News: Problem bei der Anmeldung? Bitte Mail über das Kontaktformular ganz unten! | garten-pur unterstützen mit einer Spende oder über das Partnerprogramm!
Pfirsichsämling als Unterlage (Gelesen 5624 mal)
Moderator: cydorian
Pfirsichsämling als Unterlage
Kann man Pfirsiche als Unterlagen für Zwetschgen oder Pflaumen nehmen? Dass Aprikose auf Pfirsich geht meine ich schon mal gelesen zu haben.
Wie verhält es sich mit der Wuchsstärke z. B. im vergleich mit Wavit die ja für Aprikose geeignet sein soll?
Gibt es Probleme/Krankheiten mit Pfirsich als Unterlage?
Hier gehen jedes Jahr haufenweise Pfirsiche auf. Einige die gesund wirken setze ich in ein separates Beet und schaue wie sie die folgenden Jahre mit der Kräuselkrankheit zurechtkommen. Diejenigen die Kräuseln würden sonst auf dem Kompost landen...
Wie verhält es sich mit der Wuchsstärke z. B. im vergleich mit Wavit die ja für Aprikose geeignet sein soll?
Gibt es Probleme/Krankheiten mit Pfirsich als Unterlage?
Hier gehen jedes Jahr haufenweise Pfirsiche auf. Einige die gesund wirken setze ich in ein separates Beet und schaue wie sie die folgenden Jahre mit der Kräuselkrankheit zurechtkommen. Diejenigen die Kräuseln würden sonst auf dem Kompost landen...
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Da man Pfirsiche auf Pflaumen veredeln kann sollte es auch umgekehrt gehen, aber ausprobiert habe ich es noch nicht. Da Pflaumen im allgemeinen langlebiger sind als Pfirsiche erkenne ich auch nicht so recht den Sinn darin.
-
- Beiträge: 3057
- Registriert: 25. Aug 2014, 19:35
- Region: Heckengäu am Schwarzwaldrand
- Höhe über NHN: rund 570m
- Bodenart: (toniger) Schluff, Pararendzina? Muschelkalk
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
- Kontaktdaten:
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Ich habe noch nie davon gehört, dass Pfirsichsämlinge als Unterlagen für etwas anderes als Pfirsich- und vielleicht noch Mandelsorten verwendet wurden, aber ich würde aus dem Bauchgefühl heraus sagen, es sollte klappen.
Da auch wüchsige Pfirsische kleiner bleiben als entsprechende Pflaumen, würde ich vermuten, dass Pfirsichsämlinge eher schwachwüchsige Unterlagen für Aprikosen, Zwetschgen oder Pflaumen wären, wobei Pfirsiche ja eine trotzdem rasante Jugendentwicklung haben.
Da auch wüchsige Pfirsische kleiner bleiben als entsprechende Pflaumen, würde ich vermuten, dass Pfirsichsämlinge eher schwachwüchsige Unterlagen für Aprikosen, Zwetschgen oder Pflaumen wären, wobei Pfirsiche ja eine trotzdem rasante Jugendentwicklung haben.
- Bruno3120
- Beiträge: 214
- Registriert: 5. Mär 2010, 18:33
- Region: mittlerer Oberrhein
- Höhe über NHN: 110
- Winterhärtezone: 8a: -12,2 °C bis -9,5 °C
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Ich habe schon einige Pfirsiche und Aprikosen auf Pfirsichsämlinge veredelt, da in unserer Anlage Bäume auf St. Julien verkümmern. Unser Boden ist ab 50cm lehmig mit einer Wasserundurchlässigen Schicht. Pfirsiche wachsen sehr gut auf Pfirsichunterlage, Die Aprikosen hingegen sind nach 2-3 Jahren alle verkümmert. Auf einen veredelten Pfirsich habe ich nach 2 Jahren eine Aprikose zusätzlich dazu veredelt. Im Folgejahr hat der Baum das Wachstum fast eingestellt und im 2 Jahr ist der Aprikosentrieb abgestorben. Mittlerweile wächst der Pfirsich wieder wie alle anderen auch verhältnismäßig stark.
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Der Pfirsich "Rubira" gehört sogar zu den Standardunterlagen für Aprikosen. Er kommt gut mit trockeneren Böden zurecht, da er tief wurzelt. Die Unterlage ist mittelstark wachsend.
- cydorian
- Garten-pur Team
- Beiträge: 12196
- Registriert: 19. Nov 2005, 14:29
- Höhe über NHN: 190
- Bodenart: 30cm toniger Lehm auf Muschelkalk
- Kontaktdaten:
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Man hört nichts davon, dass Rubira auch für Zwetschgen gut wäre. Deshalb nehme ich an, dass diese Kombination keine Vorteile hat. Wenn man aber sowieso ansonsten unbrauchbare Pfirsichsämlinge hat, würde ich einfach mal draufveredeln, was so verfügbar ist. Vielleicht zuerst was, das Aprikosen/Pfirsichen näher steht, z.B. sowas wie Aprisali.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6308
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Ich selber würde davon abraten oder nur auf wildere Pfirsichsorten, wie dem kernechten vom Vorgebirge oder den roten Weinbergpfirsich, ausweichen. Die Veredelung könnte wahrscheinlich klappen, nur ist die Wurzelbildung von Pfirsichen im Vergleich zu Pflaumen, nicht für unsere Lagen geeignet. Ich könnte mir vorstellen, dass der Pfirsich dann eher wie eine schwache Unterlage wirkt. Als Folge muss man den Pflanzen einen guten Boden bieten. Aber das ist alles eine Vermutung.
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Danke für die Antworten!
Klingt ja eigenartig. Hier wächst eigentlich jedes Steinobst gut. Die Aprikose ist mir dieses Frühjahr aber an Monilia eingegangen. Boden ist hier ziemlich gut. Pfirsich Sämlinge im zweiten oder dritten Jahr legen hier schon mal Triebe von 1 bis 1,5 m pro Jahr hin, ohne Bewässerung.
Ich werde es diesen Winter wohl mal testen. Im Sommer hab ich schon ein paar Okulationen von Pfirsich und Aprikose auf Pfirsichunterlage gemacht, nur ob sie zuverlässig angewachsen sind sehe ich nicht so recht. Wird sich im Frühjahr zeigen.
Wild hat geschrieben: ↑10. Dez 2017, 22:09
Da auch wüchsige Pfirsische kleiner bleiben als entsprechende Pflaumen, würde ich vermuten, dass Pfirsichsämlinge eher schwachwüchsige Unterlagen für Aprikosen, Zwetschgen oder Pflaumen wären, wobei Pfirsiche ja eine trotzdem rasante Jugendentwicklung haben.
[/quote]
Das macht sie eigentlich interessant für rumprobiererei, z.B. Sämlinge verschiedener Steinobstsorten drauf zu veredeln.
[quote author=Bruno3120 link=topic=62152.msg2991893#msg2991893 date=1512980340]
Ich habe schon einige Pfirsiche und Aprikosen auf Pfirsichsämlinge veredelt, da in unserer Anlage Bäume auf St. Julien verkümmern. Unser Boden ist ab 50cm lehmig mit einer Wasserundurchlässigen Schicht. Pfirsiche wachsen sehr gut auf Pfirsichunterlage, Die Aprikosen hingegen sind nach 2-3 Jahren alle verkümmert. Auf einen veredelten Pfirsich habe ich nach 2 Jahren eine Aprikose zusätzlich dazu veredelt. Im Folgejahr hat der Baum das Wachstum fast eingestellt und im 2 Jahr ist der Aprikosentrieb abgestorben. Mittlerweile wächst der Pfirsich wieder wie alle anderen auch verhältnismäßig stark.
Klingt ja eigenartig. Hier wächst eigentlich jedes Steinobst gut. Die Aprikose ist mir dieses Frühjahr aber an Monilia eingegangen. Boden ist hier ziemlich gut. Pfirsich Sämlinge im zweiten oder dritten Jahr legen hier schon mal Triebe von 1 bis 1,5 m pro Jahr hin, ohne Bewässerung.
Ich werde es diesen Winter wohl mal testen. Im Sommer hab ich schon ein paar Okulationen von Pfirsich und Aprikose auf Pfirsichunterlage gemacht, nur ob sie zuverlässig angewachsen sind sehe ich nicht so recht. Wird sich im Frühjahr zeigen.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6308
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Monti hat geschrieben: ↑13. Dez 2017, 18:23Bruno3120 hat geschrieben: ↑11. Dez 2017, 09:19
Ich habe schon einige Pfirsiche und Aprikosen auf Pfirsichsämlinge veredelt, da in unserer Anlage Bäume auf St. Julien verkümmern. Unser Boden ist ab 50cm lehmig mit einer Wasserundurchlässigen Schicht. Pfirsiche wachsen sehr gut auf Pfirsichunterlage, Die Aprikosen hingegen sind nach 2-3 Jahren alle verkümmert. Auf einen veredelten Pfirsich habe ich nach 2 Jahren eine Aprikose zusätzlich dazu veredelt. Im Folgejahr hat der Baum das Wachstum fast eingestellt und im 2 Jahr ist der Aprikosentrieb abgestorben. Mittlerweile wächst der Pfirsich wieder wie alle anderen auch verhältnismäßig stark.
Klingt ja eigenartig. Hier wächst eigentlich jedes Steinobst gut. Die Aprikose ist mir dieses Frühjahr aber an Monilia eingegangen. Boden ist hier ziemlich gut. Pfirsich Sämlinge im zweiten oder dritten Jahr legen hier schon mal Triebe von 1 bis 1,5 m pro Jahr hin, ohne Bewässerung.
Ich werde es diesen Winter wohl mal testen. Im Sommer hab ich schon ein paar Okulationen von Pfirsich und Aprikose auf Pfirsichunterlage gemacht, nur ob sie zuverlässig angewachsen sind sehe ich nicht so recht. Wird sich im Frühjahr zeigen.
Ich finde nicht, dass es eigenartig klingt. Die Problematiken mit st. Julien und Pfirsich sind bekannt. Sie ist für eine Pfirsichunterlage oft zu schwach. Wenn man dieser Kombi einen schlechten Boden gibt, dann kann man den Baum auch gleich roden.
