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Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken (Gelesen 21380 mal)
Moderator: cydorian
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Zum Schafnetz: Wenn das helfen soll, muss vorher einmal eine Spur gemäht werden. Das Gerät sollte angekettet werden. Sonst fehlen nicht die Äpfel, sondern das Gerät.
Wir haben gerade wieder mit einer Pappnase zu kämpfen, der die Stromaufnahme abnimmt... :P
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Man muß nichts Verdorbenes essen, aber einen wurmigen Apfel kann man trotzdem noch zu Apfelmus/Kompott verarbeiten.
Wir ersticken an Fastfoodangeboten, an jeder Ecke,
es gibt glücklicherweise auch ein Gegentrend,
Slowfood,
Ich koche noch...
mit frischen Sachen, keine Convenienzprodukte, TK-Pizza, nein danke.
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Grün ist die Hoffnung
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Habe gestern Apfelsaft von Fallobst gepresst. Alles durch den Asthäcksler gejagt. Dabei habe ich die wurmigen Äpfel ignoriert, ähnlich wie es auch die Industrie macht bzw. kann. Ich habe keine Würmer geschmeckt, im Gegenteil, ich fand ihn weit besser als den durchschnittlich gekauften Saft. Für meine Nichte war wiedermal zu viel Aroma drin ::)
Es ist nun mal wie mit den Gesetzen und der Mettwurst, keiner will es sehen, wie sie gemacht wird.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Dornroeschen hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 11:57
.....
es hat auch etwas mit Respekt zu tun
Die Großväter haben die alten Obstbäume gepflanzt, gehegt und gepflegt und die Verantwortung an uns übergeben und dazu gehört für mich auch dazu, daß man etwas mit dem Obst macht.
.....
Wenns vielleicht auch nicht populär ist: Ich sehe das anders. Die Bäume haben Sie zunächst mal für sich gepflanzt, weil sie benötigt wurden um genug zu essen zu haben. Kurzlebige Alternativen hatten die nicht damals, sonst wäre mit Sicherheit was schneller und sicherer tragendes gesetzt worden. Und für den Birnenbaum ist vielleicht ein uralter Holderstrauch abgemacht worden der vorher über hundert Jahre die Früchte spendete und dann durch das aufkommen des Obstbaus das Kernobst wichtiger war und der olle Hollerbusch eben wegkam. Wer weiss. Wie auch die anderen Dinge, die eben kurzlebiger waren.
Das Leben ist anders geworden. Wenn man solche Bäume erhalten kann - gut. Aber das nun als Achtung gegenüber einem Vorfahren zu deklarieren -na ja. Den Waschzuber wirst du auch nicht mehr verwenden oder in Achtung halten, nur weil deine Uroma den mal gekauft hatte. Der steht allenfalls noch als Blumenkübel oder so rum.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Rib hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 13:56
Habe gestern Apfelsaft von Fallobst gepresst. Alles durch den Asthäcksler gejagt. Dabei habe ich die wurmigen Äpfel ignoriert, ähnlich wie es auch die Industrie macht bzw. kann. Ich habe keine Würmer geschmeckt, im Gegenteil, ich fand ihn weit besser als den durchschnittlich gekauften Saft. Für meine Nichte war wiedermal zu viel Aroma drin ::)
Es ist nun mal wie mit den Gesetzen und der Mettwurst, keiner will es sehen, wie sie gemacht wird.
Alles was reif ist und vor allem nicht faulig ist, wird gemostet. Voher gewaschen und dann ab in die Mühle. Das war schon immer so.
Wer nen veganen Apfelsaft will, soll die Äpfel selber sortieren....
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Amur hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 14:10Dornroeschen hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 11:57
.....
es hat auch etwas mit Respekt zu tun
Die Großväter haben die alten Obstbäume gepflanzt, gehegt und gepflegt und die Verantwortung an uns übergeben und dazu gehört für mich auch dazu, daß man etwas mit dem Obst macht.
.....
Wenns vielleicht auch nicht populär ist: Ich sehe das anders. Die Bäume haben Sie zunächst mal für sich gepflanzt, weil sie benötigt wurden um genug zu essen zu haben. Kurzlebige Alternativen hatten die nicht damals, sonst wäre mit Sicherheit was schneller und sicherer tragendes gesetzt worden. Und für den Birnenbaum ist vielleicht ein uralter Holderstrauch abgemacht worden der vorher über hundert Jahre die Früchte spendete und dann durch das aufkommen des Obstbaus das Kernobst wichtiger war und der olle Hollerbusch eben wegkam. Wer weiss. Wie auch die anderen Dinge, die eben kurzlebiger waren.
