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Uferbefestigung (Gelesen 8108 mal)

Bäume und Sträucher, Duftgehölze, Blütengehölze, Blattschmuckgehölze, Wildobst, Koniferen, Moorbeetpflanzen

Moderator: AndreasR

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Azubi
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Uferbefestigung

Azubi »

Hallo,
unser Grundstück grenzt an einen Bach, der im letzten Jahr heftig die Ufer angefressen hat. Nach jedem Hochwasser ist der Garten ein Stück kleiner geworden. Schlimmer ist jedoch, dass die ersten Bäume umkippen, weil sie schon unterspült sind. Der Wasserverband (Gewässer 2. Ordnung) hat versprochen, den Bach besser auszubaggern.
Was könnte man danach pflanzen, um das Ufer zu befestigen? An unserem Ufer stehen Erlen und es ist eher schattig.

Viele Grüße vom Azubi
Dateianhänge
Bach_ausgewaschen.jpg
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Staudo
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Re: Uferbefestigung

Staudo » Antwort #1 am:

Früher wurden Faschinen genommen. Die sind nebenbei umweltfreundlich und wenn Du Eichenpflöcke nimmst, auch recht langlebig. Hinter die Eichenpflöcke könntest Du allerhand im Garten anfallenden Strauchschnitt packen.
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Quendula
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Re: Uferbefestigung

Quendula » Antwort #2 am:

Die Erlen halten schon das Ufer fest, besser kriegst Du das auch mit anderen Pflanzungen nicht hin. Faschinen ins Gewässer reingebaut ist schon die sinnvollste Methode. Sie bremsen die Strömung vor der Uferkante ab und sorgen für ruhiges Wasser und Sedimentablagerung hinter sich (zB Seite 10, Seite 54 ff). Muss man nicht als Lebendfaschine machen, kann man aber :).
Damit würde ich aber bis nach der Ausbaggerung warten, sonst könnte es passieren, dass Deine Bauwerke mit zerrissen werden.
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Azubi
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Re: Uferbefestigung

Azubi » Antwort #3 am:

Ich hoffe, dass der Wasserverband so etwas Ähnliches anbringt. Wir dürfen das nicht, obwohl der Bach uns bis zur Mitte gehört.
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AndreasR
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Re: Uferbefestigung

AndreasR » Antwort #4 am:

Quendula hat auf diverse PDF-Dateien verwiesen, dort kannst Du entweder mit der Blätterfunktion oder über eine direkte Eingabe ins entsprechende Feld auf die gewünschte Seite gehen.

Ich denke auch, dass außer Erlen und Weiden kaum etwas anderes wachsen wird, so dass man mit einer mechanischen Verbauung das Ufer am besten absichern kann, aber das wirst Du mit der Behörde abstimmen müssen, auch wenn Dir das Grundstück mit dem Bach gehört.
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Re: Uferbefestigung

Azubi » Antwort #5 am:

Sorry, war bei mir zuerst nicht als link erkennbar.
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Staudo
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Re: Uferbefestigung

Staudo » Antwort #6 am:

Azubi hat geschrieben: 21. Jan 2018, 18:01
Ich hoffe, dass der Wasserverband so etwas Ähnliches anbringt.


Das wird er nicht machen, weil es zu teuer ist. Wenn Du entlang der Uferkante vom Ufer aus Eichenpflöcke einschlägst und auf gleiche Höhe absägst, wird das der Wasserverband evtl. nicht sehen wollen.
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Cryptomeria
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Re: Uferbefestigung

Cryptomeria » Antwort #7 am:

Wenn es erlaubt ist, könntest du Weidenzweige stecken und vielleicht auch ein bisschen verflechten. Vielleicht hast du Glück und sie verankern sich durch Wurzelbildung so schnell, dass sie dem nächsten Hochwasser schon trotzen ( falls es mit Faschinen nichts wird ). Je nachdem wie viele Zweige du hast, immer mal wieder ein Abschnitt bearbeitet.
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Re: Uferbefestigung

Azubi » Antwort #8 am:

Quendula, die Broschüren habe ich jetzt nur kurz überflogen, werde sie aber noch gründlich durchlesen. Immerhin habe ich jetzt eine Vorstellung davon, was möglich ist. Der Verband wird wohl nur das unbedingt notwendige machen.
Cryptomeria, der Verband kümmert sich nicht um den Bach (sonst dürften jetzt nicht die Bäume umkippen), daher würde ich pflanzen, was ich für zweckmäßig halte.
Weiß jemand, ob Weiden im Schatten halbwegs wachsen? Welche Arten kämen in Frage?
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Cryptomeria
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Re: Uferbefestigung

