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Welcher Pilz? (Gelesen 134010 mal)

Die Lehre von den Pflanzen - Übersetzungen aus dem Fachchinesischen, Diskussionen um Definitionen, Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt
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lonicera 66
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Re: Welcher Pilz?

lonicera 66 » Antwort #135 am:

Sternrenette hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:13
Verwechslung.


Erinnert mich an einen Fall, wo Anischampignongs und Bitterlinge vorkamen.
liebe Grüße
Loni

Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

Auch wenn ich bald 60 werde... Du kannst trotzdem auf meine Schuhe aufpassen, wenn ich auf der Hüpfburg bin.
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lonicera 66
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Re: Welcher Pilz?

lonicera 66 » Antwort #136 am:

Danke, Bristle. ;)

Kannte ich nicht.
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Wühlmaus
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Re: Welcher Pilz?

Wühlmaus » Antwort #137 am:

Hier wachsen/stehen derzeit wunderbare Exemplare des Beutel-Stäublings (Lycoperdon excipuliforme) im Vorgarten. Für mich war eigentlich klar, dass es eine Art Bovist ist. Nachdem ich ihn bestimmt habe, weiß ich, dass dieser Pilz zur Familie der Champignonartigen gehört :o Er bildet Sporen nur im HutTeil und nicht im "Fuß" aus.
Leider haben Passanten einige dieser Schönheiten - immerhin 15-20cm hoch - zertreten >:(
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Waldmeisterin
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Re: Welcher Pilz?

Waldmeisterin » Antwort #138 am:

bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:18
Es gibt essbare Vertreter der Gattung Amanita, z. B. Amanita strobiliformis. Der ist bei uns sehr selten, im Süden häufiger.
Sehr schmackhafter und ergiebiger Speisepilz. Hab ihn einmal gefunden und gegessen.

Den kann man mit Weißen Knollenblätterpilzen verwechseln - was fatale Folgen hat.

Essbare Knollenblätterpilze gibt es nicht - Weiße und der Grüne sind lebensgefährlich giftig, der Gelbe ist schwach giftig bis ungenießbar - aber essbar ist keiner. Nirgendwo.


Danke für die Ausführungen, also alle Amanita, die auf deutsch xy Knollenblätterpilze heißen, sind giftig.

Aber ist das nicht auch eine Frage der (deutschen) Nomenklatur?
Amanita strobiliformis hat, wenn ich das richtig sehe, ja auch so eine Art "Knolle", heißt auf deutsch aber Fransiger Wulstling. Er könnte also auf türkisch genauso "Köstlicher Knollenblätterpilz" heißen und wäre damit im türkischen Sprachgesbrauch ein essbarer Knollenblätterpilz

Im deutschen heißen unterschiedliche Arten von Amanita aber ganz verschieden, Knollenblätterpilz, Wulstling, Scheidenstreifling, aber wer weiß, ob das in anderen Sprachen auch so ist...
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
bristlecone

Re: Welcher Pilz?

bristlecone » Antwort #139 am:

Waldmeisterin hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:36
bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:18
Es gibt essbare Vertreter der Gattung Amanita, z. B. Amanita strobiliformis. Der ist bei uns sehr selten, im Süden häufiger.
Sehr schmackhafter und ergiebiger Speisepilz. Hab ihn einmal gefunden und gegessen.

Den kann man mit Weißen Knollenblätterpilzen verwechseln - was fatale Folgen hat.

Essbare Knollenblätterpilze gibt es nicht - Weiße und der Grüne sind lebensgefährlich giftig, der Gelbe ist schwach giftig bis ungenießbar - aber essbar ist keiner. Nirgendwo.


Danke für die Ausführungen, also alle Amanita, die auf deutsch xy Knollenblätterpilze heißen, sind giftig.

Aber ist das nicht auch eine Frage der (deutschen) Nomenklatur?
Amanita strobiliformis hat, wenn ich das richtig sehe, ja auch so eine Art "Knolle", heißt auf deutsch aber Fransiger Wulstling. Er könnte also auf türkisch genauso "Köstlicher Knollenblätterpilz" heißen und wäre damit im türkischen Sprachgesbrauch ein essbarer Knollenblätterpilz

Im deutschen heißen unterschiedliche Arten von Amanita aber ganz verschieden, Knollenblätterpilz, Wulstling, Scheidenstreifling, aber wer weiß, ob das in anderen Sprachen auch so ist...


Krieg's raus! ;)


Es gab im letzten Jahr in Deutschland mehrere Fälle von Knollenblätterpilzvergiftungen in Deutschland unter Flüchtlingen. Einige Patienten konnten nur durch eine Lebertransplantation gerettet werden.
Die Betroffenen hatten hiesige Knollenblätterpilze gegessen, die sie mit ähnlichen, aber essbaren Arten in ihrer Heimat verwechselt hatten.
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Re: Welcher Pilz?

lonicera 66 » Antwort #140 am:

bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:18
Es gibt essbare Vertreter der Gattung Amanita, z. B. Amanita strobiliformis.


