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Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen) (Gelesen 2417852 mal)
Moderator: cydorian
- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Fotografier mal einen Querschnitt durch eine der fleckigen Beeren.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@kaliz
Ich habe Dir eine email geschickt.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
@kaliz
Es gibt über ca. 60 bekannte Viruserkrankungen und einige führen zu solchen Punkten auf den Blättern. Wenn Du Deine Reben in Baumschulen oder Gartencentern (mit Abstrichen) gekauft hast, dann waren Deine Reben weitgehend virusfrei, denn Baumschulen in D verwenden nur virusgeprüfte Edelreise und Unterlagen. Wenn auf Deinem Boden noch nicht seit vielen Jahrzehnten Reben angebaut werden, dann fällt auch dieser Übertragungsweg aus. Nicht alle Viruserkrankungen sind eine Katastrophe. Mit einigen kann die Rebe leben. Aber einige, die dürch Rebzikaden oder Fadenwürmer (Nematoden) übertragen werden, sind sehr kritisch. Gegen Viruserkrankungen von Reben gibt es keine Mittel, weder vorbeugend noch heilend. Da hilft nur Roden und mindestens 5 Jahre keine Reben mehr auf dieser Fläche anbauen. Rebzikaden sollte es in D nur in BaWü geben, aus Österreich eingewandert. Rebzikaden kann man bekämpfen und sie damit als Virusüberträger ausschalten. Aber die Fadenwürmer im Boden kann man nicht bekämpfen. Die letzten Mittel wurden schon vor ca. 40 Jahren verboten worden, da große Kollateralschäden.
Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit für eine Viruserkrankung im Kleingarten ist gering unter Beachtung der Ausnahmen. In Weinbergen sieht das anders aus. Also nicht gleich das Schlimmste annehmen.
Botrytis ist viel wahrscheinlicher und wenn die kleinen Flecke nur auf den Blättern wären - Kaliummangel.
Zu Botrytis:
http://www.landwirtschaft-bw.info/pb/MLR.LVWO,Lde/Startseite/Fachinformationen/Botrytis+-+Biologie+des+Erregers+und+Konsequenzen siehe Abbildung 7
Es gibt über ca. 60 bekannte Viruserkrankungen und einige führen zu solchen Punkten auf den Blättern. Wenn Du Deine Reben in Baumschulen oder Gartencentern (mit Abstrichen) gekauft hast, dann waren Deine Reben weitgehend virusfrei, denn Baumschulen in D verwenden nur virusgeprüfte Edelreise und Unterlagen. Wenn auf Deinem Boden noch nicht seit vielen Jahrzehnten Reben angebaut werden, dann fällt auch dieser Übertragungsweg aus. Nicht alle Viruserkrankungen sind eine Katastrophe. Mit einigen kann die Rebe leben. Aber einige, die dürch Rebzikaden oder Fadenwürmer (Nematoden) übertragen werden, sind sehr kritisch. Gegen Viruserkrankungen von Reben gibt es keine Mittel, weder vorbeugend noch heilend. Da hilft nur Roden und mindestens 5 Jahre keine Reben mehr auf dieser Fläche anbauen. Rebzikaden sollte es in D nur in BaWü geben, aus Österreich eingewandert. Rebzikaden kann man bekämpfen und sie damit als Virusüberträger ausschalten. Aber die Fadenwürmer im Boden kann man nicht bekämpfen. Die letzten Mittel wurden schon vor ca. 40 Jahren verboten worden, da große Kollateralschäden.
Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit für eine Viruserkrankung im Kleingarten ist gering unter Beachtung der Ausnahmen. In Weinbergen sieht das anders aus. Also nicht gleich das Schlimmste annehmen.
Botrytis ist viel wahrscheinlicher und wenn die kleinen Flecke nur auf den Blättern wären - Kaliummangel.
Zu Botrytis:
http://www.landwirtschaft-bw.info/pb/MLR.LVWO,Lde/Startseite/Fachinformationen/Botrytis+-+Biologie+des+Erregers+und+Konsequenzen siehe Abbildung 7
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Betroffen ist von meinen vier Weinstöcken nur die Sorte Candice, gekauft vor vier Jahren von einer Deutschen Rebschule. Standort ist im Westen Wiens im Besten Weinbauklima.
Wie gewünscht hänge ich ein Bild der aufgeschnittenen Trauben an. Die Flecken sind offenbar nur an der Schale und gehen nicht durch. Schimmel, Gespinste oder sowas sind weder an den Trauben noch am Rest der Pflanze zu erkennen. Die Pilzresistenz der Sorte hat die Rebschule mit sehr gut angegeben.
Wie gewünscht hänge ich ein Bild der aufgeschnittenen Trauben an. Die Flecken sind offenbar nur an der Schale und gehen nicht durch. Schimmel, Gespinste oder sowas sind weder an den Trauben noch am Rest der Pflanze zu erkennen. Die Pilzresistenz der Sorte hat die Rebschule mit sehr gut angegeben.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Gegen Kaliummangel könnte ich Phosphat-Kali Dünger streuen.
