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Dürregejammer (Gelesen 823701 mal)

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Cepha
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Re: Dürregejammer

Cepha » Antwort #1020 am:

Mufflon hat geschrieben: 3. Aug 2018, 12:44
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was genau Du sagen möchtest.
Klingt ein bisschen wie "es ist weder trocken noch heiß, und im übrigen ist das Elend hausgemacht".


Ich will vereinfacht sagen:

Die Zukunft wird uns noch heißere und trockenere Sommer bringen und das passiert, weil wir selbst daran Schuld sind.

Ob man jetzt den aktuellen Sommer bejammert oder die Zukunft oder unsere Unfähigkeit das zu verhindern ist individuell. Ich bedauere vor allem unseren kollektiven Unwillen, den eigenen Lebensraum zu bewahren, bin da aber in einer kleinen Minderheit. Ich hatte einfach das Bedürfnis, auch mal zu jammern :-)
Cepha
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Re: Dürregejammer

Cepha » Antwort #1021 am:

Staudo hat geschrieben: 3. Aug 2018, 11:28
Glaubst Du wirklich, dass man den Jemen mit Deutschland vergleichen kann ???


Es ist ein doch sehr anschauliches Beispiel dafür, wohin die Denkweise führt, Wassermangel durch tiefere Brunnen lösen zu wollen.

Ebenso ist es ein Beispiel dafür, wie billiges oder kostenloses Wasser zur Wasserverschwendung führt.

Bei uns ist das heute alles noch kein (großes) Thema, Wasser haben wir (noch) genug, aber Wasser in guter Qualität wird schon zunehmende seltener und ich sehe da noch reichlich Konfliktpotenzial.

Man bemühe einfach mal die Phantasie, dass es in Zukunft mal verboten wäre, den eigenen Garten zu bewässern, weil für die Allgemeinheit der Grundwasserspiegel als wichtiger bewertet würde als der grüne Rasen des Einzelnen. Was wäre denn dann?

Undenkbar?

Und ja, dass ist absolut vergleichbar, denn beim tiefer bohren und fördern wird auch hierzulande der Grundwasserspiegel abgesenkt und irgendwann soweit, dass die Bäume absterben. Die Hydrologie im Einzelfall kenne ich natürlich nicht und kann sie auch nicht bewertet. Ein einzelner Brunnen macht es selten aus, aber wir sind ja viele und der Beitrag ist eher als allgemeine Aussage zu verstehen.

Ich fand es nur krass/bedenklich/typisch/tragisch, dass die Sorgen keineswegs dem Verschwinden des Wassers galt, sondern dem Geld und dass ein großes Fahrzeug im Garten herum fahren wird, um die nächste Ressource auszubeuten zu können.

Meine persönliche Meinung wäre, dass man die Wasserentnahme aus privaten Brunnen schon heute stärker regulieren sollte. Grundwasser ist ein Allgemeingut und kein kostenloser Privatvorrat.

Ich bin mir sicher, dass das auf sehr wenig Zustimmung stößt. Wie in Sanaa halt auch :-)

MfG

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Mottischa
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Re: Dürregejammer

Mottischa » Antwort #1022 am:

Aber darum geht es in diesem Thread nicht - angemerkt, der Sommer 2003 war der heißeste Sommer in den letzten Jahren, an den kommen wir hitzemäßig nicht heran, die größte Dürre über 11 Monate hatten wir 1540, davon sind wir noch einiges weg -

Ich bin sicher dass der eine oder andere sich genug Gedanken zum Thema Umwelt und Ressourcen macht, aber nicht hier. Hier geht es wirklich darum dass hier alle viel Geld, Zeit und Mühe in ihren Garten gesteckt haben und jetzt darum kämpfen dass er erhalten bleibt und nicht die Pflanzen, die man mühsam gesammelt hat usw.. vertrocknen. In unserer heutigen Gesellschaft bedeutet ein Garten viel mehr als nur Pflanzen, sondern ein Stück Erholung, eine Oase die man sich erhalten möchte. Und hier wird über das Wetter und die Auswirkungen darauf gejammert, Lösungssuche, Umweltaspekte usw.. findest du in anderen Themen :)

Und ja, man macht sich um investiertes Geld sorgen - ich habe nämlich nicht zuviel davon um den totalen Verlust meiner Pflanzen ersetzen zu können.
Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann, ohne dabei glücklich zu sein. (Fjodor Dostojewskij)
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Mufflon
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Re: Dürregejammer

Mufflon » Antwort #1023 am:

Ah, ok, ja, verstehe ich.

Ich verstehe Deine Argumente, aber ob das hier der richtige Platz ist?
Nicht jeder Gärtner, der hier jammert, gärtnert gegen die Natur.
Bei mir z.B. kollidieren gerade örtliche Gegebenheiten mit dem Wetter und dem Wasserstand im Brunnen.
Ich habe einen Schattengarten. Baumschatten, Schlagschatten, Halbschatten, Vollschatten...
Dazu Lehmboden und ab 70cm verdichtetes Geröll und Schutt.
Unser Brunnen holt das Wasser aus einer relativ kleinen Grundwasserblase, aus der noch 2 Gärten ihr Wasser ziehen.
Da unter uns alles mit alten Zechenschächten untertunnelt ist, dürfen wir auch nicht richtig tief runter, der Brunnenbauer kommt im Herbst und dann wird das ganze noch einmal angesehen, welche Optionen wir noch haben.

