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Frage zu Glyphosat (Gelesen 799067 mal)

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bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #3420 am:

Es ist immer wieder bemerkenswert, wie selektiv Risikowahrnehmung ist:
Rückstände aus Holzasche im Gemüsegarten sind mit Sicherheit bedenklicher als jedes hierzulande zugelassene Pflanzenschutzmittel, einschließlich Glyphosat, das im Garten eingesetzt werden darf.
Das gilt sowohl für die Umwelt als auch für die menschliche Gesundheit.

Hier noch ein paar Daten zum Schwermetallgehalt:
https://www.bafu.admin.ch/dam/bafu/it/dokumente/wald-holz/fachinfo-daten/holzasche.pdf.download.pdf/holzasche.pdf

(Bei Chrom ist zu beachten, dass das in Asche eher in Form von Chromat vorliegt, im Holz dagegen als Chrom(III). Chromat ist beim Menschen eindeutig krebserzeugend, Chrom(III) nicht.)

Aber das Thema ist hier OT: Und: Zu Holzasche gibt es bereits einen langen Thread, in dem auch schon praktisch alles gesagt wurde.
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Rib-2BW
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Re: Frage zu Glyphosat

Rib-2BW » Antwort #3421 am:

Wenn ich Büsche aus dem Garten verbenne und diese Asche im Garten verteile, um wieviel höher ist der Schwermetallanteil im Boden geworden? Das Zeug war so oder so im Boden und für die Pflanze verfügbar. Wobei wir von Oxiden reden die nicht einfach so metabolisiert werden können.



Es ist ein Unterschied ob ich einen Heckter Wald auf 10 qm verteile oder die Asche wieder dahin bringe, wo man sie her hat.

Chromate sind zwar leicht löslich und giftig aber durch die hohe oxidationsstufe ein starkes Oxidationsmittel. Im Zusammenhang mit organischen Stoffen reduziert sich es schnell zu weniger toxischen Oxiden.

Die Risikobewertung ist auch nicht anders. Bei Asche kann man immerhin bestimmen, in wie weit man Kontakt damit haben will. Bei g und co eben nicht. Wie weit gefährlich solche Mittel sind ist auch nie richtig geklärt. Vor allem wenn das Geld winkt. Eine Studie Wiederlegt die andere.
Wenns so klar wäre, wie kommt den diese ermüdend Diskussion zu Stande? Und wenn g für uns nicht toxisch ist, sollte man es dennoch nicht bedenkenlos so intensiv anwenden. Es ist ein Gewässer gefährdeter Stoff.

ja und Sägemehl ist auch krebserregend.
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toto
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Re: Frage zu Glyphosat

toto » Antwort #3422 am:

hat geschrieben: 3. Dez 2017, 13:32
Ich halte die Schwermetallmetallbelastung nicht für so groß, wie hier suggeriert wird. Klärschlämme und Gärreste werden auch zur Düngung genommen. Bei Steinkohle und Ähnlichem haben wir da schon eher ein Problem.

Das mit dem Bild ist plausibel. In Weinbaugebieten geht's auch


nun denn, es sind bei mir vlt. max. 50 g auf einen qm.... ich denke, da ist die Verwendung von G. wesentlich nachhaltiger.
Einschränkungen bei der Ernte? Null, niente... im Gegenteil, von Jahr zu Jahr besser.

Und nur kurz bemerkt: es ist kein Ruß, sondern reine Asche, wovon es sehr wenig hier gibt. Ruß würde ich nie im Garten entsorgen, auch nicht auf dem Kompost.
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zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #3423 am:

toto hat geschrieben: 3. Dez 2017, 14:12... ich denke, da ist die Verwendung von G. wesentlich nachhaltiger. ...


vorhin hattest du aber noch beklagt, dass der einsatz von g. eben nicht nachhaltig sei, weil er für die erwünschte wirkung mehrfach im jahr erfolgen müsse... 8) ;)
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toto
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Re: Frage zu Glyphosat

toto » Antwort #3424 am:

zwerggarten hat geschrieben: 3. Dez 2017, 14:26
toto hat geschrieben: 3. Dez 2017, 14:12... ich denke, da ist die Verwendung von G. wesentlich nachhaltiger. ...


vorhin hattest du aber noch beklagt, dass der einsatz von g. eben nicht nachhaltig sei, weil er für die erwünschte wirkung mehrfach im jahr erfolgen müsse... 8) ;)


Nun - ich rede vom Dauereinsatz. Ein Einsatz hält ca. 8 Wochen, dann sprießt es wieder. Kann sich jeder selbst ausrechnen, wie oft es in einer Vegetationsperiode eingesetzt wird/werden muss.
Die paar Gramm Asche kommen nur einmal im jährlich im Winter drauf. Wie schon gesagt: weder kommt es auf einen Haufen noch dauerhaft oder viel. Wir haben davon nicht viel - es hilft hier, den Boden zu lockern...
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #3425 am:

wenig hilft viel?

also quasi eine homöopathische wirkung: lignum carbones d50 ;D
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moin

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toto
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Re: Frage zu Glyphosat

toto » Antwort #3426 am:

zwerggarten hat geschrieben: 3. Dez 2017, 14:56
wenig hilft viel? also quasi eine homöopathische wirkung: lignum carbones d50 ;D


genau ;D
mal augerechnet im Vergleich zu hier (zit. bristlestones pdf): "Für die Düngung ist ein Bedarfsnachweis zu erbringen. Die maximale Verwendungsmenge beträgt 8 Tonnen pro ha innert drei Jahren."

