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Staudensamen als Vogelfutter (Gelesen 3680 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

Moderatoren: Nina, Phalaina, AndreasR

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Antonia
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Staudensamen als Vogelfutter

Antonia »

Hallo zusammen,

welche Staudensamen werden nach eurer Erfahrung /Beobachtung von den Vögeln im Winter gerne genommen?

Hier wird in den Nachbargärten so reichlich gefüttert, dass ich nur sehr selten mal eine Meise in den Stauden sehe -wobei ich dann auch nicht sicher bin, ob wirklich Samen gefressen werden.

Danke schon mal für Antworten :)
Nichts schmerzt so sehr, wie fehlgeschlagene Erwartungen, aber gewiss wird auch durch nichts ein zum Nachdenken fähiger Geist so lebhaft wie durch sie erweckt.
Benjamin Franklin
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Scabiosa
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Scabiosa » Antwort #1 am:

Die Amseln haben hier die violett glänzenden Callicarpa-Früchte für sich entdeckt. Manchmal sitzen sogar mehrere Vögel gleichzeitig auf den Zweigen. Innerhalb einer knappen Woche erscheint der große Strauch schon fast kahl. Diverse Meisen schaukeln oft auf den Samenständen von Verbena bonariensis herum oder hängen an der Physostegia und picken dort um die Wette. Ob sie wirklich fressen, kann ich auch nicht sagen, aber sie fliegen ständig hin und her.
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Wurzelpit
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Wurzelpit » Antwort #2 am:

Antonia hat geschrieben: 31. Okt 2017, 16:18
Hallo zusammen,

welche Staudensamen werden nach eurer Erfahrung /Beobachtung von den Vögeln im Winter gerne genommen?

Hier wird in den Nachbargärten so reichlich gefüttert, dass ich nur sehr selten mal eine Meise in den Stauden sehe -wobei ich dann auch nicht sicher bin, ob wirklich Samen gefressen werden.

Danke schon mal für Antworten :)


Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Staudensamen soviel Energie liefern wie das Fettfutter oder die Erdnüsse. Die Vögel werden dann nicht an die Staudensamen gehen, sondern zu den Nachbarn ans Fettfutter :D
Kenobi †
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Kenobi † » Antwort #3 am:

Das ist eine echt gute Frage. In den Gartenzeitschriften les ich immer, dass man im Herbst nicht abschneiden soll wegen der Vögel. Außer an Sonnenblumen hab ich noch keine Vögel an Staudensamen naschen sehen. Vielleicht hab ich auch keine vogeltauglichen Stauden? ???
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lerchenzorn
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

lerchenzorn » Antwort #4 am:

Sonnenblumen sind meist sehr schnell leergefressen, oft schon Anfang Oktober. Die Stieglitze gehen hier sehr viel an Sonnenhüte und Kosmeen. Von den Ruderalflächen kenne ich es, dass sie sehr viel ölhaltige Samen in den wilden Nachtkerzen (Oenothera biennis, O. parviflora) finden. An denen fressen sie auch noch im Winter, so dass nach ihren Besuchen unter den Pflanzen reichlich Samen im Schnee liegen.

In sandigen und lehmig-sandigen Wildpflanzengärten lassen sich die wilden Nachtkerzen gut ziehen.
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Cryptomeria
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Cryptomeria » Antwort #5 am:

3 Meisenarten , Kleiber, Sperlinge gehen sehr gerne an Sonnenblumen, wobei diese längt vor dem Winter leergeräumt sind. Alle Disteln werden von den Distelfinken aufgesucht. Gräser werden ebenfalls von versch. Finken +Sperlingen genutzt. Natürlich werden sämtliche Früchte ( Callicarpa wurde schon genannt, Sambucus, Sanddorn, Äpfel, Birnen, Aronia, Sorbus ,Buche=Buchfink, Apfelrosen=Grünfink, Weißdorn, Schlehe, selbst Fichte=Fichtenkreuzschnabel usw.) von den versch. Arten gefressen. Aber die versch. Vögel müssen auch da sein. Viele Samenstände sind natürlich auch irgendwann ausgefallen, vergammelt...
So nahrhaft ist das nicht im Vergleich zu dem angebotenen Futter am Häuschen. An einem Sonnenblumenkern oder Weizenkorn hat Vogel schon mehr von und das Futter liegt an einer Stelle.
VG Wolfgang
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hostalilli
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

hostalilli » Antwort #6 am:

Bei uns wurden auch in diesem Jahr wieder als erstes die Früchte des gewöhnlichen Cornus (Bäumchen aus Selbstaussaat) innerhalb von paar Tagen von den Rotschwänzchen abgefressen. An Stauden konnte ich noch keine Vögel fressen sehen, liegt vllt. auch hier an dem nahrhafteren Fettfutter, das seit dem Wochenende bereit steht.
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Antonia
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Antonia » Antwort #7 am:

Ah, danke, da ist doch schon etwas zusammengekommen.
Der Grund für meine Frage ist vor allem der, dass ich ein paar belegte Argumente dafür haben möchte, um meine allzu ordnungsliebenden Kunden zu überzeugen; diejenigen, die gern schon im Oktober alles runtergesäbelt haben wollen mit nackter, fein gehäckelter Erde zwischen den Stauden und Sträuchern... :P ihr wisst schon.

