Arandir hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 10:38 Wenn wir hier gerade beim Thema Züchten sind, mal eine Frage: Bilden die Blühfeigen unserer winterharten Feigensorten eigentlich fertilen Pollen? Was ich über Blühfeigen gelesen habe, wird das irgendwie nahegelegt, ohne dass es klar gesagt würde.
Man kann, wenn ich das richtig verstanden habe, Feigen per Hand künstlich befruchten. Das bewusste Züchten von Feigen wird aber sehr selten praktiziert, bisher vor allem in den USA, aber eher vor vielen Jahrzehnten als heute.
Ich habe mir gerade ein Buch bestellt, in dem beschrieben sein müsste, wie man so eine künstliche Bestäubung per Hand tatsächlich durchführt.
Falls man Blühfeigen unserer normalen winterharten Feigensorten nicht benutzen kann, würde ich die Sorte "White Marseille" als Vater vorschlagen, weil diese Bocksfeigensorte essbare Feigen von einigermaßen gutem Geschmack produziert und auch relativ wintehart ist.
Man müsste unsere winterhärtesten Sorten nur als Mutterpflanzen benutzen und man bekäme so leicht tausende von Samen.
Wenn es eine Möglichkeit gäbe diese Sämlinge schon sehr früh bezüglich Winterhärte auszulesen, so dass von den tausenden oder zehntausenden Sämlingen nur ein paar dutzend oder ein paar hundert übrig bleiben, könnte man dann diese weiter auf Winterhärte sowie auf Geschmack und Ertrag auslesen.
Kann man bei White Marseiles auch die Zwitterfrüchte essen o. nur die weiblichen Früchte wie bei anderen Zwittern? Pauls Frostkönig eine Auslese aus italienischen Sämlingen, wäre ein guter extrem frostharter Zwitter, also wahrscheinlich ein besserer Befruchter als White Marseiles. Die weibliche Frucht hat gut geschmeckt. Caprifig Le Thor entwickelt bei mir in Klimazone 7b keine Früchte, sondern überlebt gerade so als kleine Pflanze, die immer zurückfriert. Pauls Frostkönig ist inzwischen über 2 m hoch. Besser wäre wahrscheinlich ein Zwitter aus afghanischen o. Xinjiang Samen, um auch den Heterosiseffekt zu nutzen. Vielleicht werden Masar i Sharif o. Black Jack Junior gute Befruchter?
Wenn man wirklich seriöse Kreuzungszucht betreiben wollte, bräuchte man Vergleichspflanzungen in irgendeiner Form, zuerst von schon eingeführten mehr oder minder winterharten Sorten und dann von den Sämlingen.
Ob ein Feigenbaum direkt an der Hauswand steht, oder 20 m entfernt, ist schon ein Unterschied, außerdem spielen natürlich Alter, Gesundheitszustand des Baumes etc. einen große Rolle.
Wir wissen ja noch nicht mal seriös, welche unter den mehr oder minder winterharten Sorten wirklich die Härteste ist, geschweige denn eine klare Rangordnung der Winterhärte.
Leider gibt es viel zu viele, die mit irgendeiner exotischen Feige, einer "Bergfeige" oder Ähnlichem an die Öffentlichkeit treten und diesem jeweiligen Feigenbaum eine hohe Winterhärte zuschreiben, ohne dass das wirklich durch Vergleichspflanzungen abgesichert wäre.
Wertvolle Zufallssämlingen sind natürlich immer eine Möglichkeit, doch auch die müsste man eigentlich seriös testen.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Bis wie viel Grad unter 0 kann man die Topffeigen im freien stehen lassen? 10 Ltr. Topf. Oder ab wie viel Grad sollte man sie ins Winterquartier räumen. Zur Zeit haben die Nächte bei uns minus 1-2 Grad da lasse ich sie noch draußen. Die Blätter sind jetzt fast alle ab.
Feigentom hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 16:47 Bis wie viel Grad unter 0 kann man die Topffeigen im freien stehen lassen? 10 Ltr. Topf. Oder ab wie viel Grad sollte man sie ins Winterquartier räumen. Zur Zeit haben die Nächte bei uns minus 1-2 Grad da lasse ich sie noch draußen. Die Blätter sind jetzt fast alle ab.
