehr viel niedrigeren Energieverbrauch angegeben. Dagegen sprechen alle Gesetze der Physik. Auch die allerneuesten Waschmaschinen ohne Wärmepumpe brauchen für die Erwärmung der gleichen Wassermenge auf eine definierte Temperatur genau so viel Energie wie die ältesten Waschmaschinen.
Damit fällt Natriumpercarbonat zur Desinfektion leider aus, aber die Idee ansich ist gut.
An größere Mengen Wasserstoffperoxid kommt man aus gleichen Gründen auch nicht, da sehr reaktionsfreudig. Wasserstoffperxid wurde zum Beispiel deshalb als Treibstoff in der V2 verwendet. Stark verdünnt gibt es Wasserstoffperoxid zur Erkennung von Blutflecken (schäumt dann) oder zur Entfernung von Blutflecken.
Die Idee mit dem molekularen Sauerstoff als Desinfektionsmittel ist an sich super, aber dieser entsteht durch den Zerfall von mit Sauerstoff übersättigten Salzen. Wegen der erwähnten Missbrauchbarkeit für terroristische Zwecke stehen diese Salze in D auf dem Index bzw. werden sehr streng überwacht. Dazu gehören frühere Herbizite (z.B. Kaliumchlorat) und einige Düngemittel (z.B. bestimmte Nitrate), die in D jetzt verboten sind und nur noch für Sprengungen als Sprengstoff zugelassen sind, z.B. Sprengungen im Berg- und Tunnelbau.
Also reduzieren sich die anwendungsmöglichen Substanzen für Organza-Beutel auf Chinosol. Chlorreiniger desinfizieren sicher auch, aber belasten bei Verwendung größerer Mengen die Umwelt stark und so ganz gesund sind diese für die Anwender auch nicht.
Um noch einmal auf den vorgesehenen Anwendungszweck zu kommen: Bakterien kann man relativ einfach abtöten, aber Sporen von Pilzen sind viel widerstandsfähiger und bei den Organza-Beuteln sind die Sporen der bekannten Pilzinfektionen der Reben das Problem und nicht Bakterien.
Ich habe diesbezüglich mal eine e-mail an Hr. Engelhart von der LWG Bayern geschrieben. Mal sehen ob und welche Antwort ich bekomme. Schließlich betrifft dieses Problem viele Hobbywinzer mit kleineren Anbauflächen. Bei größeren Weinbergen bzw. -gärten ist der Aufwand für Organzabeutel viel zu groß.
Nun habe ich mal in Wikipedia nachgesehen (Auszug):
"Natriumpercarbonat bildet farblose Kristalle, die sich gut in Wasser lösen, die Lösung reagiert stark alkalisch. Der Feststoff ist reizend und ätzend. Unter Wärmeeinwirkung wird ab 50 °C das Wasserstoffperoxid wieder abgespalten, das weiter zu Wasser und aktivem Sauerstoff zerfällt. Mit zunehmender Temperatur steigert sich die Reaktionsgeschwindigkeit."
Anmerkungen:
- der erwähnte aktive Sauerstoff ist atomarer Sauerstoff, der im Gegensatz zu molekularem Sauerstoff in der Luft sehr viel reaktionsfreudiger ist und deshalb bleichend und desinfizierend wirkt. Bei Kaliumpermanganat ist das ähnlich, nur zerfällt dieses in wässriger Lösung schon bei Raumtemperaturen und außerdem entstehen häßlich-braune Zerfallsprodukte. Kaliumpermanganat wurde früher zur Desinfektion von Operationswunden und zum Gurgeln genommen, ist jedoch in D weitgehend verboten, weil man es für terroristische Zwecke mißbrauchen kann (siehe Sauerlandgruppe, welche durch den Kaufversuch von Kaliumpermanganat aufgeflogen ist). Eigentlich müßten deshalb auch die Oxy-Reiniger verboten werden.
