Eben nicht, da mit diesen Kräutern sehr viel Schindluder getrieben wird. Woher will ich wissen, ob irgendein Pülverchen, das nicht durch berufene Hände und Kontrollen gegangen ist, "sauber" = nicht verpilzt ist und vor allem auch der Inhaltsangabe entspricht?Ist zwar trotzdem eine unglaubliche Sauerei
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"verbotene" Kräuter? (Gelesen 35019 mal)
Re:"verbotene" Kräuter?
Re:"verbotene" Kräuter?
Wenn ich was kaufe, erwarte ich natürlich, daß das Zeug qualitativ hochwertig ist, aber da wären Kontrollen besser als Verbote. Wenn ich mir für den Eigenbedarf meine Kräutlein abaue, ist das aber mein eigenes Ding, wo mir der Staat und das Gesetz nichts reinzupfuschen hat.
Re:"verbotene" Kräuter?
So ist es. Und wer führt diese Kontrollen durch? Als festgestellt wurde, dass "Schwarzer Tee" aus Indien und China nicht rückstandsfrei und zum Teil verpilzt ist, gab es großes Geschrei. Dieses Geschrei ertönte erneut, als Gleiches bei den Kräutertees festgestellt wurde. Nun können bestimmte Kräuteraufgüsse in anderer Konzentration durchaus auch als Heilmittel gelten. So, und wer soll jetzt deren Sauberkeit kontrollieren? Und last not least wer garantiert das semper idem? Auf wen soll ich mich verlassen, dass in dem XY-Pulver auch XY drin ist und das jedesmal in gleicher Qualität?Dass es verboten sein/werden soll, Kräuter für den eigenen Bedarf, also nicht gewerbsmäßig im Garten zu ziehen, ist zunächst mal eine unbewiesene Behauptung. Sie hier bereits als Faktum anzuführen, wird der kritischen Leserschaft nicht gerecht. Aber ungeachtet dessen akzeptieren wir durchaus gewisse Verbote, wie bereits der Hinweis auf Canabis zeigt. Bei Mohn gehen die Meinungen auseinander, weil in unseren Breiten der Mohnsaft weniger missbraucht wird. Wäre es anders, wären wir einsichtiger.Wenn ich was kaufe, erwarte ich natürlich, daß das Zeug qualitativ hochwertig ist, aber da wären Kontrollen besser als Verbote. Wenn ich mir für den Eigenbedarf meine Kräutlein abaue, ist das aber mein eigenes Ding, wo mir der Staat und das Gesetz nichts reinzupfuschen hat.
Re:"verbotene" Kräuter?
Das Problem betrifft aber nicht nur Kräuter und Tees, sondern beinahe alles, was wir an Nahrung zu uns nehmen. Es gibt doch kaum etwas, was noch nicht in Verdacht war, verpilzt, verschimmelt, antibiotikaverseucht oder pestizidbelastet zu sein. Wo willst du da die Grenze ziehen? Dann mußt du dir in Zukunft dein Brot beim Apotheker holen. Mit 20 verschiedenen Prüfsiegeln drauf. Ich gehe davon aus, daß der Inhalt der Kräutermischung in den Tees nicht "gefährlicher" ist als alles andere was ich esse und trinke.
Re:"verbotene" Kräuter?
Das hab ich auch schon erlebt. Wenn ich die riesen Menge an getrockneter Pfefferminze, ausreichend für eine Tasse, in den Teebeuteln sehe, kann ich nicht glauben, daß das reine Pfefferminze ist. Da würde der Tee unerträglich stark werden. leider ist das alles immer so fein zerkrümelt, daß man nicht sieht, was da noch alles untergemischt wurde. In einer packung Kamillenblüten dagegen waren ganz eindeutig auch die Blätter der Pflanze untergemischt. Sowas akzeptiere ich bei Supermarktware, wo die ganze Pflanze mit der Maschine geerntet wird, aber bei Apothekenware erwarte ich eigentlich "reines" Zeug.
Re:"verbotene" Kräuter?
Jau, hauen wir lieber auf den Apothekern herum. Seriöse Beratung und Warenkunde werden zunehmend der Absatzstrategie geopfert. Durch Testkäufe einer Wirtschaftssendung im TV bestätigt.Ich hatte unlängst ein Kamillen-Badezusatz zu kaufen. Horrend teuer. Auf meine Frage, worin denn der Unterschied zu 5 Kamillentee-Beutel bestünde, war Schweigen. Hätte die Apothekerin mal den Beipackzettel gelesen, wäre sie klüger gewesen.Alles richtig. Aber wer sagt mir ohne Analyse oder sehr präzisen botanischen Kenntnissen, dass das, was auf dem Markt verkauft wird, gute Qualität ist? Hier auf dem Markt tobt so ein fliegender Händler herum, der verkauft alles, was ehemals grün war oder unter der Erde wuchs. Sein Sortiment umspannt die gesamte Erde. Er hat sogar etwas gegen den Tinnitus. Hoffentlich bekommt Sandoz das nicht spitz.
