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Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm (Gelesen 3899 mal)
Moderator: cydorian
Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Hallo,
Ich habe eine kleine Berghütte und dort eine kleinen Schuppen mit einer Steinmauer und schöner Südlage.
Ich würde dort gerne einen Baum oder Strauch setzen, aber der sollte idealerweise auch noch Früchte tragen, die man dann mal essen kann.
Daher wende ich mich mit meiner Frage an dieses Forum, ob jemand weiß welches Obst denn aufeiner Höhenlage über 1700 hm wachsen könnte..
Viele Grüße aus Tirol
Thomas
Ich habe eine kleine Berghütte und dort eine kleinen Schuppen mit einer Steinmauer und schöner Südlage.
Ich würde dort gerne einen Baum oder Strauch setzen, aber der sollte idealerweise auch noch Früchte tragen, die man dann mal essen kann.
Daher wende ich mich mit meiner Frage an dieses Forum, ob jemand weiß welches Obst denn aufeiner Höhenlage über 1700 hm wachsen könnte..
Viele Grüße aus Tirol
Thomas
Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Wenn die Erde nicht zu trocken ist, (Kultur-) Heidelbeeren, Himbeeren.
Wächst beides im Schwarzwald über 1000m.
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Grün ist die Hoffnung
- Magnolienpflanzer
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Auf unserem Hausberg wachsen auf 1.400 m Höhe Preiselbeeren und Heidelbeeren.
Ich will kein wärmeres Klima, sondern robustere Pflanzen!
Mir ist egal, wie wenig Frost in einem Klima herrscht, ist der Sommer sehr heiß, ist das Klima für mich keineswegs mild!
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- Magnolienpflanzer
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Schwarzer Holunder? Roter Holunder noch eher. Vorsicht! Rohe Beeren und die Samen des Roten Holunders sind giftig!
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- Bodenart: lehmig
- Winterhärtezone: 6b: -20,4 °C bis -17,8 °C
Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Der rote Holunder ist genauso giftig wie der schwarze. Das schwache Gift ist in beiden Fällen Sambunigrin, welches beim Kochen abgebaut wird und sich in den Samen befindet. Angeblich soll dies beim roten nicht so einfach gehen, wie beim schwarzen, wohinter ich ein dickes Fragezeichen setzen will. Wer auf Nummer sicher gehen will, der passiert das Fruchtfleisch und alles ist vollkommen unbedenklich.
Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Da brauchst du natürlich etwas, dass auch schon früh zu blühen anfängt. In Tirol gab es früher oft Marillen-Wandspaliere, siehe z.B.
http://www.ogv.at/ogv/documents/2016/ogv20160127003164.pdf
Das ist aber das ganz normale Standardsortiment. Der "Tiroler Spätblüher", erwähnt auf Folie 10 steht wohl auf 1600 m Höhe. Kälte macht da nichts, Nässe ist viel schlimmer.
Prinzipiell ist bei Marillen eine Überdachung wünschenswert, findet man so als Empfehlung auch in sehr alten Büchern.
Beim Wandspalier solltest du pinzieren, das ist ein wenig sortenabhängig aber orientieren kannst du dich an
http://www.gruenes-tirol.at/baumwaerterverband/tipps-aus-der-praxis/pinzieren-marille/
http://www.ogv.at/ogv/documents/2016/ogv20160127003164.pdf
Das ist aber das ganz normale Standardsortiment. Der "Tiroler Spätblüher", erwähnt auf Folie 10 steht wohl auf 1600 m Höhe. Kälte macht da nichts, Nässe ist viel schlimmer.
Prinzipiell ist bei Marillen eine Überdachung wünschenswert, findet man so als Empfehlung auch in sehr alten Büchern.
Beim Wandspalier solltest du pinzieren, das ist ein wenig sortenabhängig aber orientieren kannst du dich an
http://www.gruenes-tirol.at/baumwaerterverband/tipps-aus-der-praxis/pinzieren-marille/
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- Beiträge: 3747
- Registriert: 10. Mai 2013, 19:07
Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
In 20 Jahren ist das in unseren Breiten dank Klimawandel eine geradezu ideale Lage für eine Apfelplantage - vorausgesetzt du hast genug Erdreich und nicht nur Steine am Standort.
Auch an Kirschen und Aprikosen wäre zu denken (die mögen die trockene Luft in der Höhenlage).
Ich wünschte, ich hätte etwas ähnliches um dort bereits heute die Äpfelbäume für die Zukunft zu setzen. (Ich wüsste da eine Hütte auf gut 1500m Seehöhe, aber wie die bekommen...?). Sicherung gegen Wildverbiss (Hirsche im Hochgebirge!) mit einem hochreichenden Stacheldraht/Zaun für die Setzlinge ist Pflicht. Wie's dort oben mit Wühlmäusen steht, weiß ich nicht, würde sicherheitshalber aber das Schlimmste annehmen.