Das Leben ist anders geworden. Wenn man solche Bäume erhalten kann - gut. Aber das nun als Achtung gegenüber einem Vorfahren zu deklarieren -na ja. Den Waschzuber wirst du auch nicht mehr verwenden oder in Achtung halten, nur weil deine Uroma den mal gekauft hatte. Der steht allenfalls noch als Blumenkübel oder so rum.
Die Wirtschaft war eine andere. Man konnte eben nicht für viel Geld solche Anlagen aufbauen und sie alle Jubeljahre durch eine andere Sorte neu aufsetzten. Kurzfristig konnte da nicht gedacht werden. Auch der Umsatz ließe das nicht zu. Dahinter war immer ein Nachhaltigkeitsgedanke, der uns, wegen der Eigenart des Kapitalismus (Das ist keine Kritik), uns abhanden gekommen ist.
Das heißt aber nicht, dass wir solche Bäume/Sorten/Wiesen nicht brauchen würden, nur das sich die Umstände verändert haben. Ein Maisfeld ist ertragreicher aber nicht sinnhafter als eine Streuobstwiese.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Die Zeiten ändern sich vielleicht auch wieder, wirtschaftlich. Vielleicht auch nicht. Mir sagte ein Apfelplantagenbauer, es könne auch gut sein dass die riesigen Konzentratmengen aus China, aus denen der meiste in Deutschland verkaufte Apfelsaft besteht vielleicht gar nicht mehr so lange so reichlich und billig fliessen. Saft steht in Konkurrenz zu Tafelobst, für das weit höhere Preise erziehlt werden. Der Eigenverbrauch an Tafelobst in China steigt steil an, die Anbauflächen sind dort nicht mehr zu vernünftigen Kosten ausweitbar. Polnische Anbauer versuchen das für sich zu nutzen um stärker ins Geschäft zu kommen, aber dort erhöhen sich die Kosten auch schneller und die haben immer wieder hohe Ausfälle durch Frost.
Auch bei Tafeläpfeln exportiert Deutschland 40 kt und importiert 1000 kt. Bioäpfel Importquote 50%. Wie bei vielen anderen Lebensmitteln ist Deutschland riesiger Importeur, klar, sehr hohe Bevölkerungsdichte, kaum Gunstlagen, man "pflanzt" in den besten Lagen stattdessen Industriegebiete und anderen Beton.
Kurz und gut, die Zukunft könnte auch deutlich verteuerte Importe bringen. Dann sind vielleicht sogar wieder Obstwiesen etwas wirtschaftlich wert, die ja oft in ansonsten landwirtschaftlich weniger gut nutzbaren Lagen liegen.
Auch bei Tafeläpfeln exportiert Deutschland 40 kt und importiert 1000 kt. Bioäpfel Importquote 50%. Wie bei vielen anderen Lebensmitteln ist Deutschland riesiger Importeur, klar, sehr hohe Bevölkerungsdichte, kaum Gunstlagen, man "pflanzt" in den besten Lagen stattdessen Industriegebiete und anderen Beton.
Kurz und gut, die Zukunft könnte auch deutlich verteuerte Importe bringen. Dann sind vielleicht sogar wieder Obstwiesen etwas wirtschaftlich wert, die ja oft in ansonsten landwirtschaftlich weniger gut nutzbaren Lagen liegen.
Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Amur hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 14:10Dornroeschen hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 11:57
.....
es hat auch etwas mit Respekt zu tun
Die Großväter haben die alten Obstbäume gepflanzt, gehegt und gepflegt und die Verantwortung an uns übergeben und dazu gehört für mich auch dazu, daß man etwas mit dem Obst macht.
.....
Das Leben ist anders geworden. Wenn man solche Bäume erhalten kann - gut. Aber das nun als Achtung gegenüber einem Vorfahren zu deklarieren -na ja. Den Waschzuber wirst du auch nicht mehr verwenden oder in Achtung halten, nur weil deine Uroma den mal gekauft hatte. Der steht allenfalls noch als Blumenkübel oder so rum.
Verantwortung ist nicht gleich Achtung.
Das eine ist Technik, das andere sind Bäume, die für mehrere Generationen gepflanzt wurden und ökologisch wertvoll sind.
Ich pflanze Speierlinge, Spillinge für die nächsten Generationen, ich werde vermutlich keinen Nutzen mehr davon haben und dennoch tue ich es.
