Die Sorte ist eine Kreuzung aus Weißer Winterkalvill X Gravensteiner und wurde von Amtsrat Meyer als eine von drei Geschwistersorten ausgewählt (angeblich der erste gezielt gezüchtete Apfel überhaupt). Nach Arche-Noah wurde Sämling Nr. 1 als Lichtharts - Apfel bekannt, Sämling Nr. 2 als Adersleber Kalvill und Sämling Nr. 3 als Amtsrat Meyer.
Baumgartner gibt an, der Adersleber Kalvill wäre der Sämling mit der Nr. 3... . Welchen mir jetzt Ritthaler als Adersleber Kalvill verkauft hat, weiß ich nicht, vielleicht kennt ja jemand die Geschwisteräpfel genauer?





Reifesymptome wie gelb-rote Bäckchen entwickelte der Apfel erst ab Ende September.
Die Früchte wurden am 21. Oktober geerntet und hätten ruhig noch bis Anfang November am Baum hängen dürfen.
Die Schale fühlt sich trocken an. Das Fruchtfleisch ist mürb-knackig, allerdings nicht so saftig wie die Beschreibung von Ritthaler glauben machen möchte. Angenehm säuerlich, zurückhaltend aber doch deutlich süß, mit einem sehr guten Aroma.
In Textur und Saftigkeit besteht noch Luft nach oben.
Bezüglich Schorf und Mehltau zeigt sich die Sorte weitgehend robust - ganz anders als die anfälligen Elternsorten.
Der Baum ist etwas empfindlich gegen Marssonina, d. h. im Laufe des Oktobers hat der Baum dieses Jahr geschätzt an einem Drittel bis der Hälfte der Blätter deutliche bis starke Marssonina-Symptome entwickelt bzw. diese Blätter verloren. Dafür gibt's in Anbetracht, dass die Äpfel erst gegen Ende Oktober reif werden (oder sogar erst im November) Note drei bis vier - befriedigend bis ausreichend.


Zusammenfassend: Ganz hat er meine zugegebermaßen sehr hohen Erwartungen nicht erfüllt, welche die Abstammung von den edlen Elternsorten bei mir geweckt hat.
Aber er scheint doch eine der besseren alten Sorten zu sein, eine, die es wert ist, als Tafelapfel bezeichnet zu werden. Vielleicht kann ihm der Herr Kobelt ja noch den nötigen Schliff in Saftigkeit und Textur geben?