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Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten? (Gelesen 2861 mal)
Moderator: cydorian
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Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Hallo ihr Lieben,
nachdem wir Anfang des Jahres in unsere Doppelhaushälfte mit Minigarten (>150 qm Gesamtfläche) eingezogen sind, geht es nun langsam an die Pflanzung größerer Gehölze. Das Haus bzw der Garten liegen in Süd/südöstlicher Ausrichtung, bekommt also ordentlich Licht. An der hinteren Grundstücksgrenze steht eine Ligusterhecke (aktuell ca 70 cm hoch, die soll in den nächsten Jahren aber mindestens bis auf 150 cm besser 180 cm gezogen werden), dahinter befindet sich ca 30 cm tiefer ein Schotterstreifen von ca 1m Breite und daran anschließend ein Wirtschaftsweg. Auf der anderen Seite des Weges ein Graben und dann offenes Grünland. Auf der linken Grundstücksseite befindet sich die andere DHH, auf der rechten befindet sich der Gartenteil eines noch im Bau befindlichen EFHs. Auf einer Strecke von ca. 220 m Länge (Baureihe von 10 Neubauten) und einer Breite von ca 80-100 m (Gartentiefe plus Wirtschaftsweg plus Grünland) befindet sich hier weder Beschattung noch Windschutz. Das ist natürlich nicht nur unter Gemütlichkeitsaspekten im Garten unangenehm bei Sonne und Wind, sondern auch bei der Auswahl eines passenden Gehölzes. Dazu ackern wir hier in sandig-lehmigen Boden mit Neigung zu Staunässe und Verdichtung. Das Grundstück (wie auch alle anderen) ist wie oben beschrieben vom Niveau etwas höher als die Umgebung und unter der Ligusterhecke haben wir vom Landschaftsbauer eine Drainage bauen lassen. Klimatisch liegen wir hier bei Zone 7a/7b mit durchschnittlicher Niederschlagsmenge von ca 700 mm/Jahr.
Hier am Grundstück pfeift wie beschrieben durch die momentanen Gegebenheiten auch eine "steife Brise", ein Baum bräuchte also schon eine gewisse Standfestigkeit um sich auf Dauer gerade halten zu können. Da die bisherigen Nachbarn eher kleinere, schmale Gehölze und Kugelbäume gepflanzt haben sehen wir auch nicht dass sich dass in den nächsten Jahren wesentlich ändert. Jetzt könnten wir uns natürlich auch irgendeinen Baum egal welcher Sorte holen und hinstellen und warten was passiert aber das wollen wir nicht. GG und ich sind uns einig dass jedes Haus einen vernünftigen Baum braucht und ein Nutzgehölz ist sinnvoller als ein Ziergehölz. Wir haben uns also auf einen Apfel geeinigt. Dieser darf durchaus eine richtige Krone haben um dem Garten auch (irgendwann) Schatten zu spenden, sollte aber hoch genug sein dass GG (stolze 186 cm) darunter hergehen kann. Alles andere wäre auch Platzverschwendung. Natürlich kein Allerweltsbaum, aber eben die Sorte die an die hiesigen ( 8)) Gegebenheiten am besten angepasst ist, ist die Sorte "Schöner aus Wiedenbrück". Die Sorte wird als eher mittel bis stark wachsend beschrieben mit aufrechter Krone, ein Herbstapfel, Gravensteiner-Abkömmling, sehr robust.
