

Der Hochstamm wurde am 21. Oktober abgeerntet, die noch verbliebene letzte Frucht (von zweien insgesamt) vom Baum auf M9 wurde gestern geerntet.
Die Frucht vom kleinen Baum war überraschend mürbe, überraschend saftig, saftiger als der Adersleber Kalvill , prickelnd süß-sauer mit einem ausgeprägtem, gutem Aroma. Der Eindruck ist jetzt bereits der von maximaler Reife bis leichter Überreife.
Ich kenne den Winterglocken-Apfel in unserer Gegend sonst vom Hochstamm als einen sehr lange (bis April, Mai) haltbaren Lagerapfel mit ausgeprägter, fast spitzer Säure, eher mäßiger Saftigkeit und weniger ausgeprägtem Aroma.
Auf M9 gingen das Aroma und gefühlter Zuckerwert rauf. Die Haltbarkeit des Apfels von Sämlingsunterlage ist aber sicher nicht mehr gegeben. Beide Äpfel vom Baum auf M9 weisen deutliche Glasigkeit um das Kernhaus auf; die müssen baldmöglichst gegessen werden.
Das deckt sich soweit mit meinen anderen Erfahrungen von Früchten alter Sorten auf Unterlage M9: Reifeverfrühung, physiologische Störungen und verminderte Haltbarkeit.
Die Sorte zeigt sich übrigens sehr wenig anfällig für Marssonina, im Gegensatz zu vielen anderen alten und neuen Sorten - Gott sei Dank, sonst könnte ich den Hochstanm gleich roden! Hier der Zustand des Hochstamms am heutigen Tage:
