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Ausgaben für Pflanzen (Gelesen 17100 mal)

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Moderatoren: Nina, Phalaina, cydorian, partisanengärtner, AndreasR

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hymenocallis

Re: Ausgaben für Pflanzen

hymenocallis » Antwort #45 am:

Bauerngarten93 hat geschrieben: 18. Feb 2018, 17:03
Was denkt ihr dazu? Und wie viel gebt ihr so im Jahr für eure Sucht aus? Natürlich braucht es keine genauen Angaben aber so Aussagen wie dreistellig oder vierstellig würden mir sehr helfen. Ich denke ich stehe mit meinem Problem( wenn es eines ist) nicht alleine da.


Ich denke, es hängt stark davon ab, in welcher Relation die Kosten im Kontext mit Einkommen und die restlichen Ausgaben stehen.

Hier variieren die Ausgaben für Pflanzen von Jahr zu Jahr sehr stark - im letzten mußten wir z.B. völlig unerwartet einen schon recht großen Kleinbaum ersetzen (plötzlich verstorben); da war die Ersatzpflanzung dann schon so kostspielig, wie die Ausgaben in einigen der Vorjahre (Speditionskosten um € 250,-- plus Kosten des Gehölzes).

Grundsätzlich ist der Garten voll bepflanzt, es gibt in der Regel keinen 'Bedarf' - trotzdem werden auch mal Pflanzen ersetzt, weil sie sich nicht wie gewünscht entwickeln und wir keinen langfristigen Ärger haben wollen.

Abgesehen von der allgemeinen Bepflanzung gibt es dann noch das 'Sammelthema' - wir haben mehrere kleine Sammlungen, die immer wieder mal erweitert werden, wenn sich die Gelegenheit ergibt - häufig läuft es dort aber auf den Austausch weniger tauglicher Sorten durch andere besser geeignete hinaus - z. B. haben wir die hohen Bartiris-Sorten inzwischen mehrheitlich durch Rebloomer ersetzt, weil so über die Saison mehr Blüten möglich werden.

Davon unberührt steht die einzige etwas größere Sammlung - Taglilien - als Sonderposten außerhalb des Budgetrahmens für den Garten. Sie ist mein Hobby (bei meinem Mann ist es das Gemüse - hier fließt nun die 2. Saison auch richtig Geld hinein) und dafür gebe ich gerne Geld aus - auch hohe Einzelbeträge, wenn eine Sorte meine Anforderungen/Wünsche ganz besonders gut abdeckt. Weil mein Sammlungsschwerpunkt auf speziellen Sorten abseits vom Juli-blühenden Standardsortiment liegt, sind hier die Ankaufsmöglichkeiten in Europa extrem beschränkt. Wäre der US-Markt aktuell noch nutzbar, ginge die nächste Bestellung dort sicher in einen hohen dreistelligen Bereich - aktuell sind diese Ausgaben daher vergleichsweise gering.

Wir legen allerdings keinen Wert auf Luxusgüter, Statussymbole oder Mode - der Alltag ist kostengünstig organisiert und wir sind finanziell abgesichert, deshalb gibt es bei Dingen, die uns im Alltag Lebensfreude spenden - z. B. für Bücher, Musik, Koch- und Backzutaten und eben Pflanzen/Garten - keine wirklichen Ausgabenlimits.

Wenn ich aufrechne, wieviel Lebensfreude, Trost, Sinn, Befriedigung und Abwechslung vor allem mir persönlich unser Garten bringt, kann ich nur sagen, daß sich jeder Cent lohnt. Gäbe es nicht jedes Jahr wieder ein neues Frühjahr, auf das man sich freuen kann, wäre der für mich gesundheitlich seit Jahren sehr problematische Winter emotional kaum zu packen - auch aktuell wieder (ich bin seit Anfang Jänner außer Gefecht und es wird noch Wochen dauern, bis sich annähernde Normalität einstellen kann) freue ich mich riesig, die Neuzukäufe des letzten Jahres heuer live blühend zu erleben und strenge mich fleißig an, wieder auf die Beine zu kommen - man will ja nichts versäumen. ;)
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Bauerngarten93
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Bauerngarten93 » Antwort #46 am:

Ich wünsche dir gute Besserung. Bei mir ist der Winter auch ein emotionales Chaos. Jeden Tag müde, kaputt und kraftlos. Es geht ja jetzt Richtung Frühling.
hymenocallis

Re: Ausgaben für Pflanzen

hymenocallis » Antwort #47 am:

Vielen Dank!
Bei mir sorgt die chronische Grunderkrankung für organisatorisches und emotionales Chaos - aber nachdem es nun schon jahrelang im Jänner ins Arge kippt, bekommt man mit der Zeit Routine und vertrödelt nur mehr wenig Zeit mit Verzweifeln. Trotzdem frißt es Ressourcen en masse und die kann man dann ja Gottlob im Garten wieder auffüllen - es werde bitte ganz bald wieder warm ;)

PS: und an ganz schlechten Tagen kann man ja Pflanzen im Internet shoppen! 8) 8) 8)
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Bauerngarten93
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Bauerngarten93 » Antwort #48 am:

Hemerocallis genau da beim shoppen ist mir die Frage ja in den Kopf geschossen. Habe gestern schon wieder bei Eggert bestellt.
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micc
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Re: Ausgaben für Pflanzen

micc » Antwort #49 am:

....für Rotwein gebe ich mehr aus.....