Die Alternative zu nicht gießen wäre alles zu pflastern.
Denn meine Schattenpflanzen brauchen Wasser, und Pflanzen für trockenen Schatten wachsen hier nur im Vorgarten, wo die Platanen alles Wasser wegsaugen.
Ich hatte gerade eine Auswahl gefunden, die die Bedingungen hier vertragen.
Ich kann gerade weder Wetter, noch globale Erwärmung, noch sonst irgendetwas ändern.
Ich kann nur mein direktes Umfeld beeinflussen, und das auch nur bedingt.
Dass ich meine Einkäufe zu Fuß/mit dem Rad erledige, nie fliege, juckt das Wetter gerade mal garnicht.

Und im Übrigen mussten wir hier den Brunnen genehmigen lassen.
Man darf in Deutschland doch garnicht überall einfach Brunnen bauen.
„Froh und lachend kommt der Frühling. Auf in Garten! nun ists Zeit!“ 🌱🌷
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Re: Dürregejammer

Witteke » Antwort #1024 am:

Es gibt in Deutschland ja durchaus Situationen, in denen die Gemeinden anordnen können, dass Gärten aufgrund allgemeiner Wasserknappheit nicht mehr bewässert werden dürfen. Das ist wohl kaum vergleichbar mit der Situation in vielen Entwicklungsländern.

So lange das nicht angeordnet ist, sollte man sich natürlich dennoch vernünftig verhalten und kein Wasser vergeuden. Aber so lange es zulässig ist, habe ich ehrlich gesagt keine moralischen Bedenken unseren (genehmigten) Hausbrunnen auch zu nutzen.

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Staudo
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Re: Dürregejammer

Staudo » Antwort #1025 am:

Ab Mitte kommender Woche soll es nicht mehr ganz so heiß sein, aber nach wie vor trocken. :-\
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Waldmeisterin
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Re: Dürregejammer

Waldmeisterin » Antwort #1026 am:

ja, mit einem dramatischen Temperatursturz von 32 auf 29° wird die Hitzewelle enden. Die ganzen angekündigten Gewitter sind auch schon wieder aus der Vorhersage verschwunden :-\
Und dann schreiben die bei wetteronline: das Wetter bleibt auch in den kommenden Tagen schön :-X
Patriotismus ist auf Kartografie und Zufall basierende Esoterik.
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Bufo
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Re: Dürregejammer

Bufo » Antwort #1027 am:

Waldmeisterin hat geschrieben: 3. Aug 2018, 15:44ja, mit einem dramatischen Temperatursturz ...


Ohje, das wird ne Heizkostenrechnung geben in diesem Jahr.

Da friere ich 2x. Zuerst beim Temperatursturz, dann bei der Rechnung. :o
Beste Grüße Bufo
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Re: Dürregejammer

Roeschen1 » Antwort #1028 am:

Hier gab es immer mal wieder Niederschläge durch Gewitter, aber dennoch verfärbt sich der Wald jeden Tag mehr ins Orange.

Grün ist die Hoffnung
mifasola

Re: Dürregejammer

mifasola » Antwort #1029 am:

Witteke hat geschrieben: 3. Aug 2018, 14:48
Es gibt in Deutschland ja durchaus Situationen, in denen die Gemeinden anordnen können, dass Gärten aufgrund allgemeiner Wasserknappheit nicht mehr bewässert werden dürfen.


Und es gibt Gegenden, wo aktiv gegen den steigenden Grundwasserspiegel angearbeitet wird. In unserer Ecke von Berlin zum Beispiel. Das Thema muss man sich wirklich sehr genau angucken - was ja im Grundwasserfaden auch passiert.

In unserem Eichen-Buchen-Wald sind mir heute flächig vertrocknete Immergrüne und Farne aufgefallen. Die vereinzelt vorhandenen Felsenbirnen haben Herbst, und auch die Bäume sind nicht mehr wirklich sommergrün.
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Re: Dürregejammer

Rieke » Antwort #1030 am:

Ich habe gerade einen Fehler gemacht: ich habe für einige Minuten das Haus verlassen. Im Haus hält man es ja noch halbwegs aus, wenn man sich möglichst wenig bewegt und im leichtesten Sommerkleid. Aber draußen :P
Chlorophyllsüchtig
Bristlecone

Re: Dürregejammer

Bristlecone » Antwort #1031 am:

Es gibt wirklich Hoffnung, dass diese Dürre- und Hitzewelle nächstes Wochenende zuendegeht.
Allerdings wird das den vorzeitigen Laubfall der Gehölze nicht mehr bremsen.

Schlimmstenfalls treiben die dann bei guter Wasserversorgung und ausreichender Wärme später im September nochmal neu aus, um dann diese nicht mehr ausreifenden Triebe im Winter zu verlieren.
Muss nicht so kommen, kann aber.
Wühlmaus
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Re: Dürregejammer

Wühlmaus » Antwort #1032 am:

Im Radio sprachen sie eben von dem neuen Hitzepeak Mitte nächster Woche: bis 38/39°C :o :-X
WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho
Melisende
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Re: Dürregejammer

Melisende » Antwort #1033 am:

Bei uns gab es gestern Nachmittag ein etwas überraschendes Gewitter, bei dem es über eine halbe Stunde lang geregnet hat.

Heute haben wir wieder 35 Grad bei strahlendem Sonnenschein.
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Karin L.
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Gruß aus Oberbayern

Re: Dürregejammer

Karin L. » Antwort #1034 am:

Was bitte ist ein Hitzepeak, soll das Hitzewelle heißen? Oder gibt es ein anderes deutsches Wort dafür?
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