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Frage zu Glyphosat (Gelesen 798258 mal)

Hier bist du richtig, wenn du nicht genau weißt, wohin mit deiner Frage oder deinem Thema!

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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #3510 am:

polluxverde hat geschrieben: 12. Dez 2017, 21:23
Die letzten Herbststürme haben zuletzt den Bahnverkehr in Bremen ziemlich lahmgelegt, und die Bahn überlegt tatsächlich, die Bäume, die zu nah an den Strecken stehen und in die Oberleitung fallen können, zu beseitigen. Die Bäume sind dem modernen und mobilen Menschen
sowieso ein Dorn im Auge, sperrig , hinderlich, gefährlich, lästig. Und Round up leistet in sofern gute Hilfe, als daß es natürlich nicht nur Kräuter im Keim erstickt, sondern auch Keimlinge von Ahorn ,Birke, Buche usw...


Ohne Bahn und Straße wäre aber auch blöd oder?
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
Gartenoma
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Re: Frage zu Glyphosat

Gartenoma » Antwort #3511 am:

Bei der Pflege von Gleisanlagen ohne Gift entstehen doch Arbeitsplätze, insbesondere für solche Menschen, die im hochtechnisierten oder studienabhängigen Bereich nicht arbeiten können/wollen?
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zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #3512 am:

die frage bleibt, wann und wo arbeiten die, während die züge fahren, oder arbeiten sie nachts, wenn die züge nicht mehr fahren und wer soll das bezahlen? die preise der bahn sind jetzt schon kaum wettbewerbsfähig, jedenfalls nicht, solange andere verkehrsmittel subventioniert werden. und wer von uns kann sich deutlich teurere bahnpreise für handarbeit im schotterbett wünschen?
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moin

"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
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Krokosmian
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Re: Frage zu Glyphosat

Krokosmian » Antwort #3513 am:

Und wenn, wer will das überhaupt machen?

*rhetorische Frage*
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zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat

zwerggarten » Antwort #3514 am:

mal abgesehen davon, wer 8h am tag händische wildkrautbeseitigung in vollbeschäftigung dauerhaft als emotional und intellektuell befriedigende beschäftigung erleben würde?

ah, krokosmian war schneller. ;)
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Re: Frage zu Glyphosat

polluxverde » Antwort #3515 am:

@dmks, wir alle sitzen in der Fortschrittsfalle, und können die Zeit nicht zB in die vorindustrielle Ära oder die automobilfreie Zeit zurückdrehen, auch wenn man sich das in Bezug auf den hirnlosen Individualverkehr manchmal wünschen würde, und ich gestehe:
ich besitze auch ein Auto, und ich fahre auch mit der Bahn über blitzeblanke Gleisanlagen, aber deine Frage ist falsch gestellt bzw zielt
in die falsche Richtung : ob blöd oder nicht, interessiert nicht - entscheidend ist die Frage der Verkehrsvermeidung, im individuellen
wie auch im öffentlichen und im wirtschaftlichen Sektor. Ein " immer weiter so " in Sachen Mobilität geht hinsichtlich vieler brennender
Probleme ( Klima, Feinstaub, Bodenversiegelung durch Straßen, Lärm etc etc pp) gar nicht, und Glyphosat auf Gleisbetten ist da nur ein
Randthema, wenn auch ein brisantes und wichtiges
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Gartenoma
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Re: Frage zu Glyphosat

Gartenoma » Antwort #3516 am:

Tatsächlich werden Menschen, die keine "Intellektuell anspruchsvollen Arbeitsplätze" suchen, von u.a. euren Steuern mit Hartz IV bezahlt und fühlen sich nutzlos. Meinst ihr das ist effektiver? Wenn die Bahn teurer ist, sollte man die Subventionen für andere Verkehrsmittel streichen. Die einfachen Arbeitsplätze werden immer weniger, aber die Menschen, die diese Arbeitsplätze früher hatten, nicht. Die werden als "nutzlos" deklariert und mit Sozialhilfe abgespeist.