- Der Zerfall von Oxy-Reinigern zu aktiven Sauerstoff erfolgt erst ab 50 °C, d.h. bei niedrigeren Temperaturen ist es kaum wirksam und damit leider auch für Organza-Beutel, denn die halten so hohe Temperaturen kaum aus. Übrigens gab es in D eine Untersuchung, bei welcher Temperatur Waschmaschinen bei eingestellter 60°C tatsächlich waschen. Ergebnis: Miehle wusch im 60 °C-Waschgang nur bei 39°C, die anderen Marken bei 29-34°C. Wer also Oxy-Reiniger dem 60°C-Waschgang zugibt, erzielt keinen Effekt. Nur im 90°C-Waschgang, der tatsächlich bei wesentlich niedrigeren Temperaturen stattfindet, wirken Oxy-Reiniger, da mindestens 50°C erforderlich. Warum schummeln die Waschmaschinenhersteller: Die weitaus meiste Energie wird zur Erwärmung des Waschwassers benötigt. Um eine bessere Energieklassifikation zu bekommen, gibt es im Prinzip nur wenige Möglichkeiten:
- Heizung mit einer Wärmepumpe oder
- betrügen, indem tatsächlich bei niedrigeren Temperaturen gewaschen wird. Aus diesem Grund flog der Schwindel auch auf. Um eine angegebene Wassermenge auf 60°C mit einer herkömmlichen Widerstandsheizung zu erwärmen, benötigt man eine genau berechenbare Energie. Die Hersteller, insbesondere die Markenhersteller, haben jedoch einen sehr viel niedrigeren Energieverbrauch angegeben. Dagegen sprechen alle Gesetze der Physik. Auch die allerneuesten Waschmaschinen ohne Wärmepumpe brauchen für die Erwärmung der gleichen Wassermenge auf eine definierte Temperatur genau so viel Energie wie die ältesten Waschmaschinen.
Damit fällt Natriumpercarbonat zur Desinfektion leider aus, aber die Idee ansich ist gut.
An größere Mengen Wasserstoffperoxid kommt man aus gleichen Gründen auch nicht, da sehr reaktionsfreudig. Wasserstoffperxid wurde zum Beispiel deshalb als Treibstoff in der V2 verwendet. Stark verdünnt gibt es Wasserstoffperoxid zur Erkennung von Blutflecken (schäumt dann) oder zur Entfernung von Blutflecken.
Die Idee mit dem molekularen Sauerstoff als Desinfektionsmittel ist an sich super, aber dieser entsteht durch den Zerfall von mit Sauerstoff übersättigten Salzen. Wegen der erwähnten Missbrauchbarkeit für terroristische Zwecke stehen diese Salze in D auf dem Index bzw. werden sehr streng überwacht. Dazu gehören frühere Herbizite (z.B. Kaliumchlorat) und einige Düngemittel (z.B. bestimmte Nitrate), die in D jetzt verboten sind und nur noch für Sprengungen als Sprengstoff zugelassen sind, z.B. Sprengungen im Berg- und Tunnelbau.
Also reduzieren sich die anwendungsmöglichen Substanzen für Organza-Beutel auf Chinosol. Chlorreiniger desinfizieren sicher auch, aber belasten bei Verwendung größerer Mengen die Umwelt stark und so ganz gesund sind diese für die Anwender auch nicht.
Um noch einmal auf den vorgesehenen Anwendungszweck zu kommen: Bakterien kann man relativ einfach abtöten, aber Sporen von Pilzen sind viel widerstandsfähiger und bei den Organza-Beuteln sind die Sporen der bekannten Pilzinfektionen der Reben das Problem und nicht Bakterien.
Ich habe diesbezüglich mal eine e-mail an Hr. Engelhart von der LWG Bayern geschrieben. Mal sehen ob und welche Antwort ich bekomme. Schließlich betrifft dieses Problem viele Hobbywinzer mit kleineren Anbauflächen. Bei größeren Weinbergen bzw. -gärten ist der Aufwand für Organzabeutel viel zu groß.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Dietmar, bist du vom Fach weil du so schön erklärst?
Hast du auch mal geguckt, was Percarbonate in Lösung machen, nicht nur als Festsstoff wie in Wiki?
Wenn da was anderes rauskommt, könnte das der Grund sein, warum die auch bei Raumtemperatur bunte Wäsche weniger bunt machen.
Ich nutze die Oxyreiniger jedenfalls seit Jahren um Multitopfplatten oder andere Plastiktöpfe für empfindliche Aussaaten wieder frisch zu machen.
Chlorreiniger ist übrigens gar nicht soo schädlich: Natriumhypochlorit macht auch Sauerstoff und nebenbei Kochsalz.
Kochsalz ist immer noch besser als das giftige und recht stabile Chlorat.
Hast du auch mal geguckt, was Percarbonate in Lösung machen, nicht nur als Festsstoff wie in Wiki?
Wenn da was anderes rauskommt, könnte das der Grund sein, warum die auch bei Raumtemperatur bunte Wäsche weniger bunt machen.
Ich nutze die Oxyreiniger jedenfalls seit Jahren um Multitopfplatten oder andere Plastiktöpfe für empfindliche Aussaaten wieder frisch zu machen.
