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Modepflanzen und die Folgen (Gelesen 19257 mal)

Einjährige, Zweijährige, mehrjährige Stauden, Farne, Gräser, Zwiebelpflanzen ...

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Tolmiea
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Tolmiea » Antwort #60 am:

Katrin, ich habs deshalb nicht gepostet, weil ich schon vermutete dass du dich persönlich angesprochen fühltest, und ich mich mittlerweile aus solchen Diskussionen heraushalten will. Nein, ich meinte aber tatsächlich so, wie ich es schrieb, WIR. Hortulanus nennt es Hybris, ich vielleicht Dünkel. Und dabei hab ich mich selbst erst am Wochenende wieder ertappt.
Katrin
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Katrin » Antwort #61 am:

Huh, sowas habe ich auch! Ich werde es das 'Mainstreambeet' nennen ;) dabei darf ich am allerwenigsten lästern, sammle ich doch Geranium, die Modepflanze schlechthin. Aber ich habe das schon vor dem großen Boom gemacht, jawoll 8) ;) Und Tolmiea: Nicht raushalten! Und persönlich beleidigt fühle ich mich übers Internet ohnehin nicht, ich kenne euch ja nicht mal.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

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Tolmiea
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Tolmiea » Antwort #62 am:

Ja ist sicher mit genauso viel Liebe angelegt wie eins unserer Vorzeig-Gartenecken.Werde das Bild auch morgen wieder löschen 8)liegrü g.g.g.
Eva

Re:Modepflanzen und die Folgen

Eva » Antwort #63 am:

Eine Diskussion über Geschmack! Oder gar über (Garten-)Kultur?Schöööön :D!>>>>Damit Dissens überhaupt bestehen kann, muß ich die Wahrheit des Anderen als solche respektieren. Eine Aussage ist in diesem Sinn für sich selbst niemals wahr oder falsch. <<<< :-XHiermit nehme ich mein Recht wahr, die Aussage zu verweigern. Alles was ich sag, könnte (und würde) bestimmt gegen mich verwendet werden ;D
Katrin
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Katrin » Antwort #64 am:

Also nein, so leicht darfst du dich nicht aus der Affäre ziehen! Wenn niemand postet und immer nur liest, nö, da ist der Genuss dahin ;) Ob eine Aussage wahr oder falsch ist? Naja, für mich ist sie wahr, für andere nicht... oder andersrum? Oder ist nie etwas wahr, sondern nur eine Möglichkeit, seine eigene Wahrheit zu finden? Wenn es die aber doch garnicht gibt... 8)
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Nina
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Nina » Antwort #65 am:

So ist jeder der eigene Nabel seiner Welt.
Eva

Re:Modepflanzen und die Folgen

Eva » Antwort #66 am:

So ist jeder der eigene Nabel seiner Welt.
Ist das nicht auch ok so? Solange man dabei nicht anspruch auf die Näbel aller anderen erhebt?Nein, ich bin viel zu wenig überzeugte Gärtnerin um im Ernst eine Gartenkultur-Diskussion zu betreiben. Aber ich finde es spannend, wie viele verschiedene Aspekte da reinspielen: Wertvorstellungen -Weltanschauungen - Auffassungen von Gesellschaft - Ethik - Lebenseinstellungen - Gruppendynamik - Romantik .... Schön, dass wir all das in unseren Gärten ein Stück weit spiegeln. Mehr oder weniger bewusst und natürlich auch unterschiedlich konsequent.
Hans
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Hans » Antwort #67 am:

Hi Hi, schöne Diskussion. :)Vielleicht zwischendurch eine klitzekleine Frage:was sind denn die "Folgen" von so genannten Modepflanzen. Ausser dass mensch dafür vielleicht unnötig Geld ausgibt, was selbstverständlich jeder selbst zu verantworten hat, sehe ich jetzt auf den ersten Blick keine negativen Folgen. Wie das Wort "Mode" ja bereits impliziert sind Modepflanzen vergänglich, will heissen sie kommen auch wieder aus der Mode oder werden durch andere Pflanzen ersetzt.Schöne GrüßeHans
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Nina » Antwort #68 am:

So ist jeder der eigene Nabel seiner Welt.
Ist das nicht auch ok so? Solange man dabei nicht anspruch auf die Näbel aller anderen erhebt?
Eva, bin voll und ganz Deiner Meinung. Das wollte ich auch damit sagen.
thomas

Re:Modepflanzen und die Folgen

thomas » Antwort #69 am:

Negative Folgen von schnellebigen Modepflanzen ist der unverhältnismässige Resourcenverschleiss, weil ja grad diese Pflanzen nicht nachhaltig produziert werden. Ausserdem ist es mir zuwider, hinsichtlich lebender Geschöpfe von Stil zu sprechen. Und überhaupt sehe ich den Garten weniger als kulturelle Leistung denn als Ersatz für verlorengegangene Natur. Entsprechend hat Mode darin keinen Platz, da dieser für naturnahe Pflanzungen oder Verwilderungen benötigt wird. Ganz schön elitär von mir, was? ;D
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Silvia
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Silvia » Antwort #70 am:

Ganz schön elitär von mir, was? ;D
Jou! ;)Ich erinnere mich da noch an interessante, frühere Diskussionen über die Wirkung von Eingriffen des Menschen im Garten und den Mut zur Wildnis. Also, wenn ich hier z.B. vor allem wachsen ließe, hätte ich wahrscheinlich Wald ums Haus. Das wäre dann ein teuer erstandenes Stück Wald, den wir hier sonst überall haben. Ehrlich, dann doch lieber Modepflanzen. ::) ;)LG Silvia
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.
Hans
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Hans » Antwort #71 am:

Hallo Fisalis, wieso elitär?Aber zurück zu den Folgen:Nicht jede Modepflanze ist eine schnelllebige Pflanze. Kakteen war mal in Mode - und die werden doch sehr alt. Und auch bestimmte Wildpflanzen für naturnahe Gärten können doch Modepflanzen sein.Da fällt mir doch eine negative Folge ein: Die Plünderungen von wildwachsenden Orchideen etc. nur der Mode wegen. Dein Einwand für das nicht nachhaltige Produzieren (was ist das eigentlich) gilt natürlich auch für alle Nicht-Modepflanzen. :)Schöne GrüßeHans
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Eva

Re:Modepflanzen und die Folgen

Eva » Antwort #72 am:

>>>Und überhaupt sehe ich den Garten weniger als kulturelle Leistung denn als Ersatz für verlorengegangene Natur. Entsprechend hat Mode darin keinen Platz, da dieser für naturnahe Pflanzungen oder Verwilderungen benötigt wird. Ganz schön elitär von mir, was? <<<Hi Fisalis, das obige würde ich grad mal nicht als elitär bezeichnen, sondern als weltanschaulich motiviert mit Universalitätsanspruch. Für mich daher eher abschreckend, auch wenn ich einige der Ideen dahinter nachvollziehen kann und teile.
Anne
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Re:Modepflanzen und die Folgen

Anne » Antwort #73 am:

Negative Folgen von schnellebigen Modepflanzen ist der unverhältnismässige Resourcenverschleiss
Du hast schon Recht mit dem Ressourcenverschleiß, aber ist das Ganze nicht auch eine Sache von Angebot und Nachfrage: wenn der Edeka um's Eck diese Menge von Pflanzen nicht verkaufen könnte, hätte er sie auch nicht dastehen. Bedeutet aber auch, daß Leute, die die Möglichkeit nicht haben (z.B. das alte Mutterl, das nicht in die Bio-Gärtnerei in 20km Entfernung fahren kann oder der Single, der noch ncht einmal einen Balkon mit Blumenkisterl hat etc.) diese Möglichkeit nach einem bischen Bunt nicht wahrnehmen kann.Wenn ich jetzt in einer Gärtnerei an diesen Modepflanzen vorbeikomme, kann ich ja immer noch meine Knoblauchzehe auspacken und daran vorbeigehen, oder??Wir hätten da noch die Pfadfindermethode: jeden Tag eine gute Tat!Ich lasse dir deine Verwilderung und du mir meine Gartenzwerge, Modepflanzen, Feng-Shui oder was auch immer, denn eigentlich kommt es darauf an, wie ich (d.h. meine Familie und ich) mich/uns im Garten fühle. Du - wer immer das jetzt auch sein mag - gehst nämlich wieder - und wir bleiben in unserem Garten.Oder so ähnlich.
Hortulanus