Mei, ist der schön...den muß ich mal suchen.

Dieser gehört auch zur Familie, ist eßbar, aber mMn muß man das nicht tun.
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Loni

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Re: Welcher Pilz?

bristlecone » Antwort #141 am:

lonicera hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:49
bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:18
Es gibt essbare Vertreter der Gattung Amanita, z. B. Amanita strobiliformis.


Mei, ist der schön...den muß ich mal suchen.


Viel Glück! Hier am Oberrhein ist er sehr selten und tritt nur in warmen Sommern sporadisch in Erscheinung.

Weiter nördlich ...
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Re: Welcher Pilz?

dmks » Antwort #142 am:

Regional "sichere" Pilze...
Das hatten wir in Brandenburg schon mal in den 70gern - und mit wachsendem Tourismus auch jetzt wieder mit dem "Sachsentöter"
Der im sächsischen Laubwald häufig vorkommende Perlpilz ist ein lecker Speisepilz - nur sieht er dem in hiesigen Kiefernwäldern wachsenden Pantherpilz (lethal giftig) gefährlich ähnlich!
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Welcher Pilz?

lonicera 66 » Antwort #143 am:

bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:51


Weiter nördlich ...


Ja, ich hatte auf unseren Kalkboden spekuliert. Im Karstgürtel gibt es warme Ecken.
Auf jeden Fall würde ich mich über so einen Fund mächtig freuen und fotografieren. :)
liebe Grüße
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Dunkleborus
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Re: Welcher Pilz?

Dunkleborus » Antwort #144 am:

Beim Perlpilz hatte mir der Pilzberater gesagt, ich solle die Huthaut abziehen oder ihn 10 Minuten kochen und das Wasser wegschütten. Hab ich einmal gemacht, war mir danach aber zuviel Aufwand.
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Waldmeisterin
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Re: Welcher Pilz?

Waldmeisterin » Antwort #145 am:

lonicera hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:49
bristlecone hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:18
Es gibt essbare Vertreter der Gattung Amanita, z. B. Amanita strobiliformis.


Mei, ist der schön...den muß ich mal suchen.

Dieser gehört auch zur Familie, ist eßbar, aber mMn muß man das nicht tun.
Mir bekommt er nicht.


Ich würde mich nicht den trauen, den zu essen.
Auch den Perlpilz nicht. Erst kürzlich hat mir eine Freundin mir erzählt, dass ihr Vater, eigentlich ein erfahrener Pilzsammler, mal beinahe die gesamte Hausgemeinschaft damit vergiftet hatte. Er merkte noch rechtzeitg, dass er Pantherpilze im Haus verteilt hatte und rannte dann ganz aufgeregt herum, um den Leuten nahezulegen, ihre Pilzgerichte wegzuschmeißen...

lese gerade, dmks bestätigt diese Geschichte vom Sachsentöter. Der Herr kam aus Leipzig ;)
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lonicera 66
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Re: Welcher Pilz?

lonicera 66 » Antwort #146 am:

Dunkleborus hat geschrieben: 24. Sep 2017, 22:54
zuviel Aufwand.


Ja.
Wie beim Hallimasch.
Männe mag ihn, ich nicht.
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bristlecone

Re: Welcher Pilz?

bristlecone » Antwort #147 am:

Perl- und Pantherpilz lassen sich gut unterscheiden, wenn man sorgfältig hinguckt.

Ich käme allerdings ohnehin nicht auf die Idee, von anderen Menschen gesammelte Pilze unbesehen zu essen.
Amur
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Re: Welcher Pilz?

Amur » Antwort #148 am:

So ist es. Der Perlpilz gehört bei uns zu den sehr beliebten Arten. Unbekömmlichkeiten sind mir da noch nie untergekommen. Wenn dann eher weil jemand generell mit Pilzen Probleme hat.

Der graue Wulstling ist da was die Unterscheidung zum Pantherpilz angeht noch eine ganze Nummer kritischer. Den lass ich stehen.

Hexenröhrlinge verwenden wir auch beide Arten völlig gleich.
nördlichstes Oberschwaben, Illertal, Raum Ulm
Ephe

Re: Welcher Pilz?

Ephe » Antwort #149 am:



In alten Pilzbüchern ist der Kahle Krempling als beliebter Speisepilz für Mischpilzgerichte aufgeführt. Einige Jahrzehnte später entdeckte man, dass der Pilz im Körper Stoffe anreichert, die bei entsprechender Menge schließlich eine tödliche Reaktion bewirken.
Die Wissenschaft macht Fortschritte, und da im Bereich Pilze leider wenig geforscht wird (qui bono?), sollte man Hinweise wie die auf die Unverträglichkeit von Perlpilz, Hallimasch, Nebelkappe, Schopftintling usw. nicht einfach vom Tisch wischen. Nur weil jemand einen robusten Magen hat, verliert der Pilz seine schlechten Eigenschaften nicht.
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