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Frage zu Glyphosat (Gelesen 800033 mal)
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Re: Frage zu Glyphosat
Das mag auch ein Beweggrund sein. Dazu kommt noch ein Gutteil weltanschaulicher Verblendung. Aber zumindest an der Basis arbeiten viele, viele BUND-Mitglieder voller Begeisterung und innerer Überzeugung.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
https://www.youtube.com/watch?v=F-njtFZzv-8
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Andersrum könnte man auch wieder behaupten PSM-Industrie könnte für wissentliche Falschaussagen belangt werden, wegen Anlegertäuschung usw. Wird teuer. Greenpeace oder BUND haben bei Falschaussagen verbreiten eher nichts zu befürchten, nachdem die Spendenkasse geklingelt hat liest keiner mehr wenn sie doch mal zu einer Richtigstellung verurteilt werden.Gartenoma hat geschrieben: ↑17. Jul 2018, 11:56Natürlich, mit dem Unterschied, dass der B.U.N.D. eine gemeinnützige Organisation ist, die streng darauf kontrolliert wird, dass sie keinen Gewinn macht, während die Produzenten von Pflanzenschutzmitteln gewinnorientierte nationale oder internationale Unternehmen sind, denen in erster Linie der Profit ihrer Anleger wichtig ist.
Wenn man die Argumente pro/contra für einen speziellen Fall nicht mehr durchdiskutieren möchte/kann, sind solche übergestülpten Palaverargumente wohl das womit man ohne Facts doch noch den ein oder anderen auf der Couch schockieren kann.
pS: hier ist die Weizenernte ziemlich durch, jetzt fängt auf den abgeernteten Feldern wieder die Saison für Glyphosat an. Der ein oder andere wird sich überlegen ob er bei der trockenen Witterung unnötig viel den Boden bearbeitet.
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Re: Frage zu Glyphosat
Wollt ich grad auch sagen. Da sind auch gut bezahlte Vorstände dran und sehr viele Biologen werden beschäftigt deren Gehälter auch bezahlt werden müssen.
Wenn nicht der Konzern Gewinne macht, dann profitiert doch ihr Klientel das bezahlt wird.
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Re: Frage zu Glyphosat
Och, das mit der Panikmache und Verzerrung der Wirklichkeit kann "die andere Seite" auch ganz gut. Wenn man über Land geht, fällt einem schon mal die Kinnlade runter. (In dem Fall hat der Landwirt wohl nicht nur die Pestizide im verdichteten Vorgewende weggelassen, sondern auch gleich noch den Dünger. Schreibt er aber nicht dazu, wenn er die von den Agro-Riesen breit gestreuten Tafeln anschraubt.)

zu lesbaren Schildern der offenbar über Deutschland hin vertriebenen AgitProp-Materialien geht's z. B. hier.

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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
Da würde ich erstmal nachfragen wollen ob das wirklich so ist, mit dem Dünger eingespart.
Mais ist dafür bekannt dass er extrem empfindlich im Sämlingsstadium auf Unkraut reagiert, mit das Musterbeispiel für 100% Ertragsverlust durch Unkrautkonkurrenz.
Weizen verträgt da deutlich mehr.
Mais ist für die Schilder allerdings wohl das schlechteste Beispiel. Wer bringt mit Mais schon in Verbindung dass man damit sein Nackensteak auf den Grill legen oder sein Handy laden kann?
PS: ich habe mein Schild im Vorbeet wieder abbauen müssen, weil manche Kleingärtner befürchtet haben dass sie deswegen in schlechtes Licht geraten könnten. Nicht wegen der Überdüngung für die nächsten 25 Jahre, sondern weil da potentielle Neupächter denken könnten, es könnte dort Gift gespritzt werden und man wolle ja keine schlafenden Hunde wecken.
Da wars dann vorbei mit den Argumenten der kleinräumigen Landnutzung und jeglicher Bemühungen für eine lebenswerte Umwelt fernab jeglicher Polemik. Kleingärten als Motor der Artenvielfalt in Städten, puff hats gemacht...
Einknicken und an die Finanzen denken, weil man keinen Arsch in der Hose hat.
Mal im Ernst: was steht falsch drauf auf dem Schild?
Wenn mans der Industrie ankreiden will, muss man nach dem Schild gehen. Wer Fehler findet darf klagen.
Wenn ein Vollhonk das Schild völlig deplatziert aufstellt, sollte man den mal ausfragen was er mit dem Schild überhaupt will. Das hat dann aber nix mit PSM-Industrie zu tun.