Als Pflanzplatz haben wir einen Standort 3-4 m zur rechten Grundstücksgrenze und 3 m bis zur Ligusterhecke angedacht. Damit würde er im Hochsommer dem Garten Schatten spenden und auch alle Grenzabstände deutlich einhalten. Tja und jetzt kommt die große Frage. Welche Unterlage wäre am sinnvollsten um einen Baum (Stammlänge mit mindestens 180 cm) hinzubekommen, der standsicher ist und nicht höher als 4 (maximal 5 m) wird? Hier in der Umgebung steht auch ein solches Exemplar, mittlerweile seit 16 Jahren an dem Standort und tragend, aber auch auf Nachfrage konnte mir niemand die verwendete Unterlage nennen. Es wäre ja auch zu einfach gewesen. ::)
Gespräche in einer lokalen Baumschule endeten übrigens mit dem Hinweis dass man mir die Sorte zwar gerne verkaufen kann, die hätte man da, aber er könnte mir nicht sagen welche Unterlage der Baum hätte. Öhm ja! :o Also gerne immer mal her mit euren Vorschlägen! :D
nachdem wir Anfang des Jahres in unsere Doppelhaushälfte mit Minigarten (>150 qm Gesamtfläche) eingezogen sind, geht es nun langsam an die Pflanzung größerer Gehölze. Das Haus bzw der Garten liegen in Süd/südöstlicher Ausrichtung, bekommt also ordentlich Licht. An der hinteren Grundstücksgrenze steht eine Ligusterhecke (aktuell ca 70 cm hoch, die soll in den nächsten Jahren aber mindestens bis auf 150 cm besser 180 cm gezogen werden), dahinter befindet sich ca 30 cm tiefer ein Schotterstreifen von ca 1m Breite und daran anschließend ein Wirtschaftsweg. Auf der anderen Seite des Weges ein Graben und dann offenes Grünland. Auf der linken Grundstücksseite befindet sich die andere DHH, auf der rechten befindet sich der Gartenteil eines noch im Bau befindlichen EFHs. Auf einer Strecke von ca. 220 m Länge (Baureihe von 10 Neubauten) und einer Breite von ca 80-100 m (Gartentiefe plus Wirtschaftsweg plus Grünland) befindet sich hier weder Beschattung noch Windschutz. Das ist natürlich nicht nur unter Gemütlichkeitsaspekten im Garten unangenehm bei Sonne und Wind, sondern auch bei der Auswahl eines passenden Gehölzes. Dazu ackern wir hier in sandig-lehmigen Boden mit Neigung zu Staunässe und Verdichtung. Das Grundstück (wie auch alle anderen) ist wie oben beschrieben vom Niveau etwas höher als die Umgebung und unter der Ligusterhecke haben wir vom Landschaftsbauer eine Drainage bauen lassen. Klimatisch liegen wir hier bei Zone 7a/7b mit durchschnittlicher Niederschlagsmenge von ca 700 mm/Jahr.
Hier am Grundstück pfeift wie beschrieben durch die momentanen Gegebenheiten auch eine "steife Brise", ein Baum bräuchte also schon eine gewisse Standfestigkeit um sich auf Dauer gerade halten zu können. Da die bisherigen Nachbarn eher kleinere, schmale Gehölze und Kugelbäume gepflanzt haben sehen wir auch nicht dass sich dass in den nächsten Jahren wesentlich ändert. Jetzt könnten wir uns natürlich auch irgendeinen Baum egal welcher Sorte holen und hinstellen und warten was passiert aber das wollen wir nicht. GG und ich sind uns einig dass jedes Haus einen vernünftigen Baum braucht und ein Nutzgehölz ist sinnvoller als ein Ziergehölz. Wir haben uns also auf einen Apfel geeinigt. Dieser darf durchaus eine richtige Krone haben um dem Garten auch (irgendwann) Schatten zu spenden, sollte aber hoch genug sein dass GG (stolze 186 cm) darunter hergehen kann. Alles andere wäre auch Platzverschwendung. Natürlich kein Allerweltsbaum, aber eben die Sorte die an die hiesigen ( 8)) Gegebenheiten am besten angepasst ist, ist die Sorte "Schöner aus Wiedenbrück". Die Sorte wird als eher mittel bis stark wachsend beschrieben mit aufrechter Krone, ein Herbstapfel, Gravensteiner-Abkömmling, sehr robust.
Als Pflanzplatz haben wir einen Standort 3-4 m zur rechten Grundstücksgrenze und 3 m bis zur Ligusterhecke angedacht. Damit würde er im Hochsommer dem Garten Schatten spenden und auch alle Grenzabstände deutlich einhalten. Tja und jetzt kommt die große Frage. Welche Unterlage wäre am sinnvollsten um einen Baum (Stammlänge mit mindestens 180 cm) hinzubekommen, der standsicher ist und nicht höher als 4 (maximal 5 m) wird? Hier in der Umgebung steht auch ein solches Exemplar, mittlerweile seit 16 Jahren an dem Standort und tragend, aber auch auf Nachfrage konnte mir niemand die verwendete Unterlage nennen. Es wäre ja auch zu einfach gewesen. ::)
Gespräche in einer lokalen Baumschule endeten übrigens mit dem Hinweis dass man mir die Sorte zwar gerne verkaufen kann, die hätte man da, aber er könnte mir nicht sagen welche Unterlage der Baum hätte. Öhm ja! :o Also gerne immer mal her mit euren Vorschlägen! :D
- cydorian
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Es soll also ein standfester Apfel gepflanzt werden, Kronenraum 6-7m Durchmesser, Höhe 5m. Dafür nimmt man eine starkwachsende Unterlage, aber keine Sämlingsunterlagen, die wären etwas zu stark. M11 oder M25.
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Ich glaube kaum dass die Höhe auf 5m zu halten ist.
Eine Stammhöhe von 1,8m ist nicht wirklich nötig, man läuft selten so nahm am Stamm vorbei dass der Jackenärmel dran streift.
Eine Stammhöhe von 1,8m ist nicht wirklich nötig, man läuft selten so nahm am Stamm vorbei dass der Jackenärmel dran streift.
gesundes und krankes Gemüse in Amish-Qualität
- cydorian
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Auf 5m ist der schon zu halten. Man muss nur am Anfang die richtige Kronenstruktur aufbauen. Gute Seitenäste, gebremster Mitteltrieb.
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Vielen Dank schon einmal für eure Antworten. :)
M11 und M25. Danke da werde ich mich mal schlau machen. Wie verhalten die sich bei unserem eher schweren Boden? Und was ist mit MM111? Und warum wird bei MM111 ein Platzbedarf von 25qm angegeben und bei M11/M25 eher 50 qm wenn alle drei ca 70% Wuchsstärke haben? ???
Wenn der Baum an den zur Zeit angedachten Standort kommt, werden wir wohl oder übel doch häufiger an ihm vorbeilaufen. E würde dann ja schon weiter im Garten stehen und nicht am Rande. Der Platz unter der Krone muss also für uns nutzbar bleiben (Grasfläche, Spielbereich für die Kinder).
M11 und M25. Danke da werde ich mich mal schlau machen. Wie verhalten die sich bei unserem eher schweren Boden? Und was ist mit MM111? Und warum wird bei MM111 ein Platzbedarf von 25qm angegeben und bei M11/M25 eher 50 qm wenn alle drei ca 70% Wuchsstärke haben? ???
Wenn der Baum an den zur Zeit angedachten Standort kommt, werden wir wohl oder übel doch häufiger an ihm vorbeilaufen. E würde dann ja schon weiter im Garten stehen und nicht am Rande. Der Platz unter der Krone muss also für uns nutzbar bleiben (Grasfläche, Spielbereich für die Kinder).
- cydorian
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Die ebenfalls in Frage kommende Unterlage MM 109 habe ich deshalb nicht genannt weil sie auf schwerem Boden, auf dem auch das Wasser stehen bleibt weniger gut zurechtkommt. M11 oder M25 sind da eher angezeigt.
Die Wuchskraft und der Platzbedarf können nicht in Tabellen aufgelistet werden und selbst relative Zuordnungen sind manchmal irreführend. Leider wird das oft trotzdem getan. Eine Unterlage raussuchen wie die Grösse einer Hose von der Stange geht aber nicht. Das hängt aber auch von Faktoren wie dem Boden, die Sorte, der Kombination aus Sorte und Unterlage, Klima, Bewirtschaftung, Schnitt ab und jeder dieser Faktoren spaltet sich nochmal auf.