Dann erkennt man hier, dass Wildobst hier Aprikosen- und Pfirsich-Sorten zusammen gebracht hat, die sich scheinbar nicht vertragen. Auch wenn es Arten-Kombis gibt die funktionieren, gibt es unter den Arten noch Sorten, die mit bestimmten Sorten einer Art nicht zurecht kommen. Das ist wie Quitte und Birne.
Wildobst, kannst du den Sortenkombis mehr sagen?
-
- Beiträge: 3057
- Registriert: 25. Aug 2014, 19:35
- Region: Heckengäu am Schwarzwaldrand
- Höhe über NHN: rund 570m
- Bodenart: (toniger) Schluff, Pararendzina? Muschelkalk
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
- Kontaktdaten:
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Also persönlich habe ich nur Biricoccolo (P. cerasifera x P. armeniaca) und ich meine auch Aprikose (Gönci Magyar) auf Pfirsich (Rubira) veredelt. Allerdings auch auf St. Julien A und Myrobalane. Zwischen den Myrobalanen und St. Julien A als Unterlage kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich einen deutlichen Wuchsunterschied nach 2 Jahren sehe. Auf Rubira hatte ich nur ein paar zum Probieren veredelt und nicht weiter beachtet, zumindest nicht sehr intensiv, deswegen kann ich gerade auswendig nichts genaueres sagen als das ich meine mich zu erinnern, dass ein paar Veredlungen auf Rubira ziemlich gekümmert haben. Ich meine, Aprikose (Gönci Magyar) ist nicht auf Rubira angewachsen.
Aber echte Erfahrungen zu P. domestica Sorten auf Pfirsich habe ich selbst nicht.
Die meisten meiner Pfirsiche nutze ich einfach als wurzelechte Sämlinge, nur was zu viel kräuselt wird umveredelt und es gibt immer viele Pfirsichsorten zum Testen, so dass ich bis jetzt nie im großen Stil andere Arten auf die Pfirsichsämlinge, geschweige denn gekaufte Rubira, veredelt habe.
Aber echte Erfahrungen zu P. domestica Sorten auf Pfirsich habe ich selbst nicht.
Die meisten meiner Pfirsiche nutze ich einfach als wurzelechte Sämlinge, nur was zu viel kräuselt wird umveredelt und es gibt immer viele Pfirsichsorten zum Testen, so dass ich bis jetzt nie im großen Stil andere Arten auf die Pfirsichsämlinge, geschweige denn gekaufte Rubira, veredelt habe.
-
- Beiträge: 3057
- Registriert: 25. Aug 2014, 19:35
- Region: Heckengäu am Schwarzwaldrand
- Höhe über NHN: rund 570m
- Bodenart: (toniger) Schluff, Pararendzina? Muschelkalk
- Winterhärtezone: 7a: -17,7 °C bis -15,0 °C
- Kontaktdaten:
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Ich habe am Samstag einmal nachgesehen und die Verdlungen von Aprikose (Gönci Magyar) auf Rubira sind definitiv abgestorben, während zwischen den Veredlungen von Biricoccolo auf Rubira und denen auf St. Julien A und denen auf Myrobalane kein Unterschied in der Gesundheit zu sehen ist.
Auf Rubira ist die Biricoccolo etwas stärker gewachsen als auf St. Julien A, aber etwas schwächer als auf Myrobalane.
Auf Rubira ist die Biricoccolo etwas stärker gewachsen als auf St. Julien A, aber etwas schwächer als auf Myrobalane.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6308
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
cool, danke!
-
- Beiträge: 176
- Registriert: 30. Nov 2017, 05:42
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Ich persönlich würde bei Zwetschge nicht sparen und eine Unterlage verwenden die Scharka resistent ist. Neuzüchtungen sind vorhanden und das Virus breitet sich angeblich aus Osteuropa immer weiter in Richtung Westen.
Und zur eigentlichen Frage: Prunus persica (Pfirsich) funktioniert mit manchen Zwetschgensorten (Prunus domestica) aber leider nicht mit allen. Manchmal wird die Veredelung auch erst Jahre später abgeworfen...ich würde das Risiko nicht eingehen.
Und zur eigentlichen Frage: Prunus persica (Pfirsich) funktioniert mit manchen Zwetschgensorten (Prunus domestica) aber leider nicht mit allen. Manchmal wird die Veredelung auch erst Jahre später abgeworfen...ich würde das Risiko nicht eingehen.
- Rib-2BW
- Beiträge: 6308
- Registriert: 5. Dez 2014, 17:19
- Region: Mittelgebirge
- Höhe über NHN: 340
- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Die Inferktion von ppv wird durch Blattläuse oder duch schon ppv erkrankte Unterlagen und Zwischenveredelungen verursacht. Die unterlagen werden meist Virus-geprüft. Daher halte ich die Unterlage nicht für das Problem
Re: Pfirsichsämling als Unterlage
Gibt es eigentlich Neuigkeiten zu dem Thema, erfolgreiche oder misslungene Versuche?