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Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel) (Gelesen 25706 mal)
Moderator: cydorian
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Hoffentlich kommst Du nie, um meine Schnittkünste zu kontrollieren. :-X
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Kann man ja auch extensiv handhaben. Ich kann da durchaus 2-3 Augen zudrücken.
Hier mal ein Beispiel von ich mache aus 3 Leitästen 5. Nach dem anschneiden einfach seitlich verzweigen lassen und die gewachsenen Triebe erhalten.

Hier mal ein Beispiel von ich mache aus 3 Leitästen 5. Nach dem anschneiden einfach seitlich verzweigen lassen und die gewachsenen Triebe erhalten.

gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Monti hat geschrieben: ↑7. Jan 2018, 11:41
An der Stammverlängerung wollte ums verrecken kein Trieb in die eine Richtung wachsen. Der Baum stand erst zweidimensional wie ein Fächer.
Manchmal wollen sie halt nicht, hatte ich bei Kirsche bisher aber noch nicht, die machen am Leittrieb in der Regel einen Quirl Seitentriebe.
In so einem Fall habe ich die Bäume insgesamt stark zurückgeschnitten. Dann war ich zwar wieder ein Jahr beim Kronenaufbau zurück, hatte aber viele Triebe zur Auswahl.
Wenn die Leittriebe zu unterschiedlich stark sind erwarte ich Schwierikeiten mit der Gleichmäßigkeit in der Entwicklung, die schwachen hängen immer nach.
Verzweigte Leittreibe habe ich auch schon zugelassen, mache ich aber ungern.
gardener first
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
also in welche Richtung ich die leitäste bei einer neupflanzung schauen lasse,da habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht bzw. darauf geachtet.
das wichtigste für mich ist wenn ich einen baum kaufe,das kein schnitt von der Baumschule vorgenommen wurde!!
dadurch sind noch viele,in alle Richtungen wachsende Ästchen am baum,die ich dann so schneiden bzw.rausnehmen kann wie ich will.es ist oft erschreckend wie schlecht ein pflanzschnitt von einer Baumschule durchgeführt wird.
mittler weile ziehe ich aber meine bäume selbst.wenn man viel unterwegs ist bietet sich einem des Öfteren die Möglichkeit,irgendwo in der Pampa nen Sämling zu finden und mitzunehmen.
das wichtigste für mich ist wenn ich einen baum kaufe,das kein schnitt von der Baumschule vorgenommen wurde!!
dadurch sind noch viele,in alle Richtungen wachsende Ästchen am baum,die ich dann so schneiden bzw.rausnehmen kann wie ich will.es ist oft erschreckend wie schlecht ein pflanzschnitt von einer Baumschule durchgeführt wird.
mittler weile ziehe ich aber meine bäume selbst.wenn man viel unterwegs ist bietet sich einem des Öfteren die Möglichkeit,irgendwo in der Pampa nen Sämling zu finden und mitzunehmen.
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
ach ja wegen der unterverzweigung von leitästen:mein cox orange und goldparmähne haben so was auch.also nen y ast ;D
ich versuche es aber seither eher zu verhindern,da sich sonst keiner der beiden richtig entfalten kann.weniger ist da manchmal mehr und je früher man da einen rausnimmt,um so besser für den baum im bezug auf die wunde.
ich versuche es aber seither eher zu verhindern,da sich sonst keiner der beiden richtig entfalten kann.weniger ist da manchmal mehr und je früher man da einen rausnimmt,um so besser für den baum im bezug auf die wunde.
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- thuja thujon
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
So elitär es auch klingen mag, viele Bäume sind ja schon vor dem Pflanzschnitt verschnitten.
Anschnitt nach dem ersten Jahr auf der falschen Höhe, keine Knospen geblendet, aus dem obersten Auge 2 Triebe, einer davon soll die Stammverlängerung sein, darunter das Auge ist Schlitzast, wenns ein gutes Wachstumsjahr war das darunter auch, ansonsten gibts noch 1-3 Triebe, wovon eigentlich nur einer als Leitast und der Rest als Fruchtspiess taugt.
Solches Material ist zu 90% das, was hier vom Stadtverband der Kleingärtner ausgehändigt wird bzw eins zu eins von ihm aus den Baumschulen weitergereicht wird.
In den anderen Baumschulen im Umkreis siehts auch nicht wesentlich besser aus.
Das hat mich vor ein paar Jahren auch dazu gebracht, Steckholzvermehrung von Unterlagen usw auszuprobieren und Kontakt mit dem Pomologenverein aufzunehmen.