Mais ist dafür bekannt dass er extrem empfindlich im Sämlingsstadium auf Unkraut reagiert, mit das Musterbeispiel für 100% Ertragsverlust durch Unkrautkonkurrenz.
Weizen verträgt da deutlich mehr.
Mais ist für die Schilder allerdings wohl das schlechteste Beispiel. Wer bringt mit Mais schon in Verbindung dass man damit sein Nackensteak auf den Grill legen oder sein Handy laden kann?
PS: ich habe mein Schild im Vorbeet wieder abbauen müssen, weil manche Kleingärtner befürchtet haben dass sie deswegen in schlechtes Licht geraten könnten. Nicht wegen der Überdüngung für die nächsten 25 Jahre, sondern weil da potentielle Neupächter denken könnten, es könnte dort Gift gespritzt werden und man wolle ja keine schlafenden Hunde wecken.
Da wars dann vorbei mit den Argumenten der kleinräumigen Landnutzung und jeglicher Bemühungen für eine lebenswerte Umwelt fernab jeglicher Polemik. Kleingärten als Motor der Artenvielfalt in Städten, puff hats gemacht...
Einknicken und an die Finanzen denken, weil man keinen Arsch in der Hose hat.
Mal im Ernst: was steht falsch drauf auf dem Schild?
Wenn mans der Industrie ankreiden will, muss man nach dem Schild gehen. Wer Fehler findet darf klagen.
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Re: Frage zu Glyphosat
lerchenzorn hat geschrieben: ↑17. Jul 2018, 20:49
(In dem Fall hat der Landwirt wohl nicht nur die Pestizide im verdichteten Vorgewende weggelassen, sondern auch gleich noch den Dünger. Schreibt er aber nicht dazu, wenn er die von den Agro-Riesen breit gestreuten Tafeln anschraubt.)
Mais wird meist in Verfahren mit Unterfußdüngung ausgebracht, da er in der Jugend ein schlechtes Phosphataneignungsvermögen hat. Diese Düngung unterhalb des Saatgutes erfolgt eigentlich standardmäßig und mit einer Maschine - gleichzeitig mit der Saatlegung. ;)
Das Ganze hat aber nix mit Glyphosat zu tun... das verträgt auch Mais nicht.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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- thuja thujon
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Re: Frage zu Glyphosat
... und nachdem der Mais gekeimt ist, kommen die Maisherbizide mit wenigstens ein paar wenige Wochen langer Bodenwirkung zum Einsatz.
Triketone, HPPD´s, alles relativ billig, hält die Reihen sauber bis zum Reihenschluss, oder soll zumindest, da wo es noch keine Resistenzen dagegen gibt.
Gabs in abgewandelter Form auch schon im Hobbygarten zu kaufen gegen Hirse im Rasen.
Ziemlich ungiftig, nicht teuer, hat zuindest etwas Bodenwirkung, also es kommt nicht gleich wieder sofort was nachgekeimt wie nach Glyphosat, rechnet sich alles noch, wenn man es richtig macht, bringt Mais auch auf armen Böden etwas Humus rein.
Glyphosat braucht man für die `übelste´ Fruchtfolge wie Mais auf Mais eher überhaupnicht. Lasst uns über die Maisherbizide reden statt Glyphosat verteufeln.
Triketone, HPPD´s, alles relativ billig, hält die Reihen sauber bis zum Reihenschluss, oder soll zumindest, da wo es noch keine Resistenzen dagegen gibt.
Gabs in abgewandelter Form auch schon im Hobbygarten zu kaufen gegen Hirse im Rasen.
Ziemlich ungiftig, nicht teuer, hat zuindest etwas Bodenwirkung, also es kommt nicht gleich wieder sofort was nachgekeimt wie nach Glyphosat, rechnet sich alles noch, wenn man es richtig macht, bringt Mais auch auf armen Böden etwas Humus rein.
Glyphosat braucht man für die `übelste´ Fruchtfolge wie Mais auf Mais eher überhaupnicht. Lasst uns über die Maisherbizide reden statt Glyphosat verteufeln.
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Re: Frage zu Glyphosat
Zum erstinstanzlichen Urteil in den USA, dass Bayer/Monsanto in einem Einzelverfahren zu einer Zahlung von knapp 300 Millionen Dollar verurteilt hat, gibt es in Spiegel Online eine knappe, aber umfassende und verständliche Einschätzung:
Warum das Glyphosat-Urteil kein Beweis für ein Krebsrisiko ist.
(Und die Leserkommentare ein schönes Beispiel dafür, wie wenig gesundes Volksempfinden und nüchterne Betrachtung zusammenpassen)
Warum das Glyphosat-Urteil kein Beweis für ein Krebsrisiko ist.