MM111 könnte man auch probieren, erscheint mir aber als Hochstamm für einen grösseren Baum etwas zu schwach. Die Unterlage ist zwar hinreichend standfest, aber in einer Windlage mit hohem Stamm hat sie Grenzen.
Die Wuchskraft und der Platzbedarf können nicht in Tabellen aufgelistet werden und selbst relative Zuordnungen sind manchmal irreführend. Leider wird das oft trotzdem getan. Eine Unterlage raussuchen wie die Grösse einer Hose von der Stange geht aber nicht. Das hängt aber auch von Faktoren wie dem Boden, die Sorte, der Kombination aus Sorte und Unterlage, Klima, Bewirtschaftung, Schnitt ab und jeder dieser Faktoren spaltet sich nochmal auf.
MM111 könnte man auch probieren, erscheint mir aber als Hochstamm für einen grösseren Baum etwas zu schwach. Die Unterlage ist zwar hinreichend standfest, aber in einer Windlage mit hohem Stamm hat sie Grenzen.
Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Auch wenn so eine schöne Exceltabelle jedem Ingenieur zur Ehre gereichen kann, ein gar nicht so dummer Baum lässt sich wie jedes Lebewesen nicht optimieren.
Hallo Krusemünte,
da hast Du Dir für die Planung Deines Hausbaumes aber wirklich Gedanken gemacht. Respekt!
Ich hätte den Baum aus der Baumschule genommen, eingepflanzt, einen ordentlichen Pflanzschnitt verpaßt und wachsen lassen, nach einem Jahr den Baum angeschaut, geschnitten und wachsen lassen, ....im nächsten Jahr.... Du weißt schon.
Um die Größe zu begrenzen und nicht nur dazu ist der Schnitt entscheidend. Also ev. Schnittkurs belegen oder jemanden finden, der etwas von der Sache versteht. Selber machen ist aber besser.
Wenn der angebotenene Baum ein Hochstamm war, dann war er wahrscheinlich für die sog. Streuobstwiese vorgesehen. Dafür verwendet man meist Sämlingsunterlage wie Bittenfelder, seltener A2. M11 und M25 werden öfters für Halbstamm genommen. Diese starkwachsenden Unterlagen unterscheiden sich aber m.E. nicht so sehr und keine hat nur Vorteile.
Ich nehme bei meinen Bodenverhältnissen gerne eine etwas wüchsigere Unterlage. Momentan bevorzuge ich Bittenfelder, da ich - vorsichtig formuliert - glaube beobachtet zu haben, daß frostfeste Unterlagen und Sorten auch mit der Trockenheit besser zurecht kommen.
Ob man nun einen Hochstamm oder einen Halbstamm bevorzugt, hat auf die Fläche, die der Baum beansprucht, keinen großen Einfluss. Aber die Präferenzen ändern sich schon mit der Zeit. Ich war immer ein Halbstamm-Fan, weil ich auch ohne Leiter an einen Teil der Früchte kam. Mein Vater, der die Wiese untern Baum mähte, astete die Bäume dann zum Hochstamm auf. Und die Enkel, die unter dem Baum spielten, tun dies auch nicht mehr, seit sie an die Krone reichen. Und dann hat man heute meist eine Baumscheibe, so daß auch niemand mehr so dicht an den Stamm herangeht.
Bei MM111 würde ich max. auf Halbstamm gehen. Der tiefere Schwerpunkt hilft dem Baum besser gegen den Wind. Auch die Wüchsigkeit ist etwas besser bei gleicher Größe.
Hallo Krusemünte,
da hast Du Dir für die Planung Deines Hausbaumes aber wirklich Gedanken gemacht. Respekt!
Ich hätte den Baum aus der Baumschule genommen, eingepflanzt, einen ordentlichen Pflanzschnitt verpaßt und wachsen lassen, nach einem Jahr den Baum angeschaut, geschnitten und wachsen lassen, ....im nächsten Jahr.... Du weißt schon.