Und nun stehe ich vor dem selben Problem: in welcher Höhe anschneiden, wie gut wurde er gepflanzt, wieviel Wurzeln hatte er, wie lange war das Laub im Herbst noch drauf, wie kräftig ist der Austrieb zu erwarten, wieviele Augen sollten geblendet werden... ???
Anschnitt nach dem ersten Jahr auf der falschen Höhe, keine Knospen geblendet, aus dem obersten Auge 2 Triebe, einer davon soll die Stammverlängerung sein, darunter das Auge ist Schlitzast, wenns ein gutes Wachstumsjahr war das darunter auch, ansonsten gibts noch 1-3 Triebe, wovon eigentlich nur einer als Leitast und der Rest als Fruchtspiess taugt.
Solches Material ist zu 90% das, was hier vom Stadtverband der Kleingärtner ausgehändigt wird bzw eins zu eins von ihm aus den Baumschulen weitergereicht wird.
In den anderen Baumschulen im Umkreis siehts auch nicht wesentlich besser aus.
Das hat mich vor ein paar Jahren auch dazu gebracht, Steckholzvermehrung von Unterlagen usw auszuprobieren und Kontakt mit dem Pomologenverein aufzunehmen.
Und nun stehe ich vor dem selben Problem: in welcher Höhe anschneiden, wie gut wurde er gepflanzt, wieviel Wurzeln hatte er, wie lange war das Laub im Herbst noch drauf, wie kräftig ist der Austrieb zu erwarten, wieviele Augen sollten geblendet werden... ???
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
thuja thujon:
Also das mit der schlechten Baumschulware ist ein haeufiges Problem. Teilweise liegt es sicher daran, dass das Wissen mangelt oder es eben schnell gehen muss oder einfach der Praktikant rangelassen wurde.
ABER
Wie du schon sagst: Welches Auge nehme ich jetzt? Welche Hoehe anschneiden?
Das sind Sachen die man bestimmt in einem schlauen Buch nachschlagen kann, und dann macht man es so wie es dort steht und dann hatte der Baum wieder seinen eigenen Willen. Dann bleiben ein paar Knospen aus, der Trieb waechst in einem voellig verrueckten Winkel oder vielleicht setzt sich wieder ein Vogel auf den Ast hehe.....
Einen Hochstamm heranziehen, schneiden und pflegen ist schon eine kleine Kunst fuer sich aber man darf halt auch nie vergessen, dass es sich um ein Lebewesen mit eigenem Charakter handelt.
An meine erste Streuobstwiese bin ich auch hochmotiviert rangegangen. Erster Daempfer war dann das schlechte Ausgangsmaterial und der zweite Daempfer dann die Eigenheit eines jeden eigenen Baums. Am Anfang habe ich auch noch die Aeste gebunden und gespreizt um den richtigen Winkel zu bekommen...der Arbeitsaufwand hat mich nicht abgeschreckt, aber die Sturrheit vom Baum.
Haben wir eigentlich schon ueber Energie- und Wasserfluesse im Boden und den Einfluss auf den Baum gesprochen?
Also das mit der schlechten Baumschulware ist ein haeufiges Problem. Teilweise liegt es sicher daran, dass das Wissen mangelt oder es eben schnell gehen muss oder einfach der Praktikant rangelassen wurde.
ABER
Wie du schon sagst: Welches Auge nehme ich jetzt? Welche Hoehe anschneiden?
Das sind Sachen die man bestimmt in einem schlauen Buch nachschlagen kann, und dann macht man es so wie es dort steht und dann hatte der Baum wieder seinen eigenen Willen. Dann bleiben ein paar Knospen aus, der Trieb waechst in einem voellig verrueckten Winkel oder vielleicht setzt sich wieder ein Vogel auf den Ast hehe.....
Einen Hochstamm heranziehen, schneiden und pflegen ist schon eine kleine Kunst fuer sich aber man darf halt auch nie vergessen, dass es sich um ein Lebewesen mit eigenem Charakter handelt.
An meine erste Streuobstwiese bin ich auch hochmotiviert rangegangen. Erster Daempfer war dann das schlechte Ausgangsmaterial und der zweite Daempfer dann die Eigenheit eines jeden eigenen Baums. Am Anfang habe ich auch noch die Aeste gebunden und gespreizt um den richtigen Winkel zu bekommen...der Arbeitsaufwand hat mich nicht abgeschreckt, aber die Sturrheit vom Baum.