Edit: Hab den Dünger ausgebracht und gründlich gegossen damit er auch an die Wurzeln kommt. Ein simpler Kaliummangel wäre mir in der Tat am liebsten, der lässt sich einfach beheben.
Edit: Hab den Dünger ausgebracht und gründlich gegossen damit er auch an die Wurzeln kommt. Ein simpler Kaliummangel wäre mir in der Tat am liebsten, der lässt sich einfach beheben.
- cydorian
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Die Beere ganz links zeigt Löcher, das könnte der Traubenwickler sein oder ein Hagelkorn. Beim Rest gehen die brauen Stellen nur knapp bis unter die Oberfläche. Sieht nach physiologischer Störung aus.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich habe es auch - auf Blättern und Früchten, auf nahezu allen Sorten. Letztes Jahr war es definitiv noch nicht da, bei mir sieht es so aus.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Und auf der aufgeschnittenen Frucht. Habe heuer einigen Rasenschnitt als Dünger im Frühjahr aufgebracht, bei der Kontrolle der Rebe fliegt irgendein "Kleinzeug" weg - mal sehen ob ich ein Foto hinkriege.
Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hagel kann ich ausschließen. Da hatten wir dieses Jahr bisher Glück. Bei uns gibt es nur Dürre und heiß schwüle Luft. Die ganzen Gewitter sind im Umland niedergegangen. Bei uns hat es seit Wochen nicht geregnet. Der Wein hat ja lange Wurzeln um sich am Grundwasser zu bedienen, aber fast alles andere muss bewässert werden damit es nicht vertrocknet.
Die Traube ganz links liegt verkehrt herum da, da sieht man die Schale, nicht das Innere.
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- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Ich möchte mal anregen das das eigentlich ein Fall für die Beratung und das Labor wäre.
Die Punkte und Löcher auf den Blättern gibts hier auch auf manchen Sorten/Pflanzen, gerade die bisher ungespritzten. Die haben aber so vieles an Krankheiten und Problemen eingesammelt.
Ich würde gerne mal Schwarzfäule in den Raum werfen. Gute Makrobilder von den Blattflecken könnten helfen, mit den Beeren kommen wir nicht weiter. Eventuell zeigt sich ja bald ein Pilzkörper. Animalisch bedingte Saugschäden würde ich jedenfalls ausschließen wollen.
Also an den Beeren weder Hagel noch Sauerwurm.
Die Punkte und Löcher auf den Blättern gibts hier auch auf manchen Sorten/Pflanzen, gerade die bisher ungespritzten. Die haben aber so vieles an Krankheiten und Problemen eingesammelt.
Ich würde gerne mal Schwarzfäule in den Raum werfen. Gute Makrobilder von den Blattflecken könnten helfen, mit den Beeren kommen wir nicht weiter. Eventuell zeigt sich ja bald ein Pilzkörper. Animalisch bedingte Saugschäden würde ich jedenfalls ausschließen wollen.
Also an den Beeren weder Hagel noch Sauerwurm.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Im Jahr 2015 gab es im Weinbaugebiet Sachsen ähnliche "Schadbilder". Seit Jahren haben wir hier sehr heiße und trockene Frühsommer und deutlich kühlere und feuchte 2. Sommerhälften. Da es wochenlang extrem heiß und trocken war, fanden Tiere, insbesondere auch Insekten, in der Umgebung der Weinberge kein Wasser mehr. Um zu überleben, haben die Insekten Beeren und Blätter angenagt und aus diesen Flüssigkeit heraus gesaugt. Die entstandenen kleinen Wunden vernarbten (wenn gespritzt) oder bildeten ein Einfallstor für Pilzkrankheiten. Da die Knabberstellen von Insekten sehr klein sind, sind auch die Spuren davon sehr klein. Auch Wespen knabbern Beeren gern an, aber deren Knabberstellen sind deutlich größer als die anderer Insekten.
Auch größere Tiere knabbern bei solch extremer Trockenheit gern Beeren an, z.B. Mäuse, aber die Knabberspuren von Mäusen sind sehr viel größer.
siehe: https://www.weinbauverband-sachsen.de/wp-content/uploads/rebschutz_leitfaden_2016.pdf Das Bild auf der ersten Seite oben links.
Der Ort, wo die Raupen des Traubenwicklers sich in die Traube gefressen haben, sehen auch so aus, allerdings wird pro Beere meist nur ein Ei gelegt, so dass Beeren nicht mehrere schwarze bzw. dunkelbraune Punkte haben können. Bei dieser Beerengröße sind die Raupen des Traubenwicklers schon aus den Eiern geschlüpft und sich in die Beeren gefressen. Und Traubenwickler gehen nur auf Beeren, aber nicht auf Blätter. Gegen den Traubenwickler spricht auch, dass diese besonders gern auf rote und blaue Sorten stehen und bei diesen bis zu 100 % der Beeren befallen, aber der Traubenwickler steht viel weniger auf helle Sorten, bei denen die Befallsquote meist nur 0 ... 5 % der Beeren ist.
Ich weiß nicht, wie das Wetter in diesem Jahr im Raum Wien war und ob diese Theorie des Insektenknabberns bzw. der Saugstellen von Insekten sein kann bzw. stimmen kann.
