Hi,
hat von Euch schon mal jemand versucht Birne auf Edel-Quitten zu kopulieren? Wahrscheinlich bekomme ich im Herbst günstig einige Quitten (z.B. Konstantinopler, Cydora Robusta, Lescovac, Radonia) auf Quitte A als Versuchsbäume. Überlege davon einige Leitäste im Frühjahr mit Gellert (ggf. als Zwischenveredlung für weitere Birnen oder Nashi's) zu veredeln (Koopulation).
Sinn: Spaß am experimentieren. Habe diesbezüglich bis jetzt auch noch nichts im Netz gefunden. Danke für Eure Erfahrungen!
Liebe Grüße,
Deop
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Birne Veredlungen auf Edel-Quitte (Gelesen 2773 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Ich habe solch eine Veredelung im Bereich meines Halbverholzten Reiser Experiment gemacht (ubk birne auf Portugieser).
Sowas ist immer mit Unverträglichkeiten verbunden bzw die Gefahr besteht immer. Gallerts bildet das Bindeglied zwischen Quitte A o. C mit der gewünschten Birnensorte. Wie sich Gallerts auf Kulturquitten reagiert, bleibt die Frage. Naja, ist ja ein Experiment ;D
Ich habe mal im Forum nachgefragt, ob man die Zwischenveredelung und die Veredelung der Edelsorte in einem Rutsch machen könne. Mir wurde das bestätigt.
Was willst du den mit einem Experiment erzielen?
Sowas ist immer mit Unverträglichkeiten verbunden bzw die Gefahr besteht immer. Gallerts bildet das Bindeglied zwischen Quitte A o. C mit der gewünschten Birnensorte. Wie sich Gallerts auf Kulturquitten reagiert, bleibt die Frage. Naja, ist ja ein Experiment ;D
Ich habe mal im Forum nachgefragt, ob man die Zwischenveredelung und die Veredelung der Edelsorte in einem Rutsch machen könne. Mir wurde das bestätigt.
Was willst du den mit einem Experiment erzielen?
Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Hi Яib-∃səl,
danke für die Antwort.
Ich habe dieses Jahr auch gleichzeitig mehrfach veredelt. Unterlage QA, Zwischenveredlung Gellert oder Vereinsdechant plus Edelsorte. Sind alle angewachsen. Hatte jeweils beides gleichzeitig kopuliert mit Gegenzunge. Erst den "Doppelreiser" und dann auf die Unterlage. War etwas fummelig weil die Unterlagen recht dünn waren.
Zum Ziel - will einfach mal schauen was so funktioniert und was nicht, kein konkretes Ziel wie Bewertung der Fruchtgrößen im Vergleich etc.
LG, Deop
danke für die Antwort.
Ich habe dieses Jahr auch gleichzeitig mehrfach veredelt. Unterlage QA, Zwischenveredlung Gellert oder Vereinsdechant plus Edelsorte. Sind alle angewachsen. Hatte jeweils beides gleichzeitig kopuliert mit Gegenzunge. Erst den "Doppelreiser" und dann auf die Unterlage. War etwas fummelig weil die Unterlagen recht dünn waren.
Zum Ziel - will einfach mal schauen was so funktioniert und was nicht, kein konkretes Ziel wie Bewertung der Fruchtgrößen im Vergleich etc.
LG, Deop
Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Hallo,
ich hatte vor Jahren mal irgendwo gelesen, dass viele Unverträglichkeiten auf Virusinfektionen zurückzuführen sind. Die Viren leben seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in der Edelsorte. Aber nachdem man diese Edelsorte virusfrei gemacht hat, funktionierten auf einmal Veredelungen, die vorher nicht gingen. Wenn man also ein Buch hat, in dem Unverträglichkeiten aufgezählt sind, stellt sich immer die Frage, ob die Informationen auf Versuchen mit virusfreien oder mit nicht virusfreien Edelsorten (und Unterlagen) zurückzuführen sind.
Wir hatten schonmal einen Thread zur Veredelung Birne auf Quitte (aber da ging es nicht speziell um Quittenedelsorten):
Veredelung Birne auf Quitte, Unverträglichkeit
Hm, es würde mich auch reizen, in meinen Quitten den einen oder anderen Birnenast zu kultivieren. Um direkt Birnbäume zu pflanzen fehlt es zum einen an Platz und außerdem fürchte ich, dass der Birnengitterrost mir schnell den Spaß verdirbt. Wenn man man nur einzelne Äste in den eh vorhandenen Quitten wachsen ließe, dann wäre es nicht so schlimm, sie ggf wieder rausschneiden zu müssen, wenn der Rost zu stark ist. Ich wäre also durchaus interessiert zu erfahren, wie sich Birnensorten auf 'Portugieser' machen.
Grüße,
Robert
ich hatte vor Jahren mal irgendwo gelesen, dass viele Unverträglichkeiten auf Virusinfektionen zurückzuführen sind. Die Viren leben seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in der Edelsorte. Aber nachdem man diese Edelsorte virusfrei gemacht hat, funktionierten auf einmal Veredelungen, die vorher nicht gingen. Wenn man also ein Buch hat, in dem Unverträglichkeiten aufgezählt sind, stellt sich immer die Frage, ob die Informationen auf Versuchen mit virusfreien oder mit nicht virusfreien Edelsorten (und Unterlagen) zurückzuführen sind.