Haben wir eigentlich schon ueber Energie- und Wasserfluesse im Boden und den Einfluss auf den Baum gesprochen?
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Das lassen wir mal lieber sein. ;)
Ich betreue derzeit rund junge 180 Hochstammobstbäume. Da kann ich nicht bei jedem Zweig eine halbe Stunde lang sinnieren. Wichtiger als der superkorrekte Schnitt, falls es den geben sollte, ist, dass sich überhaupt jemand darum kümmert und das möglichst mit einem gewissen Grundverständnis.
Ich betreue derzeit rund junge 180 Hochstammobstbäume. Da kann ich nicht bei jedem Zweig eine halbe Stunde lang sinnieren. Wichtiger als der superkorrekte Schnitt, falls es den geben sollte, ist, dass sich überhaupt jemand darum kümmert und das möglichst mit einem gewissen Grundverständnis.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
mycorrhiza hat geschrieben: ↑12. Jan 2018, 00:35
Welches Auge nehme ich jetzt? Welche Hoehe anschneiden?
Es gibt Grundsätze dazu, nach denen die Augen unterschiedlich austreiben, je nachdem in welchem Bereich des (einjährigen) Triebes sie sich befinden.
Man wird aber nie vorab genau ausrechnen können, was passieren wird, wenn ich irgendwo anschneide. Ist ja zusätzlich auch noch davon abhängig, wie wüchsig der Baum an sich ist und in welchem jahreszeitilchen Stadium er sich gerade befindet.
Diese Unterschiede gibt es auch bei anderen Pflanzen, auch bei vielen Zierpflanzen die früher (mehr als heute) während der Kultur gestutzt und pinziert wurden.
Daher ist es endlich Gefühlssache, wo genau ich anschneide. Hängt auch davon ab, wie gut ich mich erinnern kann was ich getan habe, wenn ich später das Ergebnis anschaue.
Ja, zum Glück, kommt es nicht darauf an, dass jeder Schnitt exakt an der richtigen Stelle gesetzt wird, schließlich erziehe ich den Baum über viele Jahre und passe die aktuelle Maßnahme immer an die bisherige Entwicklung an.
Das geht aber nur dann gut, wenn ich einen Baum über eine längere Zeit betreue, also ein wenig kenne.
Schlecht ist immer, wenn man vor fremde Bäume gestellt wird und mit einer Maßnahme alle bisheringen Versäumnisse beheben soll.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Mit ein bisschen Erfahrung mit seinen eigenen Bäumen kann man meist schon ganz gut abschätzen wo was wie kräftig austreibt. Ich kann nur nicht sagen, ob zB. der vierte Trieb noch kräftig genug ist oder nur langer Fruchtspieß wird. Bei Kernobst und speziell Apfel ist das ungleich einfacher als bei zB. Zwetschgen.
Bei fremden Bäumen, die man zum ersten mal sieht, ist nach der Baumansprache (die verrät viel Geschichte) oft noch die Frage berechtigt, wie der Baum um die Wurzel rum gepflegt wurde oder in Zukunft gepflegt werden soll.
Bei fremden Bäumen, die man zum ersten mal sieht, ist nach der Baumansprache (die verrät viel Geschichte) oft noch die Frage berechtigt, wie der Baum um die Wurzel rum gepflegt wurde oder in Zukunft gepflegt werden soll.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
So erzieht man Besenbäume.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Immerhin gibt es für jeden Ast eine Verlängerung - zumindest aus Fruchtholz.
Wenn die Witterung einen Fruchtansatz erlaubt, wird der Austrieb zu einer deutlichen Verjüngung der Kronen führen. Gibt es witterungsbedingt keinen Fruchtansatz (so wie hier in den letzten beiden Jahren) gibt es wirklich richtige endständige Besen :P
Ich hab schön Schlimmeres gesehen: Mit der Säge stumpf amputierte Leit- und Seitenäste :-X Waren keine Platanen ...
Wenn die Witterung einen Fruchtansatz erlaubt, wird der Austrieb zu einer deutlichen Verjüngung der Kronen führen. Gibt es witterungsbedingt keinen Fruchtansatz (so wie hier in den letzten beiden Jahren) gibt es wirklich richtige endständige Besen :P
Ich hab schön Schlimmeres gesehen: Mit der Säge stumpf amputierte Leit- und Seitenäste :-X Waren keine Platanen ...
WühlmausGrüße
"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Hier muß man drei Jahre konsequent und fachkundig nachschneiden.
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Re: Fragen zu Obstbaumschnitt (Apfel)
Auftragsbindung 8)
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