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Spindelgerechte Baumerziehung (Gelesen 5624 mal)
Moderator: cydorian
Spindelgerechte Baumerziehung
Eine Frage an alle Schnittexperten: In dem interessanten Buch von F. G. Zahn steht, dass man eine dominante Mittelachse aufbauen soll und Äste die stärker als die halbe Stammdicke sind "auf Zapfen" abbauen soll.
Also - habe ich bei verschiedensten Pfirsichen so probiert - das Ergebnis sieht so aus: der Ast den ich abbauen will, treibt jedes mal massiv durch (heuer schon das 2te Jahr). Kann mir jemand einen Tip geben, was ich ändern muss?
Also - habe ich bei verschiedensten Pfirsichen so probiert - das Ergebnis sieht so aus: der Ast den ich abbauen will, treibt jedes mal massiv durch (heuer schon das 2te Jahr). Kann mir jemand einen Tip geben, was ich ändern muss?
- Rib-2BW
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Musst vielleicht den Ast ende August Kürzen. Auf starken Schnitt reagiert die Pflanze mit starkem Wuchs. Schneidet man ende August, dann triebt die Pflanze im selben Jahr nicht durch und im nächsten Jahr treibt sie nicht so stark durch, da sie über'n Herbst und Winter den Schnitt "vergisst". Für mich ist der Ast auch ein wenig zu dick.
- thuja thujon
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Zu dick, wie Zahn schreibt, er hat mehr als die Hälfte, also kastrieren.
Schrägschnitt mit Huthaken würde ich machen. Lässt man mehr bis zur 2ten Verzweigung in 20cm Abstand, knallt der nur noch weiter durch. Das bringt ja nix.
Unabhängig davon, ich würde Pfirsisch nicht als so richtig Spindeltauglich einstufen. Habs aber nie selbst wirklich ausprobiert.
Ich stelle mir das verjüngen einfach sehr schwierig vor.
Schrägschnitt mit Huthaken würde ich machen. Lässt man mehr bis zur 2ten Verzweigung in 20cm Abstand, knallt der nur noch weiter durch. Das bringt ja nix.
Unabhängig davon, ich würde Pfirsisch nicht als so richtig Spindeltauglich einstufen. Habs aber nie selbst wirklich ausprobiert.
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Pfirsich als Spindel zu erziehen wird wohl nicht gut gehen, der macht was er will.
Einen Pfirsich schneide ich, daß er immer neues Holz produziert um jung zu bleiben und viel Früchte zu bringen, wie er dabei aussieht ist mir egal denn die Triebe sehen im nächsten Jahr schon wieder anderst aus.
Eine Spindelerziehung geht am einfachsten bei Apfel, Birne zickt je nach Sorte auch etwas mit ihrem seltsamen Wuchs.
Einen Pfirsich schneide ich, daß er immer neues Holz produziert um jung zu bleiben und viel Früchte zu bringen, wie er dabei aussieht ist mir egal denn die Triebe sehen im nächsten Jahr schon wieder anderst aus.
Eine Spindelerziehung geht am einfachsten bei Apfel, Birne zickt je nach Sorte auch etwas mit ihrem seltsamen Wuchs.
Liebe Grüße Elke
Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Erstmal danke, ich werde mal mit Rib-Esels Tip weiterarbeiten (nächstes Jahr). Zahn hat sich mit seinen Untersuchungen hauptsächlich auf Kirschen bezogen, auch bei der Baumschule Schreiber wird dieser Schnitt für Pfirsiche empfohlen - aber es funktioniert halt nicht.
Runterbinden (man sieht es am flachen Astwinkel) hat letztes Jahr auch nicht funktioniert.
Der Baum blutet stark am Stamm, mal sehen wie alt er wird.
Runterbinden (man sieht es am flachen Astwinkel) hat letztes Jahr auch nicht funktioniert.
Der Baum blutet stark am Stamm, mal sehen wie alt er wird.
- thuja thujon
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Empfiehlt der Schreiber sein SSS für Pfirsisch?
Was sagt das Versuchswesen bei P. zu Schnitt mit der Heckenschere statt Rebschere?
Was sagt das Versuchswesen bei P. zu Schnitt mit der Heckenschere statt Rebschere?
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Wurmk hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 07:27
Runterbinden (man sieht es am flachen Astwinkel) hat letztes Jahr auch nicht funktioniert.
Ich bin ja kein Schnittexperte - aber von deinen Bemühungen runterzubinden sehe ich wenig. Dabei funktioniert ein flacher bis waagrechter Astwinkel bei mir schon gut als Wachstumsbremse - das sehe ich an den Ästen, die durch die Fruchtlast in einen hängenden Winkel gebracht worden sind. Du müsstest halt den Neutrieb an einem Tonkinstab schienen und so in die Waagrechte bringen.
Im Sommer schneiden halte ich für problematisch bei allen Obstbäumen, die tendenziell zu stark generativ (fruchtbildend) veranlagt sind.
Wenn man da die vegetative Seite weiter schwächt, kriegt man leicht kranke Mickerlinge.