:)
Michael
Ich schnarche nicht, ich schnurre.
hymenocallis

Re: Ausgaben für Pflanzen

hymenocallis » Antwort #50 am:

Bauerngarten93 hat geschrieben: 19. Feb 2018, 19:14
Hemerocallis genau da beim shoppen ist mir die Frage ja in den Kopf geschossen. Habe gestern schon wieder bei Eggert bestellt.


Manchmal überlege ich auch so.
Aber ich hab ein abschreckendes Beispiel in der Familie: meine Mutter hat jahrzehntelang Pflanzen ohne Maß und Ziel gekauft und jeden Quadratzentimeter Garten vollgestopft. Die Pflanzen wurden an völlig unpassende Standorte gepflanzt (hineingestopft wäre die besser Wortwahl) und sind häufig sehr rasch im Überlebenskampf auch gleich wieder untergegangen.

Das mache ich nicht. Ich überlege recht genau, was wo Platz hat und langfristig bleiben kann - und wenn ich Pflanzen austausche, sorge ich für 'gute Plätze' für die Abgabepflanzen (vorausgesetzt sie sind verpflanzbar), anstatt sie einfach zu 'roden'.
agarökonom
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Re: Ausgaben für Pflanzen

agarökonom » Antwort #51 am:

Einfach roden fällt mir bei ansonsten gesunden Pflanzen schwer , die kann ich aber der Gemeinde spenden für Blumenwiesenprojekte . Ansonsten nehme ich die Ausgaben nicht so ernst - selbst bei den Gehölzen bin ich an der Kapazitätsgrenze . Aber es ist ja auch viel Vorfreude dabei eine neue Fläche zu bepflanzen und ich weiss das ich in der nächsten Saison froh darüber bin die "unsinnige Ausgabe" gemacht zu haben .
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Waldmeisterin
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Waldmeisterin » Antwort #52 am:

in meiner Kindheit war Geld immer knapp, immerhin musste das Haus abbezahlt werde und in der Zeit habe ich eine fast schon Panik gegenüber Schulden oder auch nur eine schwarze Null auf dem Konto entwickelt. Und das tief verwurzelte Gefühl, Geld müsse mit allen Mitteln zusammengehalten werden (eine Kindheit im Schwabenland bestärkte diese Sache noch :-\)
Ich habe vierzig Jahre gebraucht um zu lernen, dass Geld dazu da ist, ausgegeben zu werden.
Mittlerweile verschwende ich keinen Gedanken mehr daran, welche Werte ich in meinem Bücherregal bzw. meinem Garten versenkt habe.
Im Gegenteil, einen eigenen Garten zu hüten ist ein Hobby, mit dem man vergleichsweise wenig Schaden anrichtet. Die Ressorcenverschwendung hält sich in Grenzen, auch wenn man ein Alpinum päppelt oder, zumindest in unseren Breiten, einen Rasen wässert. Solange man nicht jährlich bewurzelte Blumensträuße aus dem Baumarkt pflanzt, sondern in regionalen (mein Lieblingsgärtner kriegt wohl das meiste des Geldes, das ich im Garten vergrabe) oder Spezialgärtnereien einkauft, scheint mir auch die Produktion der Objekte unserer Begierde vertretbar. Im Gegensatz zu anderen Konsumgütern wie Klamotten, Heimelektronik oder Autos, nutzen Pflanzen sich auch nicht ab oder verlieren an Wert, sondern werden im besten Fall immer schöner und wertvoller. Und nicht zuletzt freuen sich Natur und Nachbarn an einem schönen Garten.
Es gibt also eine Menge Argumente, sich die Pflanzenvöllerei im Garten schönzureden ;D
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
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Mediterraneus
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Mediterraneus » Antwort #53 am:

Anfangs hab ich oft aufs Geld geschaut. Im Nachhinein dann oft bereut, irgendeine Pflanze nicht gekauft zu haben.
So ein bisschen ist das immer noch so, aber mittlerweile schlage ich zu, wenn sich eine Gelegenheit ergibt.
Das Ganze ist bei mir bestimmt 4stellig im Jahr, aber es ist mein Hobby und bringt mir Spaß. Dafür lege ich auf anderen "Luxus" keine Wert. Mein Fernseher hat noch ne Röhre und ist zweistellig alt, das Auto ist klein und sparsam und ich brauch auch nicht jede Woche neue coole Schuhe.