Cryptomeria » Antwort #9 am:

Die Weiden wachsen da, auch im Schatten. Wenn du im Umfeld welche hast, steckst, was da steht. Oder musst du kaufen?
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Re: Uferbefestigung

Azubi » Antwort #10 am:

Vielen Dank für eure Antworten. Dann versuche ich von denen zu stecken, die schon da sind.
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Re: Uferbefestigung

Gartenplaner » Antwort #11 am:

Eigentlich ist ein an den eigenen Garten grenzender Bach ein Traum, von wegen Pflanzstellen für spezielle Pflanzen.
Wenn er allerdings den Garten "frisst", ist das natürlich nicht mehr so traumhaft.
Die verlinkte PDF-Broschüre ist sehr schön anschaulich und fundiert, damit macht ihr nix falsch.

Ich frage mich aber, warum der Bach das Ufer erodiert, es scheint kein Prallhang zu sein, die Erlen sind große Bäume, hatten also lange Ruhe, um sich im Ufer zu verwurzeln - seit wann wird denn Boden abgetragen?
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hymenocallis

Re: Uferbefestigung

hymenocallis » Antwort #12 am:

Gartenplaner hat geschrieben: 23. Jan 2018, 11:31
Eigentlich ist ein an den eigenen Garten grenzender Bach ein Traum, von wegen Pflanzstellen für spezielle Pflanzen.
Wenn er allerdings den Garten "frisst", ist das natürlich nicht mehr so traumhaft.

Ich kenne zwei solche Grundstücke live (einen im Alpenvorland, einen in wenigen Kilometern Entfernung) - beide Besitzer verzweifeln alle 2-3 Jahre mit dem Bach, weil es dann zu schweren Überflutungen kommt und der eigene Garten verwüstet wird. Geröll und Schlamm liegen viele Zentimeter hoch auf den Beeten, Treibholz sorgt zusätzlich für Verklausungen und die am Bach wachsenden Gehölze stürzen regelmäßig um. Das passiert bei dem steileren Bach im Alpenvorland genauso wie beidem flachen Gerinsel hier in der Nähe.

Das Grundstück hier in der Nähe gehört einem Verwandten, der hat nach einigen Bepflanzungsversuchen aufgegeben und einen 1,5 m hohen Wall am Ufer aufgeschüttet. Nun tritt der Bach zwar über die Ufer, flutet aber das Feld am anderen Ufer und nicht seinen Garten. Ob dieser Wall auf Dauer stabil bleibt oder auch 'gefressen' wird, bleibt abzuwarten. :-\

Wir leben zwischen einem Kanal und dem größten Fluß unseres Bundeslandes - der Kanal ist idyllisch, weil die Wasserhöhe vollautomatisch gesteuert wird; dort gibt es keine Uferprobleme und man kann die Zonen am Kanal traumhaft bepflanzen (was leider keiner der Grundstücksbesitzer macht).
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Re: Uferbefestigung

Azubi » Antwort #13 am:

Der Bach ist wirklich sehr idyllisch. Bislang hat er auch noch keine gravierenden Schäden verursacht. Nur wenn es so weitergeht, sind Gebäude (Schuppen) gefährdet.

Nach meiner Einschätzung sind die Bäume beidseits der Ufer zu dicht gepflanzt worden. Es gibt Stellen, wo der Bach doppelt so breit ist wie gegenüberliegende Bäume voneinander entfernt sind. Sieht sehr romantisch aus, die im Wasser stehenden Bäume, und hat bis jetzt ja auch gehalten. Allerdings hatten wir letztes Jahr höheres / mehr Wasser als üblich. Möglicherweise wurde auch Wasser weiter oberhalb umgeleitet. Der Wasserverband weiß es nicht oder will es mir nicht sagen.

Die Frage, die mich umtreibt, ist, warum wurden die Bäume so dicht gepflanzt. Die Wiese gegenüber liegt unter dem Niveau des Baches. Vielleicht lief früher ein Teil des Wassers durch die Wiese. Irgendwann wollte man das nicht mehr und hat das Wasser dann in den Bach geleitet.

Unser Garten kann (zum Glück) nicht überflutet werden, weil das Ufer höher ist als die gegenüberliegende Seite. Es geht mir nur um die umkippenden Bäume.

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Staudo
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Re: Uferbefestigung

Staudo » Antwort #14 am:

Ganz oft siedelten sich solche Bäume von ganz allein in Zeiten an, in denen sich niemand um das Gelände kümmerte.
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