(Und die Leserkommentare ein schönes Beispiel dafür, wie wenig gesundes Volksempfinden und nüchterne Betrachtung zusammenpassen)
- zwerggarten
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Re: Frage zu Glyphosat
lü-gen-pres-se, lü-gen-pres-se! >:( :-X
pro luto esse
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
moin
"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos
Re: Frage zu Glyphosat
Jetzt wirds interessant - nach der Veröffentlichung der folgenden Untersuchung in PNAS würde ich erst mal keine BAYER Aktien mehr kaufen.
Glyphosate perturbs the gut microbiota of honey bees
http://www.pnas.org/content/early/2018/09/18/1803880115
Das sieht zumindestens auf den ersten Blick wie eine saubere Untersuchung aus. Allerdings ist die angegebene Gyphosatkonzentration im Fütterungssirup (5 und 10 mg/L) nirgends weiter erläutert. Keine Ahnung ob sich das in einem realistischen Bereich befindet.
Edit: Hab mal eben etwas gerechnet: Roundup mit 480 g/L Glyphosat - 7,5 Liter pro ha (für mehrjährige Unkräuter) macht 3.600 g/ha - ca. 360 mg/m².
Bei 5 mg müßte die Biene das Glyphosat von einer Fläche 12x12 cm aufnehmen. Und das nur wenn sie den ganzen Liter Sirup konsumiert. Ist also zumindestens in der Gesamtgrößenordnung nicht jenseits von gut und böse.
Für die Trivialzusammenfassung:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/glyphosat-soll-ursache-fuer-bienen-sterben-sein-a-1229816.html
Gruß
Walt
Glyphosate perturbs the gut microbiota of honey bees
http://www.pnas.org/content/early/2018/09/18/1803880115
Das sieht zumindestens auf den ersten Blick wie eine saubere Untersuchung aus. Allerdings ist die angegebene Gyphosatkonzentration im Fütterungssirup (5 und 10 mg/L) nirgends weiter erläutert. Keine Ahnung ob sich das in einem realistischen Bereich befindet.
Edit: Hab mal eben etwas gerechnet: Roundup mit 480 g/L Glyphosat - 7,5 Liter pro ha (für mehrjährige Unkräuter) macht 3.600 g/ha - ca. 360 mg/m².
Bei 5 mg müßte die Biene das Glyphosat von einer Fläche 12x12 cm aufnehmen. Und das nur wenn sie den ganzen Liter Sirup konsumiert. Ist also zumindestens in der Gesamtgrößenordnung nicht jenseits von gut und böse.
Für die Trivialzusammenfassung:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/glyphosat-soll-ursache-fuer-bienen-sterben-sein-a-1229816.html
Gruß
Walt
Schöne Grüße aus dem sandigen Havelland
Re: Frage zu Glyphosat
Ich würde das sehr zurückhaltend beurteilen. Der Bestand der Honigbiene ist eher durch das Imkersterben gefährdet. Wildbienen wiederum leiden an der perfektionierten Landwirtschaft, am Rückgang extensiv gepflegter Kulturlandwirtschaft und an Beton.
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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Re: Frage zu Glyphosat
Man sollte den Kunden vielleicht mal erklären, daß mit Herbiziden wie Glyphosat nicht nur Unkraut bekämpft wird, sondern auch z.B. Kartoffeln totgespritzt werden. Das Zeug hat daher fast jeder im Essen.
Das wird aber gern verschwiegen, denn wer will solche diese Kartoffeln essen? ::)
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Liebe Grüße!
Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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Re: Frage zu Glyphosat
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Re: Frage zu Glyphosat
Mir wurde gesagt, auch Round up wird genutzt. ???
Aber du hast Recht, es wird dafür laut Netz kein Glyphosat verwendet sondern Mittel mit Deiquat. Scheint noch schlimmer zu sein.
Dann wird hier nur die überall wuchernde Quecke mit Glyphosat totgespritzt.
Ich weiß nicht, ob ich mich darüber wirklich freuen soll.
Muß mal nach Bio-Kartoffeln gucken oder selber anbauen.
Aber du hast Recht, es wird dafür laut Netz kein Glyphosat verwendet sondern Mittel mit Deiquat. Scheint noch schlimmer zu sein.
Dann wird hier nur die überall wuchernde Quecke mit Glyphosat totgespritzt.
Ich weiß nicht, ob ich mich darüber wirklich freuen soll.
Muß mal nach Bio-Kartoffeln gucken oder selber anbauen.
Liebe Grüße!
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