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Frage zu Glyphosat (Gelesen 800422 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2970 am:

manhartsberg hat geschrieben: 21. Okt 2017, 20:09
bristlecone hat geschrieben: 21. Okt 2017, 12:04
Wagt Europa, Glyphosat zu verbieten? titelt heute die ZEIT einen Online-Beitrag und steigt ein mit dem Satz:

"In dieser Nähe zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten liegt der entscheidende Unterschied zwischen der Arbeit des Bundesamts für Risikobewertung (BfR) und jener der Krebsforschungsagentur der Weltgesundheitsorganisation. Die Fachleute der IARC nämlich bewerten ausschließlich Studien, die öffentlich zugänglich sind. Firmeneigene Ergebnisse mit Geheimhaltungsvorschrift sind für sie tabu. Das Gremium gilt auch deshalb als besonders glaubwürdig – entsprechend schwer wiegt sein Krebsverdacht."


logische schlußfolgerung!

auf der anderen seite stehen die copy-paste-fachleute von bfr welche die getürkten studien der glyphosathersteller einfach durchwinken.



Da du es ja eher mit Betrug und Bestechung und getürkten Daten hast, ist für dich das eher die geeignete Lektüre:

Christoph Portier und seine Beraterverträge für US-amerikanische Anwaltskanzleien.

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manhartsberg
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Re: Frage zu Glyphosat

manhartsberg » Antwort #2971 am:

Borker hat geschrieben: 21. Okt 2017, 22:37
Hir mal die Firmenpilosophie von Bayer

https://www.bayer.de/de/produktbereiche-von-bayer.aspx

Warum müssen sie eine Firma übernehmen die Wildkräuter und Kleinlebewesen an den Kragen geht ?
Gibt es da kein Interessenskonflikt ?

LG Borker


€, $, sonst nix = 100% interessensübereinstimmung
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zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #2972 am:

mir scheint das ausgesprochen gut zu passen. jedenfalls möchte ich keine mutterkornvergiftung erleiden oder wegen gravierender ernteausfälle ernährungsprobleme (hier oder bei abnehmi anderswo) hinnehmen müssen. eure nahrung fällt ja offenbar vom himmel, ohne zutun von landwirtschaft und bösen konzernen, so wie ihr auch nie zum arzt geht und womöglich kunstchemische produkte (iiihhh!!) als medizin verschrieben bekommt. auto fahrt ihr selbstverständlich auch nicht, oder gar reisen mit dem flugzeug?! viel zu umweltschädlich, allein der giftige treibstoff und seine produktion, die allüberall unsere gütige mutter erde tötet. unerwünschte beikräuter in eurem garten gibt es nicht, selbstverständlich nirgendwo kahle offene erde, beton, plastik, kunstdünger. schöne lichtwesen seid ihr mir. ::)
pro luto esse

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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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manhartsberg
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Re: Frage zu Glyphosat

manhartsberg » Antwort #2973 am:

zwerggarten hat geschrieben: 22. Okt 2017, 12:06
mir scheint das ausgesprochen gut zu passen. jedenfalls möchte ich keine mutterkornvergiftung erleiden oder wegen gravierender ernteausfälle ernährungsprobleme (hier oder bei abnehmi anderswo) hinnehmen müssen. eure nahrung fällt ja offenbar vom himmel, ohne zutun von landwirtschaft und bösen konzernen, so wie ihr auch nie zum arzt geht und womöglich kunstchemische produkte (iiihhh!!) als medizin verschrieben bekommt. auto fahrt ihr selbstverständlich auch nicht, oder gar reisen mit dem flugzeug?! viel zu umweltschädlich, allein der giftige treibstoff und seine produktion, die allüberall unsere gütige mutter erde tötet. unerwünschte beikräuter in eurem garten gibt es nicht, selbstverständlich nirgendwo kahle offene erde, beton, plastik, kunstdünger. schöne lichtwesen seid ihr mir. ::)


hahaha :D
was hast du dir den da nur wieder zusammengwixt? ;D
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bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2974 am:

Oh Mann, hast du außer "abgeschrieben, kopiert, Bestechung, Betrug, getürkt, gewichst" noch weitere Kategorien zur Beurteilung von Auffassungen, geschweige denn Argumenten, die konträr zu deinem feststehenden Weltbild sind? ::)
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Uwe S
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Re: Frage zu Glyphosat

Uwe S » Antwort #2975 am:

https://www.gabot.de/ansicht/news/studie-hoher-glyphosatgehalt-in-agrar-boeden-388082.html
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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #2976 am:

