feigling hat geschrieben: ↑21. Nov 2018, 12:28 wie ist das eigentlich mit starkwachsenden Sorten, wie RdB etc. Kann man die durch geschickten Fruchtschnitt in mittlerer Größe halten und trotzdem ausreichend Feigen ernten ? Evt. unterstützt durch nicht vorhandene Stickstoff Düngung ?
Ich habe gelesen, dass zu starker Rückschnitt bei Feigen die Bildung von Blättern auf Kosten der Fruchtbildung fördert. Ausprobiert habe ich es noch nicht, ich denke aber dass das eher dann ein Thema ist, wenn man den Strauch wirklich stark verkleinert. Vielleicht würde es helfen alle 3 Jahre ein paar Wurzeln abzustechen. Ich würde das gerne ausprobieren und denke schon, dass eine RdB auf unter 4 Meter Breite gehalten werden kann, ohne dass die Feigenproduktion zu stark leidet. Für solche Maßnahmen eignen sich halt primär die Einmaltragenden (wie eben RdB).
feigling hat geschrieben: ↑21. Nov 2018, 12:28 wie ist das eigentlich mit starkwachsenden Sorten, wie RdB etc. Kann man die durch geschickten Fruchtschnitt in mittlerer Größe halten und trotzdem ausreichend Feigen ernten ? Evt. unterstützt durch nicht vorhandene Stickstoff Düngung ?
. Vielleicht würde es helfen alle 3 Jahre ein paar Wurzeln abzustechen. Ich würde das gerne ausprobieren und denke schon, dass eine RdB auf unter 4 Meter Breite gehalten werden kann, ohne dass die Feigenproduktion zu stark leidet. Für solche Maßnahmen eignen sich halt primär die Einmaltragenden (wie eben RdB).
Bei Apfelbäumen habe ich schon erfolgreich die partielle Rindenabschälung praktiziert, funktioniert das auch bei Feigen ? 1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
Alva hat geschrieben: ↑19. Nov 2018, 21:28 @kaliz Seltsam, dass deine Feige Mitte November noch grüne Blätter hat. Färbt die sonst auch so spät?
Meine kroatischen Sämlinge, sowie die RdB, färben generell nie sondern werfen die Blätter peu à peu grün ab (die RdB etwas früher). Wenn ich so die Feigen in der Nachbarschaft vergleiche, stelle ich fest dass es stark von den Lichtverhältnissen abhängig ist - je schattiger, desto früher wird abgeworfen und desto eher tritt vorher Gelbfärbung auf. Die vom Nachbarn z.B. (Nordwand, stark beschattet von großem Ahorn daneben) färbt oft schon Ende September gelb, während meine (alle vollsonnig) vor November kaum ein Blatt verlieren. Sogar jetzt hängt noch ca. die Hälfte dran (gab auch noch keinen Frost). Bei Jungpflanzen/frischen Stecklingen scheinen die Blätter meiner Erfahrung nach nochmal ausdauernder zu sein (aber das Verhalten gilt wohl für viele sommergrüne Bäume/Sträucher, ich sehe hier öfters mal Kirschpflaumen-Sämlinge Ende Dezember in sattem Grün)
Hier aktuell ein 3 Jahre alter Kroaten-Sämling in meiner im Aufbau befindlichen Feigenhecke:
Ein im Juli bewurzelter Steckling von RdB - meint immer noch es wäre Sommer:
Zum, Vergleich Nachbars Halbschatten-Strauch (ich vermute Brown Turkey) Ende September:
Rhoihess hat geschrieben: ↑21. Nov 2018, 23:06 Meine kroatischen Sämlinge, sowie die RdB, färben generell nie sondern werfen die Blätter peu à peu grün ab (die RdB etwas früher).
Ich habe vier Bäume der Sorte Ronde de Bordeaux. Auf magererem Boden werfen meine das Laub Wochen früher ab als auf gutem Boden. Bei allen färbt sich das Laub zuerst quittengelb, bevor es abfällt. Als letztes haben zwei Wurzelschosse umgefärbt, bei denen bis jetzt erst wenige Blätter abgefallen sind.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Ich habe gestern ein Buch bekommen, in dem zwei wissenschaftliche Versuche zur Bewurzelung von Steckhölzern beschrieben sind, durchgeführt von der brasilianischen Universität in Lavras mit der Sorte "Roxo de Valinhos". Die Sorte wird in subtropischen Gegenden angebaut, in denen es kaum jemals Frost gibt.
