Borker hat geschrieben: ↑7. Okt 2017, 20:55 Glyphosat tötet Pflanzen und andere Lebewesen auf diesen Planeten . Für mich ist das Teufelszeug !
borker, die vorlage ist einfach zu schön:
was isst du? 8)
du ernährst dich doch sicher wie eigentlich alle menschen von toten pflanzen (oder getöteten pflanzenembryonen und -babys) und ggf. auch von toten tieren? deine ernährung tötet also pflanzen und tiere? und dein gärtnern womöglich auch (unkraut, schädlinge)?
oder lebst du etwa von lichtenergie?!
borker ist teufelszeug! :o
der mensch ist teufelszeug! :o
apage satanas! :o
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Wieviel Bauern haben sich schon das Leben genommen weil sie auf Glyphosat vertaut haben und die Monokulturen angebaut haben die für Glyphosat resistent sind ?
Ach Borker, mach es Dir nicht zu einfach, die Welt ist nicht schwarz und weiß. Pflanzenschutzmittel haben ihre Berechtigung. Wir sind doch alle froh, dass in D heute keiner mehr an Mutterkornvergiftungen stirbt. Das haben wir aber auch Pflanzenschutzmitteln zu verdanken und vieles mehr. Das heißt nicht, dass ich den Einsatz von allen möglichen Pflanzenschutzmitteln überall zustimme. Z. B. brauchen Kleingärtner kaum welche, aber im gewerblichen Anbau sieht es etwas anders aus. Bauern müssen von ihren Erträgen leben können, so dass auch wir von etwas leben können, wenn die eigene Ernte mal nicht so berauschend ist.
Ich bin sehr enttäuscht, wie Umweltverbände und die Grünen recherchieren. Anscheinend gar nicht. Der Umgang mit den vom Staat eingesetzten Fachleuten und der Umgang mit dem sehr komplexen Zulassungssystem spricht Bände. Ich bin auf die Alternativen gespannt. :P
Ich wundere mich eigentlich, dass dieser Thread hier so lange in der Oberwelt weiter geführt werden kann,obwohl hier seit langem nur noch Spiegelfechtereien stattfinden.
Was bringt das hier alles noch?
Ich selbst habe übrigens aus mehr als 50 Jahren Miterleben der Entwicklung von Landwirtschaft in der geografischen Mitte Niedersachsens eine dezidierte Meinung zum Verbot von Glyphosat und auch anderen Nachfolgeprodukten.
Unabhängig davon, ob und wie das Mittel nun auch krebserzeugend ist oder ob es sich als Rückstand im Grundnahrungsmittel Bier nachweisen lässt, es gehört für mich schon lange ein Verbot her. Ihr Einsatz, wenn auch "fachgerecht" angewendet, ist einer der wichtigsten Gründe dafür, dass die Biodiversität gewachsener Kulturlandschaften immer stärker verarmt.
Ich lebe hier seit vielen Jahren inmitten einer Maismonokultur, in der sogar die Feldhasen inzwischen politisches Asyl in Siedlungsgärten beantragen. Vom Rückgang der Vogelwelt mag ich gar nicht reden, die keine Insektennahrung mehr findet, weil jedes Ackerunkraut schon im Keimstadium vernichtet wird und die die noch vorhandenen und bis über die tatsächlich genutzten Eigentumsrechte genutzten Ackerrandstreifen von den Landwirten natürlich vor Anfang Juni das erste mal gemulcht werden.
Erzählt mir nicht, dass konventionelle Landwirtschaft noch "Bewahrer einer gewachsenen Kulturlandschaft" ist und die "armen Landwirte" ohne Glyphosat wieder zur Handhacke greifen müssten, wie das industrieabhängige Pack in den Bauernverbänden immer noch vorgibt.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Troll, was soll sich an dem, was du - zu recht in punkto artenschwund - beklagst, wesentlich zum guten wenden, wenn eines der am besten untersuchten und sichersten PSM verboten wird?
Borker hat geschrieben: ↑7. Okt 2017, 23:02 http://www.spiegel.de/wirtschaft/selbstmord-serie-tausend-indische-bauern-gehen-in-den-tod-a-446922.html
@ troll13: du möchtest also grundsätzlich immerzu deutlich (deutlich!) mehr für qualitativ gleichwertige (oder bessere), aber geringer verfügbare lebensmittel, auch grundnahrungsmittel bezahlen? und das allen anderen mal eben mitverordnen? oder mehr billigeres und ohne hiesige standards produziertes dreckszeug importieren? und die argumente zum agrarwirtschaftlich wohl auch nicht komplett unbedeutsamen bodenschutz beeindrucken dich nicht? und vor 50 jahren wurden keine chemie und keine psm auf dem acker verwendet?
pro luto esse
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
troll13 hat geschrieben: ↑7. Okt 2017, 23:05Ich lebe hier seit vielen Jahren inmitten einer Maismonokultur, in der sogar die Feldhasen inzwischen politisches Asyl in Siedlungsgärten beantragen. Vom Rückgang der Vogelwelt mag ich gar nicht reden, die keine Insektennahrung mehr findet, weil jedes Ackerunkraut schon im Keimstadium vernichtet wird und die die noch vorhandenen und bis über die tatsächlich genutzten Eigentumsrechte genutzten Ackerrandstreifen von den Landwirten natürlich vor Anfang Juni das erste mal gemulcht werden.