Auch bei Kultursorten von Heidelbeeren, Himbeeren wirst du die Erfahrung machen, dass diese den Wildtieren wesentlich besser schmecken, als die heimischen Wildsorten (ich kann da ein Lied davon singen, meine (stachellose) Glen Coe Himbeere, am Waldrand gepflanzt, wird gnadenlos von den Rehen zugerichtet... .
Ansonsten schließe ich mich cydorian an: Maibeeren - sowie Johannis- und Stachelbeeren!
Auch an Kirschen und Aprikosen wäre zu denken (die mögen die trockene Luft in der Höhenlage).
Ich wünschte, ich hätte etwas ähnliches um dort bereits heute die Äpfelbäume für die Zukunft zu setzen. (Ich wüsste da eine Hütte auf gut 1500m Seehöhe, aber wie die bekommen...?). Sicherung gegen Wildverbiss (Hirsche im Hochgebirge!) mit einem hochreichenden Stacheldraht/Zaun für die Setzlinge ist Pflicht. Wie's dort oben mit Wühlmäusen steht, weiß ich nicht, würde sicherheitshalber aber das Schlimmste annehmen.
Auch bei Kultursorten von Heidelbeeren, Himbeeren wirst du die Erfahrung machen, dass diese den Wildtieren wesentlich besser schmecken, als die heimischen Wildsorten (ich kann da ein Lied davon singen, meine (stachellose) Glen Coe Himbeere, am Waldrand gepflanzt, wird gnadenlos von den Rehen zugerichtet... .
Ansonsten schließe ich mich cydorian an: Maibeeren - sowie Johannis- und Stachelbeeren!
Cum tacent, consentiunt.
Audiatur et altera pars!
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Danke mal für Euren Input, Heidelbeeren und Preiselbeeren brauch ich nicht setzen, die wachsen ringsum wild in Massen auf den Wiesen.
Ich habe mich jetzt mal für die Tiroler Spätblüher Aprikose (wir sagen Marille dazu) entschieden, schon allein weil er Tirol im Namen hat ;-) und vor allem weil ich Marillen gerne esse und ein kleiner Baum an der "Fassade" des Heustadels hinaufgezogen sieht sicher total urig aus.
bin schon gespannt ob das der Baum packt und ob es dann süße Früchte gibt.
Danke mal soweit
Thomas
Ich habe mich jetzt mal für die Tiroler Spätblüher Aprikose (wir sagen Marille dazu) entschieden, schon allein weil er Tirol im Namen hat ;-) und vor allem weil ich Marillen gerne esse und ein kleiner Baum an der "Fassade" des Heustadels hinaufgezogen sieht sicher total urig aus.
bin schon gespannt ob das der Baum packt und ob es dann süße Früchte gibt.
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- cydorian
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Wenn der Winterfrost doch zu hart für sie ist und sie dahingeht, wäre die nächtrobustere Obstbaumkategorie eine Zwetschge, am Besten einen der frühen Hauszwetschgenklone. Die steigen in den Alpen weiter hoch wie Äpfel.
- Magnolienpflanzer
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Ich hätte niemals vermutet, dass es für so eine Seehöhe eine Aprikosensorte gibt. Die brauchen ja auch Wärme im Sommer. Auf der Seehöhe ist ja schon Nadelwald. Ich habe mir immer gedacht, Äpfel seien die robustesten Obstbäume. Was ist mit bestimmten Kirschensorten? Die sind ja auch eher frühreifend und halten stärkeren Frost gut aus.
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Aprikosen halten viel aus. Was sie schrottet ist dieses warm-kalt im Wechsel, das wir im Winter haben. Die Aprikose denkt es ist Frühling, dann frierts nochmal. Und vermutlich hat es da in Tirol intensive Sonne im Sommer.
- cydorian
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Kirschen auf keinen Fall. Nur die wilde Vogelkirsche ist auch in sehr kalten Wintern frosthart bis -30°C, die Süsskirschen deutlich weniger. Bei richtiger Hinführung in kontinentalem Klima halte ich Aprikosen sogar für härter wie Süsskirschen. Aprikosen schaffen bis zu -25°C.
Zwetschgen laut Literatur je nach Sorte bis -35°C. Ausprobieren kann ich das hier nicht :-) Aber es scheint zu stimmen, man sieht sie auch in kalten Gegenden wie dem Lungau bis in hohe Lagen hinauf.
Zwetschgen laut Literatur je nach Sorte bis -35°C. Ausprobieren kann ich das hier nicht :-) Aber es scheint zu stimmen, man sieht sie auch in kalten Gegenden wie dem Lungau bis in hohe Lagen hinauf.
- Magnolienpflanzer
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Re: Obstsorte für Südhang in Tirol auf 1700 hm
Hmm, mir kommt vor von Kirschbäumen in relativ winterkalten Gebieten gelesen zu haben. Aprikosen sind schon relativ winterhart, aber ob die Wärme auf 1.700 m Höhe ausreicht, um Früchte zu produzieren und das Holz vor den ersten Frösten verholzen zu lassen, frage ich mich. Aber probieren kann man es ja.
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