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Eine Sauerkirsche soll her (Gelesen 58538 mal)

Obstgehölze, Beerensträucher und Wein (Veredlungen, Unterlagen, Schnitte und Selektionen) sowie Staudenobst (Erdbeeren)

Moderator: cydorian

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Hero49
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

Hero49 » Antwort #180 am:

Habt ihr keine Probleme mit der Kirschessigfliege?
Meinen Baum habe ich vor drei Jahren abgesägt und mein Sohn hat seinen Sauerkirschbaum, der sehr gute Früchte trug, letzte Woche zu Brennholz verarbeitet.
Die Kirschen waren alle voll mit Maden.
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thuja thujon
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

thuja thujon » Antwort #181 am:

Hier ists ähnlich. Hatte super Ernten, hätte gerne wieder eine.
Ist nicht möglich.
Sauerkirschen stehen hier nur noch in Gärten, wo sie nicht abgeerntet werden.
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Hyla
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

Hyla » Antwort #182 am:

Mit Netz abdecken geht nicht?
Meine Sauerkirschen wachsen eher rückwärts, aber ich kenne insgesamt eigentlich nur kleinere Bäume.
Ich habe ja noch Hoffnung, daß unsere Wespen, Hornissen und die Spatzenhundertschaft die Plage im Zaum halten. ::)


Die Köröser Weichsel ist mir mal vor Jahren von einer Baumschule als moniliaresistent verkauft worden.
Die Resistenz hielt genau einen Winter lang an. Im Sommer war sie schon vorbei. >:(
Liebe Grüße!


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Aromasüß
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

Aromasüß » Antwort #183 am:

Meine Nachbarn netzen ihre kleineren Bäume ein und haben Ernte.
Ich selber habe eine wurzelechte Sauerkirsche (Ostheimer) gepflanzt, die ich in der Größe gut begrenzen kann. Als wurzelechte braucht sie noch etwas, bis sie "groß" ist, und wird dann ebenfalls eingenetzt.
Achat ist bei mir nach 2 Jahren eingegangen.
Rasen macht mich rasend (Karl Foerster)
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cydorian
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

cydorian » Antwort #184 am:

Macht wie manch Anderes keinen Spass mehr. Einnetzen gegen die Kirschessigfliegenkatastrophe geht bestenfalls bei Zwergbäumen. Aber Sauerkirschen brauchen dringend Wachstum, um weggeschnittene Moniliaäste zu kompensieren. Mit schwachen Unterlagen nicht zu machen. Sonst hat man irgendwann nur noch einen Besenstiel. Jade und Achat sind zwar nicht besonders anfällig, aber auch an denen habe ich verwelkende Äste. Am gesündesten ist noch die ungarische Traubige, kann aber auch am Kleinklima liegen, sie steht etwas freier. Sogar eine Handvoll dieses Jahr geerntet, weil es der Kirschessigfliege ausnahmsweise zu heiss war. Toll. Von den drei Jahren vorher zwei mit Totalschaden Kirschessigfliege, eins Totalschaden wegen Frost.

Schafft man Erträge, bringta eigentlich nichts, die Sorten nur nach Geschmack zu bewerten. Besser nach Geschmack hinsichtlich der jeweiligen Verwendung. Die süsseren Sorten kommen im Frischgenuss gut an, aber für die Verarbeitung wünscht man sich oft mehr Säure. Und beim Saft kommen die Sorten auch wieder unterschiedlich raus.
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

Starking007 » Antwort #185 am:

Ich laß die Sauerkirschen, gute kernechte.
Würmer sind auch Insekten,
der Baum ist schön, blüht, und die Vögel freuen sich.
Platz spielt da keine Rolle.
Gruß Arthur
Hyla
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

Hyla » Antwort #186 am:

Die Sauerkirschen haben zwar ab und zu mal einen Moniliazweig, aber es ist nicht so gravierend.
Bei der Köröser hat mich das nur extrem geärgert, weil ich mal keine aus dem Baumarkt gekauft habe, sondern aus einer Baumschule. >:(

An einer Zierkirsche habe ich massiv Monilia. Die Sorte heißt 'Brilliant', eine Prunus kurilensis. Es gibt dazu eine rosa Schwestersorte, die auch stark befallen war.
Inzwischen haben wir schon eine rosa und eine weiße gerodet. Eine 'Brilliant' steht noch als Testobjekt.
Liebe Grüße!


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Re: Eine Sauerkirsche soll her

thuja thujon » Antwort #187 am:

Einnetzen ist toll.
3 Netze a 4x5m pro Baum, wie zusammenmachen? Wäscheklammer lässt zuviele Löcher.
Was machen die Triebe darunter, die noch mitwachsen wollen?
Erst später einnetzen, es darf außer Rapsöl nix mehr gegen die Blattläuse gespritzt werden, das ist völlig Sinnfrei und reicht nicht um zu ernten.
Die feinen Netze an Hitzetagen mit Hitzestau sind nochmal ein Thema für sich.

Ich bin einfach nicht mehr bereit einen Baum zu verhätscheln und von 5 Jahren nur in höchstens einem was brauchbares zu ernten.

Hätte ich eine Wiese, würde wahrscheinlich ein Netzhaus um eine Reihe Bäume stehen.
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cydorian
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

cydorian » Antwort #188 am:

Starking007 hat geschrieben: 27. Nov 2018, 18:44
Würmer sind auch Insekten


Kirschfruchtfliegenmaden interessieren mich nicht. Die ess ich in Süsskirschen einfach mit, solange die Frucht noch halbwegs schmeckt. Sauerkirschen werden sowieso kaum davon befallen.

