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Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen (Gelesen 8695 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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oile
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Markgräfin von Pieske, Gierschkultivatorin Brandenburg, zwei Gärten: Nähe Schönefeld und Nähe Fürstenwalde.

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

oile » Antwort #15 am:

Querkopf hat geschrieben: 17. Mär 2018, 14:33
Wild hat geschrieben: 17. Mär 2018, 14:24...ich bin schon seit Jahren am überlegen, wer wohl gewinnen würde: Giersch oder Maiglöckchen.
Ich bin ziemlich sicher, dass sich die Maiglöckchen dort zumindest behaupten können. ...
Ja, Maiglöckchen behaupten sich wacker. Jedenfalls in der "Gierschplantage", die ich in meinen Gartenanfängen aus Unwissenheit/ aus Versehen angelegt habe (hab' damal massiv durchgierschte Komposterde auf ein Beet gekippt und zwei, drei Jahre lang nicht erkannt, was da dann plötzlich wuchs :-X). Mit etwas Einhilfe - Giersch früh im Jahr bodeneben abrupfen - können sie auch gewinnen. So oder so sind sie gute Hilfstruppen, um die Eroberungslust des Gierschs einzugrenzen.



Und dann könnte man ein Maiglöckchenproblem haben. ;D
Bis jetzt ist es gut gegangen, sagte der Mann, als er am 13. Stockwerk vorbei fiel.

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Callis
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Callis » Antwort #16 am:

oile hat geschrieben: 17. Mär 2018, 15:58
Querkopf hat geschrieben: 17. Mär 2018, 14:33
Wild hat geschrieben: 17. Mär 2018, 14:24...ich bin schon seit Jahren am überlegen, wer wohl gewinnen würde: Giersch oder Maiglöckchen.
Ich bin ziemlich sicher, dass sich die Maiglöckchen dort zumindest behaupten können. ...
Ja, Maiglöckchen behaupten sich wacker. Jedenfalls in der "Gierschplantage", die ich in meinen Gartenanfängen aus Unwissenheit/ aus Versehen angelegt habe (hab' damal massiv durchgierschte Komposterde auf ein Beet gekippt und zwei, drei Jahre lang nicht erkannt, was da dann plötzlich wuchs :-X). Mit etwas Einhilfe - Giersch früh im Jahr bodeneben abrupfen - können sie auch gewinnen. So oder so sind sie gute Hilfstruppen, um die Eroberungslust des Gierschs einzugrenzen.



Und dann könnte man ein Maiglöckchenproblem haben. ;D


In der Tat. So ein Problem habe ich im Sandgarten von den Vorgängern mit übernommen.
Um tolerant zu sein, muß man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. (Umberto Eco)
Mistakes are the portals of discovery. (James Joyce)
neo

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

neo » Antwort #17 am:

Das mit dem möglichen Maiglöckchenproblem habe ich auch schon von anderen Leuten gehört. ;) Ich hab`sie im kleinen Garten noch von den Vorgängern, dort bleiben sie wo sie hingehören, oder werden abgemäht.
Und in der Situation um die es hier geht, die ist sowieso wild und nicht mehr richtig Garten, quasi Wuchern durchaus erwünscht, und vom oberen etwas kultivierteren Teil mit einer kleinen Stützmauer abgetrennt. Ich werd`s probieren mit den Maiglöckchen, da kann ich dann auf mein eigenes "Lager" zurückgreifen.
Ansonsten vielen Dank für die Vorschläge!
Für dieses Jahr ins Auge gefasst: Beinwell (welchen hast du @Lerchenzorn?), längerfristig Lenzrosensämlinge, Iris sibirica, Eupatorium, Geranium o. `Claridge Druce`und Bärlauch, der dürfte dort ruhig auch noch wachsen.
Schneeglöckchen, Winterlinge und Cyclamen coum sind mir im Moment noch zu wertvoll, als dass ich sie dort unten hinpflanzen will. Aber vielleicht kommt ja mal der Moment, wo ich ganz viel davon habe. ;)
Malvegil
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Malvegil » Antwort #18 am:

Was glaube ich noch nicht genannt wurde: Zitronenmelisse ist bei mir ein tapferer und dauerhafter Partner des Giersch an einer sonnigen Stelle. Aber die Melisse gedeiht ja auch im Halbschatten.
neo

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

neo » Antwort #19 am:

Tut sie. ;) Kann ich gut ein Stück von mit runter nehmen, die mag ich sehr.
Ich habe eine Frage zu Eupatorium cannabinum: Ich glaube, der steht bei uns bei einem Bauernhof, sehr imposant gross. Aber die Blütenfarbe wird dann irgendwann immer irgendwie schmutzig wirkend, stumpf. Ist das bei E.cannabinum so?
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Junebug
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Junebug » Antwort #20 am:

Torsten Matschiess hat ein Projekt "Gierschgarten", da verwendet er auch hohe Stauden wie Datisca cannabina und Helianthus salicifolius. Vielleicht ist da auch noch was dabei?
neo

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

neo » Antwort #21 am:

Ich nehme die schöne Mauer. ;)
Ist ein interessantes Projekt, die Idee das so zu machen gefällt mir, danke. :) (Und u.a. wegen Matschiess sollte ich mir jetzt endlich mal diesen Riesenknöterich bestellen, kommt dann aber an mehr Sonne.)
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Junebug
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Junebug » Antwort #22 am:

neo hat geschrieben: 17. Mär 2018, 18:48
Ich nehme die schöne Mauer. ;)

Der kann der Giersch jedenfalls nichts anhaben. ;D

Und es funktioniert offenbar, den Giersch muss man schon suchen. :)
Katrin
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Katrin » Antwort #23 am:

Hier ist Giersch auch ein weit verbreitetes Kraut und ich ihn in einem großen Staudenbeet leider flächendeckend drin, weil er in einem großen Horst Wasserdost steckt, den ich ungern mit-ausreißen möchte. Jetzt im Frühling schaut es immer scheußlich aus, weil der Giersch aktuell als erstes austreibt und alles diffus grün wird, überall. Ich verliere dann immer die Nerven und fange an, zwischen den Stauden herumzukratzen und meterweise Wurzeln rauszuholen, was den Giersch natürlich nicht weiter stört. Aber er bleibt dadurch schwächer. Später im April, Mai und Juni reiße ich das Laub großzügig und mehrmals ab. Damit ist er ganz gut im Schach gehalten, im Sommer sieht man kaum mehr etwas von ihm. Es hilft, dicht zu mulche, weil ein Großteil der Wurzeln dann in der oberen Schicht herumstromert, wo man ihn leichter rausziehen kann.

Die Stauden im Beet kommen gut mit dem Giersch klar, eigentlich merkt man sommers kaum, dass da alles verunkrautet ist. Folgende Stauden wachsen im Beet:

Eupatorium purpureum
Persicaria amplexicaule
Althaea officinalis
Aster noviae-angliae
Sanguisorba (hohe Sorten)
Vernonia crinita
Phlox
Hemerocallis (irgendeine wilde Sorte)
Lythrum salicaria
Kalimeris incisa
Verbena hastata
Geranium pratense

Wichtig ist wohl, dass es hohe Stauden sind, die über dem "Blattausbreitungshorizent" des Giersch erst ihre Wirkung entfalten, ihn also verdecken. So schauts im Juli aus.

LG Katrin
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

raiSCH » Antwort #24 am:

Wie Katrin die Gierschsituation beschreibt, können das wohl viele nachvollziehen. Giersch im Garten auszurotten, ist eine Lebensaufgabe, bei der Gewinner und Verlierer von Anfang an schon feststehen. Man kann sich mit ihm aber arrangieren: ihn dort verbannen, wo er wirklich nicht sein soll (eine Reihe von Stauden, die ihm wirkungsvoll den Garaus machen, wurde genannt), ihn temporär durch Abreißen schwächen, wo er optisch stört, und ihn dort wachsen lassen. wo die anderen Pflanzen gut mit ihm auskommen - es sind nicht wenige.
Ich kam nach einer längeren Resie mal Ende Juni zurück und sah im ganzen Garten die leicht rosa angehauchten Blütendolden des Gierschs - da hätte ich beinahe kapituliert. Aber jetzt sieht es im Spätsommer so ähnlich wie bei Katrin aus, und es herrscht sozusagen Waffenstillstand oder Balance of Power.
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

lerchenzorn » Antwort #25 am:

neo hat geschrieben: 17. Mär 2018, 16:58
... Beinwell (welchen hast du @Lerchenzorn?), ...


