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Sortenerhalt (Gelesen 34618 mal)
Moderator: cydorian
Re: Sortenerhalt
ich habe vor 3 jahren den spartan aufveredelt.der hat 2017 das erste mal getragen.was soll ich sagen,schmeckt halt kommerziell und man merkt gleich,daß es eine neuere Züchtung ist.
das Problem mit den alten Obstsorten ist,das sich nur noch sehr wenige ums steinobst kümmern!
wiso da England von ihren vielen,in Deutschland verschollenen steinobstsorten keine abgeben,weiß keiner.
es ist sicher eine menge arbeit,reiser zu schneiden und zu verschicken aber manche meinen auch der art verteuerte preise für ein 25 cm reis zu verlangen.
es wäre besser man würde die Prioritäten auf die Vermehrung und Vervielfältigung der seltenen sorten setzen.
das Problem mit den alten Obstsorten ist,das sich nur noch sehr wenige ums steinobst kümmern!
wiso da England von ihren vielen,in Deutschland verschollenen steinobstsorten keine abgeben,weiß keiner.
es ist sicher eine menge arbeit,reiser zu schneiden und zu verschicken aber manche meinen auch der art verteuerte preise für ein 25 cm reis zu verlangen.
es wäre besser man würde die Prioritäten auf die Vermehrung und Vervielfältigung der seltenen sorten setzen.
es gibt tage da verliert man und es gibt tage da gewinnen die anderen
schwach anfangen und dann ganz stark nachlassen
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Re: Sortenerhalt
nö- nicht Neuerfindung des Rades, sondern Wiedereinführung des Ersatzrades statt des Reparatur-Sets. Das Erhalter-Netzwerk kenne ich wohl. Es soll ja auch kein Konkurrenz-Projekt zu den bereits existierenden Vereinigungen sein, nicht mal eine Aktion.
Ich denke nur ,daß man einer Sorte, sozusagen einem "personal fruit tree" den man ev. schon hat oder meinetwegen auch neu pflanzt, etwas mehr Aufmerksamkeit widmen sollte, ihn etwas pflegt, um ihn zu erhalten. Denn eine Sorte, die für niemanden eine Bedeutung - und sei es nur zum Essen ;D - hat, wird verschwinden. Es passiert oft genug bevor eine Sorte determiniert oder verifiziert wurde. Dann wird sie terminiert durch den finalen Pflegeschnitt ca. 20 cm überm
Erdboden.
Ich denke nur ,daß man einer Sorte, sozusagen einem "personal fruit tree" den man ev. schon hat oder meinetwegen auch neu pflanzt, etwas mehr Aufmerksamkeit widmen sollte, ihn etwas pflegt, um ihn zu erhalten. Denn eine Sorte, die für niemanden eine Bedeutung - und sei es nur zum Essen ;D - hat, wird verschwinden. Es passiert oft genug bevor eine Sorte determiniert oder verifiziert wurde. Dann wird sie terminiert durch den finalen Pflegeschnitt ca. 20 cm überm
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- thuja thujon
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Re: Sortenerhalt
Dann muss man die Vorteile der Sorten beschreiben und damit Leute erreichen.
Deswegen habe ich hier eine Sammlung in der Gartenanlage, keine langlebigen Hochstämme was sie erhält, aber etwas, das praktische Werbung macht, damit vielleicht andere Gärtner auch die besonderen Eigenschaften kennen lernen. Direkt und zum probieren. Unterlagen selber vermehren, Wunschsorten drauf okulieren, Baum verschenken, was soll ich noch machen. Das dauert alles etwas, nicht alle interessierten Gärtner haben 2-3 Jahre Zeit. Oft ist das ziemlich ne Nullnummer.
Ich beobachte aktuell viel Interesse an steinobst von den Ostblockstaaten-leuten. Ringlo und Primitivpflaumen, da hasben die was drauf und bringen vieles von drüben mit. Manches hält sich auch, während hier die Hauszwetschge nur noch eine Lebenserwartung von 3 Jahren hat.
Ich kann das mit dem zurückgehen vom Steinobst irgendwie verstehen. Baumgesundheit, Platzbedarf und zu große Erntemengen.
Ich pflanze es auch nicht mehr viel bei mir im Garten, eher auf den Allgemeinflächen in der Gartenanlage. Sollen die Kinder in 20 Jahren Bauchweh davon kriegen. Ich hoffe die Kinder gibts bis dahin überhaupt noch, derzeit muss man sich auch deswegen schon Sorgen machen.
Ich bin leider auch nur noch sehr pessimistisch (geworden).