Chlorreiniger ist übrigens gar nicht soo schädlich: Natriumhypochlorit macht auch Sauerstoff und nebenbei Kochsalz.
Kochsalz ist immer noch besser als das giftige und recht stabile Chlorat.
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Nun ja, wir hatten damals eine gute Ausbildung in Chemie, aber zu 75 % in der anorganischen Chemie. Von dieser Chemieausbildung gibt es heute nur noch einen kargen Rest. Ich meine nicht meine Vergesslichkeit, sondern das Ausbildungsniveau heute. Aber Natriumpercarbonat war damals kein Thema. Dieses war nur in den beiden Weltkriegen in nennenswerter Menge produziert worden und sonst kaum, weil es in dem Weltkriegen ein Handelsembargo gab und damit Borverbindungen nicht importiert werden konnten, d.h. die damaligen Bleichmittel enthielten eine Borverbindung und waren besser als das Natriumpercarbonat in den heutigen Bleichmitteln. Aber aus Umweltschutzgründen wurden diese bewährten Bleichmittel verboten und man hat sich auf das Provisorium aus den Weltkriegen erinnert.
Bei der organischen Chemie gab es nur Grundwissen, das nicht viel weiter ging, als wie man aus Holz Fasern für Textilien machen kann oder Kunsthonig. Bei den grundlegenden organischen Verbindungen und bei den Kunststoffen bin ich bewandert, aber das wars dann auch schon. Dafür konnte ich aus handelsüblichen Mitteln Knaller herstellen oder das Gymnasium unentdeckt mit Schwefelwasserstoff und Chlor ausräuchern. Heute käme da gleich der Staatsschutz und GSG9.
Wäre mein Wissen in Chemie umfangreicher, müsste ich nicht diese Frage stellen (Desinfektion von Organza-Beuteln).
Greifen die Chlorreiniger Kunstfasern an, denn Organza-Beutel bestehen aus diesen? Diese Idee ist ansich nicht schlecht, da man den Liter schon ab ca. 1,19 Euro (Konzentrat) bekommt. Nur steckt der Teufel meist im Detail. Und diese Details kenne ich nicht.
Bei der organischen Chemie gab es nur Grundwissen, das nicht viel weiter ging, als wie man aus Holz Fasern für Textilien machen kann oder Kunsthonig. Bei den grundlegenden organischen Verbindungen und bei den Kunststoffen bin ich bewandert, aber das wars dann auch schon. Dafür konnte ich aus handelsüblichen Mitteln Knaller herstellen oder das Gymnasium unentdeckt mit Schwefelwasserstoff und Chlor ausräuchern. Heute käme da gleich der Staatsschutz und GSG9.
Wäre mein Wissen in Chemie umfangreicher, müsste ich nicht diese Frage stellen (Desinfektion von Organza-Beuteln).
Greifen die Chlorreiniger Kunstfasern an, denn Organza-Beutel bestehen aus diesen? Diese Idee ist ansich nicht schlecht, da man den Liter schon ab ca. 1,19 Euro (Konzentrat) bekommt. Nur steckt der Teufel meist im Detail. Und diese Details kenne ich nicht.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00recht stabile Chlorat
Nun ja, Chlorate sind nicht so sehr stabil. In meiner Kindheit habe ich aus Kaliumchlorat Knaller gebaut, die schon durch Erschütterungen gezündet wurden. Auch im Boden als Unkraut-Ex dürften die Chlorate höchstens Stunden stabil sein, vielleicht sogar Tage, wenn im Boden kein organisches Material ist. In Kontakt mit oxydierbaren organischen Material zerfällt Kaliumchlorat schnell und setzt atomaren Sauerstoff frei, der dann desinfiziert, weil stark oxydierend wirkt. Mikroben wurde dadurch schlichtweg (kalt) verbrannt, also oxydiert und damit abgetötet.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Ayamo hat geschrieben: ↑28. Jul 2017, 12:17jakob hat geschrieben: ↑28. Jul 2017, 07:42
...
Super Extra und Liwia hast du auf Unterlage 3309C sehr gute Unterlage für wenig Verrieselung ist aber schwächer in der Wachstum, was große Vorteile bringt normal bei dichten Pflanzungen.
...
In deinem Fall macht Probleme wegen Wassermangel. Problemlösung: Trageruten kürzer schneiden um Überlastung mit den trieben zu vermeiden wie zur Zeit ist, damit Wurzelwerk sich gut entwickeln kann. Ruf mich mal an, können wir darüber ausführlicher reden...
