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Blaukorn (Gelesen 3643 mal)

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Gänselieschen
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Re: Blaukorn

Gänselieschen » Antwort #15 am:

Ich war jetzt lieb und habe mich nochmal aus dem o.g. pool der Amazon-Anbieter bedient...
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Bock-Gärtner
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Re: Blaukorn

Bock-Gärtner » Antwort #16 am:

Danke für die Antworten!
Der Bio-Universaldünger enthält Knochenmehl, Horn, Guano, Kaliumsulfat a.d. Vinasseverarbeitung, Magnesiumoxid, Kieserit und soll innerhalb von wenigen Tagen wirken.

Blaukorn soll ja sofort wirken, aber doch wohl nur wenn man es pulverisiert und ins Gießwasser tut?

Gartenplaner, nimmst du wirklich Blaukorn fürs Gemüse?
Mir ist natürlich klar, dass jeder, der nicht nur "Bio" konsumiert, ähnlich gedüngtes Gemüse zu sich nimmt und im Schnitt trotzdem 80 wird.
Ist die Verwendung von organischem statt mineralischem Dünger (beim eigenen Gemüseanbau) (für dich) also nur Gefühlssache?
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Staudo
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Re: Blaukorn

Staudo » Antwort #17 am:

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dmks
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Re: Blaukorn

dmks » Antwort #18 am:

Genau deswegen standen früher auf Klösterfriedhöfen auch Obstbäume. ;)
Wir sind einfach ein bißchen überempfindlich geworden! 8)
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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thuja thujon
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Re: Blaukorn

thuja thujon » Antwort #19 am:

dmks hat geschrieben: 11. Apr 2018, 22:11Wir sind einfach ein bißchen überempfindlich geworden! 8)
Und schädigen damit die Umwelt:
https://idw-online.de/de/news692009
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
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Gartenplaner
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Re: Blaukorn

Gartenplaner » Antwort #20 am:

Vorweg - ich bin überhaupt kein großer "Befürworter" von mineralischen Düngern, insbesondere Blaukorn - aber diese Dünger haben in speziellen Situationen eben spezielle Vorteile gegenüber organischen Düngern.
Ich habe einen Lehmboden, der Nährstoffe sehr gut speichern kann, brauche also grundsätzlich nicht so viel Dünger, ich kultiviere gar kein Gemüse, hab da nur spontan sofort an Starkzehrer gedacht, vielleicht liege ich da aber auch falsch, dass die soviele Nährstoffe brauchen, dass mineralischer Dünger aushelfen muss.

Ich versuche mit dem Blaukorn meine renitenten "jungen" Obstbäume zu kräftigerem Wachstum anzuregen, auch das eine oder andere Gehölz, das mit Wiesenkonkurrenz zu kämpfen hat - hab da aber auch schon den Verdacht gehabt, dass das Blaukorn zuviel des Guten war und mehr geschadet als genützt hat, und das eine oder andere Krautige kann man natürlich gezielt "pushen", wenns mal etwas schneller gehen soll.
Andererseits dünge ich meine Pflanzungen flächig mit einer Mischung aus getrocknetem, gekörntem Pferde-Rinder-Geflügelmist und Hornspänen.

Organische Dünger bringen immer den Vorteil mit, dass sie das Bodenleben und die Bodenstruktur längerfristig verbessern durch Humusbildung und eben "Fütterung" der Bodenorganismen, deren Wichtigkeit für das Pflanzenwachstum erst so langsam in den Fokus der Forschung gerät.
Man tut damit nicht nur den Pflanzen, sondern auch dem Boden etwas Gutes

Horn und Guano brauchen ein bisschen "Verarbeitung" durch Bodenorganismen, bevor die reinen Nährsalze pflanzenverfügbar sind, bei Knochenmehl bin ich jetzt eher unsicher, der kalk daraus dürfte sofort verfügbar sein, aber Knochen beinhalten ja auch Proteine, die erst zersetzt werden müssten...

Blaukorn löst sich bei ein, zwei kräftigen Regenschauern schon zum größten Teil auf, die Nährsälze sind dann im Wasser, das im Boden unterwegs ist und somit verfügbar für die Pflanzenwurzeln.
Grundsätzlich aber ist das aus dem Blaukorn gelöste Nährsalz kein chemisch anderes, als das aus der Zersetzung von Hornspänen oder Mist freigesetzte.
Mineralischer Dünger hat den Nachteil, dass er sehr schnell gelöst wird und somit auch sehr schnell ausgewaschen werden kann und dann im Grundwasser rumgeistert - was aber bei massiver Gülledüngung von landwirtschaftlichen Flächen auch passiert - und dass er schnell überdosiert ist, was bei organischem Dünger schwieriger ist.
Wie die "Ökobilanz" der Herstellung im Vergleich zwischen industriell vertriebenen organischen Düngern und mineralischen Düngern insgesamt aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber mal interessant, zu recherchieren.
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Starking007
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Re: Blaukorn

Starking007 » Antwort #21 am:

IiiGitt,
Knochenmehl, Hornmehl und so Zeug,
womöglich-sicher aus absoluter Massentierhaltung in USA oder so?
Gentechisch, voll mit Medikamenten, ohne Tierschutz???