Deswegen habe ich hier eine Sammlung in der Gartenanlage, keine langlebigen Hochstämme was sie erhält, aber etwas, das praktische Werbung macht, damit vielleicht andere Gärtner auch die besonderen Eigenschaften kennen lernen. Direkt und zum probieren. Unterlagen selber vermehren, Wunschsorten drauf okulieren, Baum verschenken, was soll ich noch machen. Das dauert alles etwas, nicht alle interessierten Gärtner haben 2-3 Jahre Zeit. Oft ist das ziemlich ne Nullnummer.
Ich beobachte aktuell viel Interesse an steinobst von den Ostblockstaaten-leuten. Ringlo und Primitivpflaumen, da hasben die was drauf und bringen vieles von drüben mit. Manches hält sich auch, während hier die Hauszwetschge nur noch eine Lebenserwartung von 3 Jahren hat.
Ich kann das mit dem zurückgehen vom Steinobst irgendwie verstehen. Baumgesundheit, Platzbedarf und zu große Erntemengen.
Ich pflanze es auch nicht mehr viel bei mir im Garten, eher auf den Allgemeinflächen in der Gartenanlage. Sollen die Kinder in 20 Jahren Bauchweh davon kriegen. Ich hoffe die Kinder gibts bis dahin überhaupt noch, derzeit muss man sich auch deswegen schon Sorgen machen.
Ich bin leider auch nur noch sehr pessimistisch (geworden).
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- JörgHSK
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Re: Sortenerhalt
ich beobachte grad die Entwicklung eines bereits gelaufenen Obstkartierungs Projektes hier in Westfalen. Es wurden nur Hotspots kartiert, und nicht überall. Und jetzt wird auf Teufel komm raus alles erhalten was irgendwie da ist. Taugt noch als Mostapfel also mit rein in die Sammlung. Das kann es auch nicht sein.
Re: Sortenerhalt
Und wieso nicht? Es soll Leute geben die gerade an Mostapfelsorten interessiert sind! Wer nicht an Mostapfelsorten interessiert (ich zugegebener Maßen auch nicht) ist, braucht ja keine zu Pflanzen, aber dass man diese für Interessierte in die Sammlung aufnimmt finde ich in Ordnung.
- cydorian
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Re: Sortenerhalt
J hat geschrieben: ↑28. Jan 2018, 09:44
Taugt noch als Mostapfel also mit rein in die Sammlung. Das kann es auch nicht sein.
Wenns um Vielfalt geht, warum nicht? Man kann nie sagen, welche Eigenschaften irgendwann wichtiger werden. Umgekehrt sehen wir das ja auch ständig. Trockenbirnen wie die Knausbirnen waren einst eminent wichtig und haben ganze Wirtschaftszweige angetrieben. Heute bäh, weg, erledigt, braucht keiner, was ist das überhaupt?
Ertragreiche Säureträger für Saft sind heute längst wieder gesucht. Man produziert aus nicht marktfähigem Tafelobst Saft, den man früher mit Säureträgern verschnitten hat damit das säurearme süssklebrige Zeug trinkbar wird. Das gelingt heute gar nicht mehr. Wir haben hier deswegen seit ein paar Jahren lustige Preisansteige bei Fruchtsaftbetrieben, die Mostobst von Streuobstwiesen ankaufen. Wer sagt uns, dass wir auch in Zukunft 80% der Konzentrate in China kaufen wollen oder können oder deren Tricks weiterhin vom Kunden akzeptiert werden?
Das Problem liegt aber gar nicht nur in den Sorten, das sind Namen die man leicht vor sich hertragen kann, aber es ist die ganze grosse verlorengegegangenen Kultur, die weg ist und mit der auch die Basis weg ist. Diese Kultur generierte über Jahrhunderte mit massenhaften Zufallskreuzungen sowie äusserst engagierten privaten Züchtern ständig neue Sorten und sorgte für einen evolutionären Mechanismus der Entwicklung. Sie bestand in der Breite, geografisch, sozial, wirtschaftlich. Das lässt sich nicht durch ein Museum erhalten. Nur das Leben von ein paar Ergebnissen aus dieser Kultur lässt sich verlängern. Ein Erhaltungsgarten, so schön und wichtig er auch ist, ist im Prinzip ein Museum und die wir, die unser Hobby betreiben, sind Aussenstellen davon. Erhalten eben. Bis einer nicht mehr zahlt, die Sammlung zumacht (Hallo Geisenheim, wo ist eure Steinobstsammlung hin?) oder den Hobbyisten der Schlag trifft. Damit der Enkel endlich die benötigte Doppelgarage bauen kann und das komische Baumgelumpe wegkann, an dem der Alte unverständlicherweise gehangen hat, obwohl es nur Arbeit machte.
Re: Sortenerhalt
cydorian hat geschrieben: ↑28. Jan 2018, 10:38
...an dem der Alte unverständlicherweise gehangen hat, obwohl es nur Arbeit machte.
(Hervorhebung von mir.)
