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Frage zu Glyphosat (Gelesen 799948 mal)

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Wild Obst
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Re: Frage zu Glyphosat

Wild Obst » Antwort #2775 am:

hemerocallis hat geschrieben: 6. Okt 2017, 08:52... Ich finde es sehr schade, daß der aktuelle Forschungsstand zum Thema so überbewertet wird. ...

...Und es hat sich bei vielen Substanzen herausgestellt, daß sie alles andere als das waren und verboten bzw. vom Markt genommen werden mußten. ...


Was soll man denn sonst verwenden, als den aktuellen Forschungsstand? Den von vor 1, 10, oder 100 Jahren? Die inzwischen als bedenklich geltenden Mittel sind doch nur wegen dem aktualisierten Forschungsstand vom Markt genommen worden. Der aktuelle Forschunsstand ist doch die beste sachliche Grundlage einem Stoff, ein Risiko, ... zu bewerten.

Noch besser wäre nur der zukünftige Forschungsstand. Aber wie soll der jetzt vorhergesehen werden?
Mümmel
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Re: Frage zu Glyphosat

Mümmel » Antwort #2776 am:

hemerocallis hat geschrieben: 6. Okt 2017, 08:52... Ich finde es sehr schade, daß der aktuelle Forschungsstand zum Thema so überbewertet wird. ...

Dann können wir Zulassungsverfahren ja abschaffen und jeder spritzt was und wieviel er will. ::)
Wühlmaus
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Re: Frage zu Glyphosat

Wühlmaus » Antwort #2777 am:

Querkopf hat geschrieben: 6. Okt 2017, 10:30
hemerocallis hat geschrieben: 6. Okt 2017, 08:52... Ich finde es sehr schade, daß der aktuelle Forschungsstand zum Thema so überbewertet wird. ...
Diesen Satz habe ich dreimal lesen müssen - ja, tatsächlich, er steht da wirklich :o. Man muss ihn sich echt auf der Zunge zergehen lassen :-X.


Ganz ehrlich: Dieser Satz ist Satire pur! Manch Kaberetist/Satiriker wäre ob eines solchen Einfalls glücklich.
Nur bleibt mir leider im Zusammenhang mit diesem Faden das Lachen - und der Satz - im Halse stecken :-\
WühlmausGrüße

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Frühling
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Re: Frage zu Glyphosat

Frühling » Antwort #2778 am:

Ist das einer der Nachkommen von Glyphosat?? https://www.nytimes.com/.../monsanto-dicamba-weed-killer.html Vom regen in die traufe??
Ein Garten ohne Baum ist wie ein Haus ohne Dach.
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2779 am:

Der Link geht bei mir nicht.

Dicamba ist ein ebenfalls lange bekanntes Herbizid, aber aus einer ganz anderen Wirkstoffgruppe als Glyphosat.
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partisanengärtner
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Re: Frage zu Glyphosat

partisanengärtner » Antwort #2780 am:

Wild hat geschrieben: 6. Okt 2017, 10:47
hemerocallis hat geschrieben: 6. Okt 2017, 08:52... Ich finde es sehr schade, daß der aktuelle Forschungsstand zum Thema so überbewertet wird. ...

...Und es hat sich bei vielen Substanzen herausgestellt, daß sie alles andere als das waren und verboten bzw. vom Markt genommen werden mußten. ...


Was soll man denn sonst verwenden, als den aktuellen Forschungsstand? Den von vor 1, 10, oder 100 Jahren? Die inzwischen als bedenklich geltenden Mittel sind doch nur wegen dem aktualisierten Forschungsstand vom Markt genommen worden. Der aktuelle Forschunsstand ist doch die beste sachliche Grundlage einem Stoff, ein Risiko, ... zu bewerten.

Noch besser wäre nur der zukünftige Forschungsstand. Aber wie soll der jetzt vorhergesehen werden?


Ist doch ganz einfach Luft anhalten bis die Wirksamkeit des Atmens letztgültig geklärt ist. Da hat dann wenigstens einer keine Probleme mehr damit. 8)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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Re: Frage zu Glyphosat

martina 2 » Antwort #2781 am:

Wahrscheinlich ist es eh schon bekannt, daß Österreich dagegen stimmt
Schöne Grüße aus Wien!
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2782 am:

Ja. Zitat aus dem von dir verlinkten Text:

"Knackpunkt war eine Einschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört, wonach Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wurde. Nationale und europäische Gesundheitsbehörden, darunter die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sowie Schwesterbehörden in den USA, Kanada und Japan stufen Glyphosat als unbedenklich ein. Die Kommission hat die Entscheidung nach dem Patt vertagt, bis die EU-Chemikalienbehörde ECHA eine aktuelle Risikobewertung vorgelegt hat. Im Juni stellte ECHA einen weiteren Persilschein für Glyphosat aus: Das Herbizid sei demnach weder krebserregend, fruchtbarkeitsschädigend noch erbgutverändernd."

Hervorhebung von mir.

Ein "Persilschein" bedeutet laut Wikipedia, "eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschäft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu können."