Dann lieber biologisches Blaukorn!
Gruß Arthur
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Bock-Gärtner
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Re: Blaukorn

Bock-Gärtner » Antwort #22 am:

Grundsätzlich danke ich allen für ihre Antworten, insbesondere Gartenplaner für den ausführlichen und reflektiert formulierten Beitrag wie auch thuja thujon für den Link mit dem lehrreichen und Perspektiven erweiternden Artikel.
Staudo und Starking, ich verstehe wohl, worauf ihr hinaus wollt. Ich bin Laie und versuche tatsächlich unvoreingenommen an die Frage heranzugehen, dabei sind Antworten wie von thuja und Gartenplaner (für mich persönlich) hilfreicher, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass es nerven kann, immer wieder gegen den unaufgeklärten Mainstream Stellung beziehen zu müssen.
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Re: Blaukorn

thuja thujon » Antwort #23 am:

Ich hab doch garnix gemacht ???

Wenn fechtes Blaukorn vom Frost mal gesprengt worden ist, gehts noch schlechter als ohnehin im Düngerstreuwagen für den Rasen.

Weils so schön war, wenn du etwas lehmigen Boden hast, mache viel eigenen Kompost, nutze den als Grunddünger, wenn was nach mehr Futter schreit und auch mit schaufelweiße Kompost nicht explodiert, nimm eher reine Stickstoffdünger denn Blaukorn als Ergänzung zum Kompost. zB Kalkammonsalpeter, Kalksalpeter, schwefelsauren Ammoniak usw.
Die lassen sich auch viel besser dosieren als organische Dünger, es bei diesen Düngern auch klar wann der Stickstoff verfügbar ist und von den Pflanzen aufgenommen wird, das kann helfen, zB den Nitratgehalt in Gemüse zu senken, durch gezielte Düngung und nicht `ein bisschen mehr kann nicht schaden´.

Organische Stickstoffdünger und ein kühles Frühjahr lassen die Nitratgehalte zur Ernte hin ansteigen weil die Mineralissierung nur schleppend in gang kommt,
ist es ein feuchtwarmes Früjhar, mineralisiert der organische Dünger so schnell dass die Pflanzen mastig werden.
Die Gesamtmenge an organsichem Dünger auf Teilgaben aufteilen habe ich bisher nur selten gehört, bei mineralischen Düngern ist das eher die Regel, man passt sie so an den Bedarf an. Jenachdem, wie die Jahreswitterung und die Bodenbearbeitung die Nährstoffe aus dem Kompost zur Verfügung stellt.

Gibt bestimmt aber auch andere Meinungen, die sich mit der Methode nicht anfreunden können.
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Bock-Gärtner
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Re: Blaukorn

Bock-Gärtner » Antwort #24 am:

Danke.

thuja hat geschrieben: 13. Apr 2018, 00:42
Ich hab doch garnix gemacht ??? [/quote]
Doch, einen aufklärerischen Link mitgeteilt.

[quote]Die lassen sich auch viel besser dosieren als organische Dünger, es bei diesen Düngern auch klar wann der Stickstoff verfügbar ist und von den Pflanzen aufgenommen wird, das kann helfen, zB den Nitratgehalt in Gemüse zu senken, durch gezielte Düngung und nicht `ein bisschen mehr kann nicht schaden´.

Organische Stickstoffdünger und ein kühles Frühjahr lassen die Nitratgehalte zur Ernte hin ansteigen weil die Mineralissierung nur schleppend in gang kommt,
ist es ein feuchtwarmes Früjhar, mineralisiert der organische Dünger so schnell dass die Pflanzen mastig werden.

Und dabei liest man immer wieder, man könne z.B. mit Hornspäne quasi nicht überdüngen...
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Re: Blaukorn

Starking007 » Antwort #25 am:

Mir geht`s auch ein bißchen um den unterhalterischen Wert!! ;)
Gruß Arthur
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Bock-Gärtner
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Re: Blaukorn

Bock-Gärtner » Antwort #26 am:

Ja, ja, Spaß muss sein,
ich armes kleines Newbielein,
möcht' doch nur wissen, wie es geht,
dass im Garten alles steht,
ohne dass die Tierchen leiden
oder meinen Garten meiden...

...doch je mehr ich weiß, weiß ich, dass ich nichts weiß.
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fromme-helene
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Re: Blaukorn

fromme-helene » Antwort #27 am:

Sehr sokratisch! ;)
blöde evidenzbasierte Kuh
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Bock-Gärtner
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Re: Blaukorn

Bock-Gärtner » Antwort #28 am:

Ja, leider hatte ich heute Nacht nicht mehr genug Muße/Muse, den alten Griechen auch noch in Versform zu pressen. "Reim dich oder ich schlag dich." ;)
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