Nach den Ergebnissen dieser Studien hat man die besten Bewurzelungsergebnisse wenn man Steckhölzern sofort nach dem Laubfall schneidet und sie unverzüglich, ohne Stratifikation, bewurzeln lässt.
Die unteren 4 cm der Steckhölzer 24 Stunden lang in 4-(Indol-3-yl)buttersäure (IBA) zu tauchen verbesserte die Rate erfolgreicher Bewurzelung deutlich, wobei auch deutlich mehr Wurzeln gebildet wurden und auch der Austrieb stärker war.
Ein Erde/Sand-Gemisch (50:50) erwies sich als besser als nur Erde oder nur Sand.
Die beiden Artikel habe ich aus: M. López Corrales, M.J. Bernalte Garcia (editors): "Proceedings of the 2nd International Symposium on Fig : Caceres, Spain, 7-11 May, 2001", erschienen ist das Buch 2003 in Löwen (Leuven/Louvain) in Belgien.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Rhoihess hat geschrieben: ↑21. Nov 2018, 23:06 je schattiger, desto früher wird abgeworfen und desto eher tritt vorher Gelbfärbung auf. Die vom Nachbarn z.B. (Nordwand, stark beschattet von großem Ahorn daneben) färbt oft schon Ende September gelb, während meine (alle vollsonnig) vor November kaum ein Blatt verlieren.
Der geschützte Platz spielt, denke ich, auch eine Rolle. Meine haben seit Ende Oktober gar keine Sonne mehr, der Baum vor dem Küchenfenster war im Oktober wunderschön gelb und hat ca Mitte November das letzte Blatt verloren. Der andere Baum hatte bis Ende Oktober einen Tick mehr Sonne, ist im Moment halb grün, halb gelb. Viele Blätter sind schon weg.
An meinen anderen Bäumen (Gründach, Innenhof) beobachte ich jedes Jahr, dass die Blätter später färben und abfallen als bei den Bäumen draußen auf den Straßen.
Ich habe gerade ein Bild einer Feigenpflanzung in Brasilien gefunden, auf dem die Bäume radikal zurückgeschnitten sind: https://pt.dreamstime.com/foto-de-stock-planta%C3%A7%C3%A3o-do-figo-comum-image59056262, https://pt.depositphotos.com/186321368/stock-photo-common-fig-plantation.html
Die Pflanzung ist im Bundesstaat São Paulo, wo kommerziell fast nur die Sorte Roxo de Valinhos angebaut wird, die nur Herbstfeigen trägt.
Im Sommer sehen die Bäume dann so aus: http://calusnefarms.com.br/images/fig2.jpg, https://br.depositphotos.com/82874912/stock-photo-plantation-of-fig-trees.html
Dieser radikale Rückschnitt scheint das gewöhnliche Anbausystem in Brasilien zu sein. Dadurch erreicht man wohl, dass die Feigen über einen langen Zeitraum fruchten.
Angesichts der Tatsache, dass manche Feigen auch an Wurzelaustrieben nach schweren Frostschäden Früchte tragen, ist solch ein Anbausystem für Feigen, die nur Herbstfeigen liefern, nicht wirklich überraschend, zumal das in tropischen und subtropischen Gegenden gemacht wird, in denen das Ausreifen der Feigen wohl keinen Problem ist.
Hat jemand Erfahrung mit radikalem Rückschnitt älterer Bäume in Mitteleuropa? Werden bei solch einer Behandlung die Feigen bei uns noch reif?
Nach radikalem Rückschnitt ließen sich Feigenbäume im Winter wesentlich leichter Einpacken, aber wahrscheinlich wäre solch ein radikaler Rückschnitt im November oder Dezember sehr schlecht für die Winterhärte.
Vielleicht ist das ja eine Methode für Herbstfeigen im Kübel, die durch den radikalen Rückschnitt unter Umständen wesentlich weniger Platz zur Überwinterung brauchen.