Das hier ist die Fläche, die der Giersch schon komplett übernommen hatte (Bild von Mitte April 2016):

Bild
Symphytum 'Hidcote Blue' oder seine Absaat
troll13
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

troll13 » Antwort #26 am:

neo hat geschrieben: 17. Mär 2018, 17:44
Tut sie. ;) Kann ich gut ein Stück von mit runter nehmen, die mag ich sehr.
Ich habe eine Frage zu Eupatorium cannabinum: Ich glaube, der steht bei uns bei einem Bauernhof, sehr imposant gross. Aber die Blütenfarbe wird dann irgendwann immer irgendwie schmutzig wirkend, stumpf. Ist das bei E.cannabinum so?


Wenn du die einheimische Wildform meinst, ist sie vom Blüteneindruck allein nicht besonders beeindruckend aber auf ausreichend frischen Böden sehr dauerhaft. Um die Blütenwirkung zu steigern würde ich hier die gefüllte Kulturform E. c. 'Plenum' empfehlen oder aber eine der Sorten von Eupatorium maculatum. Die sind jedoch nach meiner Erfahrung eher Schneckenfutter als E. cannabium.

Und den Riesendost nicht alleine pflanzen. Helianthus, insbesondere 'Lemon Queen' ist eine ebenbürtige Partnerin, die einen schönen Kontrast bildet, ebenso wie diverse höhere Wildastern und Veronicastrum.
Gartenanarchist aus Überzeugung! Und ich bin kein Experte sondern immer noch neugierig...
Witteke
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Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

Witteke » Antwort #27 am:

In meinem Giersch-Dschungel halten sich Akeleien ganz tapfer und ich finde die Kombination auch ganz hübsch. Im Spätsommer hat man halt von beiden Pflanzen dann nicht mehr viel. Mein aktueller Plan ist, noch ein paar Herbstanemonen dazu zu pflanzen.
neo

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

neo » Antwort #28 am:

Junebug hat geschrieben: 17. Mär 2018, 19:03
Und es funktioniert offenbar, den Giersch muss man schon suchen. :)


Bei Katrin und im Beinwell auch! (Bei letzterem frage ich mich wirklich, warum ich den nicht schon längst im Garten haben, unabhängig vom Giersch.)
Wegen gewissen vorgeschlagenen Stauden werde ich wegen der Sonne schauen müssen, ich war bisher nicht so fokussiert auf die Stelle und auch auf den Giersch nicht, er bewegt sich hier in den Randzonen. Bin darüber nicht ganz unglücklich. ;)
Akeleien gehen sicher, bei den Herbstanemonen weiss ich nie recht, wieviel Schatten die wohl vertragen würden.

Der Wasserdost @troll, ja, ich meine die Wildform. Ihn farblich "aufzumöbeln" ist eine gute Idee. Über Helianthus `Lemon Queen`bin ich gestern zufällig gestolpert, im Zusammenhang mit Grossstauden. Von den ganz Grossen habe ich keine einzige! Das wird Zeit!
Habe jetzt wirklich noch mehr Lust bekommen, besonders wehrhafte Pflanzen in die Wildnis einzubringen und auszuprobieren. Sobald der Schnee sich verzogen hat. Danke nochmals. ;)
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partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b

Re: Höhere (wildhafte) Stauden in Giersch einpflanzen

partisanengärtner » Antwort #29 am:

Der gelbe kriechende Beinwell ist auch so ein Kandidat der so ziemlich alles staudige verdrängen kann auch den Giersch.
Mir ist nur nicht ganz klar ob das S. tuberosum war oder eine nah verwandte Art.

Ich bekam meinen damals von einer Dame die einen Felsenkeller hatte auf dem dieser in Monokultur wuchs. Da wurde nicht gejätet wuchs aber auch nichts anderes.
Bei mir habe ich ihn an einer Stelle gepflanzt die mit Sträuchern und Schneeglöckchen bewachsen war und natürlich Giersch.
Die Fläche wär nach fast zwei Jahrzehnten mehrere Quadratmeter groß. Die Schneeglöckchen waren noch da aber kaum wüchsig die Sträucher auch Giersch war völlig verschwunden. Gejätet habe ich ihn dort nicht weil das eine eher wildnishafte Ecke war.
Allerdings war die Fläche so dicht bewachsen mit dem Beinwell, das man dort auch nie den Boden auch nur erahnen konnte. Zu keiner Jahreszeit. Start war eine Hand voll.
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.

Axel
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