Gruß
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Natternkopf
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #3517 am:

Da geht ja richtig die Phosphat Glückspost ab. ;)
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Re: Frage zu Glyphosat

Natternkopf » Antwort #3518 am:

Bei Gelegenheit lese ich nach. ⛄️
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Staudo
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Re: Frage zu Glyphosat

Staudo » Antwort #3519 am:

Jedes Jahr kommen hunderttausende Osteuropäer nach Deutschland, um einfache Handarbeiten in Gartenbau und Lanwirtschaft zu verrichten. Die Gleise von Hand sauberzuhalten, halte ich für eine Illusion. Vermutlich wurden die auch schon in der Vor-Glyphosatära chemisch freigehalten. Ich tippe auf die wesentlich problematischeren Chlorate.
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Re: Frage zu Glyphosat

Krokosmian » Antwort #3520 am:

Als jemand der unter Anderem "einfache Arbeitsplätze" beaufsichtigen muss, weiß ich, dass diese niemand aus freien Stücken machen will und bin gottfroh drum, dass diese Arbeiten von grundehrlichen polnischen Kollegen und nicht von deutschen Hartzlern erledigt werden. Isso. Kann man mich dafür hauen, issmiregal. GN.
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Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #3521 am:

Es gab schon vor 20 Jahren Projekte, in denen Alternativen bei der Unkrautbekämpfung im Gleisbett untersucht wurden. Insbesondere Essigsäure und der TIC-Zug (Thermal Infrared Control). Keine davon wurde als geeignet angesehen.

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dmks
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Re: Frage zu Glyphosat

dmks » Antwort #3522 am:

polluxverde hat geschrieben: 12. Dez 2017, 21:44
@dmks, wir alle sitzen in der Fortschrittsfalle, und können die Zeit nicht zB in die vorindustrielle Ära oder die automobilfreie Zeit zurückdrehen, auch wenn man sich das in Bezug auf den hirnlosen Individualverkehr manchmal wünschen würde, und ich gestehe:
ich besitze auch ein Auto, und ich fahre auch mit der Bahn über blitzeblanke Gleisanlagen, aber deine Frage ist falsch gestellt bzw zielt
in die falsche Richtung : ob blöd oder nicht, interessiert nicht - entscheidend ist die Frage der Verkehrsvermeidung, im individuellen
wie auch im öffentlichen und im wirtschaftlichen Sektor. Ein " immer weiter so " in Sachen Mobilität geht hinsichtlich vieler brennender
Probleme ( Klima, Feinstaub, Bodenversiegelung durch Straßen, Lärm etc etc pp) gar nicht, und Glyphosat auf Gleisbetten ist da nur ein
Randthema, wenn auch ein brisantes und wichtiges


;) ich bin durchaus kein Freund der derzeitigen Situation! Und Deine Argumente sind nachvollziehbar - dennoch ist es nicht möglich Bahnstrecken verwalden oder Ackerflächen verunkrauten zu lassen.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
bristlecone

Re: Frage zu Glyphosat

bristlecone » Antwort #3523 am:

Staudo hat geschrieben: 12. Dez 2017, 21:50
Jedes Jahr kommen hunderttausende Osteuropäer nach Deutschland, um einfache Handarbeiten in Gartenbau und Lanwirtschaft zu verrichten. Die Gleise von Hand sauberzuhalten, halte ich für eine Illusion. Vermutlich wurden die auch schon in der Vor-Glyphosatära chemisch freigehalten. Ich tippe auf die wesentlich problematischeren Chlorate.


Auch Atrazin wurde bis zu dessen Verbot eingesetzt.

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Daniel - reloaded
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Re: Frage zu Glyphosat

Daniel - reloaded » Antwort #3524 am:

Staudo hat geschrieben: 12. Dez 2017, 21:50
Jedes Jahr kommen hunderttausende Osteuropäer nach Deutschland, um einfache Handarbeiten in Gartenbau und Lanwirtschaft zu verrichten. Die Gleise von Hand sauberzuhalten, halte ich für eine Illusion. Vermutlich wurden die auch schon in der Vor-Glyphosatära chemisch freigehalten. Ich tippe auf die wesentlich problematischeren Chlorate.

Die Bahn war eine der Hauptabnehmer von Diuron und danach der Kombi aus Carbetamid+Dimefuron. Als Alternative zu Glyphosat steht noch Flumioxazin zur Verfügung. ;) 8)
Was man über mich sagt(e):
Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

(In Erinnerung an die Zeit im Wohnheim der Meisterschule)
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