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Spindelgerechte Baumerziehung (Gelesen 5644 mal)

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Rib-2BW
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Rib-2BW » Antwort #15 am:

Daher würde ich dir auch raten am Ende des Sommers zu schneiden. Runter binden hilft da wenig, bzw ist fürden Ast nur schädlich.
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carot
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

carot » Antwort #16 am:

Spindel beim Pfirsich? Das kann man versuchen. Ich würde aber tatsächlich sogar eher in Richtung schlanke Spindel gehen, also kein älteres Seitenholz zulassen. Oder wirklich nur im unteren Kronenbereich auch ältere Seitenäste zulassen und dann entlang des Mitteltriebes wie eine schlanke Spindel weiter erziehen. Man braucht in jedem Falle auch etwas mehrjähriges Holz, da man aufgrund der Verkahlungsgefahr immer auf Augen ableiten sollte. Man muss also das Fruchtholz von Jahr zu Jahr rotieren, so dass man auch immer 2- oder mehrjähriges Holz hat.

Ich sehe bei dem gezeigten Baum auch (noch) kein großes Problem. Der zu starke Trieb wird auf Zapfen zurückgenommen. Wo ist das Problem? Bei der Spindelerziehung wird gerade beim Pfirsich immer viel Holz weggeschnitten werden müssen. Ferner muss die sich andeutenden Kopflastigkeit vermieden werden, indem die hoch stehenden 2 starken Triebe entfernt werden.

Beim Pfirsich besteht das Problem zum einen in der Empfindlichkeit (Infektionen infolge von Schnittmaßnahmen) und zum anderen in der Erzeugung von Neutrieb im unteren Kronenbereich. Hierzu hatte thuja thujon schon Richtiges geschrieben. Ferner muss ein Überbauen rigoros verhindert werden. Wird dies nur 1 Jahr schleifen gelassen, hat man schon Probleme noch junges Holz im unteren Kronenbereich zu erzeugen. Das habe ich erst lernen müssen. Kernobst ist da ja viel nachsichtiger.

Pfirsiche werden zum Teil ja sogar als Fächer erzogen. Das Aussehen ist dabei Geschmackssache aber auch das funktioniert zumindest ein paar Jahre lang. Strenge Erziehungsformen sind eher nicht geeignet aber eine Spindelerziehung sollte theoretisch möglich sein.
Wurmkönig
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Wurmkönig » Antwort #17 am:

carot hat geschrieben: 11. Okt 2017, 15:56
Ich würde aber tatsächlich sogar eher in Richtung schlanke Spindel gehen, also kein älteres Seitenholz zulassen.
[/quote]
Genau das ist meine Absicht, aber der Baum hat seinen eigenen Kopf. Er sollte rundherum jede Menge einjährige Triebe machen, stattdessen schiebt er nur diesen einen massiv an und lässt die anderen stehen.

carot hat geschrieben: 11. Okt 2017, 15:56
Man muss also das Fruchtholz von Jahr zu Jahr rotieren, so dass man auch immer 2- oder mehrjähriges Holz hat.
[/quote]
Dann werde ich den Trieb (bzw. die Triebe, es sind auch andere Bäume in der gleichen Art betroffen) aber nicht radikal kastrieren, sondern zum Teil stehen lassen. Die Neutriebbildung im unteren Kronenbereich scheint das Problem bei den Pfirsichen zu sein.

[quote author=carot link=topic=61850.msg2959981#msg2959981 date=1507730216]
Wo ist das Problem?

Ja, auf den Satz reduzieren sich viele meine Schnittmassnahmen. Einige Äste blühen und tragen ja doch, aber trotzdem hätte ich gerne ein schönes (also einigermassen symmetrisches) Bäumchen.

[quote author=carot link=topic=61850.msg2959981#msg2959981 date=1507730216]
Ferner muss die sich andeutenden Kopflastigkeit vermieden werden, indem die hoch stehenden 2 starken Triebe entfernt werden.