Das wäre also Landwirtschaft.

Hier im Garten wären es 50 gr per qm - umgerechnet auf einen ha wären das im Gegensatz zu den genannten 8 Tonnen in 3 Jahren - hier etwa 5 kg.... auf den ha!!!- in 3 Jahren.
15 Jahre mache ich das: sind 15 kg hier... zu: 5x8 Tonnen "darf die Landwirtschaft"... nun gut.

Insofern homöopathisch zur Auflockerung des Bodens. Ich vermute, schwermetallmäßig wird es wohl nur meine niedlich, metall-schimmernden Regenwürmer betreffen ;D
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bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #3427 am:

toto hat geschrieben: 3. Dez 2017, 15:01
mal augerechnet im Vergleich zu hier (zit. bristlestones pdf): "Für die Düngung ist ein Bedarfsnachweis zu erbringen. Die maximale Verwendungsmenge beträgt 8 Tonnen pro ha innert drei Jahren."

Das wäre also Landwirtschaft.

Hier im Garten wären es 50 gr per qm - umgerechnet auf einen ha wären das im Gegensatz zu den genannten 8 Tonnen in 3 Jahren - hier etwa 5 kg.... auf den ha!!!- in 3 Jahren.
15 Jahre mache ich das: sind 15 kg hier... zu: 5x8 Tonnen "darf die Landwirtschaft"... nun gut.


8 Tonnen = 8000 kg auf 1 Hektar = 10 000 m² in drei Jahren macht 8000/(10000x3) = 0,267 kg/m²xJahr bei alljährlich gleicher Ausbringung.

Also 270 g/m² im Jahr für maximal drei Jahre.

Du bringst nach eigener Schätzung 50 g/m² im Jahr aus.
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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #3428 am:

Toto da hast du dich übelst verrechnet!
50g je qm sind je ha (10.000qm) nicht 5 kg sondern 500kg. ;)
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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toto
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Re: Frage zu Glyphosat

toto » Antwort #3429 am:

Daniel hat geschrieben: 3. Dez 2017, 15:31
Toto da hast du dich übelst verrechnet!
50g je qm sind je ha (10.000qm) nicht 5 kg sondern 500kg. ;)


ok ;D ;D ;D
danke! Irgendwas stimmte nicht.
Dann sind es weniger als 50 gr auf qm bei uns - denn soviel Asche habe ich gar nicht!
50 gr waren geschätzt... ich sollte wohl mal wiegen, bevor ich so was "rechne" ;D ;D ;D

Allerdings sind 500 kg immer noch weniger als 8 Tonnen, oder? - 500 kg = 0,5 Tonnen.

(muss ich wohl mehr verbrennen, damit ich auf den Landwirtschaftswert komme 8) )
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Re: Frage zu Glyphosat

Hawu » Antwort #3430 am:

toto hat geschrieben: 3. Dez 2017, 13:16
...und Pflanzen, die auf Entferung damit in Berührung kommen, treiben verkrüppelt aus.


Wieso sehen dann die Obstbäume auf dem in Beitrag #3402 gezeigten Foto keineswegs verkrüppelt aus? Die kommen doch mehrmals im Jahr direkt mit Glyphosat in Berührung. ???
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toto
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Re: Frage zu Glyphosat

toto » Antwort #3431 am:

Spalierobst, wird unentwegt beschnitten.
Vlt. reagiert auch nicht jede Pflanze so. Ich habe es beim Giersch beobachtet.
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Re: Frage zu Glyphosat

partisanengärtner » Antwort #3432 am:

Solange das nur auf die unbeschädigte Rinde kommt erzeugt es keine Schäden. Das ist eigentlich allgemein bekannt.

Darum konnte unser Vorsitzender auch seine Hecke damit unten sauber halten. Da war kein Blatt das das aufnehmen konnte.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

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Re: Frage zu Glyphosat

oile » Antwort #3433 am:

toto hat geschrieben: 3. Dez 2017, 10:16
Alles "gut". Wohin hätte man das produzierte Roundup auch entsorgen sollen ??? Jetzt ist wieder alles im Lot, bei a* kann es literweise gekauft werden und wird sich somit gleichmäßig in jedem Kleingarten verteilen.

Ich bin selten bei A*. Verkaufen die tatsächlich Roundup mit Glyphosat? Das was man im Moment nämlich hierzulande als Roundup zu kaufen bekommt, hat mit dem alten meist nur den Namen gemein.
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #3434 am:

Hawu hat geschrieben: 3. Dez 2017, 16:06
Wieso sehen dann die Obstbäume auf dem in Beitrag #3402 gezeigten Foto keineswegs verkrüppelt aus? Die kommen doch mehrmals im Jahr direkt mit Glyphosat in Berührung. ???


Ich bin mir ziemlich sicher, dass da mit Glyphosat gearbeitet wurde. Es gibt extra Geräte mit Spritzschirm, die eine Abdrift sehr unwahrscheinlich machen. Es sind übrigens nur noch zwei Behandlungen im Jahr erlaubt.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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