Kommentar überflüssig. Oder doch nicht: Der Journalist macht deutlich, was er von Wissenschaft hält - sie liefert bloß Persilscheine. Man könnte auch sagen: fake news.


Der NABU: "Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss sich Gedanken darüber machen, ob BfR-Präsident Hensel noch die geeignete Personalie für ein solch verantwortungsvolles Amt ist." (NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller).

Nur zu: weiter so. Immer weiter. Polen macht vor, wie so was geht.



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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #2783 am:

Was meinst Du wohl, wem die „Öffentlichkeit“ Glauben schenken wird, den Wissenschaftlern oder den Tugendwächtern?
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Re: Frage zu Glyphosat

Frühling » Antwort #2784 am:

bristlecone hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:30
Der Link geht bei mir nicht.

Dicamba ist ein ebenfalls lange bekanntes Herbizid, aber aus einer ganz anderen Wirkstoffgruppe als Glyphosat.


Ich weiss nicht, warum der Link nicht funktioniert, aber wenn man ihn direkt in Google eingibt, geht er. Allerdings, was mich hauptsaechlich interessieren wuerde ist was kommt nach Glyphosat?? Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bald eine Welt ohne Pesti- und Herbizide haben werden, so gerne ich es auch haette.
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Re: Frage zu Glyphosat

thuja thujon » Antwort #2785 am:

Nach Glyphosat kommt in Deutschland wieder der Pflug und mehr CO2 in die Atmosphäre und gleichzeitig weniger Humus in den Boden.

Die Verwendung von Glyphosat in Europa hat mit der Verwendung auf dem amerikanischen Kontinent wenig gemeinsam.
Dort gibt es nach Glyphosat nun Saflufenacil (für den pre-plant burndown) und mehrfachresistente Nutzpflanzen, darunter auch Glufosinat und Dicamba (herbizidresistente Nutzpflanzen).
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manhartsberg
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Re: Frage zu Glyphosat

manhartsberg » Antwort #2786 am:

martina hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:45
Wahrscheinlich ist es eh schon bekannt, daß Österreich dagegen stimmt


bis jetzt haben sich österreich, italien und frankreich fix dadegen ausgesprochen. da weitere aufdeckungen von machenschaften von monsanto & co zu erwarten sind kann man erwarten das sich bis zur abstimmung im eu-parlament weitere länder anschließen werden.

vielecht micht zum thread (aber zum thema) passend gibt es eine unterschriftenaktion von arche noah
http://www.vielfalt-statt-viel-macht.at/

ps.: der aufruf ist natürlich nicht an die monsanto-kampfposter gerichtet ;D
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bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2787 am:

30 % aller Juristen sind für die Todesstrafe, über 50 % für die Anwendung von Folter.
Mindestens ein Viertel der Bevölkerung steht der Todesstrafe zumindest nicht ablehnend gegenüber.

Sollten wir da nicht auch eine Unterschriftenkampagne starten, um solche Fragen basisdemokratisch zu entscheiden?

Nicht? Sehe ich auch so.

Offenbar gibt es Dinge, die man nicht per Mehrheitsbeschluss für richtig erklären kann.
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Re: Frage zu Glyphosat

martina 2 » Antwort #2788 am:

bristlecone hat geschrieben: 6. Okt 2017, 11:59
Ein "Persilschein" bedeutet laut Wikipedia, "eine weitreichende Erlaubnis, einen Freibrief, um einem lukrativen Geschäft oder einem zuvor moralisch oder rechtlich angezweifelten Interesse nachgehen zu können."


Der Teufel steckt bekanntlich im Detail - offenbar auch im Vokabular sogenannter objektiver Journalisten. Ist mir zunächst gar nicht aufgefallen.
Schöne Grüße aus Wien!
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2789 am:

Schon vor über zwei Jahren hatte ich mal das hier gepostet:

enigma hat geschrieben: 28. Jul 2015, 11:06
Ich hatte hier in diesem Thread schon drauf hingewiesen, dass in der Badischen Zeitung vor einigen Tagen ein Artikel erschien, in dem dem BfR schlampige Arbeit vorgeworfen wurde, weil das Institut angeblich "Leserbriefe" zur Bewertung von Glyphosat heranziehen würde (Die Behauprung tauchte zuerst wohl in der Süddeutschen auf).
Ich hatte dem Autoren geschrieben, dass der Vorwurf der Schlampigkeit auf ihn zurückzufallen drohe, denn das BfR hatte bereits Tage zuvor zu dem Vorwurf Stellung bezogen und erklärt, dass es sich um "Letters to the Editor", nicht um Leserbriefe handele, und dass solche "Letters to the Editor" ein üblicher Brauch sind, um in naturwissenschaftlichen Journalen zu diskutieren.

In seiner Antwort verwies der Redakteur darauf, dass er diese Stellungnahme kenne, sie aber nicht überzeugend gefunden hätte. Deshalb hätte er darauf verzichtet, sie auch nur zu erwähnen.
Stattdessen schrieb er in dem besagten Artikel: "Das BfR äußerte sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Sachverhalt."

Seriöser Journalismus sieht für mich anders aus.
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