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Wir haben einen über 60 Jahre alten Geheimrat Dr. Oldenburg, den wir, auch wenn er nicht mehr viel trägt, als "Biotop" erhalten wollen. Viele Äste sterben ab, aber es kommen im unteren Breich in Stammnähe einige Triebe nach.
So weit, so gut.
Nun macht mir dieser Austrieb, er ist bei Weitem am kräftigsten, Sorge. Wenn ich mir die Verdickung des Stammes unterhalb der Äste anschaue, dann müsste dieser Trieb aus der Unterlage kommen. Also fort damit? Jetzt?
Wenn der Baum sowieso stirbt, ist es herzlich egal, ob da noch Ästchen von weiter unten kommen. Oft ist das nur ein Zeichen, dass es weiter oben zu Ende geht. Es schadet nichts und nutzt auch nichts. Eine sterbende Krone werden sie nicht ersetzen können. Wenn sie dich optisch stören, einfach absägen, fertig. Auch das wird dem Baum nicht mehr schaden.
Man sieht es nicht so richtig, aber es kann sein, dass der Stamm schon innen anfängt zu faulen. Ist da oben bei der ersten grossen Verzweigung schon ein Loch, ein Schlitz? Gedanken solltest du dir dann nur noch über die Stabilität machen, nicht dass dir der in einem Herbststurm irgendwo hinkracht wo es weh tut.
Ja, O.K., dann schneide ich den Austrieb weg. Der Baum mag gerne noch einige Jahre stehen und eines natürlichen Todes sterben und eigenständig fallen - das ist hier kein Problem. Einige Äpfel für Apfelsaft und Kuchen gibts ja weiterhin.
Um den Austrieb würde ich mir auch nicht allzuviel Gedanken machen. Der Baum "setzt zurück" also treibt näher an der Basis, und somit auch aus der Unterlage. Stört er - dann weg im Frühjahr; stört er nicht - dann ist es doch eine schöne Überraschung was für Äpfel er vielleicht mal trägt ;) und wenn die nix taugen ist er immerhin Pollenspender und ...halt ein Ast. Auch als Veredlungs-Übungs-Rohling könnt er noch herhalten! :D
Wichtiger finde ich den Erhaltungsgedanken! Dazu wäre ein Gesamtbild viel wichtiger als dieser Ast. Es ist oftmals möglich solche Altbäume moderat zu verjüngen und damit noch ein- zwei Jahrzehnte zu erhalten. Manchmal auch länger.
Wenn du den Baum noch erhalten willst, musst du den Austrieb aus der Unterlage natürlich entfernen, da die Unterlage den 'eigenen' Neutrieb bevorzugen wird.
Ist es denn überhaupt sicher, dass der Neutrieb aus der Unterlage kommt? Wenn ich mir das Bild so angucke bin ich mir fast sicher, dass der neue Ast über der Veredlung beginnt?!?
Hatte vor einigen Jahren mal so einen änlichen Fall, allerdings mit einem Wurzelaustrieb. Den hab ich veredelt, ist jetzt ein neuer Baum. Der Alte ist weg.
Angesichts so viel wissenschaftlicher Hochgenauigkeit darf man ergänzen, dass nicht die Unterlage sein muss, sondern es könnte auch ein Stammbildner sein - die Zwischenveredelung :-)
Diese Triebe kommen, weil der veredelte Teil abstirbt. Sie abzusägen wird das Sterben nicht mehr verlangsamen, dazu ist es Jahre zu spät. Solche Schosser von unten sind typisches Ereignis in den letzten Lebensjahren eines Baums.
Nein, die Unterlage will leben. Unterlage und Edelreis sind eine Zwangsehe, die mal mehr oder weniger gut funktioniert. Wenn die Unterlage die Gelegenheit bekommt, will sie den Schmarotzer loswerden. Es gibt hier viele Beispiele in der Gegend, wo man Apfelbuschhecken sieht, wo in der Mitte der Stamm des ehemaligen Edelreises als Wildbienenhoteldenkmal in die Höhe ragt.
Der Effekt, dass sich vom Stamm unten her Schosserbildung verstärkt wenn sich die Krone so langsam verabschiedet ist an allen Bäumen häufig, nicht nur wo sich oberhalb des Stamms eine Veredelung befindet.
Genau, das nennt man 'zurücksetzen'. Oftmals ist dieser Effekt an alten absterbenden Bäumen mehrfach zu sehen. Was tragisch ist - wenn ein Baum zurücksetzt läßt er sich oft retten wenn an dieser Ebene verjüngt wird. Er zeigt damit an bis wo er die Äste noch gut versorgen kann. Wird er dann nicht reduziert versorgt er die oberen Teile weiter mit dem "Erfolg" daß der Saftstrom nicht ausreicht. Im Resultat geht der Prozess weiter und es bildet sich weiter zur Basis hin die nächste Zurücksetzungs-Ebene. Daher wäre ein Ganzkörperfoto des Baumes mal durchaus interessant.