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Süßkirsche schneiden (Gelesen 5333 mal)
Moderator: cydorian
Süßkirsche schneiden
Hallo,
diese Süßkirsche auf dem Grundstück meines Sohnes hat nie einen Erziehungsschnitt bekommen. Wie sollte ich dieses Elend schneiden?
Ich wäre für eine Anleitung dankbar.
Gruß und allgemein schöne Ostern,
artessa
diese Süßkirsche auf dem Grundstück meines Sohnes hat nie einen Erziehungsschnitt bekommen. Wie sollte ich dieses Elend schneiden?
Ich wäre für eine Anleitung dankbar.
Gruß und allgemein schöne Ostern,
artessa
- Rib-2BW
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Re: Süßkirsche schneiden
Was soll es denn für ein Baum werden?
Re: Süßkirsche schneiden
Ich würde den tief unten nach rechts abgehenden Ast wegschneiden. Der bekommt später vermutlich so viel Gewicht, dass er abbrechen könnte und im Stamm eine größere Wunde hinterlässt.
Nebenbei :-\: Süßkirschen sind meist auf starkwachsender Unterlage veredelt. Das dürfte mal ein beachtlich großer Baum werden. So grenznah könnte später Ärger mit dem Nachbarn drohen, wenn die Baumkrone auf das Nachbargrundstück ragt oder zu viel Licht wegnimmt.
Drinnen die Kammern und die Gemächer,
Schränke und Fächer flimmern und flammern.
Alles hat mir unbezahlt Schmetterling mit Duft bemalt. (F. Rückert)
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- Rib-2BW
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Re: Süßkirsche schneiden
Diesen Ast würde ich aber erst in zwei Monaten ab schneiden. Dann ist die Verheilung der Wunde weit besser.
- thuja thujon
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Re: Süßkirsche schneiden
Ich würde den Ast jetzt einkürzen weil jetzt die Zeit beginnt mit Wachstum, je länger man wartet, desto weniger Zeit bleibt dieses Jahr noch für Abwehrreaktionen.
Ich würde ihn nicht komplett wegschneiden, weil er zu kräftig ist. Ich würde ihn stattdessen über die nächsten 1-2 Jahre langsam abbauen, damit der Stamm keinen Gummifluss bekommt.
Mehr zu Thema gibts in diesem Buch:
https://www.bod.de/booksample?json=http%3A%2F%2Fwww.bod.de%2Fgetjson.php%3Fobjk_id%3D1020687%26hash%3D6b05126fab71b8931558d5a93e1cf2a9
Ansonsten die einjährigen Triebe um ein Drittel einkürzen und Knospen, die nach innen zeigen, ausbrechen.
Die einzige langfristig sinnvolle Entscheidung wäre allerdings wirklich den Baum dort zu entfernen, sonst nimmt er in ein paar Jahren die Hälfte vom Nachbargarten ein.
Ich würde ihn nicht komplett wegschneiden, weil er zu kräftig ist. Ich würde ihn stattdessen über die nächsten 1-2 Jahre langsam abbauen, damit der Stamm keinen Gummifluss bekommt.
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https://www.bod.de/booksample?json=http%3A%2F%2Fwww.bod.de%2Fgetjson.php%3Fobjk_id%3D1020687%26hash%3D6b05126fab71b8931558d5a93e1cf2a9
Ansonsten die einjährigen Triebe um ein Drittel einkürzen und Knospen, die nach innen zeigen, ausbrechen.
Die einzige langfristig sinnvolle Entscheidung wäre allerdings wirklich den Baum dort zu entfernen, sonst nimmt er in ein paar Jahren die Hälfte vom Nachbargarten ein.
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- jardin
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Re: Süßkirsche schneiden
Ich würde diesen Baum jetzt noch an eine andere Stelle umpflanzen, sonst ist der Ärger für die nächsten Jahre vorprogrammiert.
Wir haben vor einigen Jahren einen noch etwas größeren Süßkirschbaum, der 2m (Mindestabstand in NRW) neben der Grenze stand, um weitere 4 m versetzt.
Ich bin heute noch froh, daß wir damals die Umpflanzaktion vorgenommen haben.
Wir haben vor einigen Jahren einen noch etwas größeren Süßkirschbaum, der 2m (Mindestabstand in NRW) neben der Grenze stand, um weitere 4 m versetzt.
Ich bin heute noch froh, daß wir damals die Umpflanzaktion vorgenommen haben.
- cydorian
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Re: Süßkirsche schneiden
Noch eine dritte Variation zum unteren Seitenast, den man viel besser schon direkt bei der Pflanzung abgeschnitten hätte: Absägen, aber 2cm Stummel lassen. Der ist schon so dick, dass er schlecht heilt und das Risiko besteht, dass Nekrosen zum Hauptstamm laufen. Sägen kurz nach der Blüte. Da sind die Abwehr- und Wuchskräfte am höchsten, denn die offene Blüte ist die Zeit, den am meisten Infektionen ins Holz hinein stattfinden.
