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Castanea sativa und Kastanienkrebs (Gelesen 1470 mal)
Moderator: AndreasR
Castanea sativa und Kastanienkrebs
Mein Wald besteht hauptsächlich aus Castanea sativa.
Seit vergangenem Jahr beobachte ich einen starken Befall durch die Kastaniengallwespe. Der Blataustrieb ist verzögert und krüppelig. Die Kastaniengallwespe schadet den Bäumen allerdings nicht unmittelbar dauerhaft.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass durch sie Kastanienkrebs eingeschleppt wird, so habe ich gelesen.
Wie ist das mit Kastanienkrebs?
Wie infektiös ist er? Was muss ich bei Befall tun. Wieviel Zeit hätte ich? Wann sollte ich mit einer alternativen Pflanzung beginnen?
Hoffentlich könnt ihr mich beruhigen.
Seit vergangenem Jahr beobachte ich einen starken Befall durch die Kastaniengallwespe. Der Blataustrieb ist verzögert und krüppelig. Die Kastaniengallwespe schadet den Bäumen allerdings nicht unmittelbar dauerhaft.
Es besteht jedoch die Gefahr, dass durch sie Kastanienkrebs eingeschleppt wird, so habe ich gelesen.
Wie ist das mit Kastanienkrebs?
Wie infektiös ist er? Was muss ich bei Befall tun. Wieviel Zeit hätte ich? Wann sollte ich mit einer alternativen Pflanzung beginnen?
Hoffentlich könnt ihr mich beruhigen.
- Mediterraneus
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Gaanz ruhig.
Es gäbe auch noch die Tintenfleckenkrankheit 8) ;)
Ich hab mich vor einigen Jahren mal mit Castanea beschäftigt und auch die Sorte Ecker 1 und Marigoule gepflanzt. Marigoule hat wohl asiatische Gene, welche resistent sein sollen.
Irgendwas mit "Baum impfen" ist mir noch im Hinterkopf, soll helfen.
Ob die ganze Hysterie in Mitteleuropa nötig ist, ist fraglich. Probleme gibt's wohl nur in den Massenbeständen südlich der Alpen.
Es gäbe auch noch die Tintenfleckenkrankheit 8) ;)
Ich hab mich vor einigen Jahren mal mit Castanea beschäftigt und auch die Sorte Ecker 1 und Marigoule gepflanzt. Marigoule hat wohl asiatische Gene, welche resistent sein sollen.
Irgendwas mit "Baum impfen" ist mir noch im Hinterkopf, soll helfen.
Ob die ganze Hysterie in Mitteleuropa nötig ist, ist fraglich. Probleme gibt's wohl nur in den Massenbeständen südlich der Alpen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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- lord waldemoor
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Mediterraneus hat geschrieben: ↑25. Apr 2018, 16:04
Gaanz ruhig.
Ob die ganze Hysterie in Mitteleuropa nötig ist, ist fraglich. Probleme gibt's wohl nur in den Massenbeständen südlich der Alpen.
oder hier bei mir
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Mediterraneus hat geschrieben: ↑25. Apr 2018, 16:04
Gaanz ruhig.
...
Probleme gibt's wohl nur in den Massenbeständen südlich der Alpen.
@Medi, so ganz überzeugend sind Deine Argumente nicht.
Also hier, im Pfälzerwald, besteht laut Wikipedia der Wald zu 4% aus Edelkastanie. Am Haardtrand treten sie in größeren Beständen auf. Mein Garten liegt am Haardtrand, und wenn ich so schaue sind 8 von 10 Bäumen Kastanien.
Man kann ja mal auf der Ansicht von GoogleEarth bei meinem Profil schauen. Das Bild ist vom April 15 oder 14. Da haben die Kastanien noch nicht ausgetrieben, alles was im Wald nicht grün ist sind Kastanien.
Ich versuche mich ein wenig auf den Ernstfall vorzubereiten. Vielleicht sollte ich mal im Forst nachfragen.
Wenn die Kastanien ausfallen würden, hätte nicht nur ich bei dieser Steilhanglage ein Problem.
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Also bei allen forstlichen Themen ist der lokale Förster oder waldwissen.net eine gute Seite für eine erste Recherche. Wer es noch genaue wissen will muss vermutlich Fachliteratur kaufen oder sich irgendwie an Forschungsinstituten durchfragen.
Zur Esskastanien und ihren forstlichen Risiken, zB. den Krankheiten wie den genannten, gibt es da jeweils mehrere Artikel, zB:
zum Rindenkrebs
dessen biologischer Bekämpfung Zitat aus dem zweiten Artikel fürs Tessin:
Zur Esskastanien und ihren forstlichen Risiken, zB. den Krankheiten wie den genannten, gibt es da jeweils mehrere Artikel, zB:
zum Rindenkrebs
dessen biologischer Bekämpfung Zitat aus dem zweiten Artikel fürs Tessin:
hat geschrieben: ↑1. Jan 1970, 01:00Im Tessin waren zu Beginn der Epidemie viele tote Edelkastanien-Kronen zu beobachten. Doch ab Ende der 1950erJahre heilten die Rindenkrebse aus und die Sterblichkeit der Bäume ging zurück. Die Ursache dafür ist ein Virus, das so genannte Cryphonectria-Hypovirus, das den Erreger des Kastanienrindenkrebses befällt und diesen schwächt, so dass er den Bäumen nicht mehr gefährlich werden kann. Heute hat sich das Hypovirus im Tessin etabliert und die Edelkastanien sind nicht mehr bedroht.