Um die Größe zu begrenzen und nicht nur dazu ist der Schnitt entscheidend. Also ev. Schnittkurs belegen oder jemanden finden, der etwas von der Sache versteht. Selber machen ist aber besser.
Wenn der angebotenene Baum ein Hochstamm war, dann war er wahrscheinlich für die sog. Streuobstwiese vorgesehen. Dafür verwendet man meist Sämlingsunterlage wie Bittenfelder, seltener A2. M11 und M25 werden öfters für Halbstamm genommen. Diese starkwachsenden Unterlagen unterscheiden sich aber m.E. nicht so sehr und keine hat nur Vorteile.
Ich nehme bei meinen Bodenverhältnissen gerne eine etwas wüchsigere Unterlage. Momentan bevorzuge ich Bittenfelder, da ich - vorsichtig formuliert - glaube beobachtet zu haben, daß frostfeste Unterlagen und Sorten auch mit der Trockenheit besser zurecht kommen.
Ob man nun einen Hochstamm oder einen Halbstamm bevorzugt, hat auf die Fläche, die der Baum beansprucht, keinen großen Einfluss. Aber die Präferenzen ändern sich schon mit der Zeit. Ich war immer ein Halbstamm-Fan, weil ich auch ohne Leiter an einen Teil der Früchte kam. Mein Vater, der die Wiese untern Baum mähte, astete die Bäume dann zum Hochstamm auf. Und die Enkel, die unter dem Baum spielten, tun dies auch nicht mehr, seit sie an die Krone reichen. Und dann hat man heute meist eine Baumscheibe, so daß auch niemand mehr so dicht an den Stamm herangeht.
Bei MM111 würde ich max. auf Halbstamm gehen. Der tiefere Schwerpunkt hilft dem Baum besser gegen den Wind. Auch die Wüchsigkeit ist etwas besser bei gleicher Größe.
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Vielen Dank noch einmal für die Antworten und entschuldigung für die verspätete Antwort. Die letzten Tage war einfach zuviel zu tun. Mit euren Tips werde ich die nächsten Wochen mal schauen, auch was ich auf dem Markt an "fertigen" Bäumen bekomme. Die bisherigen Angebote waren Hochstamm (für die bereits erwähnte Streuobstwiese) und Buschbaum und eben die nicht bekannte Veredelung. Mit allem wäre ich nicht ganz glücklich. Eine Baumschule muss ich noch anfragen, da setze ich meine Hoffnungen drauf.
Vielleicht mache ich mit Kind und Kegel auch erst noch einmal einen Ausflug nach Olderdissen zum Obst-Arboretum. Ein lebendes Beispiel vor Augen zu haben oder eine theoretische Lösung auf dem Papier sind doch zwei Paar Schuhe.
Also mal schauen, ich werde berichten wenn wir uns entschieden haben und ein Baum hier ist.
Vielleicht mache ich mit Kind und Kegel auch erst noch einmal einen Ausflug nach Olderdissen zum Obst-Arboretum. Ein lebendes Beispiel vor Augen zu haben oder eine theoretische Lösung auf dem Papier sind doch zwei Paar Schuhe.
Also mal schauen, ich werde berichten wenn wir uns entschieden haben und ein Baum hier ist.
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
So, ich hatte ja versprochen eine Rückmeldung zu geben.
Die von uns ursprünglich angedachte Sorte konnten wir in der gewünschten Unterlage/veredelungskombination leider nicht bekommen. In die Überlegung was wir alternativ machen kam uns dann der Zufall zu Hilfe.