Dass erst im Frühjahr alles "sauber" geputzt wird, dass also in den Beeten und Rabatten durchaus ein wenig winterliche Unordnung herrschen darf, weil`s eben ökologisch Sinn macht. Futter für die Vögel ist ein Argument, welches meistens ganz gut Kraft hat.

Denn Vogelfreund ist ja wirklich fast jeder (was ich erstaunlich und interessant finde!), während so Argumente wie winterlicher Unterschlupf für Insekten (iih, Spinnen, Ungeziefer!) oder hausgemachter Winterschutz eher nichts oder das Gegenteil bewirken.

Komischerweise dulden fast alle den Frühjahrsschnitt von beerentragenden Gehölzen, während welke Stauden irgendwie verpönt zu sein scheinen ???
Besonders auf dem Dorf :D
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Staudo
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Staudo » Antwort #8 am:

Wer auf den Winteraspekt von Stauden angewiesen ist, hat zu wenig Frühlingsblüher im Garten. Hier beginnt es meistens Mitte-Ende Januar an zu blühen. Die Vögel fressen sich lieber bei den fütternden Nachbarn satt.
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AndreasR
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

AndreasR » Antwort #9 am:

Es war zwar nicht im Winter, aber an meinen Bergflockenblumen haben sich letzten Sommer die Distelfinken sehr ausgiebig gütlich getan. Unglaublich beliebt sind natürlich die Sonnenblumen, so dass ich die Köpfe nun abgeschnitten und im Keller zum Trocknen ausgelegt habe, die werde ich im Winter dann nach und nach verfüttern. In meinen Astern und Goldruten hüpfen auch immer mal wieder ein paar Meisen herum, aber am liebsten sitzt der ganze Schwarm im Hartriegel, der mit seinen dichten, dünnen Zweigen dem Schutzbedürfnis der Tiere wohl am nächsten kommt.
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Bufo
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Bufo » Antwort #10 am:

Antonia hat geschrieben: 31. Okt 2017, 18:15...dass also in den Beeten und Rabatten durchaus ein wenig winterliche Unordnung herrschen darf, weil`s eben ökologisch Sinn macht.


Keine Staude, aber sehr gut besucht: die Thithonia. Ein dicker Pulk von 1-2m² T. bietet Futter und Schutz. Dort sitzen bei mir vor allem laut schimpfende Spatzen. Die Stängel tragen viele Spatzen, aber keine Katzen. ;D
Beste Grüße Bufo
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KerstinF
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

KerstinF » Antwort #11 am:

Obwohl hier ganzjährlich im Futterhaus gefüttert wird, lieben die kleinen Blaumeisen die Samenstände
von Phlomis russeliana. Es ist putzig zu beobachten, wie sie darin herumturnen. Sie sind auch immer zu
mehreren unterwegs.
Callicarpa ist hier noch nie von den Amseln gefressen worden.
Wenn meine Seele Urlaub braucht, gehe ich in meinen Garten.
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Antonia
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Antonia » Antwort #12 am:

Naja Staudo meine Kunden sind nicht alle so Staudensammler und -liebhaber wie unsereins. Die meisten haben nur ein paar der üblichen Prachtstauden... Rudbeckia, Herbstastern, du weißt schon. Ich würde sie ja auch nicht für den Winteraspekt stehen lassen wollen, wie du es nennst, denn dass sie das auch noch SCHÖN finden, kann ich nicht erwarten ;)

Einfach ein wenig weg von diesen sterilen, geputzten Gärten, hin zu etwas mehr gewagter Wildheit und Natürlichkeit.

Bufo Thithonia hab ich dieses Jahr erst kennengelernt, vielleicht sollte ich sie mal aussäen und meinen Kunden in die Gärten pflanzen -hübsch ist sie wirklich :)
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Bufo
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Bufo » Antwort #13 am:

Mach das, Thitonia bringt mit wenig Aufwand einen richtig fetten Hingucker. Setze sie aber nicht zu eng, die explodieren gerne. ;)
Beste Grüße Bufo
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Hero49
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Re: Staudensamen als Vogelfutter

Hero49 » Antwort #14 am:

Mein Gewürzfenchel wird jeden Herbst von Großfamilien der Mönchsgrasmücken so lange besucht, bis kein einziges Samenkorn mehr zu finden ist. Diese Vögel hatte ich zuvor noch nie gesehen und mußte deshalb das Bestimmungsbuch zu Rate ziehen.
In diesem Herbst gab es leider keinen Samen, weil die Pflanze im letzten Winter erfroren ist. Dafür aber genügend Sämlinge, die jetzt einen Winterschutz bekommen haben.
Das beste Pflegemittel für Rosen ist eine scharfe Schere!
Rosige Grüße von Hero49
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