Ich freue mich, wenn's Euch auch interessiert :D.
Die Aufgabenstellung für Hersteller von Wildpflanzensaatgut ergibt sich aus der Gesetzesänderung ab 2020. Danach darf in der freien Landschaft nur noch regionales Saatgut ausgebracht werden. Dazu ist Deutschland nach den dort herrschenden Bedingungen für Wildpflanzen in 22 Ursprungsregionen = Herkunftgebiete eingeteil worden. Wildpflanzen passen sich regionaltypischen Eigenschaften des Bodens, des Klimas und anderer Umweltbedingungen an. Das bedeutet die genetischen Anlagen von
Lychnis flos-cuculi in der Lausitz weichen von denen der Pflanzen in Bayern ab. Um die ortstypischen angepassten Wildpflanzen nicht genetisch zu vermischen soll Wildpflanzensamen in die freie Landschaft nur noch nach Ursprungsgebieten geordnet eingebracht werden. So befinden wir uns mit Jänschwalde im Bereich 4 von 22, Ostdeutsches Tiefland. Dabei ist die Produktion von Wildpflanzensaatgut insgesamt bisher eine Marktlücke. Es fehlen bundesweit Betriebe, die um die 100t Saatgut produzieren :o.
Auf unserem Rundgang mit der Chefin von NaGoLa Re Frau Grätz führte unser Weg nun direkt zu den Pflanzungen. Die meisten Pflanzenzeilen entstehen hier tatsächlich durch das einzelne Pflanzen der in Saattöpfchen herangezogenen Wildpflanzen. Maschinen wie aus dem Gemüsebau bekannt sind nur extrem beschränkt oder umgebaut nutzbar, da Wildpflanzen nicht den Normem gezüchteter Gemüsepflanzen entsprechen. Es braucht viel Innovationsgeist und Durchhaltevermögen um Schwierigkeiten zu überwinden. Belohnt wird die Arbeit durch blühende Wildblumenfelder :D.

Es findet sich dort alles wieder, was mein Wildblumenherz begehrt, einfach ein Traum, bunte Blumen aus meiner Kindheit in Mengen.
Der schönste Garten ist der, der kurz vor dem Verwildern steht.
Dr. med. Daniel Gottlob Moritz Schreber (1808-1861)