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Süßkirsche schneiden
Nachbarn zuerst fragen, was ist, wenn der einen grenznahmen Baum will?
Den unteren ganz weg, Stummel und Zeitpunkt sind bei DER Wuchskraft egal.
Rest gerade binden, fertig.
In ein paar Jahren wieder kontrollieren.
"...Ansonsten die einjährigen Triebe um ein Drittel einkürzen..."
Oh je, gibt`s das immer noch???
Den unteren ganz weg, Stummel und Zeitpunkt sind bei DER Wuchskraft egal.
Rest gerade binden, fertig.
In ein paar Jahren wieder kontrollieren.
"...Ansonsten die einjährigen Triebe um ein Drittel einkürzen..."
Oh je, gibt`s das immer noch???
Gruß Arthur
- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Süßkirsche schneiden
Wenn der Nachbar älter ist müsste man bei seinem Einverständnis noch bedenken was der Nachfolger davon hält.
Der Grenzabstand stimmt ja in keinem Fall.
Auch wenn man im Recht sein sollte macht das nur böses Blut und es gibt wenig schlimmere Standortfaktoren als einen negativ eingestellten Nachbarn.
Ich würde ihn verpflanzen und dabei zurückschneiden und den unteren Ast entfernen mit oder ohne Stummel. Ein neues Bäumchen wäre aber schlauer (bin ich nicht)
Der Grenzabstand stimmt ja in keinem Fall.
Auch wenn man im Recht sein sollte macht das nur böses Blut und es gibt wenig schlimmere Standortfaktoren als einen negativ eingestellten Nachbarn.
Ich würde ihn verpflanzen und dabei zurückschneiden und den unteren Ast entfernen mit oder ohne Stummel. Ein neues Bäumchen wäre aber schlauer (bin ich nicht)
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- partisanengärtner
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Qualitatives Wachstum hat keine Grenzen. 6b
Re: Süßkirsche schneiden
Beim Pfirsich (ist ja keiner) finde ich das Einkürzen der zu langen Fruchttriebe schon sinnvoll. Da muß man nicht dauernd ausdünnen wenn der Fruchtbehang zu groß ist.
Oder was meinst Du?
Oder was meinst Du?
Wer zuviel jätet raubt sich manche Überraschung.
Axel
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- Starking007
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Re: Süßkirsche schneiden
Pfirsichschnitt ja nix mit Obstaumschnitt zu tun,
den kann man auch "Stutzen".
den kann man auch "Stutzen".
Gruß Arthur
- partisanengärtner
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Re: Süßkirsche schneiden
Also mir wären diese langen dünnen Äste auch nichts bei halbwegs vernünftigem Fruchtbehang.
Re: Süßkirsche schneiden
Der Nachbar ist nicht unbedingt ein Problem, wenn es ihn nicht stört. Ich habe z.B. mit meinem Nachbarn auch ausgehandelt, dass ich keine Wurzelsperre einbaue, sondern er meine Himbeere-Ausläufer auf seiner Seite mit dem Rasenmäher einfach wegrasiert. Bei dem Grad der Verunstaltung seines Gartens durch den Maulwurf kommt es auf solche Kleinigkeiten auch nicht mehr an und ist die billigste Methode halt. Oder der andere Nachbar hat einen riesigen Apfelbaum, der auf unseren Gehweg die Blätter und Äpfel verliert. Na dann kehrt er ihn halt. Da er das auch gewissenhaft macht, stört es uns nicht.
Bei der Süßkirsche gefällt mir nicht, dass auf dem linken Haupttrieb die Leitäste sehr hoch beginnen. Hier wurde mindestens 1 meter wertvolle Länge verschenkt. In Zukunft würde das bedeuten, die Ernte mit der Leiter holen zu müssen und die Pflanze nicht gegen Schädlinge abdecken zu können. Wenn von Anfang an ein größerer Baum geplant war, dann ist das OK, auf jeden Meter kommt es dann nicht mehr an.
Bei der Süßkirsche gefällt mir nicht, dass auf dem linken Haupttrieb die Leitäste sehr hoch beginnen. Hier wurde mindestens 1 meter wertvolle Länge verschenkt. In Zukunft würde das bedeuten, die Ernte mit der Leiter holen zu müssen und die Pflanze nicht gegen Schädlinge abdecken zu können. Wenn von Anfang an ein größerer Baum geplant war, dann ist das OK, auf jeden Meter kommt es dann nicht mehr an.