Also ich finde, genau dies ist das bzw. ein Problem: Die nächste Generation zu begeistern und es ihnen näherzubringen, sich um alte/seltene Sorten zu kümmern und sie zu erhalten. Wieviele Ältere schwärmen noch nach Jahrzehnten von einem Apfelbaum, der im Garten der Großeltern stand und vielleicht heute verloren ist. ("Hätte ich mich doch um den Baum gekümmert...")
Ich habe hier auch 2 alte Sorten, die ich gern erhalten möchte. Ich muss nur noch jemanden finden, der mir hilft, weil ich nicht veredeln kann (noch nicht...).
LG Piccolina
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Re: Sortenerhalt
Piccolina hat geschrieben: ↑28. Jan 2018, 10:57
Also ich finde, genau dies ist das bzw. ein Problem: Die nächste Generation zu begeistern und es ihnen näherzubringen, sich um alte/seltene Sorten zu kümmern und sie zu erhalten.
So sehe ich das auch. Für die meisten alten Sorten ist im Profi-Obstanbau und den Supermärkten kein Platz mehr. Ich finde es aber traurig, wenn Gartenbesitzer die gleichen Massensorten anpflanzen - vielleicht weil sie gar nichts anderes kennen. :-\
Im vorletzten Jahr gab es im Elterngarten eine reiche Ernte und ich bot einer Nachbarin Äpfel an. Sie druckste rum: "Ach, schon wieder Äpfel :-\." Nachdem ich sie fast genötigt hatte in einen Apfel zu beißen, war sie erstaunt und begeistert über den Geschmack. :D
Es war die 'Biesterfelder Rennette', druckempfindlich und nicht lange lagerfähig, aber sehr lecker und bei mir keine Allergiesymptome auslösend. Im letzten Jahr habe ich zwei junge Bäumchen davon gepflanzt. :D
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Re: Sortenerhalt
Meine Enkelin verträgt einer Fruktoseallergie auch auf Äpfel nicht, nur einige alte Sorten, die eher säuerlich sind, wie die Graurenetten, Lederäpfel machen ihr nichts aus.
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Re: Sortenerhalt
cydorian hat geschrieben: ↑28. Jan 2018, 10:38
Das Problem liegt aber gar nicht nur in den Sorten, das sind Namen die man leicht vor sich hertragen kann, aber es ist die ganze grosse verlorengegegangenen Kultur, die weg ist und mit der auch die Basis weg ist. Diese Kultur generierte über Jahrhunderte mit massenhaften Zufallskreuzungen sowie äusserst engagierten privaten Züchtern ständig neue Sorten und sorgte für einen evolutionären Mechanismus der Entwicklung.
Heutzutage findet man diese Zufallssorten eher an Autobahnen, wo aus weggeworfenen Appelgripschen neue Bäume entstehen. Spontan fallen mir einige Standorte ein, an denen ich seit Jahren vorbeifahre. Auch Pfirsische hab ich schon gefunden.
Der einzige Unterschied dürfte sein, das es Abssaaten der üblichen Supermarktsware sind. Aber wer weiß, ob sich das nicht auch lohnt.
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Re: Sortenerhalt
ich habe mich glaube auch falsch ausgedrückt. Ich meine nicht die Mostäpfel an sich, oder dieses Projekt. Ich bin nur dagegen alles einzusammeln und zu erhalten, ohne vorher einen kritischen Blick darauf geworfen zu haben. Außergewöhnliche Gesckmacksnuancen, Krankheitresistenz, ich finde darauf sollte man schon etwas achten.
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Re: Sortenerhalt
michaelbasso hat geschrieben: ↑28. Jan 2018, 15:45
Heutzutage findet man diese Zufallssorten eher an Autobahnen, wo aus weggeworfenen Appelgripschen neue Bäume entstehen.
Abgesehen davon, dass das die übliche Golden-Nachkommens-Sosse sehr enger genetischer Bandbreite ist und ein seltenes Ereignis bleibt, sieht man daran schön was an kulturellem Kontext unwiderbringlich weg ist. Denn diese Bäume werden nicht gesichtet, geprüft, sondern irgendwann ganz unprätentiös umgesägt, schliesslich sind grössere Gehölze am Strassenrand als Mörder gefürchtet, wie nach jedem Sturm zu sehen ist.
Beispiel für das ausgehende 19. Jahrhundert: Der Brettacher. In der Vor-Flurbereinigungszeit gab es aufgrund der Realteilung viele lange schmale Grundstücke und eine unglaubliche Dichte von Feldhecken. Die hat man aber auch genutzt, als wichtiger Brennstofflieferant und durchaus auch kräftig das Wildobst. Die Kinder hatten z.B. Schlehen zu pflücken, die hat man in den Most geworfen, um damit Gerbstoffe reinzubringen. Wurde rot, störte niemand. Und man hat gerne ausgepressten Trester oder faulende Äpfel in Ränder und Hecken gekippt. Daraus entstanden Sämlinge, so dass diese Hecken häufig von wild aufgegangen Obstbäumen durchsetzt waren. Sehr viele Sorten im Südwesten und vermutlich auch anderswo (Normandie!) sind so entstanden. Man hat sie auch genutzt, Sämlinge aus ausgepresstem Bittenfeldertrester sind bis heute für die wenigen Kundigen die Quelle für Veredelungsunterlagen.