Du hast schon das richtige Auge für dieses Obst. Die beiden Triebe in dieser Perspektive sind (waren) Teil eines 3er-Fächers den ich - um Quirlwuchs zu vermeiden - ebenfalls "auf Zapfen" ableiten wollte. Also habe ich entsprechend geschnitten und alle anderen stammnahen Nebenknospen ausgebrochen. Dann kam der Frost und der einzige Trieb der die neue Stammverlängerung bilden sollte (den ich so haben wollte) wurde schwarz und ist abgestorben. Dann haben die Vögel diese perfekte Sitzmöglichkeit entdeckt und noch weitere Knospen abgebrochen und am Schluss war ich heuer froh, dass überhaupt etwas in die Höhe gewachsen ist. Jetzt hängt er an den beiden rot gezeichneten Trieben in Süd-Richtung. Was solls - nächstes Jahr werde ich wieder was neues dazulernen.

Wie würdest du den Schnitt nächstes Jahr ansetzen?
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carot
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

carot » Antwort #18 am:

Ich wundere mich immer über die Leute, die anhand weniger Fotos Schnittanleitungen erstellen können. Mir fällt das schwer, da die Perspektive fehlt.

Wie hoch ist der Baum insgesamt und in welcher Höhe beginnt der obere starke Trieb in Süd-Richtung (oberer roter Strich)?

Ein Problem bei der Erziehung von Pfirsichen habe ich noch nicht genannt: Es ist seine Unberechenbarkeit. Es kommt leider vor, dass man ganze Leitäste verliert, da diese plötzlich verkümmern. Dann schießen an anderer Stelle wieder extrem kräftige Triebe hervor. Solche Probleme kenne ich auch. Und genau deshalb sage ich, vergiß diesen Anspruch:
Wurmk hat geschrieben: 16. Okt 2017, 16:57
aber trotzdem hätte ich gerne ein schönes (also einigermassen symmetrisches) Bäumchen.


Die Spindel ist schon von Haus aus eine auf Zweckmäßigkeit angelegte Kronenform. Die Ästhetik spielt da keine Rolle. Bei der schlanken Spindel gibt es keine permanenten Äste. Die Optik des Baumes wird sich jährlich grundlegend verändern. Sie ist auch zufallsabhängig (wo bildet sich neues Holz?).

Letztlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters. Bis vor wenigen Jahren wollte ich selbst keine Spindelkrone haben, weil ich so erzogene Bäume nicht als richtige Bäume ansah. Mittlerweile erkenne ich auch darin Schönheit. Diese liegt gerade auch in ihrer Zweckmäßigkeit (reich fruchtende Bäume mit geringem Kronenvolumen).

Ich würde ich den unteren starken Ast (unterer roter Strich) auf den niedrigsten gesunden Jungtrieb ableiten und diesen auf eine basisnahe Knospe(n). Lass ruhig 3 Knospen stehen. Beim Pfirsich in blindes Holz zu schneiden, ist einfach zu riskant. Dies führt fast immer zum Verlust des Astes.

Je nach Deiner Antwort auf die obige Frage zur Höhe der Äste, würde ich ernsthaft darüber nachdenken, den oberen starken Ast (oberer roter Strich) komplett zu entfernen und einen der folgenden steilen Triebe zur neuen Mitte zu machen und die Konkurrenz zu entfernen. Gerade weil der Ast Südausrichtung hat, überbaut der mir schon zu stark. Die neue Mitte dann noch einkürzen.

Beim Pfirsich sind wirklich kräftige Schnittmaßnahmen notwendig, wenn man im unteren Kronenbereich Neutrieb erzeugen will. Die Bereiche müssen gut belichtet werden, sonst erfolgt kein (gesunder) Neutrieb. Vielleicht wäre es aber auch zu harsch, den oberen Trieb ganz zu entfernen. Dann sollte mit dem Trieb ähnlich verfahren werden, wie mit dem untersten Trieb (auf Jungtrieb ableiten, diesen einkürzen). In diesem Fall dann die beiden Konkurrenzen entfernen oder auf basisnahe Knospen kürzen.

