pearl hat geschrieben: ↑21. Feb 2018, 23:56
die entscheidende Frage nach meinen Ausführungen ist doch, wann die ersten Kultivare von Phlox amplifolia im Handel aufgetaucht sind. Nicht vor dem Jahr 2000. Oder?
Die ersten als P. amplifolia klassifizierten Kultivare erscheinen kurz vor der Jahrtausendwende - 'Weiße Wolke' (1996) und 'David'. Dr. Simon hat (seinen?) 'David' 1995 bei der ISU registrieren lassen; mit folgender Anmerkung: "Möglicherweise gehört diese Sorte zu Phlox amplifolia."
Die anderen aus dieser Periode stammen, wie von Dir gesagt, von Naturstandorten und haben den Weg in den Handel meines Wissens erst nach 2000 gefunden.
Bei den Schimana-Sorten ist man sich heute wohl weitgehend einig, dass sie eigentlich in die Paniculata Group gehören. Aber P. amplifolia lässt sich besser anpreisen.
(Erlaube bitte eine Nebenbemerkung: Knallige, aber auch zurückhaltende Brummer sind erwünscht. ;) Das Sortiment ist meiner Ansicht nach keineswegs altbacken, basiert auf Züchterarbeit und bietet Vielfältiges für etliche Geschmacksrichtungen; mehr denn je. Allerdings ist es nur eingeschränkt geeignet für die so beliebt gewordene sogenannte naturnahe Gartengestaltung und leider oft etwas heikel. Die Probleme sind bekannt. Vereinzelt lassen sich Züchter heute von der Leichtigkeit der Wildformen inspirieren, ganz im Gegensatz zur Hoch-Zeit der Phloxzüchtung: Prachtphloxe mit "Architektur" sollten es sein.)
Hermann Fuchs behandelt in dem 1994 erschienenen Phloxbuch bei den Arten und Unterarten P. amplifolia - nach Wherry 1955 und in einem eigenen Zusatz mit kleinen Abweichungen, wie troll bemerkt hat -, im Jahresheft 30 des Jahres 2000 der Gesellschaft Schweizer Staudenfreunde zum Sonderthema Phlox nennt er P. amplifolia lediglich in Verbindung mit den anderen hohen Phloxarten, ohne näher darauf einzugehen. Mehr noch nicht, ehe 2004 der Artikel "Phlox amplifolia - Eine Alternative zum Hohen Stauden-Phlox?" in der Gartenpraxis erscheint.