Erzählt mir nicht, dass konventionelle Landwirtschaft noch "Bewahrer einer gewachsenen Kulturlandschaft" ist und die "armen Landwirte" ohne Glyphosat wieder zur Handhacke greifen müssten, wie das industrieabhängige Pack in den Bauernverbänden immer noch vorgibt.
Und genau das ist das denkbar schlechteste Argument gegen Glyphosat. Das ist eine Kritik an Kulturpflanzen. Kritik an grundlegenden Lebenserhaltungstrieben, satt werden. Es ist wohl keiner heutzutage mehr biophob als die Neo-Bioanhänger. Astronautennahrung ist ihnen wohl immernoch nicht sauber genug. Wie chemisch sauber pervers wollt ihr euch noch ernähren? Biobauern machen schwarze Äcker zur Aussaat, striegeln die Artenvielfalt und Bodenfruchtbarkeit weg, kassieren dick Prämien dafür, freuen sich über die Erträge der Mais-Biogasanlagen, siehe Sarah Wiener auf Gut Kerkow, Wasser predigen und Wein trinken, ist das der Maßstab?
Prämiendankfest statt Erntedankfest feiern?
Wenns um Landwirtschaftskritik geht, da sollten wir mal drüber reden. Wenns um Glyphosat geht, ist alles geschwätzt.
Die Not der Bauern hat sich in den vergangenen Jahren noch dadurch verschlimmert, dass sie auf den Feldern immer mehr Pestizide gegen Schädlinge einsetzten - um der Konkurrenz mit niedrigen Kosten zu begegnen. Falscher Gebrauch der chemischen Hilfsmittel führte jedoch dazu, dass Schädlinge resistent wurden, die Böden ausgelaugt wurden und die Erträge sanken.
Dieses Problem sollte das genveränderte Baumwoll-Saatgut namens "Bacillus-thuringiensis-Cotton" lösen. Doch die Pflanzenkeime, die der Saatgut-Multi Mahayco-Monsanto Biotech vor vier Jahren eingeführt hat, sind dreimal so teuer wie konventionelle Samen. Heute gelten sie als Flop für die Bauern: "Alle Ankündigungen von Monsanto waren irreführend. Die aggressive Markteinführung vor drei Jahren hat Hunderte Bauern in den finanziellen Ruin getrieben", sagt R. V. Ramanjaneyulu vom Center for Sustainable Agriculture, einer Nicht-Regierungsorganisation. Monsanto dagegen verweist auf die "schwierigen klimatischen Bedingungen", die auch herkömmlichen Baumwollpflanzen geschadet hätten.
Was nun? Das Anbauprodukt wechseln? Die Bauern sind ratlos. Vor wenigen Jahren brachte der Anbau von Pfeffer noch 270 Rupien pro Kilogramm. Heute haben die Pflanzer Schwierigkeiten, mehr als 60 Rupien zu bekommen. Vanille, einst mit 4000 Rupien pro Kilo gehandelt, muss heute für 130 Rupien abgestoßen werden. Die Situation der Kaffeeanbauer im südindischen Kerala ist keineswegs besser: Sie erzielen heute einen Preis von 24 Rupien pro Kilo - vor ein paar Jahren bekamen sie durchschnittlich fünfmal so viel."
Rate mal von wem dieses genveränderte Saatgut kommt ! Und womit die Schädlinge die die Ernte zerstört haben bekämpft wurden
bacillus thuringiensis ist kein glyphosat, glyphosat "tötet pflanzen", keine schädlinge. ;)
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
zwerggarten hat geschrieben: ↑7. Okt 2017, 23:13 @ troll13: du möchtest also grundsätzlich immerzu deutlich (deutlich!) mehr für qualitativ gleichwertige (oder bessere), aber geringer verfügbare lebensmittel, auch grundnahrungsmittel bezahlen? und das allen anderen mal eben mitverordnen? oder mehr billigeres und ohne hiesige standards produziertes dreckszeug importieren? und die argumente zum agrarwirtschaftlich wohl auch nicht komplett unbedeutsamen bodenschutz beeindrucken dich nicht? und vor 50 jahren wurden keine chemie und keine psm auf dem acker verwendet?
Nicht nur der Hartz IV Empfänger kauft die Sonderangebote von einem kg Möhren für 29,- Cent bei den Discountern oder den stinkenden Dreck, der als abgepacktes Fleisch in Folien eingeschweißt, über die Supermarkttheke geht. Dieses wird übrigens hier vor allem in Niedersachsen von sogenannten "Bauern" im Verbund mit einer anerkannten Fleischmafia erzeugt, die wirtschaftlich erfolgreich vor allem für den Export produziert.
Ich bin weder Vegetarier noch Veganer und als angestellter Gärtner sicher im Einkommen in der Summe auch nur knapp über Hartz IV Niveau..
Über die Gefahr, dass wir alle verarmen, wenn wir den Wert von nachhaltig produzierten Lebensmitteln akzeptieren und auch wie die wirklich "Armen" in unserer Gesellschaft nicht ohne Aldi und Co. nicht verhungern lassen sollten wir vielleicht noch diskutieren.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...