Interessant! andere Unterlage. Dicht gepflanzt habe ich ja, da ich keinen Platz habe und schwachen Boden.
Hier in Brandenburg war ja - vor der jetzigen Regenzeit - tatsächlich mehrere Wochen Trockenzeit, und ich komme dieses jahr leider nur 1x pro Woche dahin, also nix mit Gießen. Wie in Indien...
Weiß gar nicht, ob die Wurzel überlastet ist. Dieses Jahr sind - zB bei Liwia und Wiktor - etliche Fruchtruten durch Spätfröste ausgefallen. ??? Danke für dein Angebot - mache ich gerne und melde mich abends mal.
Dicht pflanzen bringt keinen Wachstum aber schnitt bringt Wachstum also Liwia auf 5BB wird 4M Platz brauchen und auf SO4 3M und 3309C 2M Platz brauchen das sie nicht ÜBERFÜTERT ist. Trieben- länge kommt nicht von Unterlage sondern vom Schnitt! Das Heißt dass beim gleichen "Fütterung" werden Trieben ca. Gleiche Länge haben wen wir Liwia aub 5BB auf 10 Augen schneiden SO4 auf 7Augen und 3309C auf 5 Augen, dann sind sie alle ca.2.5-3.0M länge unabhängig von der Unterlage.
Spät Frost dieses Jahr hat meine 1-2 Jährige um mehr wie ein Jahr zurück geworfen, die Triebe die jetzt dran sind, sind schwächer wie sie letztes Jahr waren ,also nächstes Jahr muss ich noch kürzer schneiden oder mehr düngen und gießen damit sie im Futter sind. Düngen und Gießen geht nicht weil die anderen Sorten in der Reihe werden überfüttert also bleibt nur der Schnitt in meinem Fahl und ist nicht interessant was für eine Unterlage ist!!!

Dieses Bild Zeigt
1: rote Blattgerüst bei der Helle Sorte das ist Stickstoffmangel
2: Weise Flecken das heißt abgelagerte Eiweiß (Chlorophyll) Herbst Erscheinungen.
3: Brandflecken

1: Geradestehende Spitze
2: Brandschaden an der Spitze
3: Oidium Verkrümmung an den großen Blatt
Fazit aus meiner Erfahrungen: WASSERMANGEL!
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
cydorian hat geschrieben: ↑28. Jul 2017, 12:49
Die bunten Blätter haben mit Sonnenbrand nichts zu tun. Das habe ich in manchen Jahren an manchen Standorten auch und es ist hier Kaliummangel. Damit ist mein Boden etwas schwach versorgt, normalerweise macht das nichts. Kommen aber Faktoren hinzu, die die Nährstoffaufnahme weiter erschweren, verdichteter Boden und schwierige Wetterlagen zum Beispiel, dann tritt das stärker auf. Ein Bild davon im Anhang, eben fotografiert - rankt an der Dachrinne hoch, steht in miesem Bauschuttboden am Dachüberstand. Hatte auch noch harten Frostschaden wegen standortbedingtem frühem Austrieb. Meistens sind es die ersten wirklich grossen Blätter des Austriebs, die so färben. Spätere Triebe sehen besser aus. Warte die Untersuchung ab, ähnliche Symptome haben der bereits genannte Magnesiummangel, aber auch Manganmangel.


Hast du das Foto überhaupt geschaut? Warum vergleichst du nicht vergleichbares? Wo ist Stickstoffmangel auf deinem Foto zusehen? Wo sind Brandflecken auf deinem Foto zusehen?
Kann Wassermangel Stickstoffmangel verursachen? Ja! Kaliummangel? Ja! Magnesiummangel Ja! Kummerwuchs? Ja! ..und und und …
- cydorian
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Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Um das Bilder hier von Ayamo gings bei den bunten Blättern: http://www.bilder-upload.eu/show.php?file=583109-1500913356.jpg - ausgerechnet das fehlt in deinen Riesenzitaten.
Der Rest ist trivial. Natürlich verursacht verdichteter trockener Boden schlechte Nährstoffaufnahmen, das braucht man weder zu wiederholen noch jemand zu erklären.
Der Rest ist trivial. Natürlich verursacht verdichteter trockener Boden schlechte Nährstoffaufnahmen, das braucht man weder zu wiederholen noch jemand zu erklären.
Re: Weinbau: Krankheiten, Schädlinge, Pflanzenschutz, Boden, Düngung
Wer von Euch hat Probleme mit dem Traubenwickler (Sauerwurm, Heuwurm ...)?
Was unternehmt Ihr dagegen mit welchem Erfolg?
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