Wie ich schon schrieb, reicht manchmal schon ein schluderiges Jahr und man hat verkahlte Bereiche. Ich hatte sogar schon einmal darüber nachgedacht, dort Reiser einzuveredeln, diese Idee aber bisher nicht versucht. Der bei mir betroffene Baum ist ein Sämling und mittlerweile neige ich dazu ihn komplett umzuveredeln.



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carot
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

carot » Antwort #19 am:

Wurmk hat geschrieben: 16. Okt 2017, 16:57
Dann werde ich den Trieb (bzw. die Triebe, es sind auch andere Bäume in der gleichen Art betroffen) aber nicht radikal kastrieren, sondern zum Teil stehen lassen. Die Neutriebbildung im unteren Kronenbereich scheint das Problem bei den Pfirsichen zu sein.


Mit dem mehrjährigen Holz meinte ich vorangig die belassenen Zapfen. Auch ich würde nicht alle Triebe radikal Jahr für Jahr rasieren, sondern eine Rotation etablieren. Ansonsten hätte man ja ein Jahr komplett ohne Ertrag. Beim Apfel entfernt/kürzt man ca. 20% der Triebe. Dann ist die Krone nach 5 Jahren erneuert. Beim Pfirsich würde ich tendenziell stärker schneiden und bis zu 33% der Triebe auf basisnahe Knospen (wo vorhanden, ansonsten auf basisnahe Knospen des ersten Jungtriebes) zurücksetzen. Die anderen Triebe können aber nicht unbehandelt bleiben. Es sind ja alles Fruchttriebe. Diese sollten ebenfalls möglichst stammnah gehalten werden, also auf Jungtriebe abgeleitet werden. Ansonsten würde sofort die Verkahlung einsetzen. Diese vorjährigen Jungtriebe sind aber die Fruchttriebe des Folgejahres. Diese aber nicht mit vorzeitigen Trieben verwechseln. Die Jungtriebe die ich meine, sind idealerweise echte Fruchttriebe. So hat man ca 2/3 der Triebe im Ertrag und 1/3 wird erneuert. Damit kann man etwas experimentieren.

Letztlich ist eine schlanke Spindel ein Baum, der nur aus 1 Leitast (der Mitteltrieb) besteht. Diese Mitte behandelt man dann so, wie man sonst die Leitäste oder besser die Fruchtäste 1. Ordnung behandelt hätte (das Fruchtholz immer möglichst astnah halten).

Auf das Ausbrechen von Knospen würde ich beim Pfirsich unbedingt komplett verzichten. Ich bin über jeden stammnahen Trieb froh. Diese benötigt man ständig für die Erneuerung des Fruchtholzes.

Das A und O bei dieser Erziehung ist die gute Besonnung des Baumes. Ist das nicht gegeben, wird die Verkahlung ein nicht zu bewältigendes Problem werden. Die Besonnung ist nicht nur für eine gute Fruchtqualität entscheidend, sondern vor allem für die Baumgesundheit.
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thuja thujon
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

thuja thujon » Antwort #20 am:

Ich kann dem eigentlich nur zustimmen.
Eine Spindel ist ein Mitteltrieb, der neben Fruchtknospen noch die Blätter macht die zur Ernährung der Früchte notwendig sind und nebenbei ein paar wohldosierte Reserven einlagert, dass der Baum nicht zu wüchsig wird. Die sind notwendig, um alte Augen zum autreiben nach dem Rück/Wegschnitt zu animieren.

Dein Pfirsich, eigentlich schon ein Jahr verschlafen, deswegen fast notwendig zu erstzen, wenn mans ganz genau nehmen würde und nicht von der Spindel abweichen möchte. Ich würds so machen: der dicke Ast unten weg, 1cm stehen lassen, den Quril oben entschärfen durch Schnitt über der untersten Verzweigung, diese auf 5cm oder die ersten 2 Knospen einkürzen. Der hat noch schlafende Augen die treiben wollen.
Die Vorzeitigen triebe, die die Mittelachse garnieren, hätten letzten Winter eingekürzt gehört, jetzt sind sie verkahlt. Da lässt sich also nix mehr Stammnah auf 2 Augen einkürzen, trotzdem würde ich es probieren, vom diesjährigen Holz nur 2 Augen stehen lassen.

