hat geschrieben: ↑13. Nov 2017, 14:07 In der "Rötgesbütteler Synopsis " S.232-236 wird Sobernheim an der Nahe erwähnt. Vielleicht kennt jemand aus unserem Forum die Vorkommen bzw. die Gegend.
Bad Sobernheim ist hier gerade um die Ecke, kannst Du näheres dazu sagen? Vielleicht kann ich was herausfinden?
Im Tal der Nahe bei Bad Sobernheim soll es nach verschiedenen alten Beschreiben (Erstbeschreibung) einen Naturstandort von Galanthus nivalis 'Scharlockii' geben oder gegeben haben. Vielleicht war es aber auch eine Verwechslung und der Erstfundort war im heutigen Polen. Matt Bishop möchte einfach etwas über die Verbreitung von Galanthus nivalis 'Scharlockii' in Deutschland erfahren.
Falls die NABU-Seite nicht nur auf die Geschichte der örtlichen Pflanzenwelt hinweist, sondern auf ein bis heute erhaltenes Vorkommen, dann wäre der Soonwald immer noch die erste Adresse.
link ergänzt. Ich stimme dieser Einschätzung zu. Es gibt kein natürliches Verbreitungsgebiet dieser Form. Es gibt nur eine Historie von Gärtnerhand zu Gärtnerhand.
“I love science, and it pains me to think that so many are terrified of the subject or feel that choosing science means you cannot also choose compassion, or the arts, or be awed by nature. Science is not meant to cure us of mystery, but to reinvent and reinvigorate it.”
Borker hat geschrieben: ↑13. Nov 2017, 15:09 Kann mir ein Galanthus Freund sagen ab wieviel Grad Minus ein Galanthus Frostschaden nimmt. Die Samen meiner Anfang September geblühten elwesiis sind noch nicht ganz reif und ich möchte aber gern die reifen Samen ernten.. Ab wann muß ich die Glöckchen ins Haus hohlen hohlen ?
LG Borker
Das ist von Art zu Art verschieden, G. nivalis z. B. ist sehr winterhart. Bei G. elwesii sind besonders die breitblättrigen frostempfindlich. Bei drohendem Dauerfrost, insbesondere Kahlfrost, würde ich die betreffenden Schneeglöckchen sicherheitshalber frostfrei unterbringen. Ein paar Grad unter Null in der Nacht schaden gewöhnlich noch nicht, solange es tagsüber wieder deutlich wärmer wird.
Je früher Schneeglöckchen blühen, desto früher keimt auch ihre Saat. Die herbstblühenden Schneeglöckchen stammen aus wintermilden Regionen und keimen, wenn auch die Eltern Blätter treiben.
Sturms Flora von Deutschland, 1. von 15 Bänden, 1906, ist sehr genau mit besonderen Formen heimischer Pflanzen.
Galanthus: In Wäldern und auf Grasland; nicht selten im ebenen und hügeligen Ober- und Mittelschlesien, zerstreut in der Weichselniederung, sehr zerstreut und oft unbestädig im übrigen Deutschand, überall den eigentichen Gebirgslagen fehlend. Allgemein in Gärten gezogen und wahrscheinlich überall aus sochen verwildert.
Die Flora von Baden-Württemberg listet als vermutlich ursprüngliche Vorkommen nur die auf der Schwäbischen Alb.
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Da es sich bei der Entdeckung um ein Gartenvorkommen außerhalb der natürlichen Schneeglöckchen-Verbreitung gehandelt hatte, glaube ich nicht, dass Galanthus nivalis 'Scharlockii' oder G. n. var. scharlockii eine Sippe mit eigenständiger Verbreitung / Ausbreitung ist. Oder gibt es Hinweise, dass die Form eigenständige Populationen bildet?
Matt Bishop fragt ja ausdrücklich nach Vorkommen in Deutschland. In Ostbelgien finden sich die Scharlockiis an vielen Standorten und in vielen Variationen. In den letzten Jahren sind ja etliche davon kommerziell angeboten worden.
Vor vielleicht 25 Jahren hatte ich eine Form bei Simon gekauft, seither hat sie sich in meinem Garten hundertfach versamt. Wie die Mutterpflanzen sind sie ein zierlicher Typ, zeigen aber doch eine gewisse Varianz in der Größe und Zeichnung.
Danke, Norna. Ich habe nicht gedacht, dass die 'Scharlockii'-Merkmale aus Samen wieder durchschlagen. Inzwischen hat mir da auch Staudo weitergeholfen. :) Wenn es tatsächlich Populationen mit einem überwiegenden oder großen Teil dieser Pflanzen gibt, fände ich auch deren Kartierung sinnvoll. Fragt sich, ob die heutigen Kulturbestände alle auf Sobernheim zurückgehen oder ob diese Merkmalskombination mehrfach unabhängig voneinander entstanden ist.
Herr Bethke vom Pfarrgarten Saxdorf behauptet steif und fest, dass die dortigen Scharlockii-Formen spontan aufgetreten sind. Ich halte es natürlich auch für denkbar, dass er es schlicht vergessen haben könnte, dass vor 50 Jahren eine Zwiebel Einzug in seine Bestände gefunden hat.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Wenn es tatsächlich Populationen mit einem überwiegenden oder großen Teil dieser Pflanzen gibt, fände ich auch deren Kartierung sinnvoll. Fragt sich, ob die heutigen Kulturbestände alle auf Sobernheim zurückgehen oder ob diese Merkmalskombination mehrfach unabhängig voneinander entstanden ist.
Für Belgien existieren Kartierungen, dort befindet sich ja eindeutig der Verbreitungsschwerpunkt.
Staudo hat geschrieben: ↑14. Nov 2017, 09:34 Herr Bethke vom Pfarrgarten Saxdorf behauptet steif und fest, dass die dortigen Scharlockii-Formen spontan aufgetreten sind. Ich halte es natürlich auch für denkbar, dass er es schlicht vergessen haben könnte, dass vor 50 Jahren eine Zwiebel Einzug in seine Bestände gefunden hat.
Wenn es tatsächlich Populationen mit einem überwiegenden oder großen Teil dieser Pflanzen gibt, fände ich auch deren Kartierung sinnvoll. Fragt sich, ob die heutigen Kulturbestände alle auf Sobernheim zurückgehen oder ob diese Merkmalskombination mehrfach unabhängig voneinander entstanden ist.
Für Belgien existieren Kartierungen, dort befindet sich ja eindeutig der Verbreitungsschwerpunkt.
...und es geht in der Fragestellung wirklich nur um die Verbreitung in Deutschland. Die Bestände an der Mosel und an der Trifthütte sind bekannt. Offen ist jedoch, wie abseits davon die Verbreitung ist. Und mehr noch, wie es um die Variationsbreite bestellt ist.
Ich habe mit Scharlockii auch noch eine für mich unverständliche Geschichte. Vor kurzem habe ich bei fb in der Gruppe Classic Snowdrops von meinem G.n. Scharlockii Big Ears berichtet. Und prompt schreibt ein Teilnehmer: Kenne ich nicht. Darauf habe ich bei Google gesucht. Kennt Google auch nicht. In meiner Liste habe ich nachgelesen dass ich es unter dem Namen 2011 in Nettetal erworben habe. Leider habe ich im ersten Jahr keine Namen der Verkäufer notiert. Vor Kurzem habe ich mit einem Sammelfreund über dieses Glöckchen gesprochen. Er hat es auch. Er sagte, er habe in Erinnerung, es hätte seinen Ursprung in Belgien. Ist das keine Sorte? Evtl. nur ein Arbeitsname? Hat Jemand mehr Infos?