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In einem akuten Schnäppchenanfall habe ich eine sogenannte Rosenerdbeere Summerbreeze F1 Viermonatserdbeere erworben ::) ;D. Kann mir jemand erklären, was das F1 hier bedeutet? Nicht samenfest heisst es doch? Kann es da zu doofen Einkreuzungen mit meinen "normalen" Erdbeeren kommen? Oder bleibt da alles beim alten, wenn ich später Ableger gewinnen will?
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F1-Hybride bedeutet: Kind zweier reinerbiger Eltern (1. Filialgeneration), damit mischerbig. Nachzucht von dieser wird nicht einheitlich sein, da die Eigenschaften der beiden Elternteile ungleichmäßig auf die Nachkommen verteilt werden. Kreuzt sich diese mit deinen schon vorhandenen Sorten, wird das Durcheinander noch größer :D
Das wirst du natürlich nur merken, wenn du Samenvermehrung betreibst.
Ausläufer sind (mal abgesehen von Mutationen) Kopien der Mutterpflanze, also von Nachbarpflanzen und deren Eigenschaften unberührt, es findet kein Austausch von Erbinformationen mit den Nachbarn statt.
Ah :D, Danke , das heisst, nur wenn aus einer der reifen Erdbeerfrüchte selbst eine neue Erdbeerpflanze wächst, kommt es zum Kuddelmuddel? Die Früchte selbst sind aber noch normale Erdbeeren der jeweiligen Sorte? Sorry für die sicher doofen Fragen ;D :P
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Du hast es erfasst, und doofe Fragen gibt's fast keine, hier ist ja kein Doktorandenforum.
Das Kuddelmuddel ist in den Samen, d.h. den kleinen Nüsschen, nicht in der großen roten Scheinfrucht. Nur bei denjenigen Pflanzen, bei denen die Samen unsere gewünschte Ernte sind, zB. Mais, spielt das Kuddelmuddel eine Rolle und könnte den Gärtner stören ( wenn er z.b. nur rote oder nur blaue Körner haben möchte).
Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ) (Stimmt das wirklich?)
Das ganze wird gemacht um den Heterosis-Effekt zu erzielen. Dazu braucht man zwei Inzuchtlinien von Elternpflanzen (Parentalgeneration, P Generation) mit reinerbigen Eigenschaften. Bei der F1-Generation kann man dann den Heterosis-Effekt sehen. Die Pflanzen sind uniform (sehen Recht gleich aus und bilden recht ähnliche Fruchtkörper aus) und sind überdurchschnittlich fruchtbar bzw erzielen hohe Erträge. In der F2-Generation (Nachkommen der F1) ist dieser Effekt schon verschwunden, da die F1-Generation schon nicht mehr reinerbigen inzüchtig ist. Die Pflanzen der F2-Generation sind nicht uniform und bilden nur noch normale Erträge aus.
Da die F1-Generation aus den Inzuchtlinien stammt, nennt man sie Hybridpflanzen. Hybridmais, Hybridhühner (Auch bei Tieren anwendbar), Hybridtomate usw. beruhen auf diese Art der Zucht.
Dies hat aber nicht mit der Hybridisierung von Arten also Kreuzung von Arten zu tun, wie dem Liger (Löwe x Tiger) oder Jostabeere (schwarze Johannisbeere x Stachelbeere).
Dankeschön :D. (Genau das mit den verschiedenen Arten hatte ich fälschlicherweise gedacht - dass also meine "Rosenerdbeere F1 "ein Mix aus rotblühender Scheinerdbeere oder so und einer normal blühenden fruchtenden Erdbeere wäre.)
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Die Gartenerdbeere selber ist auch ein Art-Hybrid aus Fragaria chiloensis und Fragaria virginiana aber so etwas wird hier nicht gemeint. Ich neine dass die Rotblütigkeit von einer weiteren Art kommt.
Viele dieser rotblütigen Sorten werden aber über diese Inzuchthybridisierung gezüchtet. Die eine Inzuchtlinie ist rotblütig, die andere Inzuchtlinie ist großfruchtig. Die Samen dieser Kreuzung wird ausgesät. Durch den Heterosis-Effekt erlangt man uniforme, ertragreiche Pflanzen mit roter Blüte und großer Frucht; die F1-Generation. Diese Pflanzen sind dann die Sorte, die verkauft werden.
Aus welchen Ausgangsarten die Elternpflanzen sind, spielt wie gesagt, bei dieser Benennung keine Rolle.
Weidenkatz hat geschrieben: ↑5. Mai 2021, 18:45Kann mir jemand erklären, was das F1 hier bedeutet? Nicht samenfest heisst es doch?
Ja, sie werden nicht samenfest sein. Das F1 bedeutet allerdings auch, das der Züchter eine Garantie auf bestimmte Eigenschaften geben kann, Resistenzen etwa, oder Blütenfarbe. Das kann er nicht bei samenfestem Saatgut.
Vegetativ lassen sich die F1-Erdbeeren trotzdem Sortenecht vermehren. Also wenn nicht jedes Jahr neu ausgesäht werden will, wie gewohnt Ableger machen.
In dem Wort "F1-Hybride" kann man mit einem blinden Auge, eine "Eigenschafts-Garantie" hinein interpretien. "F1" ist erst einmal ein relativer, biologischer Begriff der sich auf die Nachkommen bestimmter Eltern bezieht.
Wenn du ein Elternteil bist, dann bist du mit deinem Partner die P-Generation. Deine Kinder sind dann die F1-Generation und deren Kinder sind dann die F2-Generation.
Geht es aber im Handel um den Begriff F1, dann bezieht man sich zu 90% auf F1-Inzuchthybride und damit indirekt auf eigenschaftsfestes Saatgut bzw. nicht samenfeste Pflanzen. Wobei auch bei Populationssorten Eigenschaften garantiert werden können.
Mal ne andere Frage, soll man Erdbeeren nach der Ernte runterschneiden, oder schwächt das die Pflanzen zu sehr? Bei den Ertragsbauern habe ich das nämlich schon öfter gesehen.
Unkraut ist die natürliche Opposition zur Diktatur des Gärtners.