So ein Wildling aus Trester unbekannter Sorten war der Brettacher (später konnte man ihn als triploiden Nachkommen von Champagner Renette und Jakob Lebel zuordnen). Der örtliche Baumwart hat ihn gesehen und ihm ist schon vor den ersten Äpfeln sein gesundes Laub und der kräftige, schöne Wuchs aufgefallen. Dann die Äpfel. Dann hat man den Kreisobstbauinspektor gerufen. Reiser wurden geschnitten, zu allen möglichen Fachleuten quer durchs Land geschickt, beurteilt, geprüft.
Nichts dieser Kultur und dieser Mechanismen existiert noch. Nicht die Trester, nicht die Hecken, nicht die Interessierten, nicht irgendein Kreisobstbauinspektor. Der Originalbaum war kerngesund und riesig gross, bis man ihn bei der Flurbereinigung 50 Jahre später "leider" umgesägt hat. Bezeichnend für die Veränderung der Kultur. Ein Autobahnrand, der alle 10 Jahre mit dem Forstschredder auf Stock gesetzt wird mit Apfelbutzen aus "Kanzi" und "Pink Lady" ist leider, leider nichts, das auch nur annähernd mit dieser untergegangenen Kultur zu tun hat. Wieviele Sorten sind denn dauraus entstanden, die vermehrt werden, einen Wert haben?
- thuja thujon
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Re: Sortenerhalt
Das will ich nun mal fast als Regel bestätigen.
Liefere auch gleich die Ausnahme, damit es als Regel gilt:
Friesenheimer Eulenapfel, steht fast ohne Schorf und Mehltau am Strassenrand mitten zwischen einigen Baggerseen in der Megamehltaulage.




Auf M9 benimmt er sich recht Plantagenaffin, rechts daneben der kleinere ist Rewena:

Färbt trotz hohem und schmeckbarem Polyphenolgehalt nach dem anschneiden nicht nach braun um

Urteil vom Pomologenverein: Tafelapfelqualiät, unbedingt weitervermehren.
Wer Reiser haben möchte, bitte bei mir melden.
Liefere auch gleich die Ausnahme, damit es als Regel gilt:
Friesenheimer Eulenapfel, steht fast ohne Schorf und Mehltau am Strassenrand mitten zwischen einigen Baggerseen in der Megamehltaulage.




Auf M9 benimmt er sich recht Plantagenaffin, rechts daneben der kleinere ist Rewena:

Färbt trotz hohem und schmeckbarem Polyphenolgehalt nach dem anschneiden nicht nach braun um

Urteil vom Pomologenverein: Tafelapfelqualiät, unbedingt weitervermehren.
Wer Reiser haben möchte, bitte bei mir melden.
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Re: Sortenerhalt
Zum eigentlichen Thema – der praktischen Sicherung und Erhaltung alter Obstsorten - kann ich nicht wirklich etwas beitragen. Ich möchte nur auf einen Artikel aufmerksam machen, auf den ich vor Jahren gestoßen bin und der mich sehr beeindruckt und nachdenklich gemacht hat. Er tangiert das Thema. Für den, der ihn noch nicht kennt, ist das sicher eine interessante Lektüre.
www.bund-lemgo.de/download/FB_Neuzu_776_chtungen.pdf
www.bund-lemgo.de/download/FB_Neuzu_776_chtungen.pdf
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- Registriert: 4. Sep 2017, 20:53
Re: Sortenerhalt
Ich sehe das nicht so pessimistisch. Heute entstehen Nischenmärkte, auf denen sich manche alten Sorten bewähren. Hier in der Frankfurter Gegend wird zunehmend sortenreiner Apfelwein erzeugt, was früher verpönt war. Es gibt gleich mehrere Anbieter von sortenreiner Goldparmäne; einer verkauft sie nicht nur in seinem Hofladen, sondern auch in einem großen Gartenmarkt, und je nach Jahrgang zahlen die Leute zwischen 12 und 15 Euro die Flasche! Ich kenne einen weiteren Obstbauern in der Gegend, der Äpfel unter anderem als Tafelobst verkauft. Der hatte lange Reihen Goldparmänen, die er roden wollte, weil die Sorte eigentlich im Erwerbsanbau "out" war. Jetzt hat er neue Bäume gepflanzt, weil die Kunden ihm die Äpfel seit ein paar Jahren als Tafelobst wegkaufen.