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Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte? (Gelesen 18428 mal)

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Moderator: cydorian

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cydorian
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

cydorian » Antwort #15 am:

Der Kernechte aus dem Jahre 1870 ist wie oben schon erwähnt, bedingt durch die leichte generative Vermehrung, schon lange ein Gemisch mit unterschiedlichen Auslesen und Untertypen. Die sehr späte Reife, das helle Fruchtfleisch, Rotfärbung um den Stein und die kontrastreiche Haut, das Aroma mit dem geschätzten leichten Bitterton sollten sie jedenfalls haben, wenn sie sich Kernechter nennen. Vorteilhaft, wenn man ihn von einem Baum bekommt, der dem entspricht und wo nicht gerade andere Sorten danebenstehen, so dass es leichter zu Kreuzungen kommen kann.
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Gänselieschen
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

Gänselieschen » Antwort #16 am:

Na da darf ich ja wohl auf das Früchtchen gespannt sein.

Mit dem Schnitt bin ich jetzt unsicher geworden. Ich würde die Höhe gern irgendwann runter nehmen - aber er blüht bis ganz oben....

Um die gesamte Stammlänge herum hat er gut und regelmäßig verteilte Äste. D.h. es sind jede Menge. Wieviel davon lasse ich denn nun und ab welcher Stammhöhe - oder ist das dann ein Busch?? Er hat aber wirklich einen richtigen dicken Stamm in der Mitte....
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carot
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

carot » Antwort #17 am:

Pfirsiche blühen immer "bis ganz oben", weil sie ja am einjährigen Holz blühen. Vernachlässigte Exemplare blühen gemeinhin sogar "nur noch ganz oben" ;). Deshalb kann man beim Schnitt nur bedingt auf die Blüten Rücksicht nehmen.

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strohblume
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

strohblume » Antwort #18 am:

Hallo Kürze die Hälfte der blühenden Äste ein, du mußt beim Pfirsich viel schneiden müssen ,sonst wächst dir die Ertragszone davon.Wenn jede Blüte eine Frucht würde wäre das zu viel an Gewicht die Äste würden sich krümmen,außerdem bekommst du mit dem ,ausdünnen, auch besser schmeckende und größere Früchte.
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

Gänselieschen » Antwort #19 am:

Danke für diese Tipps - klar - das mit den einjährigen Trieben, hätte ich wissen müssen. Auch dass die Zweige die Früchte noch nicht halten könnten....

Mediterraneus wird das gern lesen ;D - ich werde schnippeln, und diesmal wirklich!
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carot
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

carot » Antwort #20 am:

Und noch ein Tipp:

Beim Pfirsich braucht man nicht so sehr auf Ableitungsschnitte achten, wie sonst beim Obstbaumschnitt. Man kann viele Triebe einfach kürzen. Ich versuche an allen Stellen, an denen ich Fruchtholz erhalten will, auf lebende Knospen zurückzuschneiden, um immer wieder neuen Austrieb zu erzeugen. Hat der Baum also an einer eigentlich wünschenswerten Position nur einen schwachen letztjährigen Trieb gebildet, schneide ich gerne auf die letzte noch lebende Knospe zurück und entferne den Trieb eher nicht vollständig. Ungünstige Triebe können natürlich wie gewohnt auf Astring entfernt werden.

Bei jungen Bäumen erhält man eigentlich immer genügend neue Triebe. Bei älteren Exemplaren hilft es hingegen sehr, wenn man solche "lebendigen" Zapfen stehen lässt, wo man neuen Austrieb wünscht.
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Gänselieschen
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

Gänselieschen » Antwort #21 am:

Auch dafür Danke!!
b-hoernchen
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Re: Ist Pfirsich: Kernechter vom Vorgebirge eine gute Sorte?

b-hoernchen » Antwort #22 am:

carot hat geschrieben: 20. Apr 2018, 15:17
Bei jungen Bäumen erhält man eigentlich immer genügend neue Triebe.

Nicht, wenn der Baum auf schwacher Unterlage steht - ich erlebe, wie Pfirischbäume auf St. Julien A von Jahr zu Jahr kleiner werden ... mit Schnitt, ohne Schnitt... .

Mindestens (!) eine aktive Knospe stehen zu lassen, sofern man des Ast nicht ganz herausnehmen will, das ist vielleicht das A und O des Pfirsichschnitts. Und sicherheitshalber "untenrum" eher einen Ast mehr als weniger als Reserve behalten, für den Fall, dass der andere verkahlt.

Steht der Baum auf starkwüchsiger Unterlage, gibt's sogar ganz spontan Ausschläge am Hauptstamm, teilweise sogar ohne Rückschnitt -
hier auf Brompton-Unterlage:
https://imgur.com/a/rnioowV

oder hier einmal am Stamm (links) und am Seitenast (rechts) nach relativ geringem Schnitt auf Pfirsichsämlingsunterlage:
https://imgur.com/a/IVCBW2v

Zählen würde ich auf solche vorher nicht sichtbaren "schlafenden" Augen nicht - und wenn, dann eher bei starkwüchsigen Unterlagen.
Cum tacent, consentiunt.

Audiatur et altera pars!
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