- Mediterraneus
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Eben. Die Kastanienwälder wurden eben nicht ausgelöscht. Anders sieht das wohl in Nordamerika bei der dort heimischen Castanea aus. Unsere Castanea sativa ist nicht so hoch anfällig dafür.
Zudem hat die Esskastanie ein sehr hohes Regenerationsvermögen, sie wurde ja traditionell als Niederwald angebaut.
Ich sehe da kein größeres Problem.
Du kannst dir ja mal reservehalber ein paar resistente Sorten dazupflanzen (Z.B. Marigoule oder eine andere "Mar"-Sorte)
Zudem hat die Esskastanie ein sehr hohes Regenerationsvermögen, sie wurde ja traditionell als Niederwald angebaut.
Ich sehe da kein größeres Problem.
Du kannst dir ja mal reservehalber ein paar resistente Sorten dazupflanzen (Z.B. Marigoule oder eine andere "Mar"-Sorte)
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Ich würde es vielleicht nicht ganz so entspannt sehen wie Mediterraneus.
Wenn es bei euch so viele Esskastanien gibt, sollte der lokale Förster sich mit der Problematik auskennen und wissen:
Auf jedem Fall würde ich den Förster fragen wie es möglich ist an einer "Impfkampagne" (dazu müssen die Bäume aber erst befallen sein) mitzumachen, wenn es denn einmal soweit wäre.
Wenn es bei euch so viele Esskastanien gibt, sollte der lokale Förster sich mit der Problematik auskennen und wissen:
- Ist der Rindenkrebs bei euch schon vorhanden?
- Wenn ja, welche Pilzstämme sind es?
- Sind die passenden Virenstämme auch schon da?
- Wenn nein, hat der Forst vor "zu impfen"?
Auf jedem Fall würde ich den Förster fragen wie es möglich ist an einer "Impfkampagne" (dazu müssen die Bäume aber erst befallen sein) mitzumachen, wenn es denn einmal soweit wäre.
Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Hier bei mir auch - voriges Jahr ist die Zierform mit weißbuntem Laub wohl daran sehr plötzlich verstorben.
Der von mir befragte Experte hat zum Thema Impfung nur bedauernd den Kopf geschüttelt - hier regional kein Thema, weil die Esskastanien nur wild im Wald wachsen und die wirtschaftlich bedeutenden Fruchtsorten aus dem nahen Italien importiert werden. Wer eine Fruchtsorte im Hausgarten stehen hat, hat Pech gehabt.
Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Ich bezweifle, dass sich irgendeine Baumkrankheit aufhalten lässt. Hier gibt es nach wie vor Ulmen, obwohl vor 40 Jahren das Ulmensterben tobte. Genauso wird es in 40 Jahren noch Esskastanien geben.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
geben wirds schon welche danach, trotzdem tuts mir leid um manche kastanien jetzt die vlt 600 jahre alt waren und einiges erlebten überlebten
das selbe jetzt mit den eschen
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Wer weiß, was die jetzt 600jährigen Kastanien schon alles überlebt haben. ;)
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Ich sehe das mittlerweile auch entspannter als früher.
Eigentlich hätte es nach Expertenmeinungen heutzutage kein Streuobst mehr geben dürfen. Damals hieß es, dass der Feuerbrand alles auslöschen würde. Es war schlimm, aber es wurden gottseidank nicht alle Bäume befallen.
Eigentlich hätte es nach Expertenmeinungen heutzutage kein Streuobst mehr geben dürfen. Damals hieß es, dass der Feuerbrand alles auslöschen würde. Es war schlimm, aber es wurden gottseidank nicht alle Bäume befallen.
LG aus dem südlichen Main-Viereck
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Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Letztes Jahr hörte ich einen Vortrag von Herrn Ollig vom DLR Rheinland-Pfalz, Neustadt a.W., über Esskastanien. Die haben eine kleine Versuchspflanzung, und auch Rindenkrebs in der Umgebung.
Ich denke, die Leute vom DLR in Neustadt werden wohl die Gefährdung bei dir, Lilo, und wie man drauf reagieren kann, am besten einschätzen können - frag mal bei denen an.
Ich denke, die Leute vom DLR in Neustadt werden wohl die Gefährdung bei dir, Lilo, und wie man drauf reagieren kann, am besten einschätzen können - frag mal bei denen an.
Re: Castanea sativa und Kastanienkrebs
Ich habe nachgefragt, nicht beim DLR, sondern bei meinem Gartennachbar, der ist Forstwirt.
(Da hätte ich gleich drauf Kommen können)
Folgende Infos:
Kastanienkrebs tritt in unserer Umgebung häufiger auf.
Die Bäume in unserem Wald sind nicht schützenswert und werden nicht geimpft.
Der Ausfall durch Kastanienkrebs betrifft nie einen ganzen Bestand,sondern nur einzelne Bäume, so dass die Hangsichrung kein Problem ist.
Damit gebe ich mich zufrieden.
(Da hätte ich gleich drauf Kommen können)
Folgende Infos:
Kastanienkrebs tritt in unserer Umgebung häufiger auf.
Die Bäume in unserem Wald sind nicht schützenswert und werden nicht geimpft.
Der Ausfall durch Kastanienkrebs betrifft nie einen ganzen Bestand,sondern nur einzelne Bäume, so dass die Hangsichrung kein Problem ist.
Damit gebe ich mich zufrieden.