Fazit: Man kann wunderbar spekulieren, aber aus der Entfernung und mit den bekannten Infos lassen sich eben nicht immer klare Diagnosen stellen. Ich vermute mal, dass in einigen Wochen eine bessere Diagnose möglich ist.
Auch größere Tiere knabbern bei solch extremer Trockenheit gern Beeren an, z.B. Mäuse, aber die Knabberspuren von Mäusen sind sehr viel größer.
siehe: https://www.weinbauverband-sachsen.de/wp-content/uploads/rebschutz_leitfaden_2016.pdf Das Bild auf der ersten Seite oben links.
Der Ort, wo die Raupen des Traubenwicklers sich in die Traube gefressen haben, sehen auch so aus, allerdings wird pro Beere meist nur ein Ei gelegt, so dass Beeren nicht mehrere schwarze bzw. dunkelbraune Punkte haben können. Bei dieser Beerengröße sind die Raupen des Traubenwicklers schon aus den Eiern geschlüpft und sich in die Beeren gefressen. Und Traubenwickler gehen nur auf Beeren, aber nicht auf Blätter. Gegen den Traubenwickler spricht auch, dass diese besonders gern auf rote und blaue Sorten stehen und bei diesen bis zu 100 % der Beeren befallen, aber der Traubenwickler steht viel weniger auf helle Sorten, bei denen die Befallsquote meist nur 0 ... 5 % der Beeren ist.
Ich weiß nicht, wie das Wetter in diesem Jahr im Raum Wien war und ob diese Theorie des Insektenknabberns bzw. der Saugstellen von Insekten sein kann bzw. stimmen kann.
Fazit: Man kann wunderbar spekulieren, aber aus der Entfernung und mit den bekannten Infos lassen sich eben nicht immer klare Diagnosen stellen. Ich vermute mal, dass in einigen Wochen eine bessere Diagnose möglich ist.
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Du hast sie beim erklären doch schon widerlegt. Oder habe ich dich falsch verstanden?Dietmar hat geschrieben: ↑21. Jun 2018, 00:38Ich weiß nicht, wie das Wetter in diesem Jahr im Raum Wien war und ob diese Theorie des Insektenknabberns bzw. der Saugstellen von Insekten sein kann bzw. stimmen kann.
PS: ovale bzw unförmige Blattnekrosen können nie von stechenden Insekten sein. Nur von beissenden, und dann fehlt das Stück in der Mitte weil rausgefressen. Auf den Fotos ist es aber noch da. Insekt scheidet also wohl aus.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Wie gesagt das Wetter bei uns war heiß, trocken bis schwül. Für heute wäre wieder mal Regen vorhergesagt gewesen. Momentan haben wir wolkenlosen Himmel mit 34 Grad im Schatten und es sieht nicht so aus als würde sich daran noch viel ändern. Die ganzen Wiesenflächen in der Gegend sind schon komplett vertrocknet. Würde ich im Garten nicht bewässern, sähe es wohl traurig aus. Mein kleiner Kaskadenbrunnen ist dauerfrequentiert von Bienen und Wespen die dort gut trinken können ohne ins Wasser zu fallen. Wespen haben wir reichlich, normalerweise gehen die erst zur Reifezeit an den Wein, ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, dass die Trockenheit sie auch schon die unreifen Trauben anbeißen lässt. Das würde vielleicht auch erklären warum nur die Trauben im Schatten betroffen sind. Wenn ich als Wespe vor lauter Durst eine unreife Traube anbeiße, würde ich das auch eher im Schatten machen als in der Sonne. Ob ich wohl ein paar Schalen mit Wasser für die Insekten im Garten verteilen sollte? Hab halt nur Angst dass das dann auch perfekte Brutstätten für Gelsen wären.
- thuja thujon
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
Hitze, schwüle Luft und ab und an nächtlicher Tau sind beste Bedienungen für Sommerpilze. In den schattigeren Bereichen, dort wo es länger braucht um abzutrocknen, klar dass da ein Pilzbefall am heftigsten ist. Da freut sich nicht nur echter Mehltau, sondern auch die Schwarzfäule drüber. Letztere könnte wie erwähnt zu den Symptomen passen.
Wegen Wespen brauchst du dir noch keine Sorgen machen, die mögen die sauren Beeren noch nicht.
Wegen Wespen brauchst du dir noch keine Sorgen machen, die mögen die sauren Beeren noch nicht.
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Re: Tafeltrauben (Sorten und Anbauerfahrungen)
über die jahre wurden meine spaliere immer höher aber denn dampf den diese sorten haben konnte ich ihnen nicht nehmen.diese erziehung die ihr hier seht ist ja noch nich abgeschloßen,ich bin noch beim stockaufbau.sie stehen jetzt im 4.jahr und dürfen,wenn sie wollen,sich das erste mal zeigen.ich werde sie mindestens 4armig,evtl.6armig an einem neuen spalier wachsen lassen.im nächsten jahr gehts loß.altholz werden sie viel haben und dann auf einer höhe von 30-40 cm.