Das mit den Schuhen ist auch oft mein Beispiel, um den Leuten den Wert einer Pflanze zu beschreiben. Eine Strauchpfingstrose kostet soviel, wie ein Paar Schuhe. Erfreut dann aber ein Leben lang. So lassen sich die Leute oft überzeugen, mal mehr als 1.99 für Pflanzen auszugeben.
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Re: Ausgaben für Pflanzen

bristlecone » Antwort #54 am:

So ähnlich "argumentiere" ich auch gerne mal:
"Was, 60 Euro für so eine kleine Pflanze? Das wär' mir zu teuer!"
"Das ist soviel wie einmal tanken, hält aber länger." ;D
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Mediterraneus » Antwort #55 am:

Leider tanken die meisten Leute lieber :P
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Mediterraneus » Antwort #56 am:

Mir ist bei dem Thema übrigens wieder die Englandreise eingefallen.

Normal mach ich keine Aufzeichnungen, was ich ausgebe für Pflanzen. Es gibt zwar eine "Wilde Rechnungs- Beleg- bzw. Pflanzenschildchensammlung", die ist aber wirklich nur ein Scheiterhaufen, in dem man notfalls mal 10 Jahre zurück nach einem Pflanzennamen suchen kann. Preise stehen da natürlich auch drauf, hin und wieder bin ich überrascht, was ich damals da schon bezahlt habe.

Zurück zu England.
Was haben die Beteiligten denn da für Pflanzen ausgegeben?
Da ich ja Geld tauschen musste, hab ich genauer nachgerechnet. Für die Woche hab ich 20 Pfund für Essen und Sonstiges ausgegeben. Die restlichen 150 Pfund waren nur Pflanzen ;D

Und da hab ich mich schon sehr eingeschränkt. Im Nachhinein hätte ich einiges mehr ausgeben sollen. Hätte sich gelohnt
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Re: Ausgaben für Pflanzen

Hero49 » Antwort #57 am:

Mit den Jahren verringern sich die Ausgaben für Pflanzen für meinen überschaubaren Garten, weil alle Beete voll sind und der Restrasen als beruhigende Fläche fungieren soll.
Dafür muß immer wieder an der Hardware was ersetzt werden oder ich entdecke ein besonders schönes Teil, das ich unbedingt haben muß.

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Re: Ausgaben für Pflanzen

AndreasR » Antwort #58 am:

Mediterraneus hat geschrieben: 20. Feb 2018, 10:18
Leider tanken die meisten Leute lieber :P

"Lieber" wohl nicht, eher gezwungenermaßen (falls sie nicht gerade enthusiastische Freizeit-Fahrer sind), weil es letztendlich eine Investition ist, um den Lebensunterhalt zu sichern. Für Pflanzen gebe ich jedenfalls mehr aus als für Schuhe und Klamotten. ;)
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Re: Ausgaben für Pflanzen

enaira » Antwort #59 am:

Waldmeisterin hat geschrieben: 20. Feb 2018, 09:49
in meiner Kindheit war Geld immer knapp, immerhin musste das Haus abbezahlt werde und in der Zeit habe ich eine fast schon Panik gegenüber Schulden oder auch nur eine schwarze Null auf dem Konto entwickelt. Und das tief verwurzelte Gefühl, Geld müsse mit allen Mitteln zusammengehalten werden (eine Kindheit im Schwabenland bestärkte diese Sache noch :-\)
Ich habe vierzig Jahre gebraucht um zu lernen, dass Geld dazu da ist, ausgegeben zu werden.
Mittlerweile verschwende ich keinen Gedanken mehr daran, welche Werte ich in meinem Bücherregal bzw. meinem Garten versenkt habe.


Hätte fast von mir sein können, nur ohne das Schwabenland.
Die Eltern waren Kriegsgeneration, da wurde gesammelt und nichts weggeworfen.
Allerdings hatte das auch zur Folge, dass mein Vater bei Dingen im Sonderangebot nicht nein sagen konnte, ganz besonders nicht, wenn es gute Qualität war. Was ich da bei der Haushaltsauflösung alles gefunden habe... 8)
Das hätte noch für Jahrzehnte gereicht! Aus meiner Sicht rausgeworfenes Geld.
Die Sammelleidenschaft habe ich wohl geerbt, aber die beschränkt sich bei mir auf Pflanzen und Bücher.
Seit meiner schweren Erkrankung vor fast 7 Jahren nutze ich die Ressourcen lieber im Hier und Jetzt. Da bin ich ganz egoistisch und schenke mir Dinge, die mir Freude bereiten!
Und freue mich jetzt schon auf die Zeit, in der ich mich uneingeschränkt darauf konzentrieren kann. :D
(Dauert aber leider noch ein bisschen...)
Liebe Grüße
Ariane

It takes both, sunshine and rain, to grow a garden.
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