Auf dem Grundstück meiner Schwester und des Schwagers steht ein uralter Apfelbaum (>100 Jahre). Grundstück und Baum befinden sich seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Da dieser (ursprünglich wohl mehrstämmige) Methusalem mittlerweile durch jahrzehntelangen Baumkrebs bis auf einen Stamm dezimiert wurde und auch dieser sich seiner Endphase nähert, wollten Schwester und Schwager einen jungen Baum gleicher Sorte pflanzen. Ein Obstbaumschuler aus der Region hielt ihn für einen Gravensteiner, die Bestimmung der Sorte mit Hilfe des Pomologen ergab dann im letzten Jahr die Antwort dass es sich um einen Wildling handelt. Um auf Nummer sicher zu gehen haben Schwester und Schwager Anfang des Jahres deshalb Veredelungen in Auftrag gegeben. Von diesen Veredelungen werden wir ein Exemplar nehmen und in unseren Garten pflanzen.
Ich konnte im letzten Jahr Äpfel von diesem Baum verkosten und trotz meiner Kreuzallergie habe ich nur gering reagiert. Mann und Kinder fanden ihn auch lecker. Eine Apfelsortenerhaltung der anderen Art.
Wenn ich daran denke kann ich gerne im Sommer die Äpfel noch einmal genauer vorstellen, und natürlich dann unseren Baum.
Die von uns ursprünglich angedachte Sorte konnten wir in der gewünschten Unterlage/veredelungskombination leider nicht bekommen. In die Überlegung was wir alternativ machen kam uns dann der Zufall zu Hilfe.
Auf dem Grundstück meiner Schwester und des Schwagers steht ein uralter Apfelbaum (>100 Jahre). Grundstück und Baum befinden sich seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Da dieser (ursprünglich wohl mehrstämmige) Methusalem mittlerweile durch jahrzehntelangen Baumkrebs bis auf einen Stamm dezimiert wurde und auch dieser sich seiner Endphase nähert, wollten Schwester und Schwager einen jungen Baum gleicher Sorte pflanzen. Ein Obstbaumschuler aus der Region hielt ihn für einen Gravensteiner, die Bestimmung der Sorte mit Hilfe des Pomologen ergab dann im letzten Jahr die Antwort dass es sich um einen Wildling handelt. Um auf Nummer sicher zu gehen haben Schwester und Schwager Anfang des Jahres deshalb Veredelungen in Auftrag gegeben. Von diesen Veredelungen werden wir ein Exemplar nehmen und in unseren Garten pflanzen.
Ich konnte im letzten Jahr Äpfel von diesem Baum verkosten und trotz meiner Kreuzallergie habe ich nur gering reagiert. Mann und Kinder fanden ihn auch lecker. Eine Apfelsortenerhaltung der anderen Art.
Wenn ich daran denke kann ich gerne im Sommer die Äpfel noch einmal genauer vorstellen, und natürlich dann unseren Baum.
Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Wenn es sich um einen wild gewachsenen Apfel handelt und er dann trotzdem mit Gravensteiner verwechselt wurde, so muss es sich eigentlich um einen sehr guten, schmackhaften Apfel handeln. Da wäre es sicher mal interessant wenn Du die Eigenschaften beobachten würdest. Ich meine: Wann reift er, wie lange hält er, wie verhält er sich im Lager usw..
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Re: Apfelbaum, welche Unterlage am sinnvollsten?
Der Apfel schmeckt auf jeden Fall. Er wird ja in der Familie meines Schwagers schon seit jeher gegessen.
Erntezeitpunkt ist Ende August/ Anfang September, dann ist er auch genussreif. Laut meiner Schwester ist er aber nicht lange haltbar. Geschmack des im letzten Jahr pflückfrisch gegessenen Apfels war säuerlich-süß, fester Biss, apfelig.
Mal sehen, zur nächsten Ernte werde ich mir mal ein paar Äpfel zum ausprobieren geben lassen. Den Winter hat der Baum auf jeden Fall überstanden, er treibt schon eine Menge grüner Masse.
Ob es wirklich ein Gravensteiner oder ein Abkömmling ist, wer weiß ... der Baum steht unweit des Rhedaer Schlosses. In der Umgebung standen um 1900/1925 etliche Gravensteiner. Ein Abkömmling ist ja der "Schöne aus Wiedenbrück".