Wir hatten schonmal einen Thread zur Veredelung Birne auf Quitte (aber da ging es nicht speziell um Quittenedelsorten):
Veredelung Birne auf Quitte, Unverträglichkeit
Hm, es würde mich auch reizen, in meinen Quitten den einen oder anderen Birnenast zu kultivieren. Um direkt Birnbäume zu pflanzen fehlt es zum einen an Platz und außerdem fürchte ich, dass der Birnengitterrost mir schnell den Spaß verdirbt. Wenn man man nur einzelne Äste in den eh vorhandenen Quitten wachsen ließe, dann wäre es nicht so schlimm, sie ggf wieder rausschneiden zu müssen, wenn der Rost zu stark ist. Ich wäre also durchaus interessiert zu erfahren, wie sich Birnensorten auf 'Portugieser' machen.
Grüße,
Robert
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Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Jedenfalls sollte man sich von kurzfristigen Erfolgen nicht blenden lassen. Erst nach mehreren Jahren zeigt sich Unverträglichkeit. Viren als Mitursache kann sein, hilft leider in der Praxis nicht, um bessere Ergebnisse zu bekommen. Man kann mit Hausmitteln weder die Unterlage noch das Reis so leicht virenfrei machen. Die Wärmebehandlung oder Meristemvermehrung sind was für Reiserschnittgärten.
Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Ja, aber man kann eben darauf verzichten, die Edelreiser für solche Experimente von dem Jahrzehnte alten Birnbaum irgendwo zu nehmen, und stattdessen (hoffentlich) virusfreie aus einer 'ordentlichen' Quelle.
Fragt sich, wie es auf Seite der Quitte aussieht. Ich weiß nicht mehr, ob die Verträglichkeitsprobleme nur auf Virusinfektion der Edelreiser beruhten, oder auch der Quittenunterlage. Und wie es mit dem Virusstatus der Edelquittensorten aussieht...
Grüße,
Robert
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Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Ich glaube, das mit dem Virus sollten wir ausklammern. Weder wissen welche Viren sich im Material befinden, noch wie sie sinnvoll zu entfernen sind (privat), noch wie sich was, wie, wo beeinflusst. Denn nicht nur Viren sind das Problem. innerhalb einer Arten soll es auch Unverträglichkeiten geben.
Das was Cydorian ansprach halte ich für wichtig. Ich erinnere mich an den Fall mit b-hörnchens Birnbaum der auf Quitte veredelt worden sein soll aber tatsächlich auf Apfel veredelt worden ist.
Das was Cydorian ansprach halte ich für wichtig. Ich erinnere mich an den Fall mit b-hörnchens Birnbaum der auf Quitte veredelt worden sein soll aber tatsächlich auf Apfel veredelt worden ist.
Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Für mich selbst würde ich die Virusproblematik ausschließen, letztendlich kann ich Virusfreiheit von Unterlagen, Reisern und Arbeitsmaterialien nicht garantieren. Es sollte also auch im Zweifelsfall mit verseuchtem Material funktionieren - oder (leider) eben nicht.
Interessant ist der Aspekt Birnengitterost. Wenn der Quittenbaum zum Teil gesund ist - nur die entsprechenden Birnenäste befallen sind könnte dies theoretisch auch positive Auswirkungen für die Birnenäste haben. Der Baum ist ja nur zum Teil geschädigt. Da auch mir jährlich alle Birnen stark mit Birnengitterost befallen sind auf jeden Fall eine besondere Beobachtung wert.
Interessant ist der Aspekt Birnengitterost. Wenn der Quittenbaum zum Teil gesund ist - nur die entsprechenden Birnenäste befallen sind könnte dies theoretisch auch positive Auswirkungen für die Birnenäste haben. Der Baum ist ja nur zum Teil geschädigt. Da auch mir jährlich alle Birnen stark mit Birnengitterost befallen sind auf jeden Fall eine besondere Beobachtung wert.
- cydorian
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Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Die Assimilationsleistung von Blättern kommt zwar nicht nur (sonst könnte der Baum nicht überwintern und Wurzeln bilden), aber in erster Linie der direkten Umgebung, also dem Ast an dem sich die Blätter befinden zugute. Du merkst das sehr schnell selbst, wenn du Fruchtbehang an einem Ast ausdünnst und am Anderen nicht. Zuckergehalt und Aroma sind am ausgedünnten Ast wesentlich besser. Oder die Entwicklung verschatteter Baumteile betrachtest. Dort wird er weniger wachsen, auch wenn er eine sonnigere Seite hat.
Birnengitterrost führt zur langsamen Auszehrung und frühen Vergreisung: Die Blätter müssen zwar gebildet werden, aber bringen dem Gehölz weniger ein. Aufveredelt an einen gesunden Baum wird halt nur der pilzbefallene veredelte Teil kümmern und vergreisen. So wie ein verschatteter Ast.
Birnengitterrost führt zur langsamen Auszehrung und frühen Vergreisung: Die Blätter müssen zwar gebildet werden, aber bringen dem Gehölz weniger ein. Aufveredelt an einen gesunden Baum wird halt nur der pilzbefallene veredelte Teil kümmern und vergreisen. So wie ein verschatteter Ast.
Re: Birne Veredlungen auf Edel-Quitte
Danke Cydorian, dann funktioniert es nicht so wie ich dachte.