Uwe hat geschrieben: 22. Okt 2017, 18:55
https://www.gabot.de/ansicht/news/studie-hoher-glyphosatgehalt-in-agrar-boeden-388082.html


der Text daraus zur Bequemlichkeit für alle:

"Über die Verwendung und Verlängerung der Zulassung von GlyphosatGlyphosat als Herbizid wurde und wird viel diskutiert. Glyphosat ist das am häufigsten verwendete Herbizid in Europa. Im Jahr 2016 lief die Zulassung dieses Mittels aus. Eine Verlängerung der Nutzungsgenehmigung wird derzeit immer noch diskutiert. Eine der Grundvoraussetzungen dafür ist, dass der Wirkstoff keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt haben darf. Dennoch wurde dem Vorhandensein von Glyphosat in landwirtschaftlichen Böden als Folge des breiten Einsatzes dieses Mittels in der Landwirtschaft bisher wenig Beachtung geschenkt. Eine wissenschaftliche Publikation einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von Wageningen University & Research wurde kürzlich in der Zeitschrift "Science of the Total Environment" veröffentlicht. Dieser Artikel enthält die Ergebnisse von mehr als 300 Bodenproben, die auf landwirtschaftlichen Flächen in zehn europäischen Ländern entnommen wurden.

Die Studie zeigte, dass 45% der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Europa Glyphosat und AMPA, das stabilste Abbauprodukt von Glyphosat, enthält. Die AMPA-Konzentration war höher als die von Glyphosat, wobei einige Messungen bis zu 2 mg pro kg/Boden betrugen. (Es gibt keinen offiziellen Standard für den Boden. Für Trinkwasser beträgt der Standard maximal 0,1µg pro Liter.) Glyphosat und AMPA sind hochgradig persistent, sobald sie an Bodenpartikel gebunden sind. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Umweltverschmutzung durch Faktoren wie Winderosion oder Auswaschung kontaminierten Bodens", erklärt Professor Violette Geissen von der Universität Wageningen & Research und Mitautorin der oben genannten Studie. Wenn Glyphosat in Gebieten mit starker Winderosion eingesetzt wird, können Menschen auch direkt mit dem Mittel in Berührung kommen. Weil Glyphosat an winzige Partikel gebunden ist, kann es leicht von Menschen oder Tieren eingeatmet werden.

Glyphosat und AMPA können sich neben dem Windfaktor auch an Bodenpartikeln anheften und in das Oberflächenwasser kommen. Im Jahr 2012 wurden mehr als 75.000 Oberflächenwasserproben aus ganz Europa analysiert. Glyphosat wurde in einem Drittel der Proben in Konzentrationen von bis zu 300 µg pro Liter gefunden. AMPA wurde in der Hälfte der 57.000 analysierten Proben in Konzentrationen von bis zu 200 µg pro Liter gefunden. Allerdings ist nicht nur das Oberflächenwasser kontaminiert. Eine Studie hat 2013 gezeigt, dass 44% der Urinproben von 180 Personen in 18 europäischen Ländern Glyphosat enthielten. Violette Geissen: "Daraus lässt sich schließen, dass die Europäische Kommission auch für Glyphosat und AMPA in Boden- und Oberflächengewässern so schnell wie möglich Standards setzen muss. Die möglichen negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt des Bodens, das aquatische Leben und die Menschen nach der Exposition gegenüber diesen Stoffen sind vielfältig. Angesichts der hohen Glyphosatspuren, die wir in ganz Europa im Boden gefunden haben, ist es nicht ratsam, die Zulassung von Glyphosat zu verlängern". (Quelle: Wageningen University & Research)"

eine Universität halte ich immer noch für eine unabhängige Forschungsanstalt. Im Gegensatz zu von Unternehmen finanzierten und beauftragten Studien liefern aus staatlichen Mitteln finanzierte Institute auch für die Allgemeinheit einer demonkratischen Gesellschaft zuverlässige Ergebnisse.

Es ist eben ein Unterschied, ob Fresenius ein Produkt testet und für ausgezeichnet und tadellos deklariert, oder ob sich ein unabhängiges Institut mit Produkttestung befasst.

Die Naivität mancher Pestizidbefürworter und ihr "Glaube" an die Wissenschaftlichkeit von produzentengesteuerten Studien verblüfft mich immer wieder.

In Amerika hat man das NIH um Medikamente zu testen. In Deutschland sind Pharmaproduzenten die Lieferanten von Studien. In Amerika ist das mit dem Diesel bei VW aufgefallen und wurde hartnäckig verfolgt. Hier haben wir einen vollkommen inkompetenten TÜV und auch total unfähige Ministerien, die sich nicht auf realitätsbezogene Studien stützen können.

