Sind ja Obstbäume, die vermutlich Zeit ihres Lebens beschnitten wurden.
Ein häufiger Fehler dabei ist, dass man in frühen Jahren zu viele Leitäste erzieht (sieht ja alles noch so spärlich und licht aus), an den Leitästen die Fruchruten zu alt und damit zu dick werden läßt, oder die Bäume längere Zeit sich selbst überlassen bleiben, und die Krone überbaut, d. h. auf den Leitästen neue Starkäste sich bilden.
Auch ein immer wieder gern gemachter Fehler bei Straßenbäumen: Solitäre aus der Baumschule mit 2 - 3 m Stammhöhe, wo 4 - 5 m gebraucht werden: Damit es nicht so erbärmlich aussieht, läßt man die unteren Äste erst mal dran.
Das alles führt dazu, dass man später mal vor dem Problem steht, stärkere Äste nahe des Stamm abnehmen zu müssen. Es gibt Bäume die sowas ganz gut wegstecken, Obstbäume gehören nicht zu denen. Da wird man dann die Schnittführung beachten (auf Astring und nicht stammparallel) und den Termin, nämlich den Spätsommer (vor Beginn der Einlagerung der Reservestoffe für den Winter, siehe einleitende Beiträge).
Trotzdem kann man davon ausgehen, dass die Wunden nicht mehr komplett schließen, sondern die Restlebensdauer verringern, vor allem wenn der Schnitt nahe am Stamm erfolgt. Ist halt ein Abwägen der Belange.
Vorgestern in Frankfurt im Palmengarten: Schlechtes Konzept (Leitastentfernung), ungünstiger Termin (Vegetationsruhe), aber gute Schnittführung (Astring) und offenbar scharfes Werkzeug (glatte Ränder).
Die Obstbaumpflanzung im Palmengarten hat mich von Anfang an nicht begeistert, ich finde, alles was dort zu sehen ist, hat Beispielcharakter und sollte daher auch vorbildlich sein.