Re:"verbotene" Kräuter?
Ich weiss nicht so recht, ob man den Apothekern damit nicht unrecht tut. Ich weiss von unseren Apotheken hier am Ort, dass sie ihre Kräuter selbst nur fertig abgepackt geliefert bekommen. Insoweit hat also der Apotheker keinen Einfluss auf die Qualität der Ware. Bei Fenchelteebeuteln aus dem Supermarkt habe ich schon erlebt, dass der Tee nach über 10 Minuten ziehen immer noch erbärmlich geschmacklos war. Ich habe dann, neugierig wie ich bin, die Beutel mal auseinander genommen. Es war nicht ein heiles Fenchelkorn darin, alles zerschrotet. Wie Cogito schon schrieb, sicher ist da irgendwas anderes untergemischt worden und um das unkenntlich zu machen, werden die Fenchelkörner dann eben klein gemacht.Aber auch hier wieder: der Supermarkt stellt den Tee nicht selbst her, er bekommt ihn abgepackt von T**fix oder T**kanne oder M***mer geliefert.
Gruß
Osmoxylon
Osmoxylon
Re:"verbotene" Kräuter?
Natürlich kann man den Apotheker nicht für die Ware verantwortlich machen, die er lediglich verkauft. Wohl aber die Hersteller solcher Präparate, die ja auch jetzt auch diese Verkaufsverbote bewirken wollen.
Re:"verbotene" Kräuter?
Aber ja doch. Jeder Verkäufer ist für die Ware verantwortlich, die er in den Handel bringt. Seriöse Verkäufer sagen ihren Kunden, dass sie Produkte aus dem Angebot genommen haben, weil sie nichts taugen. Es kann doch nicht sein, dass die Endkontrolle allein dem Verbraucher überlassen bleibt, der zudem oftmals gar nicht kontrollieren kann. Einem Supermarkt würdet ihr doch auch schlechte Ware anlasten.Der Apotheker hat über die Qualitätskontrolle eines jeden Händlers hinaus ja auch noch eine gesundheitliche Überwachungs- und Aufklärungspflicht. Sind sie doch noch stolz drauf. Nur die Apothekenrundschau als Beratungsersatz zu verteilen ist in meinen Augen etwas dürftig.Natürlich kann man den Apotheker nicht für die Ware verantwortlich machen, die er lediglich verkauft.
Re:"verbotene" Kräuter?
Und wie will man das Problem praktisch lösen? Ich stelle mir vor, ich gehe in die Apo, schlitze vor den Augen des Apothekers einen Teebeutel auf und sage "das Zeug hier besteht zu 90% aus Gras, ich will mein Geld wieder". Der wird mir was husten. Oder auf den Hersteller verweisen. Es ist doch in fast allen Läden so, daß man auf Risiko kauft. Produkte mit "Geld-Zurück-Garantie" sind die Ausnahme. Die Hersteller wissen über die Scham der Verbraucher bescheid, bei Unzufriedenheit ihr Geld zurückzuverlangen. Wer sagt, was in Kräuterpräparaten alles drin sein darf und was nicht? Wenn "Pfefferminztee" draufsteht, heißt es doch nicht, daß nur Pfefferminzblätter drin sein, oder keine anderen Pflanzenteile als Füllstoff beigemischt werden dürfen.
Re:"verbotene" Kräuter?
Schon richtig. Jedoch ist folgender Satz aus Pumpots Post auch nicht ganz außer Acht zu lassen:Natürlich kann man den Apotheker nicht für die Ware verantwortlich machen, die er lediglich verkauft. Wohl aber die Hersteller solcher Präparate, die ja auch jetzt auch diese Verkaufsverbote bewirken wollen.
Ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass es durchaus vorkommt, dass eine "Hobbykräuterhexe" unwissentlich auch mal das falsche Kraut an den Mann bringen kann. Kurzes Beispiel: Meine Tochter kam am Mittwoch stolz wie Oscar aus dem Gartencenter, mit einer Katzenminze als Trophäe, die sie für unsere Miezen anpflanzen wollte. Höchst erstaunt war sie nur, als die Katzen, nachden sie ihnen ein abgerissenes, zerriebenes Blatt vorhielt, regelrecht naserümpfend das weite suchten. Schliesslich begutachtete ich die Pflanze und stellte fest, dass es sich mitnichten um Katzenminze handelte, sondern tatsächlich Weihrauch (Plectranthus) ist, zu dessen Familie meines Wissens auch die "Verpissdich- Pflanze gehört. Ein Hobbykräutergärtner, der in bestem Gewissen seine Kräuter in einem solchen Gartencenter, wie ihn meine Tochter besuchte erwirbt, hat also gute Chancen, statt des gewünschten Krautes etwas ganz anderes zu erhalten. Wenn er dann seine falschen Kräuter an den Mann bringt...Ein generelles Verkaufsverbot für Privatverkäufer aus oben genannten Gründen ist m. E. dennoch überzogen. Wenn ein Bauer Fleisch aus Hausschlachtung verkauft, muss das Fleisch vorher amtlich beschaut werden, Die Milch die der Bauer frisch verkauft ebenso. Warum also nicht auch die Kräuter, Verwechslungen wären somit ausgeschlossen und der Endverbraucher könnte selbst entscheiden, ob er "gepaschte" Teebeutelware, minderwertige Großherstellerware, oder qualitativ hochwertige Ware aus Privatanbau erwerben will.Vorgeschoben wurde der Verbraucherschutz, da angeblich falsche, bzw. giftige Kräuter von den Privatproduzenten verkauft würden.
Gruß
Osmoxylon
Osmoxylon
Re:"verbotene" Kräuter?
Es ist bestimmt nur eine garstige Unterstellung, daß die gleichen Konzerne, die den privaten Handel mit Heilkräutern unterbinden/monopolisieren wollen, auf der anderen Seite sich dafür einsetzen, daß mehr gentechnisch veränderte Nahrungsmittel auf den Tisch kommen; und an Agrarchemie wird nebenbei auch ganz gut verdient.Letztlich macht das Verbot bestimmter Pflanzen diese nur noch begehrter und schafft die Grundlage für einen unkontrollierten Schwarzmarkt auf dem Qualitätskriterien zum Nachteil der Kunden vernachlässigt werden. Im Garten erscheinen gerade die Ringelblumen (ca. 10cm hoch), wenn sie im Sommer Samen hervorbringen, werde ich diese gerne und umsonst/im Tausch gegen andere diskriminierte Heilpflanzen weitergeben.Wenn es nach den Interessen gewisser Konzerne geht, wird es irgendwann nur noch Soylent Green auf dem Mittagstisch geben.


Re:"verbotene" Kräuter?
Interessant wäre da der rechtliche Aspekt. Wenn z. B. auf einer 50 g Packung Fencheltee keine anderen Inhaltsstoffe als Fenchel angegeben sind, sollte man davon ausgehen dürfen, dass auch ausschliesslich 50 g Fenchel drin ist. Wenn dann tatsächlich noch andere Stoffe in diesen 50 g enthalten sind, dürfte dass doch eindeutig den Tatbestand des Betruges erfüllen. Aber wer setzt sich schon hin und sortiert den Inhalt einer 25 Beutel Teepackung in seine Bestandteile um das Gewicht messen zu können.Und wie will man das Problem praktisch lösen? Ich stelle mir vor, ich gehe in die Apo, schlitze vor den Augen des Apothekers einen Teebeutel auf und sage "das Zeug hier besteht zu 90% aus Gras, ich will mein Geld wieder". Der wird mir was husten. Oder auf den Hersteller verweisen. ..... Wer sagt, was in Kräuterpräparaten alles drin sein darf und was nicht? Wenn "Pfefferminztee" draufsteht, heißt es doch nicht, daß nur Pfefferminzblätter drin sein, oder keine anderen Pflanzenteile als Füllstoff beigemischt werden dürfen.

Gruß
Osmoxylon
Osmoxylon
Re:"verbotene" Kräuter?
Ringelblumen sind in meinem Garten "Unkraut." Sollen sie doch kommen, und mir beim Jäten helfen. ;DDie überbordende Regulierwut ist bedenklich und traurig. Ernsthaftere Gefahren werden darüber völlig vergessen.
Das Natürliche bleibt immer gleich. Das Normale ändert sich alle 100 km oder alle paar Jahre.
Pat Parelli
Pat Parelli
Re:"verbotene" Kräuter?
Solange es sich bei "Fencheltee" beim Inhalt ausschließlich um Teile der Fenchelpflanze handelt, ist es wohl kein Betrug, sondern einfach eine midnerwertige Teemischung. Wenn ich aber eine Packung Kamillenblüten erwerbe, erwarte ich, daß nichts anderes als Kamillenblüten drin sind.Wenn z. B. auf einer 50 g Packung Fencheltee keine anderen Inhaltsstoffe als Fenchel angegeben sind, sollte man davon ausgehen dürfen, dass auch ausschliesslich 50 g Fenchel drin ist. Wenn dann tatsächlich noch andere Stoffe in diesen 50 g enthalten sind, dürfte dass doch eindeutig den Tatbestand des Betruges erfüllen. Aber wer setzt sich schon hin und sortiert den Inhalt einer 25 Beutel Teepackung in seine Bestandteile um das Gewicht messen zu können.