Re:Modepflanzen und die Folgen

Hortulanus » Antwort #74 am:

Danke, Tolmie, für die Aufnahme deines Beetes. Wo bitte stehen dort die Arisamea? Ich empfinde es als ausgesprochen gelungen, mit dieser Art von Gartengestaltung biblische Reminiszenzen anzustoßen. In mir tauchte sofort das Bild vom Turmbau zu Babel von P. Bruegel auf. Wer noch weiter zurückdenkt, mag sich auch an die hängenden Gärten der Semiramis erinnert fühlen. Leider hängt noch nichts. Auf deinem Foto, meine ich.Zurück zum eigentlichen Thema:Leiden wir nicht alle unter dem Häwelmann-Syndrom? Außer ein paar versponnenen Typen habe ich noch nie einen engagierten Gärtner Kennen gelernt, der es zufrieden war. Auch ich stöbere jeden Gartenkatalog nach Neuigkeiten durch, um das zu haben, was nicht jeder hat. In Bezug auf diese Pflanzen bin ich ausgesprochen geizig. Von Calendula gebe ich dagegen gerne ab. Somit bin ich, sind wir alle (Pardon: fast alle) Getriebene. Geflochten auf das Rad unserer Gartenleidenschaft und - wer will es leugnen - unserer Eitelkeit. Davon lebt eine inzwischen riesige Industrie. Früher wurden aus diesem Grunde Expeditionen ausgesandt, kühne Glaskonstruktionen gebaut, Familien ruiniert etc. Mit unserer Sammelleidenschaft ermutigen wir heute noch Umweltfrevler, Fisalis hat das sehr zu recht angemerkt, und Naturräuber. Wie harmlos nehmen sich dagegen modische Pflanzentorheiten aus, die quasi aus fabrikmäßiger Produktion stammen. Allenfalls der Einsatz von Pestiziden und Fungiziden kann dabei beunruhigen. Aber auf dem Gebiet ist die exotische Schnittblumenindustrie in tropischen Gebieten ja wohl im negativen Sinn führend.Die Gärten der Umgebung verleiten auch mich zu Spott und Häme. Manches ist halt schwer ertragbar, weil das Auge das Sehen verweigert. Aber ist es bei der Kleidermode oder den neuen burgenähnlichen Baustilen etwa anders? Und doch muss man sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass Geschmack, damit meine ich die Ausgewogenheit der Form und Farbe (ich weiß, weitere Parameter sind denkbar) selten eine angeborene Fähigkeit ist, sondern überwiegend das Ergebnis von Erziehung und Bildung. So, und damit sind wir bei den k...schlechten Gartenzeitschriften, die die Mode oder was sie im Verein mit der niederländischen Pflanzenmafia als Mode kreiern, den Lesern als ein "Muss" verkaufen. Die meisten folgen diesem Ruf bei den abstrusesten Rosenfarben oder der ultimativen Petunieim Neonlook oder dem erstmalig gefüllten Sonstetwas. Wir dagegen ganz bescheiden bei Helleborus, Akelei und Sorbus.Folgen hat das, Gott sei Dank, keine (allenfalls das Essen wird karger). Schlechter Geschmack ist eh dominant. Und so wird jede Saison eine andere Pflanzensau durchs Dorf getrieben. Bakker und Konsorten werdens schon richten.Aber dennoch: Wenn ich dann durch die Nachbarschaft streife und in fremde Gärten schaue, entdecke ich doch immer wieder Kostbarkeiten oder gelungene Arrangements, die mich versöhnen. Unversöhnlich bleibe ich dagegen bei den formverkrüppelten Baum-Karrikaturen in den Vorgärten. Und seien wir ehrlich: Wären die anderen Gärten nicht so grottenschlecht, wie wollten wir dann unsere eigene Kreation noch für einmalig halten, gell?Liebe GrüßeHortu
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