Die Säulen von Deutschlands Wohlstand sind Chemische Industrie und die Autoindustrie. Das ist auch ein Garant für verschiedene demokratische Freiheiten und positive gesellschaftliche Entwicklungen. Solange das ganze System sich nicht zu sehr korrumpieren lässt und sich langsam daran gewöhnt, dass Ressourcen begrenzt sind und die Konsumgesellschaft kein Zukunftsmodell sein kann.

“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”

— Robert M. Sapolsky
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2977 am:

Uwe hat geschrieben: 22. Okt 2017, 18:55
https://www.gabot.de/ansicht/news/studie-hoher-glyphosatgehalt-in-agrar-boeden-388082.html


"Hoch" gemessen an was?

Zitat:
"Daraus lässt sich schließen, dass die Europäische Kommission auch für Glyphosat und AMPA in Boden- und Oberflächengewässern so schnell wie möglich Standards setzen muss"

Dagegen lässt sich im Prinzip nichts sagen. Es ist allerdings nicht so, das Auswirkungen auf Böden und Gewässer im Zulassungsverfahren bislang gar nicht geprüft würden. Das ist vielmehr Teil der ökotoxikologischen Prüfung.


"Die AMPA-Konzentration war höher als die von Glyphosat, wobei einige Messungen bis zu 2 mg pro kg/Boden betrugen. ... Wenn Glyphosat in Gebieten mit starker Winderosion eingesetzt wird, können Menschen auch direkt mit dem Mittel in Berührung kommen. Weil Glyphosat an winzige Partikel gebunden ist, kann es leicht von Menschen oder Tieren eingeatmet werden."

Es fällt mir schwer, das nicht als lächerlich zu bezeichnen.
Die durchschnittliche jährliche Belastung durch einatembaren Staub in der Außenluft beträgt in Städten weniger als 40 Mikrogramm pro m3 Luft, in ländlichen Gebieten weniger.
Aber nehmen wir mal an, jemand wohnt dort, wo es kräftig staubt und das Jahresmittel läge bei 100 Mikrogramm pro m3 (was den zulässigen Grenzwert für Staub in Außenluft um das 2,5fache überschreiten würde).
Ein Mensch atmet pro Tag maximal 20 m3 Luft ein, wenn er körperlich arbeitet.
Verbrächte er den ganzen Tag in dieser staubigen Luft, so atmete er 2 Milligramm Staub ein. Das sind 0,000002 Kilogramm Boden, wenn der ganze Staub aus Bodenpartikeln bestünde.
Bei der genannten "hohen" Belastung von 2 mg AMPA/kg Boden würde er dann
0,000004 mg AMPA aufnehmen, das sind 4 Nanogramm.

Glyphosat und AMPA scheinen ja wahre Supergifte zu sein.

Zum Vergleich: Der ADI-Wert, der bei lebenslanger Aufnahme keine gesundheitlichen Schäden verursacht, liegt bei 35 mg/Tag oder 35.000.000 Nanogramm pro Tag, also etwa 8,75 Millionen mal höher.

Wäre die auf die genannte Weise eingeatmete Menge AMPA oder Glyphosat tatsächlich gefährlich, so wäre die Giftigkeit mit der von Dioxinen (Seveso-Gift) vergleichbar - den giftigsten synthetischen Chemikalien, die man kennt.


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pearl
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Re: Frage zu Glyphosat

pearl » Antwort #2978 am:

statt mit Zahlen zu jonglieren wäre doch mal ein Statement an der Zeit, das sich dazu bekennt unabhängige Studien zur Substanzprüfung zu fordern und das deutsche System ein wenig umzustrukturieren.
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #2979 am:

In der Wissenschaft sollten Fakten zählen und Zahlen sind Fakten.

feminist hat geschrieben: 22. Okt 2017, 19:21eine Universität halte ich immer noch für eine unabhängige Forschungsanstalt.


Das ist so. Allerdings arbeiten auch an den Unis Menschen und Menschen haben zum einen Weltanschauungen und zum anderen Netzwerke, was die Interpretation ihrer Arbeit beeinflusst. Und kommt dann ein staatliches Institut wie z.B. das BfR, welches solche Arbeiten werten soll, zu unpassenden Ergebnissen, ist es logischerweise gekauft.
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Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2980 am:

Gegen mehr Transparenz im Zulassungsverfahren ist nichts zu sagen - sagt übrigens das BfR selbst, das aber wiederum natürlich an die gesetzlichen Vorgaben gebunden ist.

Im Falle von Glyphosat handelt es sich allerdings um einen seit Jahrzehnten bekannten und sehr gut untersuchten Stoff.

