Letztes Jahr hab ich diese beiden Sorten gekauft, die Art sollte laut Etikett Vaccinium myrtillus sein. Putte hat sich über den Sommer verabschiedet und sollte wieder her, bei der Gelegenheit hab ich mal nach den Sorten gegoogelt. Nun finde ich im Internet sehr unterschiedliche Angaben zur Art, bei einem Anbieter steht Vaccinium corymbosum, beim nächsten dann Vaccinium angustifolium. Welche ist denn nun korrekt?
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Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte" (Gelesen 7986 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte"
In der Züchtungsarbeit finden mehrere Arten Verwendung. Daher wird man dir kaum diese Frage beantworten können.
Bei Vaccinium myrtillus handelt es sich um die einheimische Heidelbeere. sie ist keine Kulturart und wird auch in der Züchtungsarbeit so gut wie nie verwendet. Sie fällt also sicher weg.
Vaccinium corymbosum ist jene Art, aus der die Kulturform hervor geht. Dabei werden auch andere Arten hinein gekreuzt.
Da die genannten Sorten recht klein bleiben, ist zu vermuten, das Vaccinium angustifolium mit hinein geflossen ist. Das ist auch eine amerikanische Art, die recht klein bleibt.
Man müsste viel recherchieren wenn man die genauen Hybridisierungen der Sorte wissen wollte.
Bei Vaccinium myrtillus handelt es sich um die einheimische Heidelbeere. sie ist keine Kulturart und wird auch in der Züchtungsarbeit so gut wie nie verwendet. Sie fällt also sicher weg.
Vaccinium corymbosum ist jene Art, aus der die Kulturform hervor geht. Dabei werden auch andere Arten hinein gekreuzt.
Da die genannten Sorten recht klein bleiben, ist zu vermuten, das Vaccinium angustifolium mit hinein geflossen ist. Das ist auch eine amerikanische Art, die recht klein bleibt.
Man müsste viel recherchieren wenn man die genauen Hybridisierungen der Sorte wissen wollte.
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Re: Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte"
Und nach einer schnellen Recherche, bin ich fundig geworden.
https://www.researchgate.net/publication/284178192_Growth_yield_and_fruit_quality_two_cultivars_Lowbusch_blueberry
Emil und Putte sind schwedische Sorten, die aus einer Kreuzung zwischen v. corymbosum und v. angustifolium enstanden sind.
https://www.researchgate.net/publication/284178192_Growth_yield_and_fruit_quality_two_cultivars_Lowbusch_blueberry
Emil und Putte sind schwedische Sorten, die aus einer Kreuzung zwischen v. corymbosum und v. angustifolium enstanden sind.
Re: Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte"
@Rib-Huftier
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Warum schreiben sie nicht gleich Hybride dran? Bedeutet das dann, dass all die Sorten, die im Umlauf sind, nicht zwingend der Art zugehören, die ihnen zugewiesen wird? Find ich sehr verwirrend, das Ganze.
@Eric-Bernhard
Fein, dass Du das bei einer "schnellen Recherche" gefunden hast. Leider reicht mein Englisch nicht aus, um diese Fachthreads zu verstehen, daher ignoriere ich fremdsprachige Ergebnisse beim Googeln. Danke auch für Deine Antwort, dann lass ich mich überraschen, wie die Pflanze sich hier etabliert.
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Warum schreiben sie nicht gleich Hybride dran? Bedeutet das dann, dass all die Sorten, die im Umlauf sind, nicht zwingend der Art zugehören, die ihnen zugewiesen wird? Find ich sehr verwirrend, das Ganze.
@Eric-Bernhard
Fein, dass Du das bei einer "schnellen Recherche" gefunden hast. Leider reicht mein Englisch nicht aus, um diese Fachthreads zu verstehen, daher ignoriere ich fremdsprachige Ergebnisse beim Googeln. Danke auch für Deine Antwort, dann lass ich mich überraschen, wie die Pflanze sich hier etabliert.
- Rib-2BW
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Re: Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte"
Saille hat geschrieben: ↑28. Jul 2018, 17:05
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Warum schreiben sie nicht gleich Hybride dran?
[/quote]
Na ja, zu einem interessiert es kaum einen, Die Kunden können mit bestimmten botanischen Begriffen nichts anfangen und die Werbeabteilung will es attraktiv gestalten. So laufen hier und da eben Ungenauigkeiten ein. Bei manchen Sorten kann man das gar nicht sagen, da sie Findlinge sind, bei anderen Sorten wird ein großes Geheimnis daraus gemacht. Man muss eben ein botanisches Interesse für manche Obstsorten haben, wenn man dessen "Herkunft" heraus finden will. Die Art-hybridisierungen wird bei sehr vielen Obstarten betrieben.
[quote author=Saille link=topic=63499.msg3133993#msg3133993 date=1532790306]
Bedeutet das dann, dass all die Sorten, die im Umlauf sind, nicht zwingend der Art zugehören, die ihnen zugewiesen wird? Find ich sehr verwirrend, das Ganze.
Ja, bei manchen Zuchtklonen handelt es sich selber um Hybride. Aus was diese Zuchtklone bestehen, wird nur selten veröffentlicht. Dieses "Problem" findet man bei vielen Obstarten. Da es so kompliziert ist, bleibt man oft nur beim Artnamen, aus der die Sorte hauptsächlich besteht.
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Re: Frage zu Heidelbeeren "Emil" und "Putte"
Ich habe die Putte seit 2004, damals hat mir eine in Schweden wohnhafte Freundin sie geschickt. Sie hat einen Umzug vor 10 Jahren nach Norddeutschland verkraftet, aber erst jetzt seit 2 Jahren trägt sie mehr. Dieses Jahr sind die Beeren aber von der Größe her mehr mit Pfefferkörnern zu vergleichen. Ich dünge sie nur mit Kaffeesatz. Eingepflanzt damals in Rhododendronerde.
Habe vor kurzem beschlossen die Sorte 'Emil' dazu zu kaufen. Die Sorte 'Pelle' hatte meine Freundin auch empfohlen - nach kurzem Ergoogeln fand ich sie aber nicht hierzulande im Angebot.
Edit: Die Beeren von Putte sind übrigens höchstens von der Größe einer Waldheidelbeere, nicht so groß wie die Kulturheidelbeeren der amerikanischen Sorten.
Habe vor kurzem beschlossen die Sorte 'Emil' dazu zu kaufen. Die Sorte 'Pelle' hatte meine Freundin auch empfohlen - nach kurzem Ergoogeln fand ich sie aber nicht hierzulande im Angebot.
Edit: Die Beeren von Putte sind übrigens höchstens von der Größe einer Waldheidelbeere, nicht so groß wie die Kulturheidelbeeren der amerikanischen Sorten.