Das ist genauso bei alten Häusern, die passe ich den heutigen Bedürfnissen an. Ich versuche sie zu erhalten, wenn die Bausubstanz es erlaubt.
Das hat mit Nachhaltigkeit zu tun.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Genau meine Meinung cydorian. Es gab doch schon Bilder von chinesischen Landwirten die ihre Äpfel mit der Hand bestäuben mussten weil keine Bienen mehr unterwegs waren. Wer weiß was da noch alles passiert umweltmäßig. Wir hatten ja auch schon den Fall, dass ein Imker aus dem Nachbardorf völlig fassungslos seinen Bienen gefolgt ist um zu sehen wo die sich ihren Nektar holen. Und die haben den Honigtau im Wald geflissentlich ignoriert und haben einen sehr sehr großen Umweg zu unserem mehrjährigen Feldblumenmischung gemacht (ca. 3-4 km Distanz).
Dazu gibt es so viele wirtschaftliche Veränderung "momentan". Wobei man bei einer Streuobstwiese die letzten 80 Jahre vergleichen sollte. 1990, also vor 27 Jahren, ist der eiserne Vorhang gefallen und damit gab es dann auch mehr Import aus dem Osten. 27 Jahre ist für eine Streuobstwiese einfach mal gar nichts. Das sind ja gerade mal halbstarke Jungspunde die da rumstehen. Und vor 80 Jahren wissen wir ja alle wie Deutschland da stand.... Also wenn man sich mal vor Augen hält wie schnell sich alles in den letzten Jahren entwickelt hat, dann kann man ja wirklich nicht abschätzen was die nächsten 27, 40, 60 oder 80 Jahre noch so passieren wird. Eine Streuobstwiese in dem Frühjahr oder Herbst zu pflanzen wo man sie gerade braucht funktioniert nämlich nicht so ganz.
Und zu dem Thema Vorfahren welche die Lebensmittel noch so wert geschätzt haben. Ja, das haben sie aus Mangel an Import und allgemein Ressourcen sicher mehr zu schätzen gewusst. Aber da ist mir gerade auch noch was anderes eingefallen:
Habe einmal in einem alten Obstbaubuch in der Bibliothek rumgestöbert. Also quasi eine Art Neuauflage eines Buch das irgendwann vor dem 2. Weltkrieg veröffentlicht wurde. Da wurde sinngemäß gesagt, dass jeder Landwirt pro Hektar eine bestimmte Anzahl an Obstbäumen, speziell Apfel-Hochstämme braucht. Dann gab es da eine Rechnung wie viele Knechte man pro Hektar anstellen muss und wie viel Liter Most die pro Tag auf dem Feld trinken müssen.
Ich denke zum einen um die bei Laune zu halten und zum anderen weil Most damals sicher sowas wie unsere heutige Limonade war. Da ist Zucker (je nach Reifegrad) und viel Kalorien drin und natürlich auch Alkohol. Nun gut, den Alkohol schwitzt man ja bei Feldarbeit gleich wieder raus, da wird man gar nicht so betrunken (vielleicht hat ja der eine oder andere auch schon einmal auf einer guten traditionellen Baustelle gearbeitet. Da wird pro Person auch gerne mal bis zu einem Kasten Bier getrunken. Und während der Arbeit merkt man es keinem an. Erst dann auf dem Heimweg im Kleinbus dreht es die Leute zusammen.).
Aber ich denke damals war Bier auch noch mehr Luxusware als es heute ist. Braugerste war teurer und vor allem der Hopfen noch viel mehr. Die Mechanisierung im Hopfen war ja bestimmt auch noch nicht so ausgeprägt vor dem 2. WK.
Von daher Most wohl als Energielieferant und natürlich zur Belustigung dringend erforderlich.
Entschuldigt bitte wenn ich hier irgendwo Halbwahrheiten erzähle. Beim ersten Teil meines Posts war ich gerade mal so auf der Welt und beim zweiten Teil noch nicht einmal in Planung ;D
Dazu gibt es so viele wirtschaftliche Veränderung "momentan". Wobei man bei einer Streuobstwiese die letzten 80 Jahre vergleichen sollte. 1990, also vor 27 Jahren, ist der eiserne Vorhang gefallen und damit gab es dann auch mehr Import aus dem Osten. 27 Jahre ist für eine Streuobstwiese einfach mal gar nichts. Das sind ja gerade mal halbstarke Jungspunde die da rumstehen. Und vor 80 Jahren wissen wir ja alle wie Deutschland da stand.... Also wenn man sich mal vor Augen hält wie schnell sich alles in den letzten Jahren entwickelt hat, dann kann man ja wirklich nicht abschätzen was die nächsten 27, 40, 60 oder 80 Jahre noch so passieren wird. Eine Streuobstwiese in dem Frühjahr oder Herbst zu pflanzen wo man sie gerade braucht funktioniert nämlich nicht so ganz.