Aber probier mal von der Kirschessigfliege abgestochene Früchte der Sauerkirsche. Egal welche Sorte. Schmecken sofort eklig, nach Aceton, Essig, Schimmel. Der Verderb passiert innerhalb niedriger zweistellinger Stundenzahl. Ausgereifte essbare Früchte gibts überhaupt nicht mehr. Ich hab auch nichts gegen dekorative Bäume ohne Ertrag. Bei meinen Obstbäumen spielt allerdings auch der nutzbare Ertrag eine Rolle. Und da haben wir ein Problem bei Sauerkirschen.

Fürs Einnetzen bin ich eh zu blöd, auch wenn der Baum dafür geeignet erscheint. Selbst zu zweit nicht einfach, ein Wahnsinnsgefummel. Und dann biegt es doch Äste böse runter bis zum Bruch (die feinmaschigen Netze sind nicht gerade leicht) , man kann nicht mehr folgernd ernten, die Erntemenge ist bei kleinen Bäumen den Aufwand nicht wert. Ich bewundere jeden, der das gut hinbekommt. Geredet wird immer unheimlich viel drüber, aber ein paar Jahre lang erfolgreich praktizieren tut es dann doch kaum jemand.
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

555Nase » Antwort #189 am:

thuja hat geschrieben: 27. Nov 2018, 19:46

...es darf außer Rapsöl nix mehr gegen die Blattläuse gespritzt werden,


Steht das auf der "Sprayflasche und Bi58 gegen saugende Insekten" drauf ???
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thuja thujon
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

thuja thujon » Antwort #190 am:

Du hast die Pflicht am Tag einer geplanten Anwendung dich über den aktuellen Zulassungsstatus plus die Indikation zu informieren. Also die bvl.bund-Datenbank abzufragen.

Wer den Zulassungsstatus über die Jahre verfolgt hat wird feststellen, dass nicht nur Bi58 so gut wie komplett raus ist, sondern dass auch Mittel wie Schwefel zunehmend wegfallen.
Man darf eigentlich nichtmal mehr den Rest einer vorhandenen Schwefelpackung gegen x an y aufbrauchen wenn x an y nicht in der Datenbank steht, sondern nur bei einem anderen Schwefelmittel x an y bewilligt ist.
Also Netzschwefel WG ist anders einzusetzen als Thiovit.

Unterm Strich ergibt sich daraus die Frage, welche Pilzkrankheiten man mit den verbliebenen 2-3 Mitteln (oft garkeins mehr) behandeln kann und wann man von unten und wann man von oben den Baum gegen Insekten abschotten sollte.

Im Erwerbsanbau ist die Entwicklung ähnlich. In Norditalien gibts wohl grad Ärger weil die ihre Obstanlagen eingenetzt haben. Angeblich leiden bestimmte Vögel, die Tourismusbranche hat auch was dagegen. Gegen KEF mit nur einem Insektizid ist halt aber auch keine Strategie.
Ähnlich dürfte es sich auch hier in Deutschland entwickeln. Nicht nur für den Beerenanbau. Heimisches Obst wird selten werden wenn die Entwicklung so weitergeht.

Das was in normalen KEF-Jahren fast hundertprozentig befallen wird, wächst bei mir im Garten nicht mehr.
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

555Nase » Antwort #191 am:

Danke deiner aufklärenden Antwort. :) Da werde ich wohl schnell noch einen Karton Bi58 kaufen müssen, so lange es noch was gibt. (Hauptsache die Produktion von Panzern und Bomben wird nicht eingestellt !)
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

thuja thujon » Antwort #192 am:

Das habe ich jetzt nicht gelesen und Bi58 ist nicht erste Wahl, wenn nicht wegen der Bienengefährlichkeit dann wegen verbreiteter Resistenzen.
Mospilan ist noch so ein Mittel das man gegen recht vieles im Garten einsetzen kann, neben Blattläusen bei systemischer und einer recht lange anhaltenden Wirkung erfasst es auch Kartoffelkäfer zuverlässig und ist zudem nicht Bienengefährlich. Zumindest solange man es nicht mit Azolfungiziden mischt.
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dmks
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

dmks » Antwort #193 am:

An Kleingärtner Bi 58 zu verkaufen ist wie Kleinkindern einen geladenen Colt zum spielen zu geben.
Es kann gut gehen.

Lieber bei der Sauerkirsche bleiben.

'Koröser Weichsel' ist weitestgehend Monilia-tolerant, nicht resistent. Das heißt sie bekommt Monilia und es sterben auch Zweige ab (hatte dieses Jahr auch ziemlich viele dran) aber der Pilz geht nicht so weit in des Holz wie beispielsweise bei Schattenmorelle. Koröser übersteht das recht gut und fruchtet auch. Schäden an stärkerem holz bleiben bisher aus.
Heute war gut!
Morgen - sehen wir dann.
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Re: Eine Sauerkirsche soll her

thuja thujon » Antwort #194 am:

Monilia (Triebspitzendürre) ist hier nur rund alle 5 Jahre Thema. Dazu muss es in die Blüte regnen und das wird bei zunehmender Frühjahrstrockenheit immer seltener.
Fruchtmonilia tritt stattdessen meist erst nach der Fäulnis durch KEF auf.
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