Übrig bleibt ein Stecken, der noch einzelne Äste abwerfen wird und wenn dann nur eine Handvoll Früchte trägt.
Dafür treibt er etwas kontrollierter und kompakter. Nächstes Jahr dann wieder radikal ``Spindeln´´, also Fruchtholz im engen Verhältnis zu vegetativen Knospen.

Wenns eine schlanke Spindel werden soll, müssen die Konkurrenzäste weg, da führt nix dran vorbei.
Wenn der Baum durch die Spindelbehandlung in 5 Jahren ein Fall für den Häcksler ist, dann hat man in dieser Zeit viel gelernt. Der Baum war damit alles andere als umsonst gepflanzt.
Sowas sollte man eigentlich viel öfter ausprobieren, ein junges Bäumchen gibts ja immer wieder mal ganz unverhofft und man weiß nicht wohin damit...
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Wurmkönig » Antwort #21 am:

carot hat geschrieben: 16. Okt 2017, 18:33
Wie hoch ist der Baum insgesamt und in welcher Höhe beginnt der obere starke Trieb in Süd-Richtung (oberer roter Strich)?
[/quote]
Die angesprochene Verzweigung beginnt bei 1.9 m Höhe.

[quote author=carot link=topic=61850.msg2963005#msg2963005 date=1508171613]
Und genau deshalb sage ich, vergiß diesen Anspruch: Die Spindel ist schon von Haus aus eine auf Zweckmäßigkeit angelegte Kronenform. Die Ästhetik spielt da keine Rolle. Bei der schlanken Spindel gibt es keine permanenten Äste. Die Optik des Baumes wird sich jährlich grundlegend verändern. Sie ist auch zufallsabhängig (wo bildet sich neues Holz?).

Da habe ich mich ein wenig ungeschickt ausgedrückt - die Spindel ist eine Verzweiflungstat weil mir völlig der Platz fehlt. Ich könnte zwar von einem Arbeitskollegen noch ein Grundstück pachten, aber ich scheue den Zeitaufwand nach der Arbeit da noch hinzufahren.

Das neue Holz bildet sich nahezu ausschließlich an den Südseiten der Bäume - das stellt sich bei den Aprikosen völlig anders dar. Es ist bei mir alles sehr eng gepflanzt, die Bäume beschatten sich auch gegenseitig.
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carot
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

carot » Antwort #22 am:

Wurmk hat geschrieben: 18. Okt 2017, 07:41
Die angesprochene Verzweigung beginnt bei 1.9 m Höhe.


Dann würde ich den Trieb tatsächlich komplett entfernen und eine neue Mitte etablieren. Du willst den Baum ja vermutlich sowieso möglichst um und bei 3 m Maximalhöhe halten. Dafür wirst Du immer mal wieder solche Verjüngungen durchführen müssen.

Vielleicht verhilft ein kräftiger Rückschnitt auch zu neuem Holz in den offenbar nicht gut besonnten Richtungen. Wie ich schon schrieb, wird eine unzureichende Besonnung beim Pfirsich aber Probleme bereiten. Die Verkahlungsneigung steigt in solchen Bereichen an. Letztlich ist das für die Spindel aber kein Ausschlusskriteritum. Du wirst Dich aber vielleicht mit Neutrieben auf derOst-Süd-Seite des Baumes (im Schwerpunkt) begnügen müssen. Dadurch leidet der Gesamtertrag und die Optik. Letzteres ist bei der Spindel aber ohnehin ein nachrangiger Gesichtspunkt.

Es wäre schön, wenn Du über die weitere Entwicklung des Bäumchens berichtest. Das ist sicher lehrreich für alle Mitleser.