Und zu dem Thema Vorfahren welche die Lebensmittel noch so wert geschätzt haben. Ja, das haben sie aus Mangel an Import und allgemein Ressourcen sicher mehr zu schätzen gewusst. Aber da ist mir gerade auch noch was anderes eingefallen:
Habe einmal in einem alten Obstbaubuch in der Bibliothek rumgestöbert. Also quasi eine Art Neuauflage eines Buch das irgendwann vor dem 2. Weltkrieg veröffentlicht wurde. Da wurde sinngemäß gesagt, dass jeder Landwirt pro Hektar eine bestimmte Anzahl an Obstbäumen, speziell Apfel-Hochstämme braucht. Dann gab es da eine Rechnung wie viele Knechte man pro Hektar anstellen muss und wie viel Liter Most die pro Tag auf dem Feld trinken müssen.
Ich denke zum einen um die bei Laune zu halten und zum anderen weil Most damals sicher sowas wie unsere heutige Limonade war. Da ist Zucker (je nach Reifegrad) und viel Kalorien drin und natürlich auch Alkohol. Nun gut, den Alkohol schwitzt man ja bei Feldarbeit gleich wieder raus, da wird man gar nicht so betrunken (vielleicht hat ja der eine oder andere auch schon einmal auf einer guten traditionellen Baustelle gearbeitet. Da wird pro Person auch gerne mal bis zu einem Kasten Bier getrunken. Und während der Arbeit merkt man es keinem an. Erst dann auf dem Heimweg im Kleinbus dreht es die Leute zusammen.).
Aber ich denke damals war Bier auch noch mehr Luxusware als es heute ist. Braugerste war teurer und vor allem der Hopfen noch viel mehr. Die Mechanisierung im Hopfen war ja bestimmt auch noch nicht so ausgeprägt vor dem 2. WK.
Von daher Most wohl als Energielieferant und natürlich zur Belustigung dringend erforderlich.
Entschuldigt bitte wenn ich hier irgendwo Halbwahrheiten erzähle. Beim ersten Teil meines Posts war ich gerade mal so auf der Welt und beim zweiten Teil noch nicht einmal in Planung ;D
Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Bier war früher ein Nahrungsmittel, in einem Bundesland noch heute?,
es gab unzählige Brauereien in jedem Dorf, Stadt. Bier war kein Luxusprodukt.
Und selbstgemachter Most von Äpfeln und Birnen gabs in jedem landwirtschaftlichen Anwesen, ob klein oder groß. Der Wein aus Trauben war den besser Gestellten vorbehalten und machte die Weinbauern reich, den verkauften sie, Rebland war ja begrenzt, deshalb rar.
Die Weinbauern hatten die größten Häuser.
es gab unzählige Brauereien in jedem Dorf, Stadt. Bier war kein Luxusprodukt.
Und selbstgemachter Most von Äpfeln und Birnen gabs in jedem landwirtschaftlichen Anwesen, ob klein oder groß. Der Wein aus Trauben war den besser Gestellten vorbehalten und machte die Weinbauern reich, den verkauften sie, Rebland war ja begrenzt, deshalb rar.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Leuts wenn man mehr Obst braucht, dann werden von denen die damit Geschäfte machen wollen keine Hochstämme gepflanzt. Dann gibts weitere Plantagen die dann evtl. auch in etwas kritischeren Lagen lohnen.
Bis du einen Hochstamm geschnitten hast, hat man eine riesen Fläche kleine Bäume geschnitten die das vielfachen bringen.
Einfach verabschieden von dem Gedanken dass man mit den alt hergebrachten Obstwiesen wirklich Geld verdienen kann.
Ist ein bisschen wie mit Dampflokomotiven. Sind schön, interessant, meist uralt, aber wirtschaftlich werden die nie mehr werden.
Da kann man Sonderfahrten machen, auf kleinen Nebenstrecken rumdampfen, aber sonst nix.
Hobby eben.
Bis du einen Hochstamm geschnitten hast, hat man eine riesen Fläche kleine Bäume geschnitten die das vielfachen bringen.