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Heute im BoGa Mainz eine frei ausgepflanzte japanische Ficus erecta gesehen, wurde (zumindest bisher) nur etwas Laub um die Basis angehäufelt. Gibt im Netz wenig Infos über sie, soll wohl kleine, aber schmackhafte Früchte bilden. Braucht sie zwanghaft eine Bestäuberwespe, oder gibt es auch hier selbstfruchtende Sorten?
Ich suche eine Liste von Sorten mit denen ich möglichst die ganze Saison über was ernten kann. Von sehr frühen Sorten bis zu den Späten. Ist sowas möglich ?
Rhoihess hat geschrieben: ↑22. Nov 2018, 22:10 Heute im BoGa Mainz eine frei ausgepflanzte japanische Ficus erecta gesehen, wurde (zumindest bisher) nur etwas Laub um die Basis angehäufelt. Gibt im Netz wenig Infos über sie, soll wohl kleine, aber schmackhafte Früchte bilden. Braucht sie zwanghaft eine Bestäuberwespe, oder gibt es auch hier selbstfruchtende Sorten?
wenn sie aus Japan kommt wirds wohl auch ohne Wespe gehen 1min. Beitragsanzahl noch nicht erreicht
feigling2 hat geschrieben: ↑23. Nov 2018, 14:21 Ich suche eine Liste von Sorten mit denen ich möglichst die ganze Saison über was ernten kann. Von sehr frühen Sorten bis zu den Späten. Ist sowas möglich ?
Der Betreiber der Seite Planetfig schreibt in seinem Beitrag zu Pastiliere:
In the family yard, when Pastilière is associated with other fig trees that produce breba fruits (Valleiry, Desert King or Grise de St-Jean) and main crop fruits (Dalmatie or Vallecalda ), it almost guarantees a continuous production between the last breba and the first main crop fruit.
Eine sehr frühe Sorte wie Pastiliere oder RdB (Herbstfeigen) sollte dabei sein, um die Lücke zwischen den letzten Blütenfeigen und den ersten Herbstfeigen so klein wie möglich zu halten. Eventuell gibt es da noch Alternativen (Bécane?).
Das könnte vielleicht so aussehen, gestaffelt nach der Reifezeit:
Brunswick oder Madeleine (frühe Blütenfeigen) Negronne, Sultane, Desert King (nur Blütenfeigen), Dauphine oder Grise de St. Jean Noire de Caromb Pastiliere oder RdB (früheste Herstfeigen, kaum später als die letzten Blütenfeigen von Noire de Caromb)
Danach kämen dann die Herbstfeigen der oben genannten, wobei Sultane die am längsten gestaffelte Herbstfeigenernte haben soll.
Könnte von Ende Juni / Anfang Juli bis in den November mit ~ 4 Sorten eine fast ununterbrochene Feigenernte bedeuten, wobei bei den Blütenfeigen Desert King, Dauphine und Grise de St. Jean besonders ertragreich sein sollen.
feigling2 hat geschrieben: ↑23. Nov 2018, 14:21 Ich suche eine Liste von Sorten mit denen ich möglichst die ganze Saison über was ernten kann. Von sehr frühen Sorten bis zu den Späten. Ist sowas möglich ?
[...] Noire de Caromb [...]
Wie winterhart ist denn Noire de Caromb? Bei Baud ist sie eine Sorte, die nur für den Süden Frankreichs und die Atlantikküste bis in die Bretagne geeignet ist. Wieviel Erfahrung mit der Sorte in Mitteleuropa gibt es denn?
Meine Feigen: Brown Turkey, Brunswick, Dalmatie, Dauphine, Desert King, Dorée, Dottato, Hardy Yellow, Longue d'Août, Madeleine d. d. Saisons, Martinsfeige, Michurinska, Negronne, Noire de Caromb, Osborne P., Panachée, Ronde de Bordeaux, Rouge de Bordeaux, Sultane + 12 Unidentifizierte + Sämlinge.
Nore de Caromb ist in 7b nicht wüchsig. Meine besten Feigen sind von der Wüchsigkeit und bei den größeren Sorten von den Früchten: Grüne Rauchfeige, Unbekannte Baldur, Kloster Arnsberg, Brown Turkey, Jerusalem, Grüne Iranische, Kunduz, Peretta, Xinjiang Yellow von der Wüchsigkeit. Lonque de Aout und White Genoa habe ich noch nicht.