VG
Wurmkönig
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Wurmkönig » Antwort #23 am:

So, mal sehen wie es mit dem Pfirsichbäumchen weitergeht. So hat er bis vor kurzem ausgesehen.
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Wurmkönig » Antwort #24 am:

Und vor einer Woche gab es einen radikalen Kastrationsschnitt (anders kann man das wohl nicht bezeichnen).
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

b-hoernchen » Antwort #25 am:

Da bin ich ja gespannt, ob der aus "schlafenden Augen", wie tt behauptet, wieder austreibt. Ich hab' schon Pfirische gesehen, die einmal untenrum kahl geworden das auch geblieben sind - keine schlafenden Augen - deshalb würde ich nur bis maximal zum ersten stammnahen aktiven Auge bzw. zur ersten Verzweigung zurückschneiden.
Aber interessantes Experiment - halte uns bitte mit Bildern auf dem Laufenden!

(Und um auf mein ewiges cetereum censeo zurückzukommen - Pfirsich auf St. Julien A ist auch verzweigungstechnisch eine Katastrophe - viel zu viele, viel zu schwache Zweiglein, keine richtigen Leitäste, keine richtige Mittelachse; steht der Baum dagegen auf einer starkwüchsigen Unterlage, treibt die Mittelachse schön durch, garniert sich rundherum mit vernünftig starken Ästen in vernünftiger Anzahl. Auf was für einer Unterlage steht denn das Versuchsobjekt, bitte?)
Cum tacent, consentiunt.

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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Elro » Antwort #26 am:

Ähm, hattest Du schon geschrieben auf was der Pfirsich veredelt ist?

Wenn er auf Pflaume veredelt ist befürchte ich, daß der Baum im eigenen Saft erstickt.
Ist es ein Sämling könnte er das ganz gut wegstecken. Bei mir ging ein veredelter Baum wegen so einer Radikalkur ein, da trieb nur noch die Unterlage aus.
Liebe Grüße Elke
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

b-hoernchen » Antwort #27 am:

Pflaume ist nicht gleich Pflaume als Pfirsichunterlage. Von Brompton-Pflaume halte ich als Unterlage für Pfirsiche sehr viel!

Elro hat geschrieben: 11. Mär 2018, 19:37
Bei mir ging ein veredelter Baum wegen so einer Radikalkur ein, da trieb nur noch die Unterlage aus.


Eben - von wegen schlafende Augen bei Pfirsich! Immer schön auf Zapfen mit aktiven Augen bzw. nicht vertrocknete Seitenzweige zurückschneiden.
Cum tacent, consentiunt.

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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Rib-2BW » Antwort #28 am:

Trotz Prunus, konnte ich bei meinem Blutpfirsich auch schlecht die schlafenden Augen aktivieren. Bei jüngeren Holz ist das noch relativ einfach, aber am alten Stammholz ist das schon schwerer. Da sind Pflaumen oder Kirschen einfacher in der Handhabung. Das deckt sich in etwa mit diesem Beitrag eines sehr qualifizierten Forummitglieds ;D ;D ;D:

Elro hat geschrieben: 31. Dez 2012, 23:17
Nachtrag:
Ein Pfirsich ist ein "fauler" Baum, das heißt er treibt nicht gerne aus dem alten Holz. Darum sollte regelmäßig geschnitten werden und alte Äste nie ganz auf Astring abgesägt werden, sondern auf "Schuh", also unten etwas vom Asring stehen lassen, damit er aus den schlafenden Augen im Astring besser austreiben kann. Ist ein alter Ast mal verkahlt, kommt nur schwer junges Holz nach.


https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,47581.0.html
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Re: Spindelgerechte Baumerziehung

Wurmkönig » Antwort #29 am:

Elro hat geschrieben: 11. Mär 2018, 19:37
Ähm, hattest Du schon geschrieben auf was der Pfirsich veredelt ist?


Die Pfirsichsorte ist Vistarich, die Unterlage Adesoto.
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