Einfach verabschieden von dem Gedanken dass man mit den alt hergebrachten Obstwiesen wirklich Geld verdienen kann.
Ist ein bisschen wie mit Dampflokomotiven. Sind schön, interessant, meist uralt, aber wirtschaftlich werden die nie mehr werden.
Da kann man Sonderfahrten machen, auf kleinen Nebenstrecken rumdampfen, aber sonst nix.
Hobby eben.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Dornroeschen:
Na gut, dann weiß ich auch nicht wirklich wieso laut diesem Buch die Knechte Most trinken mussten anstatt Bier. Vielleicht einfach nur weil es ein Obstbaubuch war. :P
Na gut, dann weiß ich auch nicht wirklich wieso laut diesem Buch die Knechte Most trinken mussten anstatt Bier. Vielleicht einfach nur weil es ein Obstbaubuch war. :P
Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
mycorrhiza hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 16:08
Dornroeschen:
Na gut, dann weiß ich auch nicht wirklich wieso laut diesem Buch die Knechte Most trinken mussten anstatt Bier. Vielleicht einfach nur weil es ein Obstbaubuch war. :P
Das ist ganz einfach,
Most hatte man, Bier mußte man kaufen.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Bier benötigt viel mehr Aufwand als Gärmost. Bier stellt man nicht so schnell und einfach im Haus her.
Fürs Bier braucht man die Gerste (oder Weizen). Die muß man aber erst mal Mälzen (=Platz und Zeit) und dann rösten (=Brennstoff nötig=kosten).
Dann wird das ganze erst mal im Wasser gekocht (nochmal Brennstoff= Kosten) und vergärt usw.
Drum gabs Bier früher nur in Wirtschaften. Was allerdings auch daran lag dass Bier schon immer versteuert werden mußte (übrigens noch heute wenn man mehr macht) und man zum Brauen eine Genehmigung der Obrigkeit benötigte (zumindest im Süden wie das oben im Norden war weiss ich nicht).
Most wird gepresst und ab ins Fass - fertig. Nix kochen oder mälzen. Dazu hat der Most noch eine recht gute Haltbarkeit die beim Bier erst mal mit der Zugabe von Hopfen und vor allem durchs Kochen halbwegs erreicht wird.
Meist gab es zweierlei Most. Der direkt gepresste und dann wurde der Trester nochmal eingeweicht und nochmal gepresst. Der war dann für die Knechte und Mägde.
Fürs Bier braucht man die Gerste (oder Weizen). Die muß man aber erst mal Mälzen (=Platz und Zeit) und dann rösten (=Brennstoff nötig=kosten).
Dann wird das ganze erst mal im Wasser gekocht (nochmal Brennstoff= Kosten) und vergärt usw.
Drum gabs Bier früher nur in Wirtschaften. Was allerdings auch daran lag dass Bier schon immer versteuert werden mußte (übrigens noch heute wenn man mehr macht) und man zum Brauen eine Genehmigung der Obrigkeit benötigte (zumindest im Süden wie das oben im Norden war weiss ich nicht).
Most wird gepresst und ab ins Fass - fertig. Nix kochen oder mälzen. Dazu hat der Most noch eine recht gute Haltbarkeit die beim Bier erst mal mit der Zugabe von Hopfen und vor allem durchs Kochen halbwegs erreicht wird.
Meist gab es zweierlei Most. Der direkt gepresste und dann wurde der Trester nochmal eingeweicht und nochmal gepresst. Der war dann für die Knechte und Mägde.
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Re: Alte Streuobstwiesen und Alte Obstbäume - Gedanken
Amur hat geschrieben: ↑12. Sep 2018, 16:06
Leuts wenn man mehr Obst braucht, dann werden von denen die damit Geschäfte machen wollen keine Hochstämme gepflanzt. Dann gibts weitere Plantagen die dann evtl. auch in etwas kritischeren Lagen lohnen.
Bis du einen Hochstamm geschnitten hast, hat man eine riesen Fläche kleine Bäume geschnitten die das vielfachen bringen.
Einfach verabschieden von dem Gedanken dass man mit den alt hergebrachten Obstwiesen wirklich Geld verdienen kann.
Hobby eben.
Hobby, nein.
Die Mostereien verdienen Geld damit, indem wir das Streuobst zu ihnen tragen.
Das ist bei anderen landwirtschaftlichen Produkten wie zB Milch nicht anders. Der Erzeuger bekommt nur ein kleines Stück vom Kuchen.
Unsere Landwirtschaftspolitik ist eine Katastrophe.
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