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Lauwarmrotte (Gelesen 33290 mal)

Lebendiger Boden, natürliche Düngemittel und fruchtbare Mulchwirtschaft
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Bristlecone

Re: Lauwarmrotte

Bristlecone » Antwort #30 am:

Mir ist das ein paar Mal beim Transport von Hackschnitzeln passiert, die schon ein bisschen länger auf einem großen Haufen lagen und beim Aufschaufeln stäubten.
Abends war ich schlapp, zerschlagen, mir taten die Bronchien weh, und ich hatte leichtes Fieber.
Ging aber über Nacht vorbei.

Die Reaktion auf eingeatmete Endotoxine ist und bleibt eine lokale akute Reaktion auf die Toxine in der Lunge. Dort wird die Kaskade in Gang gesetzt, die dann in der Folge zu den Allgemeinsymptomen im ganzen Körper führen. Die Toxine selbst bleiben in den Atemwegen.

Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
Sie kann deshalb bereits beim allerersten Kontakt auftreten, bleibt aber dosisabhängig.
Bei einer allergischen Reaktion hingegen genügt nach einem ersten Kontakt, bei dem nach außen hin noch nichts Dramatisches passiert, aber die Sensibilisierung erfolgt, bei jedem späteren Kontakt eine viel niedrigere Dosis als am Anfang.
Sternrenette

Re: Lauwarmrotte

Sternrenette » Antwort #31 am:

Farmerlunge
Bristlecone

Re: Lauwarmrotte

Bristlecone » Antwort #32 am:

Farmerlunge ist eine allergische Erkrankung.

Zitat aus dem Wikipedia-Artikel über die Farmerlunge: "Wichtigste Differentialdiagnose ist das Drescherfieber (ODTS, organic dust toxic syndrome), das durch Endotoxine als Bestandteil der Zellwand gram-negativer Bakterien verursacht wird. Das Drescherfieber ist nicht allergisch bedingt und kann daher bereits bei Erstkontakt auftreten."
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Krümel
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Re: Lauwarmrotte

Krümel » Antwort #33 am:

Bristlecone hat geschrieben: 5. Jul 2018, 19:30
Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
Sie kann deshalb bereits beim allerersten Kontakt auftreten, bleibt aber dosisabhängig.

Du meinst also so etwas:
https://www.youtube.com/watch?v=VGaqmvIEyaI
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Bristlecone

Re: Lauwarmrotte

Bristlecone » Antwort #34 am:

Eher das: https://www.youtube.com/watch?v=NVIbCvfkO3E

Interessant finde ich übrigens den Hinweis auf Seite 4 in dem von mir oben verlinkten Bericht über Endotoxine:

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Exposition gegenüber Endotoxinen in der frühen Kindheit später im Leben vor Allergien schützt.
Und es gibt - schwächere - Hinweise darauf, dass diese Endotoxinexposition in Kindheit und Jugend das spätere Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, vermindert.
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Krümel
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Re: Lauwarmrotte

Krümel » Antwort #35 am:

Gegen diverse Allergien hilft anscheinend
von frühester Jugend an
ein Ausgesetztsein (schöner: Exposition) gegenüber
gewisser Allergene, die da wären:
Heu und Stroh vom Hof,
Kühe und deren Milch,
Hunde und Katzen.


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Sternrenette

Re: Lauwarmrotte

Sternrenette » Antwort #36 am:

Das darf bezweifelt werden: der Hauptteil der Berufskrankheiten in der Landwirtschaft sind allergisch bedingte Erkrankungen.
Bristlecone

Re: Lauwarmrotte

Bristlecone » Antwort #37 am:

Das muss kein Widerspruch sein.

Es kann sein, dass eine Exposition in der Kindheit in Maßen das Immunsystem "lernen" lässt, bestimmte Stoffe zu tolerieren.
Während eine jahrelange wiederkehrende Exposition gegenüber meist sehr viel höheren Dosen eine Allergie induziert.

Kr hat geschrieben: 5. Jul 2018, 19:46
Gegen diverse Allergien hilft anscheinend
von frühester Jugend an
ein Ausgesetztsein (schöner: Exposition) gegenüber
gewisser Allergene, die da wären:
Heu und Stroh vom Hof,
Kühe und deren Milch,
Hunde und Katzen.

Ja.
Auch Erde und Kompost. :)
Möglicherweise auch Wurmparasiten.
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Krümel
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Re: Lauwarmrotte

Krümel » Antwort #38 am:

Ich liebe Würmer. ;D
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Nemesia Elfensp.
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Re: Lauwarmrotte

Nemesia Elfensp. » Antwort #39 am:

Hinter solchen wiederkehrenden Symptomen, die immer wieder bei diversen Anlässen auftreten kann aber auch ein Alpha-1-Antitrypsin-Mangel stecken (eine erbliche Stoffwechselerkrankung)

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00.............Oft dauert es von den ersten Beschwerden bis zur Diagnose mehrere Jahre. Viele Patienten werden zu spät entdeckt, ihnen wird nur geraten, das Rauchen einzustellen und sie werden unzureichend und ohne geeignete Untersuchungen jahrelang behandelt. [/quote] (Quelle Wikip.)