Ein Problem besteht darin, dass bei längere Kälte die Erde im Topf durchfriert und die Feige daran kaputt gehen kann. Solange es nachts nur ein paar Grad minus hat und tagsüber wieder Temperaturen, dass der Topf gut auftaut, dürfte es eigentlich keine Probleme geben.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Feigentom hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 16:47 Bis wie viel Grad unter 0 kann man die Topffeigen im freien stehen lassen? 10 Ltr. Topf. Oder ab wie viel Grad sollte man sie ins Winterquartier räumen. Zur Zeit haben die Nächte bei uns minus 1-2 Grad da lasse ich sie noch draußen. Die Blätter sind jetzt fast alle ab.
Bis auf 2 Wochen im Februar 2018 standen meine Feigen und Granatäpfel alle auf der Terrasse vor der Wand. Es gab mal einzelne Tage mit -5 Grad welche die Feigen gut weggesteckt haben. Erst Ende Februar hab ich die Feigen für 2 Wochen in die Garage gestellt. Da fielen die Temperaturen auf bis zu -10 Grad und da wollte ich nicht experimentieren ;)
feigling hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 11:37 und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit das sowas herauskommt ? 1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Genau ausrechnen kann das niemand. Es ist klar, das aus Black Bursa Samen keine selbstfruchtbaren Sämlinge entstehen. Bei anderen Smirnafeigen muß man den Erbgang und die Befruchter kennen. Aus italienischen und afghanischen Feigen ...entstehen viele selbstfruchtbare Feigen. Repräsentative Untersuchungen gibt es nicht. In Asien werden auch in Regionen ohne Feigenwespe gerne Sämlinge aus Xinjiangsamen aufgezogen, da man damit gute Erfahrungen macht.
Feigentom hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 16:47 Bis wie viel Grad unter 0 kann man die Topffeigen im freien stehen lassen? 10 Ltr. Topf. Oder ab wie viel Grad sollte man sie ins Winterquartier räumen. Zur Zeit haben die Nächte bei uns minus 1-2 Grad da lasse ich sie noch draußen. Die Blätter sind jetzt fast alle ab.
Ich würde den Wurzeln keinen Frost zumuten, deshalb würde ich sie dann ins Wärmere stellen, wenn die Erde anfängt zu frieren. Meine stehen geschützt unter dem Vordach nahe der Hauswand.
Arandir hat geschrieben: ↑18. Nov 2018, 11:26 Da meine Frage über "Kältebedürfnis und Dormanz bei Feigen" offensichtlich zu abstrakt war, hier eine ganz konkrete Frage:
Kann ich Steckhölzer von Feigen schon zum jetzigen Zeitpunkt im Jahr im Warmen vortreiben oder ist es besser die Steckhölzer erst ein mal ein paar Wochen im Kühlen aufzubewahren?
Ja, du kannst sie schon im warmen antreiben. Bei mir hat das im Herbst immer geklappt, wenn es auch im Frühling besser funktioniert. Im großen Palmenhaus in Schönbrunn steht ein Feigenbaum, der hat immer Blätter.
Feigentom hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 16:47 Bis wie viel Grad unter 0 kann man die Topffeigen im freien stehen lassen? 10 Ltr. Topf. Oder ab wie viel Grad sollte man sie ins Winterquartier räumen. Zur Zeit haben die Nächte bei uns minus 1-2 Grad da lasse ich sie noch draußen. Die Blätter sind jetzt fast alle ab.
-5 Grad ist kein Problem. Mein jetziger großer Feigenbaum hat den Februar 2012 im Topf im Freien verbracht. -12 Grad waren es sicher. Er hat das ohne Schäden überlebt, ist aber erst im Mai ausgetrieben.
Da die Feige noch recht jung ist kann ich Dir keine Langzeiterfahrungsberichte liefern. Von letztem Jahr hab ich ein Bild vom 3. November gefunden wo die Feige noch voll belaubt war, wann sie die Blätter dann verloren hat weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das Jahr davor war ich im November auf Urlaub, deshalb gibt es keine Fotos aus dem Garten auf denen ich nachschauen könnte.
Feigen im Kübel vertragen schon einiges an Frost, es darf jedoch der Wurzelballen nicht durchfrieren. Umso jünger die Pflanze und kleiner der Topf, desto eher gehört sie rein. Nach dem letzten Winter war aber meine Dalmatie im 30 Liter Kübel mausetot (extreme Kälte Ende Februar / Anfang März). Ich hatte sie in der Gartenhütte gelagert, sie kam nicht einmal mehr von unten.
Vielen Dank für eure Tipps. Ich lasse sie so lange draußen bis vorhersehbar ist,dass der Wurzelballen durchfriert. Dann werde ich sie ins Winterquartier zu den Oleandern und Palmen stellen. Dort ist es im Winter zwischen 0 und 5 Grad.