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Ich weiß nicht, ob man wirklich den Ast weiter herunter Binden sollte. Steinobst muckt bei 90 grad gern herum. Dann muss man auch den Fruchtbehang mit bedenken.
Re: Spindelgerechte Baumerziehung
SSS erscheint mir ein eher exotischer Ansatz nach maschinenbaulichen Grundsätzen zu sein, wenn er das Zeug los wird -- schön für ihn. Ob er das auch bei Pfirsichen macht weiss ich nicht. Ich bevorzuge eher obstbauliche Grundsätze (auch wenn es gerade schief läuft).
# B-Hörnchen: Der Baum ist heuer im 2ten Standjahr, letztes Jahr im Frühling habe ich ihn bei 1 geschnitten, und heuer im Frühling bei 2. Du hast schon recht, heuer ist vom Astwinkel wenig zu sehen - auch weil der Baum recht in die Höhe geht und ich den unteren Bereich etwas stärken wollte. Aber wenn man genauer hinsieht, dann ist die Verlängerung von 1 maximal so 30 ° zur Horizontalen (das hat wenig genützt, er blieb trotzdem recht dominant). Durch den Frost und die fehlenden Fruchtansätze hat es sich heuer wohl nochmal verschlechtert. Der eine Trieb zieht die ganze Kraft an sich, die anderen kommen kaum vom Fleck.
# Rib-Esel: Ja, unter 30 ° würde ich bei Steinobst auch nicht mehr gehen, schon gar nicht bei den schweren Pfirsichen. Die Aprikosen (Hilde und Hargrand) musste ich deswegen heuer massiv zurücknehmen, die unteren Partien waren komplett verkahlt. So habe ich wenigstens kein Jahr verloren, da kam der Frost gerade recht.
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Wurmk hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 19:37
Aber wenn man genauer hinsieht, dann ist die Verlängerung von 1 maximal so 30 ° zur Horizontalen
Ich schaue hauptsächlich auf die fast senkrecht nach oben strebenden Neutriebe. Da hätte man schienen können.
Bei meinem "Suncrest(?)" habe ich hängende Seitentriebe (an der Basis noch aufwärts strebend, im weiteren Verlauf heruntergebogen), da muss ich aufpassen, dass die mir nicht absterben durch Vergreisung. Diesen Winter ist dringend eine Verjüngung nötig!
Der Baum ist noch jung. Wenn der älter wird und die Krone überbaut, hast du eher das Problem, dass überhaupt noch genügend Wuchskraft an der Basis vorhanden ist, dass der Baum untenrum nicht verkahlt.
PS: Was bitte ist SSS?
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Das ist das Schreiber Slim System - aber offen gesagt ist es dieses Thema nicht wert diskutiert zu werden.
- thuja thujon
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Dito, und die sollten wir ruhig jedes Jahr aufs neue diskutieren. Die Grudlagen sind immer die selben, wie man sie nutzt, jedes Jahr anders. SSS, sicherlich extrem, aber wohl einfach verständlich und im Vergleich zu manch ungepflegtem Obstbaum, einen Versuch wert. Solche Krüppel wären mir jedenfalls lieber als völlig verkorkste Bäume, wie ich sie hier in mindestens jedem 2ten Garten sehe.Wurmk hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 19:37Ich bevorzuge eher obstbauliche Grundsätze
Zurück zum Pfirsisch: der Ast unten ist zu dick, letztes Jahr hätte der schon weiter zurück gehört. Dort wo der Pfeil 1 aufhört, mehr hätte ich nicht stehen lassen, eher weniger. Die alte Schnittstelle nochmal bemühen...
Der Rest an vorzeitigen Trieben, die man nicht mit Jahrestrieben verwechslen sollte, also nix mit freuen über die schöne Garnierung, die rechne ich nicht mit ein.
Astabgangswinkel, flachstellen, ein Thema für den Mai. Packt mans im Juli erst an, ist klar, dass da nix mehr aus der Baiss kommt. Bei Pfirsisch das Problem, man kann nicht vernünftig verjüngen.
Viele helfen sich deswegen mit regelmäßigem Stummelschnitt, wird der Baum zu groß, kommt die Säge und rasiert die Äste ab. Die schlafenden Augen, durch den Stummelschnitt vorhanden, übernehmen dann wieder bis sie verkahlt sind.
Alles irgendwie nix, deswegen die bekannte Hohlkrone, weil man sich nicht anders zu helfen weiss.
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung
thuja hat geschrieben: ↑8. Okt 2017, 20:42
Zurück zum Pfirsisch: der Ast unten ist zu dick, letztes Jahr hätte der schon weiter zurück gehört. Dort wo der Pfeil 1 aufhört, mehr hätte ich nicht stehen lassen, eher weniger. Die alte Schnittstelle nochmal bemühen...
Das war heuer im Frühjahr nach kurz nach dem Schnitt - meines Erachtens war der gar nicht so schlecht. Aus dem rot umrandeten Bereich ist dann dieser Monstertrieb geschossen.
Re: Spindelgerechte Baumerziehung
Äh sorry, das war die Schnittführung letztes Jahr, heuer im Frühling hat es so ausgesehen.