Ich kenne so einen Fall persönlich. Die Person hatte immer, wenn etwas staubte, bei entsprechendem Anlass (Keller ausgefegt, Gewächshausarbeiten, Kuchen backen, Kompostlieferung, Paket ausgepackt, Beete gemulcht, Küche putzen, Duschwände mit Spray reinigen, etc.) mehr oder weniger starke Bronchial- bzw. Lungenprobleme und oft ein Gefühl, als sei eine Grippe im Anmarsch.
Zwischezeitlich war sie oft beschwerdefrei.
Lange war sie angeblich psychisch erkrankt.
Nach vielen Jahren der diversen Fehldiagnosen ist dann der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel diagnostiziert worden.

Bei "lungenaerzte-im-netz" wird dazu geschrieben:
[quote]Was ist Alpha-1-Antitrypsin-Mangel?
Der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (ALPHA-1) ist eine Erbkrankheit, die bewirkt, dass die Leberzellen das Enzym Alpha-1-Antitrypsin (AAT) fehlerhaft oder in zu geringer Menge bilden oder freisetzen. Unbehandelt kann sich die Erkrankung je nach Ausprägung früher oder später an Lunge und Leber – in selteneren Fällen auch auf der Haut und weiteren Organen – manifestieren.
(Quelle)
Wir haben nur dieses eine Leben.
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Re: Lauwarmrotte

Harzgärtnerin » Antwort #40 am:

Conni hat geschrieben: 5. Jul 2018, 19:18
Bristlecone, gibt es diese Endotoxine nur in lauwarm verrottetem Kompost oder auch in heißrottendem? Ähnliche Syptome kenne ich vom Gewächshausausräumen am Ende der Saison (wenn das Tomatenlaub schon deutlich pilzgeschädigt ist) und mach das deshalb inzwischen nur noch mit Atemschutz. Beim Kompostumsetzen (was ich derzeit aller zwei, drei Tage mache), ist mir das aber noch nie begegnet.


Ich will die medizinische Diskussion nicht stören ( finde sie auch spannend) aber - Conni du setzt aller zwei, drei Tage den Kompost um... :o :o :o Respekt!!!
Und wann machst Du die anderen Gartenarbeiten ? Und den anderen ganzen Rest???
Sei  Du selbst! Denn alle anderen gibt es schon (Oscar Wilde)
Conni

Re: Lauwarmrotte

Conni » Antwort #41 am:

Das dauert eine Viertelstunde und läuft unter Morgensport. Eine Tasse Kaffee mit Morgenzeitung würde auch nicht länger dauern. ;)
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Natternkopf
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Re: Lauwarmrotte

Natternkopf » Antwort #42 am:

Salü Krümel

Der Link darin geht nicht. Hat zwei unterschiedliche Infos darin.
Kr hat geschrieben: 5. Jul 2018, 19:37

Du meinst also so etwas:
https://www.youtube.com/watch?v=VGaqmvIEyaI
[/quote]

Hast du das verlinken wollen?
Peter Gabriel - Solsbury Hill

[quote author=Bristlecone link=topic=63232.msg3118781#msg3118781 date=1530811834]
Mir ist das ein paar Mal beim Transport von Hackschnitzeln passiert, die schon ein bisschen länger auf einem großen Haufen lagen und beim Aufschaufeln stäubten.
Abends war ich schlapp, zerschlagen, mir taten die Bronchien weh, und ich hatte leichtes Fieber.
Ging aber über Nacht vorbei.

Die Reaktion auf eingeatmete Endotoxine ist und bleibt eine lokale akute Reaktion auf die Toxine in der Lunge. Dort wird die Kaskade in Gang gesetzt, die dann in der Folge zu den Allgemeinsymptomen im ganzen Körper führen. Die Toxine selbst bleiben in den Atemwegen.

Wichtig: Solch eine Reaktion auf Endotoxine ist keine allergische Reaktion!
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Bei einer allergischen Reaktion hingegen genügt nach einem ersten Kontakt, bei dem nach außen hin noch nichts Dramatisches passiert, aber die Sensibilisierung erfolgt, bei jedem späteren Kontakt eine viel niedrigere Dosis als am Anfang.



Wahrscheinlichkeit ist sehr gross, meine Nase und Nebenhöhlen wissen ein 2-3 tägiges Lied davon zu Singen, wenn sie so traktiert werden.
(Wenn ich den erwische >:( )

Staubender Häckselhaufen gehört angefeuchtet beim umsetzen, sonst setzt was in den Schleimhäuten.

Grüsse Natternkopf

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Re: Lauwarmrotte

Natternkopf » Antwort #43 am:

Übrigens:
So Lauwarm mit ca. 36°, rotte ich auch so vor mich hin.
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Gartenlady
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Re: Lauwarmrotte

Gartenlady » Antwort #44 am:

Danke Bristlecone für die Links, die werde ich mir jetzt anschauen, allerdings hatte ich NULL Atemprobleme, da war absolut gar nix. Mir taten nur die Knochen weh, Knochenschmerzen waren ebenso plötzlich weg wie sie gekommen waren, als das hohe Fieber plötzlich weg war.

Ich denke immer noch ein bisschen an Borreliose, denn einige Wochen vorher hatte ich zwei Zecken ohne Hauterscheinungen.
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