Außerdem: Ich jongliere nicht mit Zahlen, ich mache eine realistische Betrachtung, ob die in dem verlinkten Artikel genannte Gefährdung auch nur halbwegs ihre Berechtigung hat.
Ergebnis: Sie ist hanebüchen.
Etwa so wie Renate Künasts Behauptung, Kinder wären einen Krebsgefahr ausgesetzt, wenn sie Bonbonpapier aufheben, das auf glyphosatgespritzte Flächen fällt.

Unsinn muss man auch Unsinn nennen.

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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2981 am:

bristlecone hat geschrieben: 22. Okt 2017, 19:24

Zum Vergleich: Der ADI-Wert, der bei lebenslanger Aufnahme keine gesundheitlichen Schäden verursacht, liegt bei 35 mg/Tag oder 35.000.000 Nanogramm pro Tag, also etwa 8,75 Millionen mal höher.



Habe ich jetzt einen Rechenfehler - oder muß ich echt noch über 23.000 Jahre meine ungesunde Landluft atmen um eine bedenkliche Tagesdosis zusammenzubekommen?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #2982 am:

Du könntest versuchen, in einem Jahr die 23000fache Jahres-Dosis einzuatmen.
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #2983 am:

Dann müßte ich täglich knapp 50 Gramm Boden einatmen - also etwa 18kg Boden im Jahr.

Ich gebe ja zu, daß ich ab und an mal ein Pfund zunehme :-\ aber...
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Sandkeks
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Re: Frage zu Glyphosat

Sandkeks » Antwort #2984 am:

feminist hat geschrieben: 22. Okt 2017, 19:21
eine Universität halte ich immer noch für eine unabhängige Forschungsanstalt. Im Gegensatz zu von Unternehmen finanzierten und beauftragten Studien liefern aus staatlichen Mitteln finanzierte Institute auch für die Allgemeinheit einer demonkratischen Gesellschaft zuverlässige Ergebnisse.


Das würde ich so nicht unterschreiben. Die verschiedenen Forschungsgruppen arbeiten sehr unterschiedlich. Es gibt Arbeitsgruppen, die sich in der Tat Wissenschaftler nennen können und auch nach diesen Grundsätzen arbeiten (das ist zum Glück die Mehrheit). Aber, es gibt auch andere "Forscher". Vor kurzem war ich erst auf einer kleinen Tagung. Es ging u.a. auch um eine verringerte Zahl an Insekten. Da hat doch tatsächlich eine "Forscherin" eines kleinen Instituts das Auditorium gebeten zu schauen, ob man historische Daten hätte, die man mit heutigen Daten vergleichen könnte. Soweit verständlich. Aber sie sagte dazu sinngemäß "gerade wenn Ihnen Unterschiede zu heute auffallen". Hä? Das ist definitiv keine Wissenschaft, sondern erschreckend. Hier will jemand ein bestimmtes Ergebnis erlangen, das hat nichts mit Wissenschaft zu tun. Ein guter Wissenschaftler erstellt eine Hypothese und versucht diese zu widerlegen! Wenn ihm das nicht gelingt, könnte an der Hypothese etwas dran sein.
Ein anderer Vortrag auf dieser Tagung hatte sinngemäß so etwas wie einen Vergleich zwischen Pferdeäpfeln und Kuhfladen dargestellt und wollte damit auf die Gefährlichkeit von Tierarzneimitteln hinweisen. Die Anzahl der Wiederholungen (je 1 FLäche) machte mir dabei Kopfzerbrechen und natürlich auch der ungleiche Vergleich (es ging um koprophage Käfer). Auch wieder weit entfernt von Wissenschaft und nur ein anekdotischer Hinweis. Auch hier war ein bestimmtes Ergebnis erwünscht. :o
Da gelobe ich mir die genauen Tests im Zulassungsverfahren. Auch wenn diese Studien von Firmen finanziert werden, so werden sie doch nur selten von diesen Firmen durchgeführt (aber falls doch, von einer GLP-zertifizierten Abteilung), sondern fast immer von externen Prüflaboren, die nach den GLP-Richtlinien arbeiten. Der Ablauf der Studien, Methode, Auswertung usw. sind in entsprechenden Guidelines festgeschrieben und für Interessierte auch im Internet erhältlich. Validitätskriterien müssen erfüllt werden usw. Die Prüflabore werden regelmäßig kontrolliert und müssen alles minutuös dokumentieren. Sie halten sich auch daran, da sie ansonsten ihre GLP-Zertifizierung verlieren. Das würde ihr Aus bedeuten. Diese Herangehensweise mit vorgeschriebener Anzahl an Replikaten, Kriterien die die Kontrollgruppe erfüllen muss usw. erweckt bei mir ein hohes Vertrauen in diese Studien.
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